Juni 24, 201213 j Der Kulturbegriff wurde von Henryk M. Broder m.E. recht treffend definiert: "Kultur ist, wenn Sie Ihrem Nachbarn den Kopf abschlagen und daraus eine Blumenvase machen. Zivilisation ist, wenn Sie dafür ins Gefängnis müssen und nie wieder rauskommen." So gesehen müsste man eher die Zivilisationsfrage stellen. Oder man akzeptiert einfach die Tatsache, dass das Zeitalter der Städte angebrochen ist. Mit besten grüßen aus dem Rattenloch.
Juni 24, 201213 j Stadt-Land-Stadt-Land... Das ist doch alles müßig. Man schätzt das, worauf man seit frühester Kindheit konditioniert ist. Mit meinem ehemaligen Kollegen Dave habe ich interessante Gespräche diesbezüglich geführt. Er ist gebürtiger Berliner, den es beruflich in ein einsames Eifelkaff verschlagen hatte. Dort bekam er ob der Stille Beklemmungen und musste da raus. Ich dagegen - gebürtiges Landei - empfinde den niemals endenden Klangteppich sowie das Licht über einer Stadt, das selbst in tiefster Nacht nie ausgeht, als sehr störend. Wenn ich bei meinem neuen Job über Land mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre und unter Vogelgezwitscher unterwegs ein Reh, 3 Feldhasen, 4 Fasane und unzählige Karnickel sehe, auf 7 von 11 km aber kein Auto und keinen Menschen, dann erdet und entspannt mich so etwas. Das kennt so mancher Städter nur aus "Expeditionen ins Tierreich". Mit Verlaub: Was ist dagegen schon "Kultur"? Aber dies ist eben mein ganz persönliches und subjektives Empfinden.
Juni 24, 201213 j Nicht zu vergessen die Hauptstadtkultur. Die gibt es z.B. in Deutschland, aber auch in der Schweiz, Österreich, Frankreich, Italien. Das äußerst sich oft darin, dass sogenannte Hauptstädter sich und "ihre" Stadt für den Nabel der Welt halten, den Rest des Landes für "tiefste Provinz" (wo man das Licht noch mit dem Hammer ausmacht), aber so inkonsequent sind, sehr gern im "Kongo" der Republik Urlaub zu machen. Dort genießt man aber nicht seinen "Urlaub von der Hauptstadt", sondern erzählt allen, dass in der Hauptstadt alles viel besser sei und "wie kann man überhaupt in solch primitivem Umfeld leben???". Dies alles führt dazu, dass der typische Hauptstädter (sicher eine Minderheit, aber eben eine sehr auffällige, die den Rest der normalen Menschen mit in Misskredit bringt) sehr abfällig und verachtend auf alle anderen herabschaut und umgekehrt die anderen ein eher gespanntes Verhältnis zur Hauptstadt haben. In Berlin zu leben heißt schließlich in einer Stadt mit der schlimmsten Sorte (Regierungsviertel) zu sein. In Frankreich ist alles außerhalb von Paris "primitive Provinz". Norditaliener haben so einen Spruch: "Man sollte kurz hinter Florenz den Stiefel absägen und im Meer versenken. Ist zwar schade um den Papst, aber nicht zu ändern!" Mal abgesehen davon scheint die Ballung von Politikern doch auch für viel Misswirtschaft zu sorgen. Siehe Flughafenskandal. Ohne die Finanzspritzen aus der kulturlosen Provinz wäre Berlin schon längst pleite. Und ob eine U-Bahn nun zum besonders erstrebenswerten Kulturgut gehört? Vielleicht wird da verwechselt, dass ein Moloch die u.U. braucht, wir in der Natur und Kleinstädten können darauf verzichten. Schließlich ist es doch merkwürdig, dass so viele Menschen aus Berlin und anderen Ballungszentren sich als Alterssitz etwas in Bayern oder Südbaden suchen. Der Kultur überdrüssig???
