WI-JX900
SAAB-Kasper im Ruhestand
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Und was lernen wir aus dieser durchaus eindrucksvollen Erlebnissammlung: an Ausfahrten das Tempo etwas verringern und aufmerksam zu sein spart Streß und ermöglicht bessere Reisedurchschnittsgeschwindigkeiten. Das schöne am eleganten Autofahren ist ja, die Fehler der anderen zu antizipieren. Den rechten Fuß gestreckt zulassen und zu denken "ich habe ja recht" bringt einen offensichtlich auch nicht so recht weiter.
das erstaunliche ist: wenn man genug auf deutschen autobahnen unterwegs ist (z.zt. 40.000 km und mehr im jahr), dann erkennt man seine schweine wirklich am gang bzw. den deppen am fahrstil. inzwischen sehe ich auf gerader strecke eine halbe minute vorher, dass der chevrolet matiz da vorne selbstverständlich gleich noch vor mir und vor allem ohne zu blinken mit 110 auf die linke spur ziehen wird, um sich von dort über die nächsten vier oder fünf kilometer dem lastwagen, der sich am horizont abzeichnet, zu nähern und ihn dann bei einer geschwindigkeitsdifferenz von höchstens fünf km/h mit angemessener ruhe zu überholen, um anschließend keinesfalls wieder nach rechts zu gehen, bevor nicht wenigstens zehn lastwagenlängen zwischen ihm und dem überholten LKW liegen - und das natürlich auch nur, wenn sich auf der rechten spur kein anderes fahrzeug abzeichnet.
wie gesagt: ich achte sehr auf die mit dem schnelllaufenden autobahnverkehr überforderten abwrackprämienfreunde. aber manchmal kann man's nicht vermeiden, sich die 901-serienbremsen zu ruinieren - und zwar dann, wenn diese versuchsanordnung vorgesehen ist:
lockerer tagesverkehr auf der A3 frankfurt-köln.
holländer mit wohnwagen und zirka tempo 100 (is' eh schon zu schnell) auf der rechten.
chevrolet matiz mit mittelalter frau am steuer und ungefähr tempo 105 auf der mittleren.
ich mit dem blauen und tacho 220 ganz links.
der holländer zieht - ohne blinker, was sonst? - auf die mittlere, weil wirklich einen halben kilometer vor ihm ein lastwagen fährt.
die matiz-fahrerin kommt in bedrängnis und reißt ihren hobel nach links.
ich bremse kräftig und lichthupe - nicht als drängelei, sondern weil es gerade wirklich eng wird und ich ohnehin schon zweifeln muss, ob ich mit der 900er-serienausstattung auf den paar metern, die zwischen mir und dem matiz liegen, soweit runterbremsen kann, dass die sache gut ausgeht.
ergebnis der lichthupe: doppelplusungut. denn die matiz-fahrerin erschrickt vor der lichthupe und hat einen bremsreflex: rote lichter leuchten auf und der matiz verlangsamt auf deutlich unter 100, um wieder auf die mittlere spur wechseln zu können, ohne den kackholländer zu streifen, der inzwischen (es geht bergauf) bei tempo 90 oder so angekommen ist.
mal im ernst: ich habe da dann mit beiden füßen auf der bremse gestanden und es ging am ende um vielleicht einen halben meter, der über unversehrtheit und blechschaden entschieden hat.
ergebnis: der blaue rubbelt jetzt nur noch und bremst eigentlich gar nicht mehr. die aktion war dann wohl zuviel für eine 20 jahre alte bremsenkonstruktion...
