November 17, 20204 j Deswegen sind / waren die Abi-Quartale immer verhasst bei den Ausbildern. Die ließen sich nämlich wenig gefallen... Ja, zumal man mitten in den Berufsausbildungsweg eingegriffen hat. Ich hatte als Basis für meine spätere Ausbildung noch eine Schriftsetzerlehre eingebaut, da man als Grafiker später mit denen zusammenarbeiten muss. Mit abgeschlossener Lehre plus englisch und französisch sowie gerade mit spanisch begonnen, dachte ich, 2 Jahre Entwicklungsdienst in Südamerika wäre sinnvoll. Aber dieser Verein war unfähig, mich an die richtige Stelle zu vermitteln, bot mir Korea an. Da habe ich dann doch lieber die Bundeswehr gemacht. Aber natürlich war ich wenig begeistert. Zum Glück war ich schon nach 2 Wochen im Krankenhaus und war nach der OP mehrere Monate marsch- und sportbefreit. Danach bei der Vermessung hatten wir mit dem üblichen Kram (Marsch, Spähtrupp usw.) nichts zu tun. Wenn etwas für alle anstand, haben wir einen Sonderdienstplan schreiben lassen, um z.B. die Geräte im Gelände zu überprüfen. Beim Manöver waren wir auch lange vor den anderen vor Ort, haben alles vermessen und uns dann geschickt für den Rest des Tages verkrümelt. Das letzte (Biwak in Grafenwöhr im Winter) haben wir vermieden, da Amis teilnahmen. Es gab auch wieder drei Tote. Diese Kindsköpfe sind einfach unberechenbar. Da bleibt man besser daheim und meldet sich krank. Kurz vor der Entlassung gab es noch einen 3-Tage-Marsch. Das war lustig, wie wir die komplett ausgetrickst haben. Erzähle ich später mal.
November 17, 20204 j Auch wenn ich mich zum Schluss mit dem Personalamt verstritten hab, was letztlich mit meiner Kündigung endete, blicke ich dennoch positiv auf meine Dienstzeit zurück. Ich konnte viel lernen und mich qualifizieren (u.a. Ausbildung zum Systemelektroniker gemacht, also auch was anständiges gelernt ). Zudem hab ich durch die langen Seefahrten und Einsätze viel gesehen von der Welt und der permanente Umgang sowie die Zusammenarbeit mit diversen Nationen hat mir viel Freude bereitet. Ich behaupte Mal, dass ich dadurch einen anderen, vielleicht auch offeneren Blick auf Europa und andere Nationen bekommen habe. Ich mache grundsätzlich keine Werbung für den Arbeitgeber... Dennoch wurde ich im Verwandtenkreis und auch von Freunden schon zum Thema Bundeswehr befragt. Ich hebe dann immer den persönlichen Nutzen hervor, den man auch im Fokus behalten sollte wenn man sich verpflichten möchte.... Wer aufpasst und die richtigen Forderungen stellt (heute ist dass aufgrund der Freiwilligkeit ja möglich) kann viel Nutzen daraus ziehen und auch einen interessanten Dienstposten bekommen, welcher vielleicht auch Spaß macht und erfüllt ...