Juni 24, 201213 j Ohne DDR (und das marode Ostberlin, aber vor allem die vergraulte Industrie, die jetzt in Bawü und Bayern sitzt) wäre Berlins finanzielle Schieflage wohl nicht ganz so extrem... Daß der regierende Partymeister nicht wirklich hilfreich war/ist steht allerdings außer Frage. Berlin war übrigens auch in der regierungssitzlosen Zeit anders als der Rest. Zur Hochzeit meines Vaters collagierte mein Onkel eine Zeitung, Schlagzeile: "Weltstädter heiratet Provinzlerin". Seitdem können sich meine Mutter und mein Onkel nicht leiden. Gegen Berlin ist allerdings das Ruhrgebiet auch wirklich verschlafen. Es ist für eine Ansammlung von Kleinstädten (mit zufällig je mehreren hunderttausend Einwohnern) aber recht weltoffen und tolerant, im Umgang aber genauso derb, nur deutlich weniger gehetzt. Insofern geht zumindest das Kernruhrgebiet (Essen) als Großstadt durch. Spätzletown dagegen ist ungeachtet der Einwohnerzahl Kleinstadt und wird es auch für immer bleiben. Was mich am Land- und Kleinstadtleben am meisten stört: die Menschen. Erstens gibt es zuwenige. Zweitens sind sie im Regelfalle recht ... beschränkt. Als Auswärtiger bekommt man keinen Zugang, und falls man es doch irgendwann nach ein bis drei Jahren schafft stellt man fest, daß die Welt der EInheimischen da aufhört, von wo man den heimischen Kirchturm nicht mehr sehen kann. Die einzige Ausnahme: die Eifel in unmittelbarer Nähe des Rings. Da sorgen 85 Jahre internat. Tourismus und Motorsport nicht nur für eine Auffrischung des Genpools, sondern auch für deutlich weniger enge Scheuklappen. Aber 30 Kilometer weiter sieht es schon wieder ganz, ganz duster aus...
Juni 24, 201213 j Was mich am Land- und Kleinstadtleben am meisten stört: die Menschen. Erstens gibt es zuwenige. Zweitens sind sie im Regelfalle recht ... beschränkt. Als Auswärtiger bekommt man keinen Zugang, und falls man es doch irgendwann nach ein bis drei Jahren schafft stellt man fest, daß die Welt der Einheimischen da aufhört, von wo man den heimischen Kirchturm nicht mehr sehen kann. Da muss ich dir leider zustimmen, der gedankliche Horizont der Landbevölkerung ist im Schnitt beschränkter, die Leute sind meist konservativer und sturer als Städter. Das kann manchmal zäh und anstrengend sein. Städter sind dagegen nach meiner Beobachtung zwar offener, aber oberflächlicher. Da heißt es schnell: "Ja, geil, machen wir, tolle Idee" und wenn es dann soweit ist, verläuft alles im Sande. Letztendlich hat man es selbst in der Hand, mit wem man sich abgibt. Wenn du nach Startschwierigkeiten und einem längeren Zeitraum aber auf dem Land einen Freund findest, dann bleibt er in der Regel ein Leben lang dein Freund.
Juni 24, 201213 j [...] Als Auswärtiger bekommt man keinen Zugang,[...] Mit einer derart hochmütigen Grundeinstellung ist das auch nicht verwunderlich...
Juni 24, 201213 j Mal zurück zum Thema (ja, wie langweilig ) Da hast du recht. Es gibt aber bestimmt kein Schwarz-weiß. Pumpe-Düse aus dem letzten Jahrzehnt mit 1900 bar Einspritzdruck erzeugen mit Sicherheit auch sehr feine Partikel, da bin ich mir sicher. Fakt ist, dass ein DPF die Gesamt-Partikelanzahl bzw. -masse erheblich reduziert. Bleiben zwei Fragen übrig, die ich derzeit nicht beantworten kann. Was macht denn der DPF? Ich kann mir nicht vorstellen, dass er nur die großen Partikel rausfiltert und die (schon vorhandenen) feinen durchlässt. Vielmehr wird er große Partikel weiter zerlegen so dass Anzahlmäßig mehr feine ausgestoßen werden. Bei der Messung ist dann die Frage, was noch mit erfasst wird. In der Anfangszeit der Hochdruckdirekteinspritzer waren die gängigen Messgeräte ja nicht mal mehr in der Lage zu erfassen, dass die auch Ruß austoßen, die Partikel waren schlicht zu klein für die Messgeräte. Er macht nach meiner Beobachtung auch den Unterschied zwischen Luft kriegen und Nicht-Luft kriegen aus.Hm, wenn man Abflussreiniger trinkt, von dem man nicht kotzen muss, ist der dann gesünder als der, von dem man sofort kotzen muss? Was ich meine, der menschliche Körper hat Schutzfunktionen verschiedenster Art. Liedreflex, in Ohnmacht fallen, ...oder einfach nur Schmerzen. Dass du keine Luft bekommst heißt ja nicht, dass es für dich ungesünder wäre die gleiche Menge an Dreck einzuatmen ohne es zu merken sondern nur, dass dein Körper nicht in der Lage ist, die vor der Gefahr zu warnen. Und die Vergangenheit hat ja an etlichen Beispielen gezeigt, dass die kleinen Dinge problematischer sind als größere die wir noch mit Bordmitteln erkennen können. Asbest aber eben auch Feinstaub sind nur zwei Beispiele. Wir merken von denen nix, aber die sind lungengängig bis in die hintersten Kapillaren und krebserregend/fordernd. Haupt- oder zumindest eines der größten Probleme beim dicken Ruß ist nicht der Ruß selber sondern die angelagerten Stoffe wie Benzol. CU Flemming PS: LPG ist eine feine Sache, nur wie macht man aus Rohöl 100% LPG?
