Veröffentlicht Januar 5, 200520 j Moinsen! Mein 94er 9000 CSE 2,3 Turbo mit Automatikgetriebe hat eine (abnehmbare) Anhängekupplung. Mein Vater hat mich nun gefragt, ob ich ihm mit dem Auto bei einem Transport helfen könnte. Dabei würde ein Zweiachs-Anhänger (Tieflader) mit Auffahrbremse angehängt und auf diesen Anhänger Gewicht von zirka 400-500 Kilo draufgeladen. Laut Fahrzeugbrief hat der Saab eine zulässige Anhängelast von 1200 kg bei selbstbremsendem Anhänger. 1) Darf ich dieses Gespann mit dem 3er Führerschein (1988 gemacht) überhaupt fahren, oder braucht man dafür schon Klasse 2? 2) Sollte man dem alten Saab das zumuten oder es lieber bleiben lassen? Mir kommt das ein bisschen heftig vor. Falls es O.K. ist, was muss man beim beim Anhängerfahren mit Automatik beachten? Gruß, Andreas
Januar 5, 200520 j Sicher, dass Du nur 1200kg ziehen darfst? Ich darf 1800kg ziehen. Fahre einen 9000er CS BJ92. Vielleicht weil es ein Schaltwagen ist? Ob man den mit Klasse 3 ziehen darf hängt glaub ich davon ab, wie weit die Achsen auseinander liegen. Bin mir aber nicht sicher... Grüße Johannes
Januar 5, 200520 j Autor Ganz sicher - steht im Fahrzeugschein: 1200kg gebremst, 700kg ungebremst. Kann tatsächlich am Automatikgetriebe liegen. Sicher, dass Du nur 1200kg ziehen darfst? Ich darf 1800kg ziehen. Fahre einen 9000er CS BJ92. Vielleicht weil es ein Schaltwagen ist?
Januar 5, 200520 j Der 9000er ist ein gutes Zugfahrzeug. Schau nochmal in den Fahrzeugpapieren: Unter Ziffer 33 (dem Text unter den ganzen einzelnen Feldern) steht meistens noch sowas wie "Ziff 28: 1800 bis 10Proz Steigung". Das heißt, die gebremste Anhängerlast darf - wenn man nur Straßen bis 10 % Steigung befährt - 1800 kg betragen. Bleiben wir im Beispiel mit den 1800 kg: Wenn der Hänger 500 kg wiegt, kannst Du ein Auto mit 1300 kg + Stützlast aufladen. Die Stützlast ist irgendwo an einem Schild oder Aufkleber zu finden, zur Not in den Papieren der Hängerkupplung. Beim 9000er 50 oder 75 kg, soweit ich weiß. Beim Laden das geladene Auto mit mindestens drei dicken Spanngurten wirklich fest festziehen, auch durch das Geschaukel und Vibrationen darf sich nichts lösen und die Enden der Spanngurte dürfen nicht im Wind flattern und evtl. in die Achsen kommen. Die Stützlast muß möglichst genau eingehalten und auf keinen Fall überschritten werden (Kontrolle mit Holzlatte und Personenwaage) - nicht weil es das Auto sonst verbiegt, sondern weil sonst die Vorderräder des Zugfahrzeugs entlastet werden und beim Bremsen sofort blockieren und zu geringe Bremskraft übertragen. Beim Laden also gesunden Menschenverstand walten lassen - ein entfernter Bekannter hat mal einen aufgeladenen Suzuki Eljot zwanglos auf die linke Spur der Autobahn "abgeladen" ... das war zum Schluß ein Schaden im Hunderttausendmarkbereich und er konnte von Glück reden daß es nur Leichtverletzte gab ! Die Gewichte sind übrigens die tatsächlichen Gewichte. Das ist beim Hänger und beim aufgeladenen Auto z.T. erheblich höher als in den Fahrzeugpapieren angegeben ! Sinnvollerweise plant man etwas Reserve ein, ein Zentner Überladung macht zwar beim Fahren nicht so sehr bemerkbar aber in Bußgeld und Punkten ist das gleich superheftig. Zum Fahren: VORSICHTIG ! Der Bremsweg verlängert sich z.T. enorm, insbesondere bergab, was man in so einem starken Auto ohne Hänger gar nicht mehr