November 17, 20204 j Autor G3 habe ich tatsächlich nicht mehr kennengelernt..... Gelernt und geschossen hab ich mit (von klein nach groß) : P-8 MP-2 G36 MG-3 Browning 12,7mm (Bordwaffe) Marineleichtgeschütz 27mm (Bordgeschütz) Die MP2 gab es auch tatsächlich noch im Waffenschrank an Bord ! Kurz vor meiner Kündigung war ich beinahe einer der letzten, die noch auf die MP2 ausgebildet waren und damit schießen dürften Mittlerweile sollten die aber durch die MP7 ersetzt worden sein .... Zur Polizei: Die Ausrüstung ist natürlich in den Bundesländern und auch bei der Bundespolizei unterschiedlich.... Hier in Schleswig Holstein verwenden wir: P99Q von Walther (recht neu) MP5 (aber mit ausziehbarer Schulterstütze und Rotpunktvisier) ....und seit zwei Jahren die MCX von Sig Sauer.... Bedeutet, dass wir seit zwei Jahren mit nem Sturmgewehr an Bord durch die Gegend gurken. Ach ja.... MPG gibt's hier nicht. Schießen hat mir beim Bund immer Spaß gemacht, auch wenn es stressig war. Und noch die Brisanz hinzukommt, dass man halt das Schießen auf Menschen "trainiert". Die Gescheiteren unserer Vorgesetzten haben Letzteres schon betont und auch versucht, uns ein gewisses Bewusstsein hierzu zu vermitteln. Die P1, die ich noch kennengelernt habe und deren Konstruktion noch aus der Nazi-Zeit stammt, hatte aufgrund ihres 8-Schussmagazins und der schwierigeren Beherrschbarkeit den Spitznamen 8+1, "(8 Warnschüsse und der Wurf ist dann tödlich ). Kann man sowohl witzig als auch makaber finden. Aus Ingenieur-Perspektive kann es schon bemerkenswert/faszinierend sein, wie insbesondere automatische Waffen konstruiert sind. Hinsichtlich ver-und entriegeln, Impulsverarbeitung, Abstimmung der Federn etc. Ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass wir hier in D ein vergleichsweise strenges Waffengesetz haben. Was man jetzt in den USA nach der Wahl im Fernsehen gesehen hat, wie Leute mit Sturmgewehren durch die Straßen gelaufen sind Dann schon lieber in Polizeihand. Dein Emoticon interpretiere ich so, dass Du das Gewehr bei euch an Bord als nicht unbedingt notwendig empfindest..?..
November 17, 20204 j Das letzte (Biwak in Grafenwöhr im Winter) haben wir vermieden, da Amis teilnahmen. Es gab auch wieder drei Tote. Diese Kindsköpfe sind einfach unberechenbar. Da bleibt man besser daheim und meldet sich krank. Gute Entscheidung ! Hätte der junge Feldwebel aus einem anderen Zug (kannte ihn nicht), den's bei uns während eines Manövers mit den Amis erwischt hat, auch machen sollen. Unterschenkel weg, Oberschenkel aufgerissen. Es hieß hinterher, er sei nicht an Blutverlust gestorben, sondern: Am SCHOCK ! Es wurde dann für die junge Witwe gesammelt, blockübergreifend im ganzen Bataillon. Das ist die Crux bei den Pflicht-Armeen: Erstens "Friendly Fire" und dann eben auch "Suizid". So einen Fall hatten wir auch, gleich in der Grundi. Deswegen war ich bereits als 10-Jähriger für eine "freiwillige Kasernierung" , wie bei den TOMMIES oder eben bei der Polizei während der Ausbildung.
November 17, 20204 j Autor Gute Entscheidung ! Hätte der junge Feldwebel aus einem anderen Zug (kannte ihn nicht) den's bei uns während eines Manövers mit den Amis erwischt hat, auch machen sollen. Unterschenkel weg, Oberschenkel aufgerissen. Es hieß hinterher, er sei nicht an Blutverlust gestorben, sondern: Am SCHOCK ! Es wurde dann für die junge Witwe gesammelt, blockübergreifend im ganzen Bataillon. Das ist die Crux bei den Pflicht-Armeen: Erstens "Friendly Fire" und dann auch "Suizid". So einen Fall hatten wir auch, gleich in der Grundi. Deswegen war ich bereits als 10-Jähriger für eine "freiwillige Kasernierung" , wie bei den TOMMIES oder eben bei der Polizei während der Ausbildung. Wenn ich das lese, bin ich froh, dass ich nach dem Mauerfall gezogen wurde. Und keine großen NATO-Manöver mitmachen musste.