Juni 24, 201213 j Das gilt auch geschäftlich. Ich war im Ruhrgebiet unterwegs, um ein neues Produkt zu lancieren. Das Angebot war ohne Fallstricke und Kleingedrucktes: 4 Wochen kostenlos und unverbindlich testen, dann entscheiden. Also war ich mit dem Gebietsvertreter unterwegs. "Erfolgsquote" 100%, scheinbar. Jeder hat das gemacht! Ganz schnell begeistert und dann noch gratis, super! 4 Wochen später: nur ca. 5% haben dann weitergemacht. Das Produkt inclusive Service war nicht daran schuld, sondern die Flatterhaftigkeit der Leute. Anders in Südbaden: KEIN EINZIGER hat das Testangebot sofort angenommen. Aber nach dem 2. oder 3. Anlauf entschied man sich und zwar auf "Lebenszeit". Reine Mentalitätsfrage. Im Bayerischen Wald wusste ich, der Kunde ist Hobbynaturkundler. Man spricht nicht über das Geschäft, sondern über Wald, Bäume, Schwammerl (für Nordlichter: Pilze), Hirsche, Wildschweine usw. Man muss mit Todesverachtung einen Latschengeist kippen (geht für mich bestenfalls als Medizin durch). Dann verabschiedet man sich und ganz beiläufig sagt der Mann: Das Geschäft läuft! Hand drauf! Spätzletown liegt in einem Loch (topografisch). Von mir aus kann man es auch zuschütten. Ein Loch begrenzt ja auch den Horizont. Ich kann aber für das Markgräflerland (zwischen Breisgau und Schweiz) sprechen. Die sogenannte REGIO verbindet das Markgräflerland mit der Nordschweiz und dem Elsass, liegt sozusagen im Dreiländereck zwischen Basel, Freiburg und Mulhouse / Colmar und ist relativ international orientiert. Zudem ist es stark touristisch ausgelegt und liegt direkt an der Nord-Süd-Achse Richtung Schweiz, Italien, Südfrankreich, Spanien. Wer sich vom vielfältigen Angebot an Kultur, Landschaft, Gastronomie, Weinbau überzeugen möchte, darf sich gern mal bei einem Clubtreffen hier einfinden (das nächste ist vom 12.-14.10.2012). Hier gibt es ein größeres Angebot von Kurbädern (incl. der teilweise über 250 Jahre alten Kurparks), jede Menge römische Ausgrabungen, Landschaft pur und sogar interessante Automuseen. Leider keine U-Bahn. Wäre auch schade, wenn man schon mit einer Regionalbahn fährt und dann nichts sieht. Wer natürlich auf der A5 von Frankfurt nach Basel durchdonnert, sieht nicht allzu viel davon. Auch nicht seit dem 120 km/h-Limit. Clubmitglieder aus allen Gegenden Europas machen hier Station, bekommen einen kleinen Einblick und planen dann einen längeren Urlaub in dieser Gegend. Das mit der Beschränktheit und dem Kirchturm war sicher mal so vor bis kurz nach dem 2. Weltkrieg. Inzwischen ist hier alles ziemlich weltoffen und es gibt jede Menge Firmen, die sich ganz gezielt hier ansiedeln. Wobei es mehr um "intelligente Produktion" geht. Solche Industrie, die Dreck macht, gibt es (leider) drüben in Frankreich. Aber wir sehen nicht viel davon.
