Veröffentlicht April 28, 20214 j Hallo zusammen, seit diesem Winter hat mein Saab angefangen beim starten, meist nachdem er über Nacht stand, blauen Rauch zu erzeugen. Direkt nach dem Start ist das Abgas farblos, kurz danach wird es bläulich und klart nach ungefähr 10 Sekunden wieder auf. Ich fahre einen Saab 9-5 Baujahr 2003 (Modelljahr 2004) mit Softturbo und 2.3 Litern Hubraum (B235E). Das Auto hat jetzt knapp 145.000 km auf der Uhr. Der letzte Ölwechsel war vor einem Monat mit 0W30 und der Ölpegel ist leider etwas über dem Maximum. Anhand der Beobachtungen habe ich die Ventilschaftdichtungen ausgeschlossen, dann müsste es ja nach längerem stehen im Standgas oder nach fahren mit Motorbremse rauchen richtig? Die Welle meines Turboladers hat kein Spiel, allerdings hat mich die "Ölpfütze" (wie im Bild zu sehen) etwas stutzig gemacht. Ist es möglich, dass der Turbolader ein Leck hat ohne Leistungsverlust, Geräusche oder Qualm während der Fahrt zu erzeugen? Was mir am verdächtigsten vor kommt ist die KGE, da das Rohr zum Turbolader ab dem Einlassschlauch für die Rückführung der Blow-By Gase eine bräunliche Verfärbung aufweist. Die bräunliche Verfärbung ist auch im Bild zu erahnen, es sieht so aus als würde das Öl im Rohr entlang zum Turbolader laufen. Des weiteren ist der Schlauch der KGE innen ölig. Ich werde in den nächsten Tagen den Ölabscheider tauschen in der Hoffnung, dass es dadurch besser wird. Kann so viel Öl durch einen defekten Ölabscheider in den Ansaugtrakt kommen? Das weiße Rückschlagventil an der KGE habe ich getestet und es funktioniert. Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen und es ist kein größerer Defekt.
April 28, 20214 j Kontrolliere in dem Zusammanhang auch die Schläuche der KGE, die können ziemlich weich und matschig werden und sich bei Unterdruck ggf. zusammenziehen. Ebenso das Labyrinth im Verntildeckel zumindest auf Durchgängigkeit prüfen, indem du in den Anschlussstutzen der KGE bläst. Ansonsten sollte die KGE des MJ 2004 ja eher problemlos sein. Das Öl im Turbo ist klar zu viel und könnte das Bläuen erklären - allerdings zeigt auch mein 900II genau dieses Verhalten, der gar keinen Turbo hat...
April 28, 20214 j Autor Danke für die hilfreiche Antwort. Die Schläuche an der KGE sind zwei Plastikartige und ein wirklich weicher Gummischlauch am Ventildeckel. Den Gummischlauch werde ich dann wohl ersetzen müssen. Das Labyrinth am Ventildeckel ist frei und der Ventildeckel sehr sauber. Gibt es eine Möglichkeit den Ölabscheider zu testen?
April 28, 20214 j Ich hab meinen reichlich mit Bremsenreiniger durchgespült, bis die Suppe relativ klar blieb. Dass die Öffnungen durchgängig sein sollten, versteht sich von selbst - im Zweifelsfall halt ersetzen, so teuer ist der doch nicht?
April 28, 20214 j Autor Ja der Ölabscheider ist relativ günstig. Beim Versuch mit Bremsenreiniger durchzuspülen ist mir aufgefallen, dass nur zwei Anschlüsse durchlässig waren. Es gibt folgende Leitungen: Ölabscheider - Drosselklappe Ölabscheider - Ansaugrohr Ventildeckel - Ölabscheider Ölabscheider - Ölwanne und eine hinten im Motorblock direkt in den Ölabscheider. Bei mir lief der Reiniger nur aus dem Ölwannenstutzen raus wenn man den Ölabscheider vorsichtig schüttelt und vorher in die Verbindung Ventildeckel - Ölabscheider gesprüht hat. Bei allen anderen Anschlüssen passiert so gut wie nichts und es läuft aus dem Anschluss in den man gesprüht hat wieder heraus. Das dürfte dann wohl hoffentlich die Ursache allen Übels sein...
April 28, 20214 j Ich hab noch keine Ölfalle seziert, und deine ist ja auch noch anders als bei meinem MJ 2001, aber ich gehe schon davon aus, dass alle Öffnungen miteinander in Verbindung stehen sollten? Zumindest ist es Absicht, dass in den Anschlüssen unterschiedlich kleine Löcher sind, dadurch sollen, so ich das Prinzip richtig verstanden habe, die Druckverhältnisse in der KGE reguliert werden.