November 17, 20204 j Dein Emoticon interpretiere ich so, dass Du das Gewehr bei euch an Bord als nicht unbedingt notwendig empfindest..?.. Handfeuerwaffen sind an Bord von Kriegsschiffen vorwiegend für Wachaufgaben im Hafen vorgesehen oder wenn man unter "protection" vor Anker liegt oder in den Häfen der Einsatzgebiete langsam manövriert und sich absichern muss.... Für alles andere verfügt das Schiff an sich ja über große Waffensysteme etc. Ich hab immer gesagt, wenn ich auf See eine Pistole brauche, dann ist doch schon alles schief gelaufen was schief laufen konnte
November 18, 20204 j Autor Ich hab immer gesagt, wenn ich auf See eine Pistole brauche, dann ist doch schon alles schief gelaufen was schief laufen konnte Wohl wahr. Als Rettungsring, Funkgerät etc. eher unbrauchbar.
November 18, 20204 j Frisch eingezogen , nach drei Tagen , hatten wir einen unter uns auf der Stube, der Bier nicht verachtete . Das Fenster war offen und er setzte gerade die Bierflasche an, als von draußen der Hauptfeldwebel rief : nehmen Sie die Flasche aus der Hand . Und was bekommt er zur Antwort ? Ja gleich, ich nehm noch schnell nen Zug . Die beiden waren von da an keine Freunde mehr :biggrin: , es gab 5 Tage Bau dafür
November 18, 20204 j Autor Hier ein "Gute-Morgen"-Schwank, diesmal über die Freizeitgestaltung als Wehrpflichtiger in Budel. Da gab es das Carte Blanche in Weert. Das war eigentlich ne stinknormale Disko. Für den Donnerstag Abend hat man sich was einfallen lassen, wie man ein männliches Soldatenpublikum unterhalten kann. Es gab tänzerische Auftritte junger Damen. Diese Auftritte waren dann für ein solches Soldatenpublikum choreografiert: I. Akt: Die Damen waren leicht bekleidet II. Akt: Die Damen waren sehr leicht bekleidet III. Akt: Die Damen waren unbekleidet Im III. Akt konnten die Damen manchmal ziemlich gemein werden: Die haben sich dann den Besoffensten im Publikum ausgesucht und dann auf die Bühne gezerrt, auf einen Stuhl gesetzt, gefesselt und dann ihren Schabernak mit dem Armen getrieben. So hat schon so mancher Kamerad Bekanntheit erlangt... Ungeachtet derartiger Gefahren standen eines Abends der OG Schulz (Name geändert) und ich im III. Akt in der ersten Reihe und haben uns die Augen aus dem Kopf gegafft Der Schulz war völlig weggetreten und nur auf die Bühne fixiert. Den Blick nach vorne hat er sich dann eine Zigarette in den Mund gesteckt und das Feuerzeug angesetzt. Hat nicht gebrannt. Schulz stellt eine richtig große Flamme ein. Hat immer noch nicht gebrannt. Schulz zieht richtig fest und ich blicke zu ihm rüber und sehe, wie er sich abmüht und auch, was Sache ist. Ich: "Schulz!!!! Du hast die Kippe verkehrt rum im Mund!!!!" In diesem Moment geht die Kippe am Filter lichterloh in Flammen auf! Ein Bild für die Götter: 1,5m vor uns räkeln sich ein paar nackte Mädels und Schulz kämpft panisch mit einer lichterloh brennenden Zigarette.