Juni 24, 201213 j Das äußerst sich oft darin, dass sogenannte Hauptstädter sich und "ihre" Stadt für den Nabel der Welt halten, den Rest des Landes für "tiefste Provinz" (wo man das Licht noch mit dem Hammer ausmacht), aber so inkonsequent sind, sehr gern im "Kongo" der Republik Urlaub zu machen. Dort genießt man aber nicht seinen "Urlaub von der Hauptstadt", sondern erzählt allen, dass in der Hauptstadt alles viel besser sei und "wie kann man überhaupt in solch primitivem Umfeld leben???". ...ähm wie jetzt? wir sind doch aber der nabel der welt... ...das andere von dir geschriebene ist eine wunderschöne analogie... wozu? zu den heerscharen nach berlin gezogener "provinzler", vorzugsweise aus dem bundesland, in dem man angeblich alles ausser hochdeutsch kann, und benachbarter bundesländer...ich meine da auf keinen fall "alle". ich meine aber die, die auch hier propagieren, wie schön, wie sauber, wie öko, wie entspannt, wie nachbarschaftlich und sozial, wie ruhig, wie was weiss ich doch alles im "ländle" ist... sorry - wenn hier aber alles so scheisse ist, die "natives" inbegriffen, was bitte tun diese leute dann hier...??? sie gentrifizieren ganze stadtteile und kieze, egal, ob die oma, die seit 5o jahren da wohnt, sich die luxussanierung leisten kann...kann sie natürlich nicht... sie versuchen wochenmärkte aus ihren mittlerweile entstandenen "ghettos" wegzuklagen, weil diese ja ihr ruhebedürfnis empfindlich stören - aber schon seit jahrzehnten dort etabliert sind.... sie bewirken die schliessung von kulturstätten - auch mit jahrzehntelanger historie - weil die neuen "townhouses" wieder durch lärm belästigt werden könnten (und man nebenbei aus falscher sparsamkeit den lärmschutz nicht mit planen wollte)...sie kaufen an immobilien, was sie kriegen können - ohne rücksicht darauf, auf man damit vielleicht gewachsene soziale strukturen zerschlägt - schreien aber hinterher, wie scheisse das doch in dem viertel geworden ist, in dem sie nun schön die miete von den mietern ihrer eigentumswohnungen abgreifen... oh ja - das ist natürlich alles sehr nachhaltig... schon klar - und würde dort, wo sie herkommen mit sicherheit nicht funktionieren... das sind natürlich nicht alle zugezogenen!!! aber es sind derer mittlerweile zu viele! berliner - also solche, die hier auch aufgewachsen sind, sind sich natürlich dessen bewusst, dass das, was die stadt ausmacht - also ihr ewiges quirliges leben, ihre anziehungskraft auf millionen besucher, ihre "verrücktheit" und ja - auch ihre entspanntheit!! - nur durch den mix all dieser zugezogenen kulturen, ansichten, lebensweisen zustande kommt. somit ist der berliner als solcher wirklich ein recht toleranter mensch! ein berlin, nur mit berlinern wäre für jeden echten berliner eine horrorvision - in der "provinz" ist es das ideal! bloss keine "fremden", wer weiss, was die mitbringen, ob die sich "integrieren", ob die auch schön einmal die woche die straße kehren.... also - so, wie man sich hier aufführt, so wird man hier auch behandelt... das ist hier nicht anders, als woanders auch!! man muss sich also nicht wundern, dass man nicht wirklich willkommen ist, wenn man alle vorzüge dieser stadt geniessen will - im gleichen amtemzug aber immer propagiert, dass es dort, wo man herkommt doch bedeutend "besser" ist... und nein - das ist kein einzelfall... vielleicht noch was zur natur. jeder, der berlin auch nur ein bisschen kennt weiss, dass wir wohl die wald- und wasserreichste großstadt - zumindest europas - sind. auch berliner wissen, wie hasen, rehe, wildschweine, fasane und diverses anderes getier aussieht. und das nicht nur aus dem tierpark (zoo boykottiere ich). es gibt mehr brücken als in venedig. in ner halben stunde bin ich mitten im wald oder am wasser...also das argument, dass man hier fern der natur wäre ist - für mich - kein wirkliches solches...
Juni 24, 201213 j Ist's denn 'ne halbe Stunde "weg von der Stadt" dann auch wirklich dunkel, wenn's dunkel sein könnte?
