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Anekdoten, Schwänke und Skurrilitäten: Eure Erlebnisse bei der Bundeswehr

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Leck mich en de Täsch, ne !

"Bastian", dat ess en Nam' för de Jonge, küs'de Nationalheld met werre.

 

Der andere :biggrin:

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Oh weh :eek::biggrin:

 

Dazu sollte man mal die Wache der Bayern befragen... Ich vermute, dass das richtig Ärger gab.

Über Obermaat "Navi" lachen wir heute immer noch, und vermutlich die gesamte Marine.

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OK, hier die Geschichte von jemandem, der 20 Jahre vor MeToo über seinen eigenen Machismus gestolpert ist :biggrin:

 

Meine schönste Zeit war, als ich zusammen mit einem Feldwebel, der aufgrund einer Verurteilung durch das Truppendienstgericht vor einer Strafversetzung stand, auf dem ganzen Kasernengelände eine Waffeninventur machen musste.

....

 

Die Geschichte des Niedergangs von Feldwebel Wiegel (Name geändert).

 

Also, unsere Kompanie war im 2. Bataillon, genau so wie die San(itäts)-Staffel.

 

Und Sanstaffel bedeutet: Es waren Frauen am Bataillonsstammtisch anwesend. :hello:

 

Der Bataillonsstammtisch war eine "Dienstliche Veranstaltung geselliger Art", d.h. es war Anwesenheits- (und inoffiziell auch Sauf-)Pflicht.

 

Feldwebel Wiegel hat vorher im Kreise der Ausbilder seines Zuges großspurig im Gruppenführerdienstzimmer angekündigt, dass er am Bataillonsstammtisch zu einer attraktiven, von allen begehrten Frau Stabsunteroffizier aus der Sanstaffel sexuellen Kontakt aufnehmen wird.

 

Am nächsten Morgen kommt er grinsend ins Dienstzimmer, greift in eine Hosentasche und zieht einen BH heraus. :rolleyes::frown:

 

Ich weiß nicht, was er danach alles noch erzählt hat, auf jeden Fall hat sich das sehr schnell bis zur Frau Stabsunteroffizier herumgesprochen.

 

Und die fand das gar nicht toll. Und hat auch noch alles abgestritten.

 

Feldwebel Wiegel hat sich selbst durch diese Aktion in zweierlei Hinsicht ziemlich in die Sch!?&e geritten:

 

Hinsicht 1: Angenommen, er sprach die Wahrheit:

  • Grob unkameradschaftliches Verhalten
  • Unzucht mit Untergebenen / Schutzbefohlenen

 

Hinsicht 2: Angenommen, er hat gelogen:

  • Grob unkameradschaftliches Verhalten
  • Üble Nachrede, Verleumdung, Verbreitung von Unwahrheiten

Um seine Ehre als Mann zu wahren, bestand er natürlich darauf, wegen 1 verknackt zu werden.

 

Auf jeden Fall musste er von heute auf Morgen seine Gruppe abgeben und wurde provisorisch in den Bataillonsstab versetzt.

 

Dann musste er vorm Truppendienstgericht in Karlsruhe antanzen.

 

Er wurde ins Luftwaffenamt strafversetzt, wo er als Feldwebel mit Abstand der niedrigste Dienstgrad war. Vorher im Luftwaffenausbildungsregiment war er als Feldwebel fast der King.

 

Aufgrund der bevorstehenden Kosten (Umzug) und Einkommensverluste (keine Auslandszulage mehr), hat er dann gefälschte Markenkleidung aus Ungarn verkauft, um etwas Geld einzunehmen.

 

Ich musste daraufhin grinsen:

 

Er zu mir: "Lach nich', die Strafversetzung kostet mich 10000DM!!".

Bearbeitet von saabracadabra75

Tja, das Schiff war schon ausgelaufen und Obermaat Navi wurde auf der Schleswig-Holstein vermisst, und die Bayern hatte ein Besatzungsmitglied zu viel.

 

Aber die sollten über die Weltmeere navigieren. Wie soll das gehen, wenn sie noch nicht mal ihr Schiff finden?

