In dieser warmen Zeit konnte ich mit freundlicher Unterstützung von Flemming weiter an meinem Leistungsmangel forschen. Wir sind einen Schritt weiter gekommen. Zur Erinnerung: Bei hohen Außentemperaturen und nach Stillstand mit laufendem Motor oder geringer Fahrgeschwindigkeit regelt mir die Trionic die Leistung weg, wobei die angeforderte Luftmasse bereits reduziert wird. Nach etwas Fahren mit höherer Geschwindigkeit ist die Power wieder da, obwohl beispielsweise Kühlmittel- oder Ladelufttemperaturen weiter angestiegen sind. Das Problem ist also offenbar mit Stauwärme im Motorraum verbunden.
Relativ schnell hat Flemming bei Beschleunigungsmanövern mit Leistungsmangel auf dem Tech gesehen, dass für Zylinder 1 der Klopfzähler hochzählt. Nach einer Volllast-Beschleunigung im 4. Gang von etwa 80-140 standen für Zylinder 1 etwa 150 Klopfer auf dem Zähler, der Wert für die anderen drei lag immer deutlich unter 10. War volle Leistung da, zählte auch der Klopfzähler für Zylinder 1 nicht nennenswert hoch. Die zu klärende Frage war nun, ob dies auch tatsächlich für die Verringerung der Luftmassenanforderung verantwortlich ist.
Im Normalfall – so auch bei mir im Falle ohne Leistungsmangel - erfolgt die Luftmassenbegrenzung bei Vollgas über das maximal erlaubte Motordrehmoment. D.h. es wird so viel Luftmasse angefordert, wie es der im Steuergerät hinterlegten Volllast-Drehmomentkurve entspricht. In der Teillast zwischen Leerlauf und Volllast erfolgt die Luftmassenbegrenzung analog zur Gaspedalstellung die der Fahrer vorgibt. Es gibt immer nur eine aktuell aktive Größe für die Luftmassenbegrenzung. Die Luftmasse ist immer auf einen Sollwert begrenzt, je nachdem welcher Betriebszustand gerade vorliegt. Soweit alles normal.
Die Untersuchungen mit dem Tech haben ergeben, dass bei Beschleunigungen wo bei mir Leistung fehlt beim Durchtreten des Gaspedals die Klopfregelung für die Luftmassenbegrenzung dauerhaft verantwortlich ist und nicht mehr die Luftmasse anfordert, die der im Steuergerät hinterlegten Volllast-Drehmomentkurve entspricht. Passend dazu wird die Drosselklappe ein Stück weit geschlossen und dann langsam mit steigender Drehzahl wieder geöffnet. Wenn bei der T7 Klopfen auftritt, wird zunächst die Zündung nach spät gestellt, wenn das nicht reicht angefettet, und wenn das nicht reicht die Luftmasse reduziert, was bei kurzfristiger Regelung über die Anstellung der Drosselklappe erfolgt.
Das sieht man im folgenden Bild auf dem Tech. Der Punkt wo die eine Flanke fällt und die andere steigt ist der Moment, wo ich Vollgas gebe, die Klopfregelung übernimmt die Luftmassenbegrenzung (man könnte auch Luftmassenregelung sagen) vom Gaspedal. Die dicke Linie ist die Drosselklappe, sie öffnet zunächst ganz, wird dann aber wieder ein Stück weit geschlossen und öffnet danach nur langsam. Am Ende gehe ich wieder vom Gas.
Ohne Leistungsmangel sähe das Bild ähnlich aus (hab kein Foto), nur dass statt Gaspedal Maximales Motordrehmoment von 0 auf 1 springen und die Drosselklappe nicht zugemacht werden würde.
Ich glaube nun verstanden zu haben was die Kiste macht. Die Fragen sind nun: Warum klopft der Motor auf dem ersten Zylinder und warum ist das offenbar von Stauwärme unter der Motorhaube und nicht direkt von Kühlmittel- und Ladelufttemperatur abhängig? Super Plus bringt auch keine Veränderung.