so sehr gewöhnt ist. Wenn die Stützlast zu hoch ist blockieren die Vorderräder und man bremst wie auf Glatteis (voll auf dem Pedal und die Karre wird und wird nicht langsamer, ein Scheißgefühl, kann ich Dir sagen). Also: "Pussyfooted" Fahrweise, keine hektischen Lenkmanöver, sanft beschleunigen und bremsen, genug Abstand, beim Spurwechseln braucht man eine viel längere Lücke (aber die anderen Autos nehmen i.d.R. auch mehr Rücksicht), bei Kurven und beim Abbiegen den kleineren Radius des Hängers berücksichtigen (sonst hoppeln die kurveninneren Hängerräder über den Bordstein). Automatik ist zum Ziehen optimal, weil man schön sanft anfahren kann. Bei langen Gefällen sollte man ausnahmsweise die Motorbremse nutzen und herunterschalten, 3 oder 2 je nach Stärke des Gefälles. Wie's mit dem Führerschein aussieht weiß ich nicht, meiner ist von '84 und ich darf 7,5 Tonnen ... Grüße Hardy
Januar 5, 200520 j Der "alte" Führerschein Klasse 3 beinhaltet die heutige Klasse BE, der das Ziehen von Anhängern über 750kg gestattet. Wenn man nur Klasse B hat, darf man Anhänger bis zur Höhe der Leermasse des Zugsfahrzeugs, mind. 750kg ziehen. Insgesamt darf das Gespann aber nicht über 3,5t wiegen...
Januar 5, 200520 j Autor Hallo, danke für die ausführliche Antwort. Ich habe nochmal nachgesehen, da steht tatsächlich ein Nachtrag, allerdings nicht 1800kg, sondern 1600kg bis 10%. Da ich in den Hunsrück fahren muss, ist das aber wenig relevant, sind sicher mehr als 10%. Also 1200kg, wie gehabt. Was den Führerschein anbelangt, darf ich auch 7,5 Tonnen, ich meinte nur wegen der Achsen. Ich dachte mit dem 3er Führeschein dürfte man nur drei Achsen fahren, ist das nicht richtig? Papiere der Hängerkupplung habe ich nicht, also werde ich 75 Kilo nicht überschreiten. Bei einem Doppelachser dürfte die Stützlast des Hängers aber doch eigentlich nicht so hoch sein wie bei einem Anhänger mit nur einer Achse, oder irre ich mich auch in diesem Fall? Macht die Zieherei dem alten Automatik-Getriebe nicht sehr zu schaffen? Ciao, Andreas "Ziff 28: 1800 bis 10Proz Steigung". ... Bleiben wir im Beispiel mit den 1800 kg: Wenn der Hänger 500 kg wiegt, kannst Du ein Auto mit 1300 kg + Stützlast aufladen. Die Stützlast ist irgendwo an einem Schild oder Aufkleber zu finden, zur Not in den Papieren der Hängerkupplung. Beim 9000er 50 oder 75 kg, soweit ich weiß. .... Wie's mit dem Führerschein aussieht weiß ich nicht, meiner ist von '84 und ich darf 7,5 Tonnen ... Grüße Hardy
Januar 5, 200520 j Autor Genau, diese Zweiachshänger auf die man ein Auto draufladen kann.... meinst du mit dem zweiachser eine tandemachse wie bei wohnwagen üblich?????
Januar 5, 200520 j Wenn die zwei Achsen nicht weiter als einen Meter auseinander sind (Doppelachse, Abstand Achsmitte - Achsmitte) zählt das als "eine Achse". Mir ist kein Doppelachshänger im PKW-Bereich bekannt, der einen weiteren Achsabstand hätte. 10% Steigung ist schon ein Haufen Holz, kenne den Hunsrück nicht aber da hat es das auch nur auf ganz winkligen Nebenstraßen. Das Automatikgetriebe wird schon stärker belastet, aber wenn man ruhig und flüssig fährt (Kühlluft !, keine extremen Steigungen) sollte es auch diese Anforderung packen. Grüße Hardy
Januar 5, 200520 j wenn du das leergewicht des hängers kennst, (steht auf dem typenschild) kannst du dir doch ausrechnen, was du zuladen kannst.