November 18, 20204 j So'hlly, konnde gesde'n nihss' wie angekündihss' "posd'n", waa beim Saahnaaz, "Wulksel-Eksdlagsion" , kann nohs' nihss' lihsdihs' sblessen... Abba sleiben. Das hie'hl habe ihs' gefund'n, das'iss nohs' viel besseh'l als meins... Bearbeitet November 18, 20204 j von friend of nine
November 18, 20204 j Sehr interessanter Fred :) Den Vogel habe ich wohl hier abgeschossen : Ich bin seinerzeit über eine Truppenwerbung nach Augustdorf zu einem PzAkl Btl gekommen. Grundausbildung in der Stabsdienst und MilKraftfahrer AKP in Wuppertal. Grüne Ausbildung danach bei ( weil sie wusten das wir Stabsdienster waren) Uffzen der Fallschirmjägertruppe. Hatte schon was.. So, dann Verwendung in A Dorf beim Battalionsstab.. feiner Job, Fahrer des S3. Der Alte ( so nannte man ihn ) war altgediener Mannschaftsdienstgrad und ist dann über ein Studium zur Offz Laufbahn gekommen. Ein knorriger Kerl.. aber er wusste was er tat. Wenn man dann jeden Tag so im Iltis unterwegs ist, lernt ,man sich schon kennen. Erster Fall : er sitzt hinten im Passat.. Diktiergerät zu Hand und Schreibkladde vor sich.. aber nicht angeschnallt. Wir auf der Autobahn unterwgs zum Gen Stab.. dann die Kelle..: eine Polzeistreife zieht mich raus. Bei mir alles ok, ABER : Herr Major, sie sind nicht anggeschnallt ! Was er sich denn einbilde.. der junge Wachtmeister.. und hin und her.. Sie tragen doch auch Uniform, da könne man dochmal Rücksicht nehmen ! Nö.. fette Strafe und ich wurde zum Stillschweigen verdonnert. 2 Fall: Freilaufende.. Major wollte wie immer von zuhaus abgeholt werden. Heißt: von der Bundestrasse runter durch einen Graben und dann direkt auf sein Grundstück ! Und so auch wieder zurück auf die B ! Ich hab h´jedesmal den 75 Pferdchen des Iltis vertraut.. es hat irgendwie immer funktiomiert, aber ich hab immer Blut und Wasser geschwitzt. Dann unsere letzte gemeinsame Übung vor dem Ende meiner Dienstzeit.. die eigendlich als HG enden sollte. Wie immer rödel ich den Iltis auf, um den Alten morgens um 03:00 zu Haus abzuholen.. Schnell noch dieses und jenes verstaut.. dann zur Waffenkammer. Meine Uzzi ( ich war erst Verwendung Kradmelder ) und die P1 ( inkl scharfer Mun ) vom Major abgeholt... dann nur noch das große Fresspaket hinten verstauen und volle Kanone los.. ich was schon zu Spät dran. Erste Kurve Panzerringstrasse.. der Griff geht nochmal zum Beifahrersitz wo eigendlich die P1 liegen sollte.. und da war nichts ! Holla.. was ging mir die Pumpe ! Angehalten und den ganzen Kram ausgepackt und die P1 gesucht.. nichts ! Dann mit Herzdruck zurück zur Kaserne und dem Spieß bescheid gesagt was Sache ist. Das ganze Battallion was schon Marsch bereit. 30 Mann wurden nun zum Suchen abkommandiert. Teil 2 folgt !
November 18, 20204 j Autor Sehr interessanter Fred :) Den Vogel habe ich wohl hier abgeschossen : Ich bin seinerzeit über eine Truppenwerbung nach Augustdorf zu einem PzAkl Btl gekommen. Grundausbildung in der Stabsdienst und MilKraftfahrer AKP in Wuppertal. Grüne Ausbildung danach bei ( weil sie wusten das wir Stabsdienster waren) Uffzen der Fallschirmjägertruppe. Hatte schon was.. So, dann Verwendung in A Dorf beim Battalionsstab.. feiner Job, Fahrer des S3. Der Alte ( so nannte man ihn ) war altgediener Mannschaftsdienstgrad und ist dann über ein Studium zur Offz Laufbahn gekommen. Ein knorriger Kerl.. aber er wusste was er tat. Wenn man dann jeden Tag so im Iltis unterwegs ist, lernt ,man sich schon kennen. Erster Fall : er sitzt hinten im Passat.. Diktiergerät zu Hand und Schreibkladde vor sich.. aber nicht angeschnallt. Wir auf der Autobahn unterwgs zum Gen Stab.. dann die Kelle..: eine Polzeistreife zieht mich raus. Bei mir alles ok, ABER : Herr Major, sie sind nicht anggeschnallt ! Was er sich denn einbilde.. der junge Wachtmeister.. und hin und her.. Sie tragen doch auch Uniform, da könne man dochmal Rücksicht nehmen ! Nö.. fette Strafe und ich wurde zum Stillschweigen verdonnert. 