Das ist etwas blauäugig zu glauben, dass die Saab Verluste nur aus gekauften Fahrwerksteilen resultieren.
Klar muss Saab für die Teile zahlen. In dem Fall ist Opel Unterlieferant, ähnlich wie Bosch für Elektronik.
Fertige Teile kosten eben etwas, dafür spart man sich mühsame Eigenkonstruktion und Validierung.
Wenn Saab wirklich so profitabel war, wie die Schreiberin meint, dann würde sich GM wohl kaum von so einer Goldgrube trennen...
Das ist ja nicht ganz, was sie geschrieben hat. SAAB wäre demgemäß durch überhöhte Preise bei der konzerninternen Verrechnung künstlich arm gerechnet worden, und diese Praxis der "fiskalischen Optimierung" ist wohl durchaus gang und gäbe. Wie hoch dieser Effekt bei SAAB tatsächlich war, bzw. ob es ihn überhaupt gab, bleibt für uns natürlich im Dunklen. Allerdings funktioniert das eh nicht unbegrenzt, und schon gar nicht bei Waren und Dienstleistungen, deren "Wert" relativ einfach vergleichbar ist, das machen die Wirtschaftsprüfer nicht mit. Hinzu kommt, dass es die Führung eines Unternehmens außerordentlich erschwert, keine realen Aufwände in der Kostenrechnung berücksichtigen zu können, und eine "Schattenkostenrechnung" ist illegal und gefährlich für die verantwortlichen Manager.
Ich denke auch, das Problem bei SAAB war, nicht genügend Fahrzeuge verkauft zu haben, um die Kosten zu decken (ist doch einfach, oder?

). Schuldig sind neben einer manchmal verfehlten Modellpolitik natürlich letztlich die Kunden. Ich sag mal... die Sorte, die hier, äh, 30, 40%? der Mitglieder ausmachen? Die ewige "Saapel"-Jammerfraktion hätte sich eben bei Zeiten doch mal einen neuen SAAB kaufen sollen, um erstens etwas gegen die eigenen Vorurteile zu tun, zweitens SAAB eine Chance zu geben, es noch/doch besser zu machen. Die Welt ist 1993 ja nicht stehen geblieben (oder 1980?).