Juni 24, 201213 j Lieber wizard, dein Feindbild in allen Ehren, aber hältst du es nicht für etwas naiv zu glauben, dass in einer florierenden Millionenmetropole im Herzen Europas, mit den von dir genannten Verzügen, dauerhaft ein Mietpreisniveau wie in Gelsenkirchen zu halten ist? Und die Schwaben mögen unangenehm auffallen, aber ist es nicht so, dass heute jeder, der noch ein paar bunte Euros übrig hat, nun mal in der z.Z. dynamischsten Meropole Europas investiert? Letztlich führt doch die ungeheuere Nachfrage zu explodierenden Mietpreisen. Schau dir mal andere Metropolregionen Deutschlands an, was da mit den Mietpreisen passiert. Und erlaube mir die Frage, was wäre dir denn lieber? Wenn alles wieder so wäre wie in den 1980er Jahren, als Berlin noch sturmumtoste Insel im deutsch-deutschen Meer war? Oder wenn anstatt der Schwaben, Chinesen einziehen würden, weil du es dann nicht verstehst wenn sie sich über deine Stadt beschweren?
Juni 24, 201213 j Ist's denn 'ne halbe Stunde "weg von der Stadt" dann auch wirklich dunkel, wenn's dunkel sein könnte? ...nun ja - soo dunkel, wie es z. b. nachts auf rügen ist - ist es da wohl sicher nicht... - - - Aktualisiert - - - Lieber wizard, dein Feindbild in allen Ehren, aber hältst du es nicht für etwas naiv zu glauben, dass in einer florierenden Millionenmetropole im Herzen Europas, mit den von dir genannten Verzügen, dauerhaft ein Mietpreisniveau wie in Gelsenkirchen zu halten ist? ...ich kenne das mietpreisniveau von gelsenkirchen nicht - und du anscheinend das aktuelle! von berlin nicht. und darum geht es vorrangig auch gar nicht! es geht um ein angemessenes verhältnis zwischen einkommen der bevölkerung und mietpreisen, es geht darum, gewachsene soziale strukturen nicht dem schnöden mammon zu opfern - denn auch die sind immanent wichtig für ein funktionierendes stadtleben - gerade in einer metropole... zumindest bin ich nicht so naiv zu glauben, dass dieser "wachstumswahn" immer und immer so weiter gehen kann und wird! schade - in berlin hätte es die möglichkeit gegeben, neue wege einer urbanen entwicklung zu gehen - aber die lobby derer, die persönliche gewinnmaximierung vor nachhaltige entwicklung stell(t)en war bzw. ist (noch) zu stark dafür... Und die Schwaben mögen unangenehm auffallen, aber ist es nicht so, dass heute jeder, der noch ein paar bunte Euros übrig hat, nun mal in der z.Z. dynamischsten Meropole Europas investiert? Letztlich führt doch die ungeheuere Nachfrage zu explodierenden Mietpreisen. Schau dir mal andere Metropolregionen Deutschlands an, was da mit den Mietpreisen passiert. ...bitte - es sind nicht die schwaben, die unangenehm auffallen. es sind einige davon, dass dann allerdings massiv. und mit verweis auf das oben geschriebene - ganz im gegenteil - es kann von vorteil sein, wenn hier investiert wird. die zentrale frage ist doch nur wie das geschieht. und mit verlaub - der hinweis, dass das in anderen metropolenregionen deutschlands eben nunmal so ist, der ist mir zu naiv, zu einfach...und was dort abgeht ist doch nicht gut zu heissen - oder...??? Und erlaube mir die Frage, was wäre dir denn lieber? Wenn alles wieder so wäre wie in den 1980er Jahren, als Berlin noch sturmumtoste Insel im deutsch-deutschen Meer war? mit sicherheit nicht! ich dachte, das hätte ich mit meiner sichtweise, dass diese stadt zu einem großen teil von den eingebrachten einflussen aller möglichen kulturen lebt und profitiert zum ausdruck gebracht... Oder wenn anstatt der Schwaben, Chinesen einziehen würden, weil du es dann nicht verstehst wenn sie sich über deine Stadt beschweren? ...ist das jetzt nen witz...???... die chinesen sind seit jahrzenten schon hier! und haben sich besser integriert, als manch andere bevölkerungsgruppe...
