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Ich denke, CW-Wert von 0,4 für den 900/I kommt hin. Gar nicht so schlecht für ein Auto, das a) eine Evolution eines Autos aus den 60ern war und B) in den 70ern konzipiert wurde. Zeitgenössische Autos wiesen da noch Werte von 0,45-0,5 auf ...
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Schmale Reifen und den rechten Außenspiegel weg !

 

Dann zieht der aber nach links...:tongue:

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Das mein Fred solch eine Dynamik bekommt, hätte ich nicht erwartet! Gestartet hatte ich den übrigens, weil ich einen ausgeprägten Wissensdurst in Sachen Automobil habe, ich will meinen 901 jetzt nicht windschlüpfriger machen. Insofern vielen Dank für die Antworten.

 

0,34 für Schrägschnauzer mit Airflow-Kit bis 0,4 für frühe 900er halte ich auch für plausibel. Brabus hat beim W124 mal den cw-Wert durch Anbauteile von 0,29 (? bin nicht ganz sicher) auf 0,26 gesenkt, insofern sollten Flugzeugbauer durch Karosseriemodifikationen vielleicht auch 0,5-0,6 hinbekommen, auch wenn mir das ganz schön viel erscheint.

 

Der Bruder meiner Freundin hat übrigens beim ersten Anblick meines 901 CC spontan gefragt, ob man damit nicht besser rückwärts fahren sollte...

m² natuerlich :biggrin:

 

cw ist ein Koeffizient und A eine Flaeche... und schon wissen wir, dass daraus so kein Fisch wird. Da fehlen noch ein paar Groessen, so dass ein Staudruck oder eine Kraft draus wird...

 

Hallo alle zusammen,

 

um noch ein wenig Licht auf den cw-Wert und die Physik zu werfen:

 

Die Luftwiderstandskraft bei turbulenten Strömungen berechnet sich gemäß:

 

Luftwiderstandskraft = cw * Staudruck * Querschnittsfläche,

 

wobei für den Staudruck gilt:

 

Staudruck = 0,5 * (Dichte des strömenden Mediums) * (Geschwindigkeit^2)

 

Der cw-Wert ist eine reine (einheitenlose) Zahl, die die Form/das Profil des umströmenden Gegenstandes berücksichtigt. Der cw-Wert einer Kugel ist ca. 0,4, der cw-Wert einer flachen Scheibe ist ca. 1,2. In dieser Region dürfte auch besagte "Schrankwand" angesiedelt sein. :rolleyes:

 

Die Luftwiderstandsverlustleistung erhält man dann aus dem Produkt von Luftwiderstandskraft und Geschwindigkeit.

 

Da die Geschwindigkeit nun mit der dritten Potenz in der Verlustleistung steckt ist damit auch klar, dass man mit einem optimierten cw-Wert nur unwesentlich Kraftstoff sparen kann, im Vergleich zu langsamerem Fahren.

Auf die Endgeschwindigkeit hat das Produkt cw*Querschnittsfläche direkten Einfluss. Würde man bei konstanter Verlustleistung das Produkt cw*Querschnittsfläche beispielsweise um 10% verringern, so würde die Endgeschwindigkeit um ca. 3,5% steigen, also z.B. von 200km/h auf 207km/h.

 

Für kleine Geschwindigkeiten bleibt die Luftströmung übrigens laminar, d.h. es bilden sich keine großen Wirbel aus. Die Luftwiderstandskraft für laminare Strömungen ist allerdings näherungsweise nur linear von der Geschwindigkeit abhängig und somit "günstiger" als die quadratische Abhängigkeit bei turbulenter Strömung. Bei welchen Geschwindigkeiten der Umschlagspunkt von laminarer zu turbulenter Strömung liegt, weiß ich jedoch nicht. Ich würde allerdings mal in den Geschwindigkeitsbereich 50-70 km/h tippen.

 

Dazu ist insgesamt noch anzumerken, das alle angebenen Formeln Näherungen sind, da die Realität, wie immer, viel zu kompliziert ist, als dass man alle Faktoren berücksichtigen kann.