Wer weiß, wie viele von diesen "NAVis", also "nicht anwesenden Verpflichteten", noch existiert haben, dazu heute spät am Abend etwas mehr. "Iss' oa längere G'schicht!"

 

Ich habe jedenfalls langsam den Eindruck, dass die Bundeswehr eigentlich immer in einem, nun, will sagen, sehr hinterfragungswürdigen Zustand war. Heute fahren die Panzer und fliegen die Helis nicht und die Gewehre können nicht schießen und früher war es umgekehrt:

Alles war nicht hypermodern, hat funktioniert, aber das "Bedienungspersonal" offensichtlich nicht unbedingt...

oder es war gar nicht da...! :biggrin:

Bearbeitet von friend of nine

  • Autor
Wer weiß, wie viele von diesen "NAVis", also "nicht anwesenden Verpflichteten", noch existiert haben, dazu heute spät am Abend etwas mehr. "Iss' oa längere G'schicht!"

 

Ich habe jedenfalls langsam den Eindruck, dass die Bundeswehr eigentlich immer in einem, nun, will sagen, sehr hinterfragungswürdigen Zustand war. Heute fahren die Panzer und fliegen die Helis nicht und die Gewehre können nicht schießen und früher war es umgekehrt:

Alles war nicht hypermodern, hat funktioniert, aber das "Bedienungspersonal" offensichtlich nicht unbedingt...

oder es war gar nicht da...! :biggrin:

:biggrin::top:

Wer weiß, wie viele von diesen "NAVis", also "nicht anwesenden Verpflichteten", noch existiert haben, dazu heute spät am Abend etwas mehr. "Iss' oa längere G'schicht!"

 

Ich habe jedenfalls langsam den Eindruck, dass die Bundeswehr eigentlich immer in einem, nun, will sagen, sehr hinterfragungswürdigen Zustand war. Heute fahren die Panzer und fliegen die Helis nicht und die Gewehre können nicht schießen und früher war es umgekehrt:

Alles war nicht hypermodern, hat funktioniert, aber das "Bedienungspersonal" offensichtlich nicht unbedingt...

oder es war gar nicht da...! :biggrin:

 

Muss dann die "perfekte" Armee nicht noch erfunden werden? Solche bekloppten Vorfälle gibt es sicher überall ;-)

Muss dann die "perfekte" Armee nicht noch erfunden werden? Solche bekloppten Vorfälle gibt es sicher überall ;-)

Na, ich weiß nicht, zumindest sind (waren) woanders die Strafen wohl härter...

Bei mir gab's damals eigentlich nur "DuDDu", natürlich auf militärisch...

 

Später dazu mehr.

Hm, anscheinend habe ich vor vielen Jahren doch auch mal eine richtige Entscheidung getroffen...:rolleyes:
  • Autor
Na, ich weiß nicht, zumindest sind (waren) woanders die Strafen wohl härter...

Bei mir gab's damals eigentlich nur "DuDDu", natürlich auf militärisch...

 

Später dazu mehr.

 

Der oben von mir erwähnte Feldwebel war mir eigentlich ganz sympathisch.

 

In den ersten Wochen hatte ich wahnsinig Schiß vor dem, dann habe ich auch seine Drill- und Schikanemaßnahmen mit Humor gesehen. Denn Ärger im eigentlichen Sinne hat so richtig niemand mit ihm bekommen.

 

Da war z.B., dass wir, wenn wir vom Feld zurück in die Stube kamen, genau 2 Minuten Zeit bekommen haben, unsere Ausrüstung zu verstauen und um wieder auf dem Gang anzutreten.

 

Runtergezählt hat er laut in 10-Sekunden-Schritten.

 

Von 0 an hat er dann die Sekunden gezählt. Und für jede Sekunde, die wir zu spät am Gang erschienen sind, mussten wir eine Liegestütze machen.

 

Ich kam 17 Sekunden zu spät.

 

Ein Kamerad kam deutlich später.

 

Der Fw: "Herr Flieger, wieviele Sekunden sind Sie zu spät?"

Der Flieger: "183"

Der Fw: "Ach, dann fangen Sie einfach an zu pumpen, vielleicht sage ich irgendwann mal stop!"