Januar 5, 200520 j Autor @ Hardy: Gut zu wissen, Danke! Werde das dann so machen. Noch ne Frage, zum Runterschalten mit den Automaten. Ich fahre immer auf D oder R. Die 1,2,3 habe ich noch nie benutzt, aus Angst was kaputt zu machen. Wenn ich also mit der Last auf D fahre und am Berg zurückschalten will, wie mache ich das dann? Etwas runterbremsen und einfach Hebel auf 3 ziehen? Zu kuppeln gibt's da ja nix, ich muss also nicht auf der Bremse stehen beim Gangwechsel? Ciao, Andreas Wenn die zwei Achsen nicht weiter als einen Meter auseinander sind (Doppelachse, Abstand Achsmitte - Achsmitte) zählt das als "eine Achse". Das Automatikgetriebe wird schon stärker belastet, aber wenn man ruhig und flüssig fährt (Kühlluft !, keine extremen Steigungen) sollte es auch diese Anforderung packen. Grüße Hardy
Januar 5, 200520 j @Hunsrück: Da ich aus dem Hunsrück komme: Es gibt nur wenige Straßen, die mehr als 10% Steigung haben. Und außerdem kontrolliert da seltenst jemand... Gruß, Erik
Januar 5, 200520 j so ein tandemachser läuft doch wunderbar hinter her, weil er auf vier rädern steht. wenns bergab geht ,läuft er auf und bremst das zugfahrzeug mit ab. ;-)
Januar 5, 200520 j @Artischok: Runterschalten mit der Automatik: bergauf braucht man's nur selten, da die Automatik bei entsprechender Gaspedalstellung und Geschwindigkeit sowieso nicht raufschaltet. Auf engen Sträßchen, wenn man öfter mal vom Gas und wieder drauf muß, kann das aber auch bergauf sinnvoll sein, damit das Getriebe nicht dauernd unter hoher Last hin- und herschaltet, da können die Bremsbänder nämlich schon mal zu heiß werden, gerade bei niedrigem Tempo. Dabei bei mäßigem Tempo den Gasfuß ein bißchen lupfen und den Hebel auf 3 ziehen, dann ggfs. auf 2 ... im Prinzip so ähnlich wie beim Schaltgetriebe, da muß der Fahrer ja auch drauf achten daß der Gang zur gefahrenen Geschwindigkeit paßt, da ist es ja auch so: Wer bei 180 in den zweiten runterschaltet überdreht den Motor und/oder killt die Kupplung. Bergab am besten vor dem Gefälle zurückschalten, damit die Motorbremswirkung gleich ausgenutzt wird. Zur Not kann man die Geschwindigkeit auch zuerst mit der Fußbremse zusammenstauchen und dann runterschalten. @Auflaufbremse: Tja, nur die wenigsten sind wirklich gut in Schuß. Die Lastverteilung auf dem Hänger macht natürlich auch was aus, aber ich hatte schon Leih-Hänger, da bremste ein Rad grundsätzlich blockierend und das andere überhaupt nicht. Grmpf ... Grüße Hardy
Januar 5, 200520 j Autor OK, vielen Dank, werde das demnächst so machen und dann berichten, wieviele Kilometer weit wir's gepackt haben ;-) Andreas @Artischok: Runterschalten mit der Automatik: bergauf braucht man's nur selten, da die Automatik bei entsprechender Gaspedalstellung und Geschwindigkeit sowieso nicht raufschaltet. Auf engen Sträßchen, wenn man öfter mal vom Gas und wieder drauf muß, kann das aber auch bergauf sinnvoll sein, damit das Getriebe nicht dauernd unter hoher Last hin- und herschaltet, da können die Bremsbänder nämlich schon mal zu heiß werden, gerade bei niedrigem Tempo. Dabei bei mäßigem Tempo den Gasfuß ein bißchen lupfen und den Hebel auf 3 ziehen, dann ggfs. auf 2 ... im Prinzip so ähnlich wie beim Schaltgetriebe, da muß der Fahrer ja auch drauf achten daß der Gang zur gefahrenen Geschwindigkeit paßt, da ist es ja auch so: Wer bei 180 in den zweiten runterschaltet überdreht den Motor und/oder killt die Kupplung. Bergab am besten vor dem Gefälle zurückschalten, damit die Motorbremswirkung gleich ausgenutzt wird. Zur Not kann man die Geschwindigkeit auch zuerst mit der Fußbremse zusammenstauchen und dann runterschalten. @Auflaufbremse: Tja, nur die wenigsten sind wirklich gut in Schuß. Die Lastverteilung auf dem Hänger macht natürlich auch was aus, aber ich hatte schon Leih-Hänger, da bremste ein Rad grundsätzlich blockierend und das andere überhaupt nicht. Grmpf ... Grüße Hardy
Januar 5, 200520 j Mitglied @artischok: bist du noch nie mit hänger gefahren? :?: auf jeden fall viel spaß .... bitte unbedingt auf richtigen & gleichmäßigen reifendruck am anhänger achten !!!!