 

Ansonsten noch einen guten Rutsch ins neue Jahr.

 

Gruß,

nibohr

cw auf der Autobahn

 

Da die Geschwindigkeit nun mit der dritten Potenz in der Verlustleistung steckt ist damit auch klar, dass man mit einem optimierten cw-Wert nur unwesentlich Kraftstoff sparen kann, im Vergleich zu langsamerem Fahren.

 

wow ! Dank für Deine Ausführung !

echt gut gemacht,

schnell les- und nachvollziehbar

 

 

 

set_ironic_on

 

> Geschwindigkeit nun mit der dritten Potenz in der Verlustleistung steckt

 

jahaa, schon,

das gilt aber nicht für unsere verbrauchsbewußten Tunnelnasen (Marke A*di) auf der Autobahn,

die bei 200km/h mit 50cm Abstand "ihren" cw optimieren,

indem sie den Fahrtwind abschaffen ...

:smile:

Hallo alle zusammen,

 

um noch ein wenig Licht auf den cw-Wert und die Physik zu werfen:

 

Die Luftwiderstandskraft bei turbulenten Strömungen berechnet sich gemäß:

 

Luftwiderstandskraft = cw * Staudruck * Querschnittsfläche,

 

wobei für den Staudruck gilt:

 

Staudruck = 0,5 * (Dichte des strömenden Mediums) * (Geschwindigkeit^2)

 

Der cw-Wert ist eine reine (einheitenlose) Zahl, die die Form/das Profil des umstömenden Gegenstandes berücksichtigt. Der cw-Wert einer Kugel ist ca. 0,4, der cw-Wert einer flachen Scheibe ist ca. 1,2. In dieser Region dürfte auch besagte "Schrankwand" angesiedelt sein. :rolleyes:

 

Die Luftwiderstandsverlustleistung erhält man dann aus dem Produkt von Luftwiderstandskraft und Geschwindigkeit.

 

Da die Geschwindigkeit nun mit der dritten Potenz in der Verlustleistung steckt ist damit auch klar, dass man mit einem optimierten cw-Wert nur unwesentlich Kraftstoff sparen kann, im Vergleich zu langsamerem Fahren.

Auf die Endgeschwindigkeit hat das Produkt cw*Querschnittsfläche direkten Einfluss. Würde man bei konstanter Verlustleistung das Produkt cw*Querschnittsfläche beispielsweise um 10% verringern, so würde die Endgeschwindikeit um ca. 3,5% steigen, also z.B. von 200km/h auf 207km/h.

 

Für kleine Geschwindigkeiten bleibt die Luftströmung übrigens laminar, d.h. es bilden sich keine großen Wirbel aus. Die Luftwiderstandskraft für laminare Strömungen ist allerdings näherungsweise nur linear von der Geschwindigkeit abhängig und somit "günstiger" als die quadratische Abhängigkeit bei turbulenter Strömung. Bei welchen Geschwindigkeiten der Umschlagspunkt von laminarer zu turbulenter Strömung liegt, weiß ich jedoch nicht. Ich würde allerdings mal in den Geschwindigkeitsbereich 50-70 km/h tippen.

 

Dazu ist insgesamt noch anzumerken, das alle angebenen Formeln Näherungen sind, da die Realität, wie immer, viel zu kompliziert ist, als dass man alle Faktoren berücksichtigen kann.

 

Ansonsten noch einen guten Rutsch ins neue Jahr.

 

Gruß,

nibohr

 

 

Das hast Du schön gesagt:smile:

 

Auch Dir alles Gute in 2009!

Wirkungsgradrechner

 

Und werjetzt noch ein bißchen mit den verschiedenen cw-Werten und deren Auswirkung bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten spielen möchte sollte mal auf die Seite

 

http://auto.pege.org/2007-wirkungsgrad/rechner.htm

 

klicken.

Man kann da auch schön sehen, daß bis etwa 80km/h derRollwiderstand einen viel größeren Einfluß hat und die Luft erst bei hohen Geschwindigkeiten an Bedeutung gewinnt (wie nibohr vorher dargelegt hat).

 

Jörg

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