2 Fall: Freilaufende.. Major wollte wie immer von zuhaus abgeholt werden. Heißt: von der Bundestrasse runter durch einen Graben und dann direkt auf sein Grundstück ! Und so auch wieder zurück auf die B ! Ich hab h´jedesmal den 75 Pferdchen des Iltis vertraut.. es hat irgendwie immer funktiomiert, aber ich hab immer Blut und Wasser geschwitzt. Dann unsere letzte gemeinsame Übung vor dem Ende meiner Dienstzeit.. die eigendlich als HG enden sollte. Wie immer rödel ich den Iltis auf, um den Alten morgens um 03:00 zu Haus abzuholen.. Schnell noch dieses und jenes verstaut.. dann zur Waffenkammer. Meine Uzzi ( ich war erst Verwendung Kradmelder ) und die P1 ( inkl scharfer Mun ) vom Major abgeholt... dann nur noch das große Fresspaket hinten verstauen und volle Kanone los.. ich was schon zu Spät dran. Erste Kurve Panzerringstrasse.. der Griff geht nochmal zum Beifahrersitz wo eigendlich die P1 liegen sollte.. und da war nichts ! Holla.. was ging mir die Pumpe ! Angehalten und den ganzen Kram ausgepackt und die P1 gesucht.. nichts ! Dann mit Herzdruck zurück zur Kaserne und dem Spieß bescheid gesagt was Sache ist. Das ganze Battallion was schon Marsch bereit. 30 Mann wurden nun zum Suchen abkommandiert. Teil 2 folgt ! Uh!
November 18, 20204 j Autor Frisch eingezogen , nach drei Tagen , hatten wir einen unter uns auf der Stube, der Bier nicht verachtete . Das Fenster war offen und er setzte gerade die Bierflasche an, als von draußen der Hauptfeldwebel rief : nehmen Sie die Flasche aus der Hand . Und was bekommt er zur Antwort ? Ja gleich, ich nehm noch schnell nen Zug . Die beiden waren von da an keine Freunde mehr :biggrin: , es gab 5 Tage Bau dafür Krass.
November 18, 20204 j So.. weiter: Die suchenden fanden jedoch nichts.. und das Battallion musste nun langsam los. Ich sollte den Alten abholen und ihm selbst berichten ! Auf meinem Weg kam mir mitten in der Senne ein Fahrzeug entgegen das wie wild am Hupen war, ich habe angehalten und meinen Kameraden xxx erkannt. Er war Geschäftszimmersoldat beim Spieß und war, da er nicht mit zur Übung musste, auf dem Weg nach Hause. Er hatte die P3 zufällig gefunden und präsentierte sie mir freudenstrahlend ! Ich habe sie im Stress nochmal vom Beifahrersitz genommen und sie auf des Dach gelegt, um alle anderen Sachen zu verstauen. Dann habe ich sie wohl dort vergessen.. und sie ist in der ersten Kurve runter gefallen. Man was war ich glücklich.. der Kamerad hatte bis ans Ende seiner Dienstzeit bei mir Bier frei ! Irgendwie wurde alles etwas hier und da zurecht gerückt.. ich wurde nicht mehr befördert.. der Major schon : ) Er wurde später noch Referent an der Kampftruppenschule.. aber wir blieben sporadisch in Kontakt. Auch auf Soldatentagen treffe ich ihn oft noch..übrigens hat er sonst, wenn wir im Auto gepennt haben, seine P1 immer mit einem Bindfaden an seinen rechten großen Zeh gebunden :) Ich hab noch einiges auf Lager.. wie ich einen netten General gefahren habe , oder wie ein Junger Leutnant meinen Iltis fast abgefackelt hat !