 

Und er dann einigermaßen früh "Stop" gesagt. :smile:

  • Autor
Hm, anscheinend habe ich vor vielen Jahren doch auch mal eine richtige Entscheidung getroffen...:rolleyes:

 

Lass mich raten: Den auch im zivilen Leben sehr wertvollen Panzerführerschein mitzunehmen? :biggrin::tongue::cool:

Toller Fred hier :biggrin:

 

Also ich habe ja fast 13 Jahre bei der Marine verbracht und bin auch 10 Jahre davon aktiv zur See gefahren.... Schließlich habe ich den Fehler gemacht und wurde Berufssoldat, bis ich drei Jahre später (dann eben nach 13 Jahren) gekündigt habe.

 

Geschichten kann ich sicher in Buchform hier preisgeben :rolleyes:....

Vielleicht werde ich dazu demnächst hier Mal Stellung beziehen.

 

Aber eines möchte ich vorweg nochmal aufgreifen hier: das Reinigen von Waffen mittels dieser Dochte und der "Klo-Kette"

 

Jeder der gedient hat kennt es und man kann es mögen oder hassen... Teilweise hab ich es auch als Beschäftigungstherapie (gerade in der ersten Zeit der Laufbahn) angesehen, wenn man dann drei Stunden lang das blöde Gewehr geputzt hat, bis der Uffz kein einziges Staubkorn mehr im Lauf erkennen konnte asdf.... Solche und ähnliche Sachen, wie z.B. übertriebener Schuhputz etc..... dass findet man dann irgendwann zum kotzen und kann ein Lied davon singen.

 

Vor knapp drei Jahren hab ich dann die Uniform der Marine ausgezogen und die der Landespolizei angezogen:redface:

 

Und nun fallen mir doch erhebliche Unterschiede zu den Kollegen auf.

Ich muss mir bis heute bei solch "formalen" dienstlichen Dingen auf die Lippe beißen.

 

Mir ist dann selber folgendes aufgefallen, worüber ich doch schmunzeln muss:

 

In meinem Spind herrscht pedantische Ordnung.... Meine eigene Dienstwaffe glänzt und wird nach jedem schießen vernünftig geputzt und gereinigt. Die Uniform sitzt faltenfrei und ist gebügelt.

Die Schuhe sind immer geputzt und sauber.

Die Uniform wird in der "Ausziehreihenfolge" auf den Bügel gehangen, um sie schnellstmöglich wieder anziehen zu können... :biggrin:

 

Also irgendwas ist da fest eingebrannt worden in meinem Kopf :tongue:

 

Wenn ich dann sehe, wie es die (jüngeren) Kollegen so halten mit der Disziplin und der Ordnung .... Oh je :redface:

Ich hab zu viel Bundeswehr eingeatmet und muss wohl erstmal resozialisiert werden.

Ein langer Prozess ....

..............

 

Wenn ich dann sehe, wie es die (jüngeren) Kollegen so halten mit der Disziplin und der Ordnung .... Oh je :redface:

Ich hab zu viel Bundeswehr eingeatmet und muss wohl erstmal resozialisiert werden.

Ein langer Prozess ....

 

 

Unheilbar..............

  • Autor

Also ich habe ja fast 13 Jahre bei der Marine verbracht und bin auch 10 Jahre davon aktiv zur See gefahren.... Schließlich habe ich den Fehler gemacht und wurde Berufssoldat, bis ich drei Jahre später (dann eben nach 13 Jahren) gekündigt habe.

 

Geschichten kann ich sicher in Buchform hier preisgeben :rolleyes:....

 

Das glaube ich Dir aufs Wort. Zum Einen wegen der 13 Jahre, zum Anderen noch wegen "Marine" :biggrin:

 

Aber eines möchte ich vorweg nochmal aufgreifen hier: das Reinigen von Waffen mittels dieser Dochte und der "Klo-Kette"

 

Jeder der gedient hat kennt es und man kann es mögen oder hassen... Teilweise hab ich es auch als Beschäftigungstherapie (gerade in der ersten Zeit der Laufbahn) angesehen, wenn man dann drei Stunden lang das blöde Gewehr geputzt hat, bis der Uffz kein einziges Staubkorn mehr im Lauf erkennen konnte asdf.... Solche und ähnliche Sachen, wie z.B. übertriebener Schuhputz etc..... dass findet man dann irgendwann zum kotzen und kann ein Lied davon singen.

