Bin gestern nach langer Zeit durch Bad Godesberg gegangen, umd dann im Kino "Avatar" anzuschauen.
Bad Godesberg war ja vor zwanzig Jahren noch Diplomatenstadt. Heute finden sich dort nicht wenige Geschäfte, die neben dem Geschäftsnamen in Deutsch auch noch den in arabischen Schriftzeichen tragen.
Außerdem sieht die Innenstadt so aus, als hätte man dort vor 20 Jahren das letzte Mal in diese Stadt investiert, also leicht herunter gekommen.
Die Hauseigentümer heulen noch heute über die horrenden Mieten, die sie früher verlangen konnten.
Alles gute Indikatoren für eine erfolgreiche Wohnungssuche.
Dann haben diese Hauseigentümer den Wandel verpennt. Nichts ist für die Ewigkeit.
Heulen hilft da gar nix. Die können froh sein, wenn sich kapitalschwache Kaufleute, meist Araber oder Türken, finden, die die leerstehenden Ladenflächen anmieten. Sonst gäbs nämlich gar nichts.
Eine Häufung arabischer Werbetafeln ist oft Indikator für ausgeblutete Stadtviertel/Innenstädte, deren Niedergang von den
Schlafmützen in der Standentwicklung versaubeutelt wurde. Umzug Bonn-Berlin - wann war das nochmal? Hat man gedacht, man könnte die Kuh auf ewig melken, ohne zu investieren?
Oftmals sorgen solche Mieter - auch wenns einem nicht gefällt - dafür, dass die vorhandenen Substanzen auf gewissem Level in Stand gehalten werden. Wer es anders haben will, muss was dafür tun.
Bsp München Schlachthofviertel und Westend.
Jahrzehntelang von *deutschen* Geschäftsleuten keines Blickes gewürdigt, weil nicht hipp. Dort haben die hier lebenden Einwanderer viele der vergleichsweise günstigen Flächen genutzt und vor dem Verfall bewahrt. Bis vor einigen Jahren die elitären Wirtschaftsbereiche (Werbefuzzis und Konsorten) diese flairreichen Ecken wiederentdeckten und mit ihrer Kaufkraft die Mieten in die Höhe treiben und für die grossen Investitionen sorgen. Ist ja auch ok. München ist natürlich ein Beispiel für insgesamt positive Stadtentwicklung. Nicht weil die Döner- und Handyläden (nicht weg, sondern) umziehen, sondern weil diese Stadt insgesamt ein lebendiger Organismus ist.
Schönes Gegenbeispiel Salzburg.
Ich kenne die Stadt kaum. Aber zw Festungsberg und Salzach alles vom Feinsten. Nördlich der salzach rund um den Bahnhof (Saint Julien Str) meint man, im Budapest der 80er Jahre zu sein. Fernverkehr dass einem die Ohren klingeln, runtergekommene Immobilien, laut, dreckig und stinkend, die passende Klientel dazu.
Und arabische Schriftzüge auf Werbetafeln müssen ja nicht sein. Es dürfte überhaupt kein Problem sein, von Seiten der Stadt deutschen Text zu verlangen. Die überprüfen schliesslich auch, ob der Cafestuhl ja keinen cm zuweit auf dem Gehsteig steht und anderen Sch***!