November 18, 20204 j Na ja, eine Geschichte aus der Familie: Pioniere (Instandsetzung) bei der Übung: Panzermotor war im Manöver mit festem Zeitlimit aus- und wieder einzubauen. Alles gut und auch in Rekordzeit. Erst Lob und dann kam es: der junge Soldat hatte seinem Truppenausweis mit dem Einbau im Motorbereich versenkt. Es war Sommer und sehr heiß gewesen. Da hatte er den Ausweis, uvm. abgelegt. Das dauerte aber ein Weile, bis das klar war. Folge: Nichts mit Freundin am WE, keine Heimfahrt, sondern Wachdienst am WE.
November 18, 20204 j Oder ein Fels in der Brandung ... Danke, dass ehrt mich sehr Mir ging es um die m.E. geringen "Heilungschancen" bei vorliegender Selbsteinschätzung. Zitat: Ich hab zu viel Bundeswehr eingeatmet und muss wohl erstmal resozialisiert werden. Ein langer Prozess .... Bei Begegnungen mit "Ehemaligen" im öffentlichen Dienst ( viele Ex-Z 12 haben davon Gebrauch gemacht dort übernommen zu werden ) kam im Umgang noch der Kasernenhofton duch. Selbst habe ich gegenüber meinem KP-Chef erklärt das man nach mehr als 4 Jahren in der Truppe nach meiner Meinung nicht mehr zu resozialisieren ist. Zum Thema Fels.............. "Stehter Tropfen höhlt den..........." Mit kameradschaftlichem Gruß->
November 18, 20204 j QUOTE="saabracadabra75, post: 1503911, member: 3577"] In den ersten Wochen... Ja, die waren eigentlich die schikanösesten, danach ging's ja ganz gemütlich und teilweise auch sehr lustig zu mit den ganzen Uffzen und FW"s, zumal dann auch einige, technisch meist sehr fähige HG's und OG's im Zug waren, was die Hierachie von vornherein abgeflacht hat. Also, zum Thema: Es begab sich zu der Zeit, als ein gewisser Kanonier F. von Neune (Name redaktionell geändert) in der Grundi malträtiert, also ich meine, ausgebildet wurde. Und da ihm grundsätzlich die Ausbildungsinhalte da vorbei gingen, wohin die Haare nun nicht mehr wachsen durften, und er nicht beabsichtigte, das Erlernte jemals einzusetzen, hatte er es auch mit der allgemeinen Alarmstimmung beim Antreten nicht so sehr. Nach dem Motto "Wenn ich als Letzter komme, ist der Haufen dann im kompakten Ablauf genauso komplett wie wenn ich als Vorletzter eintreffe" Die Sache funktioniert auch tatsächlich immer reibungslos, man muss nur aufpassen, dass sich ganz am Ende nicht noch eine zeitliche Lücke ergibt. Ansonsten kann Folgendes passieren: Alle sind schon da und hinten in Reihe III fehlt noch ein Mann. Und es dauert an, dass er fehlt. Er ist nämlich noch auf der Stube und hat sich mit der Zeiteinteilung ganz schön verzettelt. Durch das Fenster im ersten Stock ist schon ein gewisses Rumoren vor dem Block zu vernehmen und dann auch bald darauf ein harscher Tonfall, allen sehr bekannt, denn er stammt von dem an diesem Tag diensthabenden Ausbilder, einem von allen Rekruten sehr respektierten Hauptfeld. Als Kanonier F. v. N. dann endlich im Laufschritt die Treppe zum Erdgeschoss hinabgeschleudert ist und kurz darauf in Richtung seiner Rotte segelt, sind nicht nur viele, viele Sekunden vergangen (viel zu viele !), sondern es ist definitiv auch schon zu spät. "Kanonier v. Neune, Stillgestanden!" Kanonier v. N. bremst ab und kommt durchgeschüttelt zum Stehen. "Auf die Stube zurück und Antreten mit Koppeltragegestell und Gasmaske !!" Gesagt, getan. Dauert natürlich wieder eine Weile und die Kameraden erleben Wartezeit Teil II, ungefähr genauso lang. Und genau das war wohl auch vom Diensthabenden beabsichtigt. Es