Ich klinke mich hier mal ein, da auch mein 902er aktuell durch ein sehr unschönes Geräusch auffällt.
Die Sicherung des Kühlerventilators war unbemerkt durchgebrannt, was an einem heißen Tag wenige hundert Meter vor der Autobahn im Stadtverkehr zu einer erhöhten Kühlmitteltemperatur führte. Etwas verdutzt, daß meine Kühlwassertemperaturanzeige auf 2/3 steht, drehte ich die Heizung im Innenraum voll auf. Ich schaltete de Motor nicht ab, um einen Wärmestau zu vermeiden. Wenig später auf der Autobahn kam die Anzeige wieder auf ½ zurück. Die Öltemperatur stieg nur bis auf 96°C.
Am Ende der Fahrt hörte ich im Standgas ein seltsames „Schuckern“ von der Beifahrerseite des Motorraumes.
Als ich etwa eine Stunde später bei offen gelassener Haube den Motor neu startete, um die Quelle des Geräusches zu lokalisieren, war dieses nicht mehr vorhanden.
Doch kam das Geräusch wieder, wenn der Motor ab etwa 75°C Öltemperatur im Leerlauf lief. Es wurde klar, daß der Ursprung des Geräusches innerhalb des Motors, hinter dem Steuerdeckel liegt.
Da das Geräusch kein Lagergeräusch war, sondern eher scheuernd, blechern klang, baute ich zunächst die Ölpumpe aus. Die Zahnräder der Ölpumpe zeigen einige Rillen, aber keine, die für einen drastischen Abfall des Öldruckes ursächlich wären.
Das Öldruckregelventil wurde getauscht, wobei das Geräusch nun schon früher, bzw. bei niedrigeren Motoröltemperaturen, zu hören war.
Das Geräusch trat im Standgas schon bei 65°C Öltemperatur auf, wobei der Öldruck dabei nicht unter 3bar fiel.
Nach diesem Erkenntnisstand wurde der Steuerdeckel demontiert, der folgendes Schadensbild offenbarte:
Schleifspuren der Ausgleichswellenkette. Interessanter Weise nicht unten, an der Zuleitung zur Ölpumpe, sondern vorn, an der Zu-/Ableitung des Öldruckregelventils:
Vor etwa 30TKM wurde der Motor revidiert, samt beider Kettensätze. Die Kette der AGW scheint mir nicht gelängt. Das Lager der Umlenkrolle hat sowohl axiales, als auch radiales Spiel und wird bei dieser Gelegenheit erneuert. Der Kettenspanner der AGW-Kette scheint nicht übermäßig ausgespannt zu sein (15mm, Meßpunkt siehe Foto):
Die Arretierung hat funktioniert.
Der Kolben ist normal beweglich und wird von der Feder vollständig ausgedrückt (22mm, bei gleichem Meßpunkt wie oben). Insofern wäre ein weiterer Arbeitsbereich des Kettenspanner von 7mm noch gegeben.
Aktuell liegt mein Verdacht beim Kettenspanner selbst bzw. dem Öldruck der am Kettenspanner anliegt. Ich schließe aber eine gelängte Kette nicht aus.
Ergo nun einige Fragen:
Da ich im WIS nichts hierüber gefunden habe: Wo liegt der Arbeitsbereich des Kettenspanners? Bei wieviel cm Ausladung gilt die Kette als zu lang? Wie weit darf der Kettenspanner ausgedrückt sein, um seiner Funktion gerecht zu werden?
Welches sind die möglichen Fehlerquellen und Fehlerwahrscheinlichkeiten?
- Kette
- Gleitschienen (es ist keine gebrochen)
- Fehlfunktion des Kettenspanners
- Unzureichender Öldruck
- ???
Danke!