Juni 24, 201213 j es kann von vorteil sein, wenn hier investiert wird. die zentrale frage ist doch nur wie das geschieht. und mit verlaub - der hinweis, dass das in anderen metropolenregionen deutschlands eben nunmal so ist, der ist mir zu naiv, zu einfach...und was dort abgeht ist doch nicht gut zu heissen - oder...??? Natürlich kann man das nicht gut heissen, aber erkläre mir doch bitte mal wie und vor allem warum es gerade in Berlin anders laufen soll, als in ALLEN ANDEREN Metropolen dieser Erde. und natürlich geht es darum: es geht um ein angemessenes verhältnis zwischen einkommen der bevölkerung und mietpreisen, es geht darum, gewachsene soziale strukturen nicht dem schnöden mammon zu opfern - denn auch die sind immanent wichtig für ein funktionierendes stadtleben - gerade in einer metropole... Aber davon träumt man nicht nur in Berlin. Und trotztdem stellt man sich in Köln nicht hin und sagt, die bösenbösen Zugezogenen aus XY sind an allem schuld.
Juni 24, 201213 j Natürlich kann man das nicht gut heissen, aber erkläre mir doch bitte mal wie und vor allem warum es gerade in Berlin anders laufen soll, als in ALLEN ANDEREN Metropolen dieser Erde. ...na du scheinst dich ja richtig gut rund um den globus auszukennen, wenn du weiss, wie es in "ALLEN ANDEREN<" metropolen dieser erde läuft... ok - wir shreddern hier den thread - und ausserdem würde eine solche diskussion hier den rahmen bei weitem sprengen... über das wie forschen und philosophieren eine ganze menge leute - auch weltweit... vielleicht nur ganz kurz meine ganz persönliche ansicht dazu: - stadtmodernisierung und erweiterung unter berücksichtigung gewachsener strukturen - ziel der stetigen entwicklung sollte die schaffung von stadtquartieren sein, die den bedürfnissen und möglichkeiten der einwohner entsprechen - nicht ausschliesslich die interessen der investoren. - stadtentwicklung von den einwohnern der städte selbst! weisst du, wie es schwer es motivierten städtern gemacht wird, ihre stadt selbst zu gestalten??? sei es nun durch gemeinschaftliches und genossenschaftliches bauen oder aber gestaltung öffentlicher räume... - warum anders...??? weil berlin nach der "übernahme" die chance hatte, andere wege in der stadtentwicklung zu gehen. metropole ist berlin meiner meinung nach ja noch gar nicht sooo lange, wie viele andere metropolen dieser welt. oder würdest du das berlin der 70er-80er als metropole bezeichnen wollen? aber hier hat man ja schon vieles verpennt, was hätte anders laufen können... vieles ist aber eben noch möglich, was anders laufen könnte - vielleicht ja auch deshalb, weil sich einwohner heute auch mehr gedanken genau darum machen..!! - - - Aktualisiert - - - Und trotztdem stellt man sich in Köln nicht hin und sagt, die bösenbösen Zugezogenen aus XY sind an allem schuld. ...schade, dass du nun beginnst zu polemisieren... bin dann raus...
Juni 24, 201213 j ok, noch mal kurz offtopic, dann ist Ruhe: Ich gebe dir in allen oben genannten Punkten zur Stadtentwicklung uneingeschränkt recht. Meine Heimatstadt wurde zum Ende des 2. WK, wie viele deutsche Städte (so auch Köln) komplett zerstört, mit den Folgen leben wir heute noch. Vieles wurde beim Wiederaufbau vermurkst, Chancen der Stadtentwicklung nicht genutzt oder dem Gewinnstreben geopfert, Bauruinen gibt es bis heute. Damit müssen wir klar kommen. Natürlich wurden in Berlin auch viele Fehler gemacht, aber in den letzten 20 Jahren hat sich dort doch auch einiges zum Guten ge"wende"t. Zu lamentieren, was alles besser hätte sein können, und wer alles daran schuld ist, hilft leider auch nicht weiter. ...schade, dass du nun beginnst zu polemisieren... bin dann raus... Und das finde ich jetzt etwas schwach, so nah vom Glashaus entfernt.
