Mai 30, 200718 j ...an dieser Stelle krame ich mal das "menschenverachtende" rote deutsche System aus...jedenfalls wurde es in der DDR so gesesehen, dass jeder der nicht der Organentnahme für den Fall der Fälle wiedersprochen hat (das stand dann im sog. Nothilfepass), sozusagen "defaultmäßig" als Organspender gesehen wurde... Es gibt kein "Deutsches System". D-land ist im EUROTRANSPLANT Netzwerk angegliedert. Zu diesem gehören weiterhin BeNeLux und Österreich. Das Koordiantationszentrum liegt in Leiden. Neben Kriterien der passenden Organe zwischen Spender und Empfänger spielt noch Wartezeit und Entfernung des Organs vom Empfänger eine Rolle. Die Erstellung und Koordination der Transplantationslisten werden von der DSO (Deutsche Stiftung Organspende) verwaltet. Ihre Aufgabe ist neben der bürokratischen Organisation, die Organentnahme bzw. die ensprechenden Explantationsteams vor Ort zu koordinieren sowie die Beurteilung und Typisierung zu überwachen mit der anschließenden Meldung an Eurotransplant. Weiterhin wird von der DSO auch die Öffentlichkeitsarbeit gestaltet. Zu der Show in Holland: sie wird sehr reißerisch und provokant dargestellt, natürlich auch zu einem Teil von Endemol gesteuert. NUR: Das ist ein nicht ganz unüblicher Vorgang. Es stimmt zwar, dass der Empfänger den Spender und seine Geschichte nicht kennen darf, allerdings gilt das nur für die Leichenspende. Die zweite Möglichkeit der Organtransplantation ist die LEBENDSPENDE. Und genau darum geht es in dieser Show. Die Frau wird schließlich nicht versterben, weil sie eine Niere abgibt. Ganz davon abgesehen, dass ich es komisch finde, die Niere eines Krebspatienten zu transplantieren... Aber da kommt es natürlich auf die Art der Erkrankung und die vorausgegangene Therapie an. Im Rahmen einer Lebendspende können beispielsweise die Eltern ihren Kindern oder umgekehrt, wahlweise Ehepartner oder auch nahe stehende Personen bei passenden Kriterien ihre Organe spenden. Damit soll der Organhandel eingedämmt werden. Und genau hier liegt in meinen Augen die Problematik dieser Show: wenn die Spenderin die Empfänger nicht näher kennt oder bestenfalls eine Verwandtschaft vorweisen kann müsste sie anonym über Eurotransplant spenden. Weiterhin darf sie kein Geld dafür bekommen, noch dürfen die Empfänger Geld bezahlen. Es würde sich sonst um Organhandel handeln. Denke aber, dass die Organspenderin in diesem Fall ein "Honorar" für den Auftritt erhalten wird, der natürlich nichts mit der Organspende zu tun haben wird, nein nein. Wers glaubt... Allerdings kann sich auch das Fernsehen den Transplantationsgesetzen nicht entziehen. Und diese sind zumindest in den Eurotransplant angegliederten Ländern sehr ähnlich verfasst. Zu der Regelung, dass jeder bis auf Widerruf Organspender sein sollte: diese wurde diskutiert und auf dem aktuellen Ärztetag mit großer Mehrheit abgelehnt. Es ist auch heikel. Was passiert mit dem 5jährigen Mädchen, das im Rahmen eines Unfalls verstorben ist? Ist sie automatisch Organspenderin nur weil sie sich nicht äußern konnte? Das ist nur ein Beispiel von vielen Möglichen, die diese Regelung für wenig sinnvoll erscheinen lassen. Im übrigen gab es das in der DDR meines wissens auch nicht. Zum einen war die TP-Medizin in den 80ern noch in den Kinderschuhen, zum anderen waren die technischen Voraussetzungen und Qualifikation der entsprechenden Akteure nicht ausreichend. Man hatte schon große Probleme, eine regelmäßige Nierenwäsche auf die Beine zu stellen. In der DDR wurden allerdings fast alle Verstorbenen obduziert. Hier passiert dies nur unter Zwang, wenn es die Staatsanwalschaft fordert. Und diese wird nur eingeschaltet, wenn auf dem Totenschein: "Todesart nicht natülich" oder "unbekannt" angekreuzt wird. Alles andere ist Sache der Angehörigen oder gemäß dem Willen des Verstorbenen. Vielleicht wurde diese Regeleung mit der Regelung der Organspende vertauscht. Hoffe mit meinem etwas lang geratenen Beitrag etwas Aufklärung geleistet zu haben. Weitere Informationen sind natürlich auch unter der DSO homepage zu erlesen. Vielleicht gibt es auch ein Kommentar zu der Show.