 

Klar, hier gilt halt das Prinzip: Wer was finden will, der findet was. Und die Kanonen, die wir hatten, die gingen schon viele Jahre lang nicht nur durch viele Hände, sondern auch durch viel Dreck.

 

Wenn ich Deine Angaben zu den Dienstjahren so lese, dann wirst Du das G3 nicht mehr bei der Bundeswehr kennengelernt haben, Konstruktion, Funktion und Technik bei der Polizei vermutlich schon (MP5, ist ja glaube ich praktisch eine kleines G3 im Pistolenkaliber).

 

Das Schießen mit Manövermunition mit montiertem MPG auf dem G3 hat subjektiv wahrgenommen nicht gerade dazu beigetragen, dass die Waffe weniger verdreckt oder besser zu reinigen ist...wird bei der Polizei wahrscheinlich etwas anders oder auch "besser" sein.

 

Ich kann nur sagen, dass die Bundeswehr aus mir bestimmt keinen ordentlichen Menschen gemacht hat. :smile:

  • Autor

Ein Rätsel, inhaltlich von mir seiner Zeit erlebt:

 

Was ist passiert, wenn auf dem Schreibtisch in der Waffenkammer plötzlich ein schwarzer, zylindrischer, metallischer Gegenstand, der konisch zu einem Loch zuläuft, steht?

 

Und in dessen Loch ein Kugelschreiber steckt, so dass der Tisch nun mit einem modischen Accessoir geschmückt ist?

Das glaube ich Dir aufs Wort. Zum Einen wegen der 13 Jahre, zum Anderen noch wegen "Marine" :biggrin:

 

Das ist der lustigste Haufen ever:biggrin:

Mit denen samt Partnerinnen "Battleship" gucken und ein paar Bierchen trinken. Ich hatte am nächsten Tag Muskelkater vom Lachen, obwohl der Film richtig schlecht ist:biggrin:

Und sie können packen. Davon war ich so fasziniert ("Was ist in dieser Tasche, etwa ein schwarzes Loch?"), dass ich mir das zeigen lassen habe.Ich kann das jetzt auch:tongue:

Ich denke, zu meiner Zeit haben die unteren Dienstgrade vom Rekruten (Kanonier)

bis zum Obergefreiten ihren Dienst beherrscht und sorgfältig erledigt. Zumindest

im Ernstfall hätte es funktioniert. Aber je weiter in der Hierarchie nach oben, was

ja mit der Anzahl der Jahre, die man noch "muss" zusammenhängt, nahm der

Alkoholismus seinen Lauf. Deshalb wäre es im Krieg schwierig mit solchen Säufern.

 

Wir hatten Vorgesetzte, die in Abwesenheit des Batteriechefs (der Hauptmann war in

Ordnung), am Abend Saufgelage veranstalteten, dann zu ihrer Belustigung einen

Alarm auslösten und uns durch den Wald hetzen wollten. Der Leutnant "von und zu"

war Stellvertreter und meinte, eine Leuchtpatrone waagerecht!!! auf uns abzuschießen,

weil wir ihm nicht tief genug herumrobbten.

Ich bin aufgestanden, habe ihm gesagt, dass er allein weitermachen kann und

bin in die Kaserne gegangen. Habe direkt eine Beschwerde geschrieben und den

Alkohol mit erwähnt. Der musste dann am Schwarzen Brett einen Sonderdienstplan

"Belehrungsstunde über den Umgang mit Leuchtmunition" lesen und im großen

Dienstanzug beim Brigadegeneral antanzen. Vorsorglich habe ich überall verkündet,

dass jede Retourkutsche von ihm eine Meldung beim Wehrbeauftragten nach sich

ziehen würde. Er ist mir bis zur Entlassung schön aus dem Weg gegangen.

