Eine Vision: Mittendrin statt nur dabei
Na, da habe ich ja was losgetreten....
Ja, hast Du.
901fpt hat ja mal einen Ansatz über Ursachenforschung gemacht - und auch einen Lösungsweg aufgezeigt, das fand ich prima.
Interessanterweise hatte ich nach lesen des Threads folgende Bilder im Kopf:
Kinder in einem "fernen" arabischen Land werden in einer Schule auf die Lehren des Koran hin getrimmt - allerdings mit dem Hintergrund, alle Nichtgläubigen zu verdammen und diese irgendwann mal unter Opferung der eigenen Person zu vernichten. Das Ergebnis des Unterrichts: Die Kinder lernen "Hass" und werden das Gelernte später im Leben wahrscheinlich anwenden.
Drehen wir uns mal um und betrachten den Werdegang unserer europäischen Kultur.
Wir wurden ca. 1.700 Jahre lang in Richtung der Bibel getrimmt. Seit den 60iger/70Jahren des letzten Jahrtausends wurde das Fach Religion durch die freie Wählbarkeit in der Schule langsam in den Hintergrund gedrängt. Ein Relikt des neuen sozialen Denkens.
Bitte kein Aufschrei, mein gedanklicher Weg baut nur darauf auf: Ich war auch schon im Vatikan und habe gesehen, wie man mit Religion einträgliche Geschäfte gemacht hat bzw. macht. Die Historie der 1700 Jahre ist, wie wir wissen, ja ziemlich unrühmlich.
Grundsätzlich hat die Verbreitung unserer Religion aber auch einige positive Ansätze bzw. Inhalte, die in unserer Gesellschaft zwischenzeitlich immer weiter verloren gehen (Auch wenn damit keine Kriege verhindert wurden): Der Versuch der Lehre von Moral und Ethik.
Mir ist nun leider nicht bekannt, dass das Fach Religion - welches man ja abwählen kann - durch Fächer wie Ethik und Moral ersetzt worden wären.
Nun ist unser Menschwerden aufgrund fehlender Synapsen nicht dazu bestimmt, die Lehren von Ethik und Moral mit in unser Leben zu bringen. Wir müssen es während unseres Lebens erlernen, dabei sind wir abhängig von der uns umgebenden Kultur.
Die letzten Generationen unserer Nachkriegsgesellschaft haben (Wieder) gelernt, dass ohne Ethik und Moral einträgliche Geschäfte zu machen sind. Einige von ihnen nutzen zudem die derzeit verfügbaren Medien mit Bravour.
Was passiert so auf der Welt:
Der eine verbreitet mit einigen Großfamilien Angst und Schrecken auf der ganzen Welt und beendet seine Reden trotzdem noch mit "God bless America", andere maximieren die Umsätze der Pharmaindustrie, indem wirksamere Medikamente als die eigenen per Gesetz aus den Apotheken fliegen.
Wieder andere kalkulieren den Profit für HEILENDE Medikamente gegen Malaria hoch und kommen zu dem Schluß, dass dies eine Krankheit der "Armen" sei und der zu erwartende ROI die Investitionen in die Forschung nicht rechtfertige.
Der nächste will die Fanggründe im Meer erweitern, obwohl klar ist, dass Kabeljau völlig überfischt ist und damit langfristig das Meeresleben aus dem Gleichgewicht bringt (Unseren Kids ist der Name Kabeljau unter dem Begriff "Fischstäbchen" bekannt). Er setzt trotz allem die EU Subvention für die Vergrößerung der Fischflotte durch, weil es ihm kurzfristig Profit bringt. Das ein Teil der Fischerarmada bald im Hafen verrottet, zählt nicht.
Usw., usw., .....
Die Reihe solcher Verhaltenweisen ist endlos, im großen wie im kleinen - die Triebfeder ist immer die Gleiche.
Die Frage müßte aber heißen, "Wie kann ich meinen persönlichen Nutzen unter Berücksichtigung aller ethischen und moralischen Gesichtspunkte verwirklichen?"
Wahrscheinlich bliebe für den Handelnden etwas weniger übrig, für die Umstehenden (Vielleicht) etwas mehr. Wahrscheinlich wäre das Ozonloch nicht so groß oder die Partikelfiltertechnik in den Dieseln könnte mangels Lobbyismus mehr als 10% Raps vertragen oder die Politiker hätten sich doch für die ökonmisch vorteilhaftere Vignette entschieden oder ... oder... oder....
Würde jeder von uns Synapsen nutzen, die intuitiv schon Ethik und Moral berücksichtigen, wäre allen Beteiligten mehr geholfen und nicht einigen wenigen die Synapse "skrupellos" wie jetzt.
Last not least hätten wir den nachfolgenden Generationen, unseren Kindern, unseren Enkeln und deren Enkeln etc. viele lebenswerte Jahre auf unserem Erdball gesichert.
Meine Beispiele sind beliebig austauschbar und keines ist es wert, in diesem Thread nochmal kritisch beäugt zu werden (Die Beispiele reichen vom unnützen, aber einträglich gestalteten Parkverbot in Innenstädten über weltpolitische Aktivitäen bis in unser Zuhause).
Mir geht es nur darum: Unsere Kultur ist auf dem Weg, Ethik, Moral und Respekt gegenüber dem anderen zu verlieren.
... und wir sollten alles tun, um es unseren Kindern wieder beibringen.
... und wenn die Schule es nicht tut, sollten wir es erstmal selbst tun.
Ich finde das Gemotze in diesem Forum jedenfalls gut, denn diesen Leuten ist immerhin aufgefallen, dass da etwas nicht stimmt - das etwas langsam zum Moloch verkommt.
Wenn wir uns schon auf Müllkippen kennenlernen, um das Beispiel aufzunehmen, können wir uns fragen, wie wir dahingekommen sind. Wenn unsere Antwort darauf unser jahrtausend altes gelebtes Kastendenken ist, ist es völlig in Ordnung - es entspricht unserer Tradition. Wenn wir bzw. unsere Ururenkel aber an Sauerstoffmangel leiden und langsam ersticken, weil die UV-Strahlung aus dem Ozonloch nun endlich die Algenwelt und damit die Sauerstoffproduktion zerstört hat, dann hat die Skrupellosigkeit der Menschheit über die Menschheit gesiegt.
KEINER hat was davon.
Meine Vision daher: Wenn anderen ihren Kindern Hass beibringen können, um sie zu laufenden Plastiksprengsätzen zu formen
, können wir ihnen doch auch Moral und Ethik beibringen. Und sie nicht völlig verblöden lassen.
Ist wirklich weit hergeholt. Aber ist das völlig illusorisch ?
Viele Grüsse
Thomas