Mai 30, 200718 j Hab nur mitbekommen, dass es bzgl. der DDR Praktik viel Ärger gab...in der Charité wurden wohl einige Transplantationen vorgenommen, kann mich noch gut an die Fernsehberichte erinnern. Ein aktueller Beitrag zum Thema: http://www.medien-mittweida.de/aktuelles/artikel/1233.html
Mai 30, 200718 j @Orca Mein sehr deutlicher Beitrag war keinesfalls als Infragestellung deiner Erfahrung zu sehen, sondern ehr als Antwort auf die Frage "Wer meldet sich als Kandidat?". Aber dies haben wir beide ja am Rande geklärt. ;-) Ich finde es abartig mit den Ängsten der Betroffenen zu Geld zu verdienen, mich dran zu ergötzen und dabei Chips zu knabbern, während da ein paar Leute versuchen im wahrsten Sinne des Wortes um ihr Leben zu spielen. Was wird in den Protagonisten vorgehen wenn sie das "Spiel" verlieren? So nah dran an der rettenden Lösung, und dann *paff* alles vorbei. Und dann diese scheinheiligen Vorwände dieser Show. Ehrlich? Ich muß gestehen das diese Produktionsfirma schon ziemlich niedrig ist, aber die Zuschauer, welche diese eventuell mit diesem Format erfolgreich machen werden sind; das ist meine feste und tiefste Überzeugung; noch viel niedriger. Was kommt als nächstes? Ich glaube "Running Man" ist nicht mehr weit weg, wenn so ein Format erfolgreich wird. Allein die Idee, vollkommen unabhängig ob diese Show produziert wird oder nicht, finde ich krank!
Mai 30, 200718 j Nun, wie das mit der Organvergabe in unserem System geht, hat man ja in der letzten Zeit in der Presse verfolgen können. Gegen eine Spende von 10.000 € rutscht man dann in der Warteliste hoch.....sicher auch nicht gerade sehr ethisch.... Entschuldige bitte, aber das ist sehr daneben formuliert. Wahlweise behaupte ich einfach mal, dass alle CDU Wähler Nazis sind, die Russen alle Alkoholiker und das alle Schwulen HIV positiv sind Fakt ist: die beschriebene Praktik entbehrt jeglichen Kommentars. Die wie auch immer gearteten Spenden wurden auf Forschungskonten gebucht. Es fand genau wie bei einem gewissen Herrn Kohl keine Selbstbereicherung statt! Und das kommt nicht von ungefähr. Forschungsgelder werden von den Ländern immer weiter gekürzt, als Ergebnis haben >80%!!! der aktuell Habilitierten ihre Veröffentlichungen und die dafür notwendigen impact points in den Staaten erworben. Uns geht ein knowhow verloren, den wir uns in seinen Ausmaßen gar nicht vorstellen können. Und was macht D-land? Privatisiert Unis und die dann zur Verfügung stehenden Geldern werden von der Industrie bezahlt. In 10 Jahren haben wir dann die Novartis-Universität Freiburg, Bayer Uni-Köln usw. und die Neutralität können wir vollends abschreiben. Das soll keine Entschuldigung für das Handeln mit grenzertiger krimineller Energie darstellen. Aber eine Erklärung ist es allemal. Ich sehe das auch etwas als Verzweiflungstat an - überspitzt formuliert. Und im Gegensatz zu der Praxis des Herrn Kohl hatten die Patienten allerdings eine Wahl. Sie hätten sich auch ein anderes TP-Zentrum aussuchen können. Aber das nur am Rande. Und: natürlich halte ich die Vorgehensweise für höchst verwerflich! Das wirft ein schlechtes Licht auf die Medizin allgemein und verleitet zur Pauschalisierung wie hier geschehen Sie schädigt zudem das sowieso schon zerrüttete Arzt-Patienten Verhältnis in Deutschland und stellt die Ärzte als raffgierige Nimmersatts dar. Gruß, Sebastian
Mai 30, 200718 j Faktum ist doch, dass es zu wenig Spender gibt und ich bin auch überzeugt, dass es bei vielen schlicht Faulheit ist. Ich respektiere, wenn jemand sagt, dass er keine Organe spenden will, aber die Leute, denen es schlichtweg egal ist, sollte man dazu bringen ihre Organe zu spenden. Der Vorschlag alle Menschen zu Spendern zu machen kann ich nicht nachvollziehen. Manche sind schlichtweg nicht dazu fähig, das zu verhindern (man nehme das schon angesprochene fünfjähige Mädel...). Das kann auch nicht richtig sein. Viel besser würde ich es finden, wenn die Regierung jedem einen Organdspendepass zuschickt (mal unter uns, das ist doch nur nen härteres Blatt Papier) und dann jeder selbst entscheiden kann oder die Pflicht einführt selbigen zu besitzen...