Januar 5, 200520 j @ hb-ex: du bist mit hänger doch "auf langen strecken" zu hause... :D auch mit tandemachse? :?:
Januar 5, 200520 j Wenn man noch nie (oder selten) mit Hänger gefahren ist, sollte man, vor allem, wenn der Hänger nah ans zul. Gesamtgewicht kommt, vor allem bergab nicht schneller als 80 fahren (machen manche gerne, um Schwung für dei Steigung zu nehmen)!! Es gibt Hänger, die da sehr empfindlich sind und wenn die einmal anfangen zu Schlingern, dann viel Spaß!!!!
Januar 5, 200520 j Autor njet, nicht mit so nem großen mit soviel Gewicht http://www.click-smilies.de/sammlung0304/travesmilies/smilie_aengstl1.gif @artischok: bist du noch nie mit hänger gefahren? :?:
Januar 5, 200520 j njet' date=' nicht mit so nem großen mit soviel Gewicht [img']http://www.click-smilies.de/sammlung0304/travesmilies/smilie_aengstl1.gif[/img] @artischok: bist du noch nie mit hänger gefahren? :?: Das Gewicht an sich ist kein Problem. Hab schon Hänger mit Gesamtgewicht um die 2000 kg gezogen. Die einzige Angst, die ich hatte, war die, kontrolliert zu werden. Das war übrigens mit einem exzellenten Hänger, der selbst bei dem Gewicht ohne Probleme mit 110 folgte ohne zu wedeln.....
Januar 5, 200520 j 2000kg und 110kmh...gefährlich ists den leu zu wecken ;-) . wenns gut läuft besteht die gefahr übermütig zu werden. habe schon manchen wedler hinter mir...... :lol:
Januar 5, 200520 j 2000kg und 110kmh...gefährlich ists den leu zu wecken ;-) . wenns gut läuft besteht die gefahr übermütig zu werden. habe schon manchen wedler hinter mir...... :lol: Ich mußte mich beherrschen nicht schneller zu fahren. War eine Fahrt von über 400 km start um 23:00.... Der Hänger war einfach klasse gebaut. (Hab mal ganz kurz auf 130 gedreht, war kein Problem....) War aber auch für 100 kmh zugelassen, also bin ich immer zwischen 100 und 110 gefahren. Mit einem anderen Hänger bin ich mal bergab (1800kg) bei grade mal 85 ins Schlingern gekommen. Da wars schlagartig -100°C im Innenraum......
Januar 5, 200520 j das gefühl kenne ich, das muss man auch mal erlebt haben. aber mit zunehmendem alter wird man doch ruhiger. wie heisst es? "IN DER RUHE LIEGT DIE KRAFT" und da ist was dran....... ;-)
Januar 5, 200520 j Mitglied @ hb-ex: du bist mit hänger doch "auf langen strecken" zu hause... :D auch mit tandemachse? :?: sieht das nach tandemachse aus ??? http://www.saab-cars.de/foren/saabforum/phpbb2/download.php?id=2479 http://www.saab-cars.de/foren/saabforum/phpbb2/download.php?id=1465
An der Unterhaltung teilnehmen
Du kannst jetzt posten und dich später registrieren. Wenn du ein Konto hast, melde dich jetzt an, um mit deinem Konto zu posten.