Juni 24, 201213 j Was macht denn der DPF? Ich kann mir nicht vorstellen, dass er nur die großen Partikel rausfiltert und die (schon vorhandenen) feinen durchlässt. Doch. Agglomerierte Rußteilchen wieder in kleinere Molekülgrüppchen aufspalten, das wäre ja spektakulär. Wenn er die Partikelmasse nicht verringern würde, könnte man ihn ja gleich weglassen. Hm, wenn man Abflussreiniger trinkt, von dem man nicht kotzen muss, ist der dann gesünder als der, von dem man sofort kotzen muss? Was ich meine, der menschliche Körper hat Schutzfunktionen verschiedenster Art. Liedreflex, in Ohnmacht fallen, ...oder einfach nur Schmerzen. Dass du keine Luft bekommst heißt ja nicht, dass es für dich ungesünder wäre die gleiche Menge an Dreck einzuatmen ohne es zu merken sondern nur, dass dein Körper nicht in der Lage ist, die vor der Gefahr zu warnen. Und die Vergangenheit hat ja an etlichen Beispielen gezeigt, dass die kleinen Dinge problematischer sind als größere die wir noch mit Bordmitteln erkennen können. Asbest aber eben auch Feinstaub sind nur zwei Beispiele. Wir merken von denen nix, aber die sind lungengängig bis in die hintersten Kapillaren und krebserregend/fordernd. Das ist natürlich richtig. Ich würde auch nie behaupten, dass man mich ruhig radioaktiver Strahlung oder Kohlenmonoxid aussetzen darf, nur weil man das ja nicht direkt spürt. Aber hätte ich die Wahl zwischen 100 mg Ruß in allen Größen oder 2 mg Feinst-Ruß, würde ich mich für Letzteres entscheiden. Am liebsten ist mir natürlich gar kein Ruß. Die 0% wird man aber nie erreichen. LPG ist eine feine Sache, nur wie macht man aus Rohöl 100% LPG? LPG macht nur so lange Sinn, wie es als Abfallprodukt anfällt. Müsste man es erst erzeugen, ist jeder Vorteil hin. Dann kann man besser in der Entwicklung auf Erdgas gehen (ab Werk, als Nachrüstlösung wohl weniger sinnvoll).
Juni 24, 201213 j Ist's denn 'ne halbe Stunde "weg von der Stadt" dann auch wirklich dunkel, wenn's dunkel sein könnte?...nun ja - soo dunkel, wie es z. b. nachts auf rügen ist - ist es da wohl sicher nicht...Ich kann Euch beruhigen: dieseits des Waldes, bzw. in selbigem, schon Sonst würde ich es hier auch nicht ertragen. Zum 'Rest' nur ganz wenig: Hatte über 5 Jahre (2000 - 2005) eine Wohnung direkt im Zentrum von Berlin. War 1 min von Zoo & / Europa-Center etfernt. Ich wußte selbst beim Auszug nicht, wer in dem Haus wirklich wohnte. Außer 2-3 Leuten, welche gelegendlich zur selben Zeit gingen oder kamen, hätte ich auf der Straße niemanden als Nachbarn erkannt. Keine Ahnung, wielviele Leute in den Jahren da aein- und ausgezogen sind. Hier bei mir wirllich 'zu Hause', im Ortsteil Müggelheim des wald- und wasserreichsten Berliner Bezirkes Treptow-Köpenick, sieht die Welt völlig anders aus. Die nominal nur rd. 5km Wald zw. Müggelheim und dem 'Rest' von Berlin scheinen weit mehr zu sein. Hier bleibt zwar jeder 'Neue' ggf. auch mal für ein paar Jahrzehnte 'Zugezogener' (und ja, wer hier nicht schon zu Schule ging, ist es auch für mich), aber im Gegensatz zum o.g. kennt man sich hier nicht nur, sondern man redet miteinander, besucht sich, hilft sich, ... Einer meiner direkten Nachbarn, sogar der 'direkteste', ist geborener Kölner. Angnehmerweise spielt dies aber überhaupt keine Rolle. An der Stelle ist der 'Rand' dem 'Zentrum' evtl. soagr ein Stück voraus.
Juni 25, 201213 j :-)) Spätzletown liegt in einem Loch (topografisch). Von mir aus kann man es auch zuschütten. Ein Loch begrenzt ja auch den Horizont. Das Thema hatten wir erst gestern intensiv im Kaiserstuhl. Rheinebenen-Gelbfüssler denken schnell, sei wären deshalb was höheres, weil sie traditionell im ersten Stock wohnen. Ein Architekt erklärte jedoch: Das bei dem hohen Grundwasser in der Rheinebene immer die Keller absoffen, hat man den Wohnbereich in den 1.Stock verlegt.
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