Mai 30, 200718 j @ saabi9-3 Hallo Sebastian. Vielen Dank auch von meiner Seite für Deine Ausführungen! Denke das es wichtig ist, wirklich zu verstehen, bevor man Schlußfolgerungen zieht. Viele Grüße Martin
Mai 30, 200718 j Autor .....sollte man dazu bringen ihre Organe zu spenden. Der Vorschlag alle Menschen zu Spendern zu machen kann ich nicht nachvollziehen. Manche sind schlichtweg nicht dazu fähig, das zu verhindern (man nehme das schon angesprochene fünfjähige Mädel...). fakt ist aber auch, dass man ein lösung finden könnte, wenn man sich ein wenig mühe geben würde..... a) erziehungsberechtige dürfen entscheiden - diese entscheiden eh fast alles für ein 5-jähriges mädchen. gut, in diesem falle dürften aber noch einige stimmen laut werden. aber wie ist es denn umgekehrt? dürfen eltern aktiv "ja" stimmen, wenn ihr kind verstirbt (was traurig genug ist und ich niemandem wünsche) *aufholzklopf*? b) die regelung "automatisch organspender bis zum widerruf" auf alle volljährigen und geistig zurechnungsfähigen menschen (erstmal) zu beschränken. wieso gleich die eierlegende wollmilchsau erfinden wollen, wenn man mit einfachen mittel doch erstmal sehr weit käme..... wie auch immer. durch ein sofortiges handeln wäre es aber sicher möglich, die zahl der spender, von derzeit niedirgen X% auf höhere Y%, zu hiefen. ich kenne die zahlen nicht, aber dieser gedanke scheint mir nicht abwegig.....
Mai 30, 200718 j Moderator gehts eigentlich noch????? Auf Thema antworten Hallo! Da es für mich selbstverständlich ist,anderen Menschen zu helfen,habe ich einen Organspenderausweis und bin auch bei der DKMS registriert,mein Arbeitgeber hat jedem freigestellt,an dieser Aktion teilzunehmen,und hat auch die Kosten übernommen.Ein kleiner Beitrag vielleicht,aber auch ein Anfang. Gruß,Thomas
Mai 30, 200718 j Allein die Tatsache, daß man einer Organspende pos. zustimmen muß, halte ich für absolut krank. Denn diese regelung geht von mind. 2 völlig perversen Voraussetzungen aus: - die 'Ruhe' des Toten hat Vorrang vor der Erhaltung eines anderen Lebens - die Mehrzahl wird und will nicht spenden Denn natürlich ist solch ein System so aufzubauen, daß der 'Mehrheitswert' auch default ist und nur die 'Abweichler' sich melden müssen. Wenn mit Hilfe der Organe eines Verstorbenen das Leben eines Menschen gerettet werden könnte, und dieser Rettung in irgend einer Weise juristisch Steine in den Weg gelegt werden, so sind die 'Steineleger' einfach Mörder. Das Leben hat Vorrang vor dem Tode!
Mai 30, 200718 j Allein die Tatsache, daß man einer Organspende pos. zustimmen muß, halte ich für absolut krank. Denn diese regelung geht von mind. 2 völlig perversen Voraussetzungen aus: - die 'Ruhe' des Toten hat Vorrang vor der Erhaltung eines anderen Lebens - die Mehrzahl wird und will nicht spenden Denn natürlich ist solch ein System so aufzubauen, daß der 'Mehrheitswert' auch default ist und nur die 'Abweichler' sich melden müssen. Wenn mit Hilfe der Organe eines Verstorbenen das Leben eines Menschen gerettet werden könnte, und dieser Rettung in irgend einer Weise juristisch Steine in den Weg gelegt werden, so sind die 'Steineleger' einfach Mörder. Das Leben hat Vorrang vor dem Tode! Nun, mit dem gleichen Recht könnte man dann sämtlichen Besitz von Toten beschlagnahmen. Ich finde schon, dass jeder das Recht hat, für sich zu entscheiden....