waren nun bereits einige Minuten des Nichtstuns vergangen und man konnte das Antreten schon nicht mehr so nennen, es war eher schon ein "Anstehen". Da bauen sich Emotionen auf bei allen Unbeteiligten und die wollen entsprechend kanalisiert werden. Das wusste der psychologisch versierte alte Fuchs und Haudegen und er gab dem Zuschauervolke, was des Volkes ist. Kanonier v. N. war nun mittlerweile wieder eingetroffen und sah mit dem unaufgerödelten Koppeltragegestell allein schon ziemlich lächerlich aus. Die Gasmaske trug er an der Hosennaht (aber in der Hand). Das war zwar seitens der Vorschriften so nicht vorgesehen, aber vollkommen egal, denn schon kam der Befehl: "Gasmaske auf und zum Zaun rennen und wieder zurück, Marsch!" Es sieht einfach lächerlich aus, wenn jemand im grünen Tarnkleid mit "leerem" und quasi fliegenden Koppeltragegestell sowie aufgesetzter Maske irgendwohin läuft und anschließend sofort wieder zurück. Das befreiende Gelächter der angetretenen Kompanie war für Kanonier v. N. auch trotz der eigenen Schnaufatmung unter der Maske von weitem zu hören. Wer unter den Umstehenden nun dachte, jetzt wird er gleich erlöst, der vorgeführte Soldat in Ausbildung, und darf seine Maske abnehmen, um sie am Koppel zu befestigen, wurde eines Besseren belehrt. "Kanonier, zurück ins Glied!" Es sieht so absurd aus, wenn eine ganze Kompanie vollkommen normal zum Appell angetreten ist, aber einer ist darunter, der steht da mit Gasmaske auf dem Kopf. Und Koppeltragegestell. Bearbeitet November 18, 20204 j von friend of nine
November 18, 20204 j Mir ging es um die m.E. geringen "Heilungschancen" bei vorliegender Selbsteinschätzung. Zitat: Ich hab zu viel Bundeswehr eingeatmet und muss wohl erstmal resozialisiert werden. Ein langer Prozess .... Bei Begegnungen mit "Ehemaligen" im öffentlichen Dienst ( viele Ex-Z 12 haben davon Gebrauch gemacht dort übernommen zu werden ) kam im Umgang noch der Kasernenhofton duch. Selbst habe ich gegenüber meinem KP-Chef erklärt das man nach mehr als 4 Jahren in der Truppe nach meiner Meinung nicht mehr zu resozialisieren ist. Zum Thema Fels.............. "Stehter Tropfen höhlt den..........." Mit kameradschaftlichem Gruß-> Hab ich schon verstanden ... Ich war nach 2 Jahren einer, wie ich meine, sehr intensiven, abwechslungsreichen und immer interessanten Zeit allerdings schnell wieder "zurück" im normalen Leben. Ich empfand es auch nicht als lästig, bedrückend oder gar langweilig. Man lernte sehr viele unterschiedliche Menschen kennen, deshalb menschelte es auch an allen Ecken und Enden. Und es herrschte tatsächlich eine Kameradschaft. Klar gab es auch die typischen jüngeren und älteren Stuffze und Feldwebels, gezeichnet vom Leben und dem Frust. Interessant war für mich, den Zimmergenossen aus der Grundausbildung als Feuerleitoffizier dann "Befehle" geben zu dürfen, vom normalen Alltag bis hin zu den schwierigen Situationen in realitätsnahen Übungen und Manövern. Ich vergesse niemals das Einrücken in eine Alarmübung Ende '71, von der nur die oberste Ebene wusste, dass es eine Übung ist. Die Jungs haben gespurt, dass es nur so ein Vergnügen war. Das Ganze passierte vor dem Hintergrund des noch nicht all zu lange zurückliegenden Prager Frühlings. Wir waren damals eine Woche unter scharfen Bedingungen in der Nähe von Grafenwöhr ständig unterwegs. Man war abgeschnitten von zu Hause..... Handy gab es nicht. So manchem ging da die Muffe.