April 28, 20214 j Bei mir lief der Reiniger nur aus dem Ölwannenstutzen raus wenn man den Ölabscheider vorsichtig schüttelt und vorher in die Verbindung Ventildeckel - Ölabscheider gesprüht hat. Bei allen anderen Anschlüssen passiert so gut wie nichts und es läuft aus dem Anschluss in den man gesprüht hat wieder heraus. I-wie kann ich nicht ganz folgen. Der Ölabscheider sitzt im Ventildeckel, das von [mention=800]patapaya[/mention] genannte Labyrinth. Das ganze Geschläuch geht dann zur Ölfalle bzw. zum Ölsammler, der das Öl zurück in den Motor führt. Kann es sein, das Du letzteres mit 'Ölabscheider' meinst? Das (anfängliche) Nebeln kommt mit Sicherheit von dem Öl, dass sich im Turbo sammelt. Eine größere Menge, die geeignet ist, blauen Rauch zu erzeugen, sammelt sich halt nur nach einiger Standzeit. Im Betrieb wird das Öl in kleineren, unauffälligen Mengen gleich mitverbrannt. Ist noch nicht tragisch, aber irgendwann wird der fällig. Einen Zusammenhang zwischen Ölsammler und Blaurauch kann ich mir nicht vorstellen. Wenn über die KGE Öl zur Drosselklappe gelangt, dann eher durch ein defektes Rückschlagventil.
April 28, 20214 j IKann es sein, das Du letzteres mit 'Ölabscheider' meinst?Davon gehe ich aus, so hab ich es verstanden.
April 28, 20214 j Einen Zusammenhang zwischen Ölsammler und Blaurauch kann ich mir nicht vorstellen. Hm, ich habe mich vor einiger Zeit mal durch diese ganze Turbolader-Rauch&Co-Geschichte gelesen und dabei doch eine Erklärung dafür gefunden, wie eine defekte KGE zu Turboschäden führt. Kurzgefasst ging es da um das Druckverhältnis zwischen Ölzu- und -ablauf. Der Zulauf erfolgt mit Druck, der Ablauf dagegen drucklos in die Wanne. Wenn nun die KGE nicht richtig funktioniert und im Kurbelghäuse und damit der Wanne ein erhöhter Druck herrscht, drückt das Öl nicht nur durch Dichtungen und Simmerringe, sondern auch der Ablauf des Öls aus den Lagern des Turbo wird behindert, und (in Verbindung mit dem immer minimal oder auch stärker verhandenen Axialspiel) wird es dann auf der Turbinen- o./u. Verdichterseite rausgedrückt und führt also zu Öl im Ansaugtrakt o./u. im Abgasstrang.
April 28, 20214 j Entscheidend dafür sind aber das KGE-Ventil und die Durchgängigkeit des Labyrinths. Dass höherer Innendruck im Kurbelgehäuse das Öl auf ungeplante Wege schickt, ist ja soweit logisch.
April 28, 20214 j Na ja, aber wenn die Ölfalle blockiert ist, kann der U-Druck, der ja jenseits des Saugbetriebes am Anschluss an der Cobra erzeugt wird, nicht an den Entlüftungsanschluss am Ventildeckel gelangen - und die Blow-by-Gase auch nicht durch die Ölfalle entweichen. Ich hab hier nur das Schema für die Rev.6, aber am Grundpriinzip hat sich doch 2002 nichts geändert?
April 28, 20214 j Eine mündliche Wegbeschreibung zu drei Bahnhöfen gleichzeitig lässt sich einfacher merken...
April 28, 20214 j Ich hab auch gebraucht, mir die Wegbeschreibung zu merken - und manchmal bin ich mir immer noch nicht sicher, den richtigen Bahnhof gefunden zu haben...
April 28, 20214 j . Die Welle meines Turboladers hat kein Spiel, allerdings hat mich die "Ölpfütze" (wie im Bild zu sehen) etwas stutzig gemacht. Ist es möglich, dass der Turbolader ein Leck hat ohne Leistungsverlust, Geräusche oder Qualm während der Fahrt zu erzeugen? .. Mach das Öl mal weg, fahre dann ein paar Tage und dann schau nochmal nach. Wenn da nach 100 km wieder so eine Pfütze ist, dann spuckt der zu viel Öl...