Mai 30, 200718 j Autor Nun, mit dem gleichen Recht könnte man dann sämtlichen Besitz von Toten beschlagnahmen. ist doch (fast) so: erbschaftsteuer ;-) Ich finde schon, dass jeder das Recht hat, für sich zu entscheiden.... das sehe ich auch so! und wenn es andersrum gestaltet wird, kann ja jeder trotzdem sich gegen das spenden entscheiden. wie SKAndinavist es bereits angesprochen, denke ich auch, dass einige vielleicht sogar aus faulheit/vergesslichkeit o.ä. noch keinen ausweis haben..... man könnte aber, mit hilfe der gesetzgebung, die angelegenheit "pro" leben gestalten! sozusagen ähnlich: "in dubio pro reo"!
Mai 30, 200718 j das sehe ich auch so! und wenn es andersrum gestaltet wird, kann ja jeder trotzdem sich gegen das spenden entscheiden. wie SKAndinavist es bereits angesprochen, denke ich auch, dass einige vielleicht sogar aus faulheit/vergesslichkeit o.ä. noch keinen ausweis haben..... So akzeptiere ich das schon eher, als dass man nach dem Tode Freiwild ist, egal, was man selber wollte....
Mai 30, 200718 j Autor So akzeptiere ich das schon eher, als dass man nach dem Tode Freiwild ist, egal, was man selber wollte.... um gottes willen! nein!
Mai 30, 200718 j So akzeptiere ich das schon eher, als dass man nach dem Tode Freiwild ist, egal, was man selber wollte....Du meinst also, daß ein Mensch das Recht haben sollte, einem anderen Menschen nach dem eigenen Tode ein für dessen (Weiter)Leben unbedingt erforderliches Organ vorzuenthalten? Wer sich selbst über den eigen Tod hinaus über das Leben anderer stellt, sollte dann aber bitte doch zumindest den Aßgeiern als nahrung dienen. Das hat absolut nichts mit mangelnder Achtung vor einem Toten zu tun. Keinesfalls! Aber die Achtung vor dem Leben sollte doch bitte immer ungleich höher sein.
Mai 30, 200718 j Ich habe die ganze Diskussion im Radio verfolgt (auch keinen Fernseher..), da haben sich verschiedene Leute aus der Bevölkerung zu Wort gemeldet. Kevins Beiträge passen gut zu etwas, was mich auch beschäftigt hat und worauf ein Mann aus der Schweiz Antwort gab: Er ist selbst seit Jahren Dialyse-Patient, steht auf der Warteliste mit relativ geringen Chancen usw. Er meinte nur, er würde jederzeit bei der Show mitmachen, weil er dabei nichts zu verlieren hätte!! Würde er gewinnen, hätte er die lebensnotwendige Niere, würde er nicht gewinnen, dann hätte er auch nichts verloren, er bleibt ja wie bisher auf der Warteliste.. Irgendwie traurig.. Ich finde das Ganze extrem pervers, wie hier auch schon alle geschrieben haben. Aber vermutlich würde ich als Dialysepatient auch mitmachen, weil ich ob der geringen Spenderzahlen einfach verzweifelt wäre.. Ich habe ganz insgeheim die Hoffnung, dass der Sender einfach nur Quote machen will und vielleicht gar nicht die wirklichen "Empfänger" da vorgeführt werden.. Ich hoffe, das Ganze ist ein Fake! Auch wenn das ein genauso oder noch schlechteres Licht auf den raffgierigen Sender wirft, aber es wäre nicht ganz so menschenverachtend. Und vielleicht wird dann einfach nur eine nötige Diskussion angeheizt.. Ich bin seit Jahren schon Blutspenderin, da meine sehr selten und anscheinend nur schwer zu bekommen ist und seit ich meinen Motorradführerschein habe, habe ich auch den Organspendeausweis. Da meine Mutter die Vorstellung aber nie mochte, da sie als Mutter große Probleme mit der Vorstellung eines sterbenden Kindes hat, habe ich zwar spendewillig angekreuzt, aber den Vermerk eingetragen, dass letzten Endes sie entscheiden darf im Fall der Fälle.. Das Recht wollte ich ihr nach den jahrelangen Strapazen dann belassen... Auch weil häufig dieses Gerücht rumgeht, bei Schwerstverletzten, die gute Organe hätten, würde früher die Hoffnung aufgegeben, Maschinen abgestellt usw...
