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Was für ein famoses Auto! Wenn ich die Bilder betrachte, bin ich wieder der kleine Junge, der seinen Vater auf Dienstreise in die Schweiz begleitet, auf der Rückbank eines VW Passat CL Variant. Statt Klimaanlage klemmte man damals an heißen Sommertagen noch Handtücher in die hinteren Seitenscheiben und stellte die Lüftung auf die höchste Stufe, aus den Lautsprechern plärrte Level 42 und die eigentümliche Noppenpolsterung hinterließ bei kurzen Hosen immer ihren Abdruck auf den Oberschenkeln. Damals war der 9000 für Eingeweihte das Maß aller Dinge. Und wenn er auf der linken Spur an einem vorbeizog, rief ich begeistert: "Guck mal Papa, ein Saab 9000 Tuuurbooo!" Und zwar in genau dieser Konfiguration: silbermetallic, schwarzes Leder, Turbo. Ich erinnere mich, wie ich in einem Schweizer Spielwarengeschäft stand und ein Spielzeugauto haben wollte, in genau dieser Konfiguration: 9000 Turbo in silbermetallic.
Damals war dieses Auto der Inbegriff der Moderne, ein Bekenntnis zum technischen Fortschritt. Umso erstaunlicher, dass es mit heutigen Augen betrachtet weit von einer klassischen Schönheit entfernt ist. Kaum ein Saab sieht so „alt“ aus wie ein 9000 CC, nie davor und nie danach war Saab-Design so sehr dem Zeitgeist unterworfen. Aber gerade das macht ihn zu einem seltenen Stück Erinnerung an jene Zeit, als Saab Deutschland mit lässiger Arroganz großflächige Anzeigen mit Slogans wie „Wer es sich leisten kann, kauft sich kein Status-Symbol“ schaltete und die Kunden beim Händler noch den Listenpreis auf den Tisch blätterten. Jene Zeit, in der ein Saab den Wettbewerbern von Volvo bis Mercedes nicht nur ebenbürtig war, sondern souverän überlegen. Als Saab-Fahrer dem Nachbarn ihre Fahrzeugwahl nicht mit trotzigem Verweis auf die außergewöhnliche Firmengeschichte begründeten, sondern mit knappen sachlichen Argumenten und klammheimlicher Freude: sicher, solide, leistungsstark, konstruktiv bis in die letzte Schraube durchdacht, einfach das bessere Auto.
Heute ist dieses Auto für 99,99 Prozent der deutschen Gebrauchtwagenkäufer ein unförmiger Klumpen Altmetall. Aber für 0,01 Prozent ist er ein wunderschönes Stück Automobilgeschichte. Wie soll man den Preis für ein Auto einschätzen, für das es keinen Vergleich gibt? Ich würde sagen, der erzielbare Verkaufspreis steht in engem Zusammenhang mit der Geduld des Verkäufers. Für 1500 Euro ist er innerhalb von einer Woche weg, für 2000 Euro steht er zwei Monate, für einen Verkaufspreis, der wesentlich darüber liegt, steht er so lange, bis er jemanden findet, der einen ideellen Preis zu zahlen bereit ist.
Ich selbst bin wieder der kleine Junge im Schweizer Spielwarengeschäft und schüttle in Gedanken mein Sparschwein.
Damals war dieses Auto der Inbegriff der Moderne, ein Bekenntnis zum technischen Fortschritt. Umso erstaunlicher, dass es mit heutigen Augen betrachtet weit von einer klassischen Schönheit entfernt ist. Kaum ein Saab sieht so „alt“ aus wie ein 9000 CC, nie davor und nie danach war Saab-Design so sehr dem Zeitgeist unterworfen. Aber gerade das macht ihn zu einem seltenen Stück Erinnerung an jene Zeit, als Saab Deutschland mit lässiger Arroganz großflächige Anzeigen mit Slogans wie „Wer es sich leisten kann, kauft sich kein Status-Symbol“ schaltete und die Kunden beim Händler noch den Listenpreis auf den Tisch blätterten. Jene Zeit, in der ein Saab den Wettbewerbern von Volvo bis Mercedes nicht nur ebenbürtig war, sondern souverän überlegen. Als Saab-Fahrer dem Nachbarn ihre Fahrzeugwahl nicht mit trotzigem Verweis auf die außergewöhnliche Firmengeschichte begründeten, sondern mit knappen sachlichen Argumenten und klammheimlicher Freude: sicher, solide, leistungsstark, konstruktiv bis in die letzte Schraube durchdacht, einfach das bessere Auto.
Heute ist dieses Auto für 99,99 Prozent der deutschen Gebrauchtwagenkäufer ein unförmiger Klumpen Altmetall. Aber für 0,01 Prozent ist er ein wunderschönes Stück Automobilgeschichte. Wie soll man den Preis für ein Auto einschätzen, für das es keinen Vergleich gibt? Ich würde sagen, der erzielbare Verkaufspreis steht in engem Zusammenhang mit der Geduld des Verkäufers. Für 1500 Euro ist er innerhalb von einer Woche weg, für 2000 Euro steht er zwei Monate, für einen Verkaufspreis, der wesentlich darüber liegt, steht er so lange, bis er jemanden findet, der einen ideellen Preis zu zahlen bereit ist.
Ich selbst bin wieder der kleine Junge im Schweizer Spielwarengeschäft und schüttle in Gedanken mein Sparschwein.