 

Das Positivste an der Bundeswehr war, dass man schnell lernte, sich gegen solche

Typen durchzusetzen und selbstbewusst aufzutreten. Das kratzt an deren Ego,

da sie ja eigentlich denken, sie befehlen und der Untergebene muss kuschen.

Aber wir waren ja nicht im Krieg.

  • Autor
Das Positivste an der Bundeswehr war, dass man schnell lernte, sich gegen solche

Typen durchzusetzen und selbstbewusst aufzutreten. Das kratzt an deren Ego,

da sie ja eigentlich denken, sie befehlen und der Untergebene muss kuschen.

Aber wir waren ja nicht im Krieg.

 

Kommt wahrscheinlich drauf an. Ich weiß nicht, ob ich mich das getraut hätte, so mit den Beschwerden.

 

Und Du hast halt auch Zeugen gebraucht, die da mitziehen.

 

Aber mit der Leuchtpatrone, das war ja schon ein krasser Fall.

 

Die Ausbilder merken denke ich halt schon, mit wen sie sowas machen können und mit wem nicht.

 

Und umgekehrt ist es auch so, die Rekruten merken, mit welchem Ausbilder sie was machen können...

  • Autor
Das ist der lustigste Haufen ever:biggrin:

Mit denen samt Partnerinnen "Battleship" gucken und ein paar Bierchen trinken. Ich hatte am nächsten Tag Muskelkater vom Lachen, obwohl der Film richtig schlecht ist:biggrin:

Und sie können packen. Davon war ich so fasziniert ("Was ist in dieser Tasche, etwa ein schwarzes Loch?"), dass ich mir das zeigen lassen habe.Ich kann das jetzt auch:tongue:

 

Nur ob Du auch gerne Partnerin eines Matrosen wärst...? :smile:

Kommt wahrscheinlich drauf an. Ich weiß nicht, ob ich mich das getraut hätte, so mit den Beschwerden.

 

Und Du hast halt auch Zeugen gebraucht, die da mitziehen.

 

Aber mit der Leuchtpatrone, das war ja schon ein krasser Fall.

 

Die Ausbilder merken denke ich halt schon, mit wen sie sowas machen können und mit wem nicht.

 

Und umgekehrt ist es auch so, die Rekruten merken, mit welchem Ausbilder sie was machen können...

 

 

Die Schule der Nation...............

 

Es waren eben alle (?) Schichten und Karakteren zum Zusammenwirken gezwungen.

 

In der heutigen BW ja nicht mehr der Fall da Freiwillig durch und durch.

QUOTE="ThePraetor, post: 1503935, member: 1468"]Toller Fred hier

 

Vor knapp drei Jahren hab ich dann die Uniform der Marine ausgezogen und die der Landespolizei angezogen:redface:

 

Und nun fallen mir doch erhebliche Unterschiede zu den Kollegen auf.

Ich muss mir bis heute bei solch "formalen"

 

 

Apropos "FORMALE" : Dann wirst Du das ja alles noch mal mitgemacht haben, diese von mir abgrundtief geliebte, ganz überaus ausgefallene menschliche Bewegungsform (für alle, die sich nie auf diese Weise fortbewegen mussten: Es geht darum, in Reihe und Rotte laufend, mit einem Schießgewehr über der Schulter und mit Anzug und Krawatte kostümiert, zu versuchen, dem Vordermann nicht in die Haxen zu treten. Also praktisch wie Polonaise Blankenese in 3er-Reihe, nur ohne Handauflegen auf der Schulter. Also Mindestabstand, aber leider eben nicht 1,5 Meter, sonst sieht's ja wieder nicht zackig genug aus.

 

Aaaarrggh!

Was war mir der ganze restliche Tag versaut, wenn ich auf dem Dienstplan gesehen habe, dass diese Unterrichtseinheit angesetzt ist.

 

Aber ihr bei den "Freunden und Helfern" dürft ja die Knarre wenigstens im Holster tragen und mit anderen Waffen wird wahrscheinlich nicht "formal" geübt, nehme ich an.

Wäre ja auch ein Ding, ich stelle mir vor, wir wären damals statt mit G3 alle mit UZZI's marschiert. Cooles Kopfkino!