April 28, 20214 j Mach das Öl mal weg, fahre dann ein paar Tage und dann schau nochmal nach. Wenn da nach 100 km wieder so eine Pfütze ist, dann spuckt der zu viel Öl... Wenn sich da, wie auf dem Bild gezeigt, Öl sammelt, kommt das nicht vom Turbolader. Die Blickrichtung auf dem Bild ist ja auf das Verdichterrad, also befinden wir uns auf der Saugseite. Man kann auf dem Bild auch gut die Laufspuren im Saugrohr (Cobrapipe) erkennen. Für den Turbolader sollte es schwierig sein, das Öl so dahin zu schleudern bzw. zu spritzen. [mention=13762]sisi3000[/mention] da Du beim Modelljahr 2004 schon die letzte Version der KGE mit den Kunststoffrohren statt Schläuchen verbaut hast, sollten hier die Rückschlagventile penibel geprüft werden, sowie die Ölfalle kontrolliert und ggf. ausgetauscht werden. Das was man auf dem Bild sehen kann und Du beschrieben hast, entsteht wenn Öl aus der Ölfalle über den Anschluss oben am Ansaugrohr/Cobrapipe angesaugt werden kann oder reingedrückt wird. Manche Werkstätten tauschen dann gerne den Turbolader und nach kurzer Zeit tritt das Problem beim neuen Lader wieder auf. Siehe auch: https://www.krafthand.de/truck/artikel/vorsicht-falle-23832/ Bearbeitet April 28, 20214 j von swedishelk
April 28, 20214 j Autor Ich habe mir heute die Ölfalle noch einmal genauer vorgenommen. Ich habe versucht mit dem Mund Luft in den Schlauch vom Ventildeckel in Richtung der Ölfalle zu pusten und den Auslass zur Ölwanne sowie den zum Ansaugschlauch zuzuhalten. Mir fiel auf, dass dieser Weg entweder verstopft oder nicht vorhanden ist, die Luft drückte stattdessen aus kleinen Rissen an der Außenseite der Ölfalle. Falls ich die Laufrichtungen richtig verstanden habe müsste doch theoretisch ein Durchlass von dem Schlauch im Ventildeckel zu dem Schlauch in der Drosselklappe vorhanden sein?
April 28, 20214 j Bei dieser konkreten Frage zum System von 2004 halte ich mich zurück, würde aber davon ausgehen, dass da nur zwischen dem Anschluss an die Cobra und an den Ventildeckel (also den beiden rechten) eine Verbindung bestehen sollte, und dass die Entlüftung in die DK ein eigenes, davon getrenntes System darstellt. Welcher Ausgang wohin Verbindung hat, ob sie beide miteinander verbunden sind und wofür der zweite zum Block überhaupt ist, weiß ich nicht - der Form der Ölfalle und der Lage der Ausgänge nach vermute ich, dass jedes System seinen eigenen Ablauf hat?
April 28, 20214 j Ich habe mir heute die Ölfalle noch einmal genauer vorgenommen. Ich habe versucht mit dem Mund Luft in den Schlauch vom Ventildeckel in Richtung der Ölfalle zu pusten und den Auslass zur Ölwanne sowie den zum Ansaugschlauch zuzuhalten. Mir fiel auf, dass dieser Weg entweder verstopft oder nicht vorhanden ist, die Luft drückte stattdessen aus kleinen Rissen an der Außenseite der Ölfalle. Falls ich die Laufrichtungen richtig verstanden habe müsste doch theoretisch ein Durchlass von dem Schlauch im Ventildeckel zu dem Schlauch in der Drosselklappe vorhanden sein? Also es sollte am Ansaugrohr (Cobrapipe) nur von der Ölfalle zum Ansaugrohr Durchgang sein, in umgekehrter Richtung sollte das Rückschlagventil seinen Zweck erfüllen. Vom Ventildeckel (Zylinderkopfhaube) sollte zur Ölfalle in beide Richtungen Durchgang sein. Die Verbindung Ölfalle zur Drosselklappe sollte nur in Richtung Drosselklappe durchgängig sein, sonst ist das Rückschlagventil defekt.
April 28, 20214 j Wie von meinen Vorredner beschrieben, solltest du dringend das Labyrinth im Ventildeckel reinigen. Hierfür nimmst du ein Stück Draht und drückst es mithilfe einer Zange rein, bis du merkst, dass du am anderen Ende rauskommst. Pfeifenreiniger werden anfangs zu schwach sein, die Verstopfung zu lösen. Alternativ kann man die betroffene Stellen erhitzen. Die Ölkohle wird sich verflüssigen. Zum Turbo. Dass da Öl liegt kann was, muss aber nichts bedeuten. Wenn das Labyrinth frei und das Rückschlagventil jedoch in Ordnung sein sollten, stirbt dir da gerade der GT17 weg. Du wärst nicht der Erste, aber auch nicht der Letzte. Sollte dies der Fall sein - keine Panik. Die Reparatur ist "günstig". Und auch noch ein allgemeiner Hinweis. Ich kann definitiv kein 0W30 für diese Motoren empfehlen, da es keine ausreichende Schmierung bei hohen Temperaturen gewährleistet, welche diese Motoren allemal erfahren. Letztlich streiten sich da die Geister, aber meine Erfahrung ist einfach die, dass ich mit 5W40 die besten Ergebnisse in Puncto Ölverbrauch festgestellt habe (sehr hoher Lastbetrieb). Aber jetzt arbeite dich erstmal systematisch vor.