Mai 30, 200718 j Du meinst also, daß ein Mensch das Recht haben sollte, einem anderen Menschen nach dem eigenen Tode ein für dessen (Weiter)Leben unbedingt erforderliches Organ vorzuenthalten? Wer sich selbst über den eigen Tod hinaus über das Leben anderer stellt, sollte dann aber bitte doch zumindest den Aßgeiern als nahrung dienen. René ich denke man muß auch anders Denkende akzeptieren. Sei dies aus religiösen oder sonstigen Gründen. Denke eher das die Massenträgheit (Faul / Gleichgültig) dazu führt das es offenkundig zu wenige Organspender gibt! Nichts weiter. Habe mal nachgesehn was man eigentlich tun muß um seine Bereitschaft nach dem Tod als Organspender zu dienen. Siehe: http://www.vso.de/organspendeausweis/ Frage an die unter uns die mehr davon verstehen: Sind die Angaben auf der Seite oben korrekt? Was ist zu beachten / sonst vielleicht noch zu tun? Viele Grüße Martin
Mai 30, 200718 j Das hat absolut nichts mit mangelnder Achtung vor einem Toten zu tun. Keinesfalls! Nun ja, das ist ja eine richtig hitzige Diskussion geworden - wie nicht anders zu erwarten war. Dazu kann ich nur sagen, dass wir in Europa noch nichteinmal Achtung vor den Lebenden haben.... Oder kaufen hier alle beispielsweise fair trade Kaffee? Im aktuellen Ärzteblatt steht ein ganz interessanter Artikel darüber. Es geht sinngemäß über die Argumentation pro/contra Widerspruchsregelung. Die Contra-Fraktion führt als zusätzliches Argument ein, dass gerade mal ca. 50% der Krankenhäuser potentielle Spender melden. Nicht aus Ignoranz, sondern einfach aus Überlastung der auf einer Intensivstation tätigen Ärzte. Wenn dem so ist, dann ist der Trend zur weiteren Verschlechterung absehbar. Der Gipfel in der Abwanderung wird in meinen Augen erst in 4-6 Jahren erreicht sein - wenn sich nichts tut wird er naturgemäß weiter nach hinten verschoben werden. Anhand dieser Argumentationskette würde auch eine "verpflichtende" Organspende nichts bringen, weil einfach keiner da wäre, der alles koordiniert und Eingriffe und vor allem die Nachsorge in die Hand nimmt. Denn mit einer Operation alleine ist es nicht getan. Die Pro-Fraktion argumentiert ähnlich wie René, nur natürlich in einem etwas gemäßigterem Ton Es sind beide Seiten zu verstehen. Übrigens hat Schweden Erfahrungen mit beiden Punkten in der Gesetzgebung gemacht. Im Endeffekt ist die Widerspruchsregelung zurückgezogen worden, weil sie nicht mehr Organspender gefördert hat. Ganz anders Spanien. Die haben die größte TP Rate in Europa nur anhand groß angelegter Aufklärungskampagnen. Dort werden Organe ebenfalls auf freiwilliger Basis wie hier gespendet: entweder durch Spenderausweis oder mit Einverständnis der Angehörigen nach diagnostiziertem Hirntod. Wie so häufig wird es auch hier die Zeit zeigen und aktuell empfinde ich diese Diskussion mehr als ein Sturm im Wasserglas, ausgelöst durch eine bisher noch nichteinmal ausgestrahlte Show im niederländischen Fernsehen. Das mediale Interesse wird auch hier spätestens in einer Woche weg sein und alles seinen gewohnten Gang nehmen. Denn was ich auf jeden Fall weiß: in Deutschland hasst man nichts so sehr wie Veränderungen. Schade eigentlich. Gruß, Sebastian
Mai 30, 200718 j http://www.vso.de/organspendeausweis/ Viele Grüße Martin Unter FAQ die Frage nach den potentiellen Spendern: Eine Organentnahme ist grundsätzlich ausgeschlossen, wenn bei dem Verstorbenen eine akute Krebserkrankung oder ein positiver HIV-Befund vorliegt Ist die Patientin, die in der Show die Niere spenden soll nicht krebskrank? Lassen wir uns also überraschen, ob nicht doch alles ein riesiger fake gewesen ist...