Bearbeitet von friend of nine

  • Autor

In der heutigen BW ja nicht mehr der Fall da Freiwillig durch und durch.

 

In Zeiten der Wehrpflicht wars denke ich mal so: Das Kreiswehrersatzamt hatte die Aufgabe, die Simulanten zu entdecken und dann einzuziehen.

Heute ist es so: Das Kreiswehrersatzamt hat die Aufgabe, (die völlig) Untauglichen zu entdecken und eben nicht zu nehmen.

...

Die Ausbilder merken denke ich halt schon, mit wen sie sowas machen können und mit wem nicht.. .

Deswegen sind / waren die Abi-Quartale immer verhasst bei den Ausbildern.

Die ließen sich nämlich wenig gefallen...

Die Schule der Nation...............

... zur Heranführung von Bürgern an ihre Rolle in Uniform.

 

Wir mussten sogar einmal "singen"! Das war wahrscheinlich nicht überall im Ausbildungsangebot. Wäre jedenfalls gut so, wenn's so wäre. Am Anfang habe ich mir noch den Spaß gemacht, wie die Nationalspieler in dieser Zeit nur die Lippen zu bewegen, aber die "Kameraden" um mich herum sangen so dermaßen grauslich, dass ich dann versucht habe, sie zu übertönen...

Bearbeitet von friend of nine

 

Wenn ich Deine Angaben zu den Dienstjahren so lese, dann wirst Du das G3 nicht mehr bei der Bundeswehr kennengelernt haben, Konstruktion, Funktion und Technik bei der Polizei vermutlich schon (MP5, ist ja glaube ich praktisch eine kleines G3 im Pistolenkaliber).

 

G3 habe ich tatsächlich nicht mehr kennengelernt.....

 

Gelernt und geschossen hab ich mit (von klein nach groß) :

P-8

MP-2

G36

MG-3

Browning 12,7mm (Bordwaffe)

Marineleichtgeschütz 27mm (Bordgeschütz)

 

Die MP2 gab es auch tatsächlich noch im Waffenschrank an Bord !

Kurz vor meiner Kündigung war ich beinahe einer der letzten, die noch auf die MP2 ausgebildet waren und damit schießen dürften :biggrin:

Mittlerweile sollten die aber durch die MP7 ersetzt worden sein ....

 

Zur Polizei:

Die Ausrüstung ist natürlich in den Bundesländern und auch bei der Bundespolizei unterschiedlich....

 

Hier in Schleswig Holstein verwenden wir:

P99Q von Walther (recht neu)

MP5 (aber mit ausziehbarer Schulterstütze und Rotpunktvisier)

....und seit zwei Jahren die MCX von Sig Sauer.... :eek:

Bedeutet, dass wir seit zwei Jahren mit nem Sturmgewehr an Bord durch die Gegend gurken.

 

Ach ja.... MPG gibt's hier nicht.

  • Autor

Apropos "FORMALE" : Dann wirst Du das ja alles noch mal mitgemacht haben, diese von mir abgrundtief geliebte, ganz überaus ausgefallene menschliche Bewegungsform (für alle, die sich nie auf diese Weise fortbewegen mussten: Es geht darum, in Reihe und Rotte laufend, mit einem Schießgewehr über der Schulter und mit Anzug und Krawatte kostümiert, zu versuchen, dem Vordermann nicht in die Haxen zu treten. Also praktisch wie Polonaise Blankenese in 3er-Reihe, nur ohne Handauflegen auf der Schulter. Also Mindestabstand, aber leider eben nicht 1,5 Meter, sonst sieht's ja wieder nicht zackig genug aus.

 

Aaaarrggh!

Was war mir der ganze restliche Tag versaut, wenn ich auf dem Dienstplan gesehen habe, dass diese Unterrichtseinheit angesetzt ist.

 

Marschieren hab ich immer gehasst. Zu Einen die stumpfe Mechanik der Bewegung. Und die doofen Lieder singen.

 

191cm Körpergröße, Beine im Verhältnis zum Oberkörper überdurchschnittlich lang. Hab immer gut was in die Hacken gekriegt :mad:

Bearbeitet von saabracadabra75

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