April 29, 20214 j Also es sollte am Ansaugrohr (Cobrapipe) nur von der Ölfalle zum Ansaugrohr Durchgang sein, in umgekehrter Richtung sollte das Rückschlagventil seinen Zweck erfüllen. Vom Ventildeckel (Zylinderkopfhaube) sollte zur Ölfalle in beide Richtungen Durchgang sein. Die Verbindung Ölfalle zur Drosselklappe sollte nur in Richtung Drosselklappe durchgängig sein, sonst ist das Rückschlagventil defekt. Ich vermute, da ist irgendwas durcheinander geraten. Das 2004er System hat nur ein einziges Rückschlagventil. https://www.esaabparts.com/viewparts.php?searchpart=1§ion=314781123
April 29, 20214 j Ich vermute, da ist irgendwas durcheinander geraten. Das 2004er System hat nur ein einziges Rückschlagventil. https://www.esaabparts.com/viewparts.php?searchpart=1§ion=314781123 Oh ja, stimmt. Danke für den Hinweis. Das gab es nur in 2004, ohne das Rückschlagventil in der Leitung vom Ansaugrohr zur Ölfalle. Leider kann ich das oben nicht mehr korrigieren.
April 29, 20214 j Habe bisher nicht gelesen ob die Ölrucklaufleitung bereits auf Verkokung bzw. Durchgang geprüft wurde.
April 29, 20214 j Oh ja, stimmt. Danke für den Hinweis. Das gab es nur in 2004, ohne das Rückschlagventil in der Leitung vom Ansaugrohr zur Ölfalle. Leider kann ich das oben nicht mehr korrigieren. Auch danach ist da kein Rückschlagventil drin, das graue Element ist nur ein Durchflussbegrenzer, der in beide Richtungen durchgängig ist.
April 29, 20214 j Autor Danke für die zahlreichen Ansätze Das Labyrinth am Ventildeckel habe ich geprüft und es ist frei. Alle Leitungen von bzw. zur Ölfalle sind ebenso leicht durchgängig. Ich werde voraussichtlich heute eine neue Ölfalle montieren, weil die alte mehrere kleine Risse hat. Leider habe ich vergessen den passenden Schlauch Ventildeckel - Ölfalle mitzubestellen. Ich habe diesen jetzt beim Saab-Händler angefragt und erhalte ihn voraussichtlich Montag. Der neue Schlauch müsste dann ebenso eine Plastikleitung sein. Sobald die neue Ölfalle eingebaut ist, werde ich die alte sezieren und kann gerne ein paar Fotos hochladen.
April 29, 20214 j Autor Die neue Ölfalle ist eingebaut und der Schlauch zum Ventildeckel provisorisch mit einer Schlauchschelle befestigt. Beim Anlassen war trotz dem Entfernen des Öls aus dem Ansaugtrakt wieder eine blaue Rauchwolke zu sehen, allerdings nicht ganz so schlimm wie bei den letzten Malen. Die alte Ölfalle habe ich geöffnet und ein paar Fotos gemacht. Nach einer kurzen Testfahrt heute glaube ich, dass das Auto mit der neuen Ölfalle etwas ruhiger läuft. Kann das daran liegen, dass die neue Ölfalle dicht ist (die alte hatte ja einen Sprung) und jetzt weniger 'Falschluft' angesaugt wird? Außerdem habe ich nach der Fahrt das Rohr der KGE in die Cobra Pipe herausgenommen und einen Lappen am Ausgang befestigt, sprich wenn über Nacht Öl aus der Leitung laufen sollte, müsste man es morgen sehen. In Cobra Pipe selbst ist nur eine kleine Menge Öl zu sehen, wenn der Fleck größer wird, muss es dann doch daran liegen, dass der Turbo undicht ist? Außerdem habe ich in einem YouTube Video (hier der Link: ) gesehen, dass man die Funktion der Kurbelgehäuseentlüftung prüfen kann, indem man einen Gummihandschuh über den Öleinfüllstutzen zieht und hofft, dass dieser eingesaugt wird, durch den Unterdruck der für gewöhnlich bei Standgas herrschen sollte. Ich habe das getestet und bei mir ist ebendies passiert. Kann ich davon ausgehen, dass die KGE funktioniert, mal abgesehen davon, dass alle Leitungen sowieso durchgängig sind?
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