Mai 30, 200718 j Edit - stimmt saabi, genau das ist mir auch grad aufgefallen. René: "Du meinst also, daß ein Mensch das Recht haben sollte, einem anderen Menschen nach dem eigenen Tode ein für dessen (Weiter)Leben unbedingt erforderliches Organ vorzuenthalten?" Ja, ein Mensch sollte (zu Lebzeiten) auch über den Verbleib seines Körpers nach dem Tode entscheiden können. M i r ists zwar egal, dehalb hab i c h auch keinen Organspendeausweis, aber ich wäre nicht dagegen, wenn die grundsätzliche Regelung umgekehrt wäre.
Mai 30, 200718 j Wieso über die Show aufregen? Ich finde es geil! Massenhysterie und Panikattacken von allen Seiten. Wie in drei teufels Namen ist Endemol wohl auf so einen scheiß gekommen. Sicher es ist völlig geschmack- und pietätslos. John de Mohl macht das aber mit Sicherheit nicht aus Nächstenliebe, um Aufmerksamkeit für ein Thema zu erwecken, welches wichtig ist aber in der Gesellschaft keine Rolle spielt. Hier geht es nur um PR und damit ums große Geld. Und warum geht es ums Geld? Weil Sorry, wahrscheinlich über die Hälfte derer, die sich wie hölle darüber aufregen sich die Show hinter her rein ziehen "um mitreden zu können". Die Kaputten tun es so wie so. Ja, ne is klar! Die Werbepausen werden ein Vermögen kosten und de Mohl wird mit der Kohle schon den nächsten Schocker produzieren. Die Gesellschaft ist auf! Akzeptiert es und lebt damit. MfG
Mai 30, 200718 j nicht vergessen morpheus: bei BNN handelt es sich um einen öffentlich-rechtlichen sender des niederländischen fernsehens. Sebastian versucht sich die ganze zeit überzeugend um aufklärung und information. nur weil er die senderfrage nicht auch noch erläutert hat - heisst das nicht, dass wir hier jetzt von vorne anfangen müssen-oder ? nicht immer so schnell polemisieren, weil es so einfach ist - sollten nicht wir hier uns ein, zwei gedanken machen, bevor wir schreiben ?? dazu ist das thema zu heikel und es reicht doch das die "meinungsmache" wieder ein reisserthema hat. just my 2 cents spor01 Henning
Mai 30, 200718 j Denke eher das die Massenträgheit (Faul / Gleichgültig) dazu führt das es offenkundig zu wenige Organspender gibt! Nichts weiter. Dito. Diesen Ausweis ausfüllen kostet vielleicht 5 Minuten Zeit (vorausgesetzt man weiß, ob man spenden will oder nicht), das bei sich tragen verursacht keine Umstände (ein Stück Pappe) und zu haben ist er in allen Krankenhäusern und evtl. auch bei Ärzten (hab meinem aus dem Krankenhaus). Das ist keine Arbeit in meinen Augen, die Frage ist für mich jetzt nur, wissen es alle, dass es keine Arbeit ist, sich so einen Ausweis zu beschaffen? Ich kann übrigens auch verstehen, wenn jemand nicht spenden will, aber warum sollen diese Personen denn dann nicht auch einen Ausweis dabei haben, auf dem steht, dass sie nicht spenden wollen? Moritz
Mai 30, 200718 j nicht immer so schnell polemisieren, weil es so einfach ist - sollten nicht wir hier uns ein, zwei gedanken machen, bevor wir schreiben ?? dazu ist das thema zu heikel und es reicht doch das die "meinungsmache" wieder ein reisserthema hat. Das hat nichts mit polemisieren zu tun. Denn viel wichtiger wäre eigentlich die Frage, wie können wir etwas verändern? Denn vielleicht ist morgen einer von uns in der Situation und braucht dringend ein Spenderorgan. Dann guckst du in die Röhre. Die meisten leben leider nur von der Meinungsmache und das macht mich krank.
Mai 30, 200718 j um darum geht es wohl in der sendung - wir können wir den jetzigen zustand ändern, für aufmerksamkeit und ein nachdenken sorgen ?? denn morgen könnte ich es sein. Die Sendung ist ein Mega-Erfolg - findest du nicht ?? Vielleicht hat die Sendung doch was mit Nächstenliebe zu tun und leute, die zufällig TV machen und ihren Chef wegen eben keiner Spenderniere verloren haben machen jetzt das was neben dem ausweis in ihrer macht liegt - sie sorgen mit einer "widerlichen" tv-show für aufmerksamkeit und nachdenken. Finde ich klasse und zollen Ihnen Respekt dafür... spor01
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