November 18, 20204 j ,,, Ich vergesse niemals das Einrücken in eine Alarmübung Ende '71, von der nur die oberste Ebene wusste, dass es eine Übung ist. Die Jungs haben gespurt, dass es nur so ein Vergnügen war. Das Ganze passierte vor dem Hintergrund des noch nicht all zu lange zurückliegenden Prager Frühlings. Wir waren damals eine Woche unter scharfen Bedingungen in der Nähe von Grafenwöhr ständig unterwegs. Man war abgeschnitten von zu Hause..... Handy gab es nicht. So manchem ging da die Muffe. Alarmübungen waren doch spätestens beim Ausrücken daranals Übung zu erkennen das keine Munition (scharfe) ausgegeben wurde. Ja in der Pre-Handy- Zeit wurde beim Antreten noch vom Spieß Post verteilt, und vor den Telefonzellen in der Kaserne gab es Warteschlangen
November 18, 20204 j Autor Es sieht so absurd aus, wenn eine ganze Kompanie vollkommen normal zum Appell angetreten ist, aber einer ist darunter, der steht da mit Gasmaske auf dem Kopf. Und Koppeltragegestell. Übrigens, Herr Kanonier Earl Of Nine: "Das heisst nicht Gasmaske, das heisst ABC-Schutzmaske!!!!!!!!!!!!" "Und es heisst auch nicht Dreieckstuch, sondern Dreicktuch!!!!!!!!!!! Sie sagen ja auch nicht Schubslade oder Puffsmutter!!!!!!!" Alles klar? Und, wer von euch hat ein Déjà-vu? Sofort melden!!!!!!!
November 18, 20204 j Übrigens, Herr Kanonier Earl Of Nine: "Das heisst nicht Gasmaske, das heisst ABC-Schutzmaske!!!!!!!!!!!!" "Und es heisst auch nicht Dreieckstuch, sondern Dreicktuch!!!!!!!!!!! Sie sagen ja auch nicht Schubslade oder Puffsmutter!!!!!!!" Alles klar? Und, wer von euch hat ein Déjà-vu? Sofort melden!!!!!!! Also, "Dreicktuch" sage ich garantiert nicht. Höchstens "Dreckstuch". Und "Puffsmutter" sage ich sowieso nicht, wann und zu wem soll ich denn sowas sagen ? Ich sage vielmehr : "Guten Abend, die Dame, wer ist denn heute sonst noch so da ? "
November 18, 20204 j Autor Ich vergesse niemals das Einrücken in eine Alarmübung Ende '71, von der nur die oberste Ebene wusste, dass es eine Übung ist. Die Jungs haben gespurt, dass es nur so ein Vergnügen war. Das Ganze passierte vor dem Hintergrund des noch nicht all zu lange zurückliegenden Prager Frühlings. Wir waren damals eine Woche unter scharfen Bedingungen in der Nähe von Grafenwöhr ständig unterwegs. Man war abgeschnitten von zu Hause..... Handy gab es nicht. So manchem ging da die Muffe. War bestimmt heftig. Bin schon froh, dass ich Mitte der 90er eingezogen wurde. Mein Vater war in einer Zeit bei der Luftwaffe, die bestimmt vergleichbar war: 1962/63. Direkt zwei Erignisse durfte er erleben, in denen Atomkrieg oder internationale Krise in der Luft lag. Amerikaner-stationiert-Atomraketen-in-Türkei-daraufhin-schickt-Russe-Atomraketen-nach-Kuba Der in 1. involviert gewesene US-Präsident stirbt an Kugeln, die er verpasst bekommt Hinzu kommt noch ein Skandal, in dem im schwarzwäldischen Nagold BW-Soldaten von ihren Ausbildern - z.T. mit Todesfolge - mishandelt wurden.
November 18, 20204 j Autor Also, "Dreicktuch" sage ich garantiert nicht. Höchstens "Dreckstuch". Und "Puffsmutter" sage ich sowieso nicht, wann und zu wem soll ich denn sowas sagen ? Ich sage vielmehr : "Guten Abend, die Dame, wer ist denn heute sonst noch so da ? " Bist halt ein Gentleman!
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