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Ein Freund hat mich gestern um Hilfe gebeten, weil die Kupplung bei seinem jüngst erworbenen ´73er V4 schon nach wenigen mm/cm Pedalweg zu greifen beginnt.

 

Also Kupplungsspiel am Ausrückhebel kontrolliert. War meines Erachtens deutlich zu viel.

An der Einstellschraube gedreht. Scheint besser zu werden. Weiter gedreht... Und dann plötzlich Chaos!

 

Erstens: bei vollem Durchtreten der Kupplung streifte dann plötzlich was, bei nur halben Pedalweg tut die Kupplung nun völlig unauffällig ihren Dienst. Kein Geräusch, kein Rubbeln, keine Vibrationen...

 

Ich habe daraufhin versucht, die Einstellschraube wieder ein Stück zurückzudrehen, aber ab da hatte ich das Gefühl, dass ich sie vollkommen leichtgängig drehen kann, ohne dass es irgendeine Auswirkung auf die Ausrückgabel hat.

Zusätzlich konnte ich ab da auch die Ausrückgabel zwecks Spielprüfung nicht mehr von Hand bewegen.

 

Nach längerem Suchen ist uns aufgefallen, dass sich offenbar der Seeger Ring, der den Anschlag des Kolben im Nehmerzylinder bildet, verabschiedet hat und deshalb der Kolben viel zu weit herausgedrückt wird.

Das könnte eventuell zumindest den zu weiten Betätigungsweg und damit das Schleifen erklären.

Insofern wird mein Bekannter jetzt erstmal den Nehmerzylinder ausbauen und entweder den Seeger Ring ersetzen oder ggf. auch gleich den ganzen Nehmerzylinder.

 

Was mir aber trotzdem ein Rätsel ist, ist, dass plötzlich die Kupplungsverstellung nicht mehr greift.

Ich habe mir die Sache gestern noch an einem ausgebauten Getriebe angeschaut.

Dass die Einstellschraube an der Kupplungsgabel vorbei geht wäre ja nur dann theoretisch möglich, wenn die Torsionsfeder außen an der Kupplungsglocke ausgehängt wäre und so die Drehachse verrutschen könnte.

Nur dann dürfte die Kupplungsbetätigung ja meines Erachtens überhaupt nicht funktionieren. Ein außermittiges Ausrücklager würde ja wohl mit massiven Vibrationen auf sich aufmerksam machen. Und außerdem müsste man die Ausrückgabel dann ohne Widerstand hineindrücken können und nicht genau im Gegenteil gar nicht mehr ( zumindest von Hand, hydraulisch geht es ja )

 

Größtes Problem ist natürlich das schleifende Geräusch, von dem wir hoffen, dass es nach Tausch des Nehmerzylinders bzw. dem Ersatz des Seeger Ringes wieder verschwunden ist.

Aber was hat das mit der Einstellung zu tun?

 

Haben wir hier zwei verschiedene Probleme, die zufällig zeitgleich aufgetreten sind oder gibt es eine plausible Erklärung für beides gemeinsam?

 

Da der Wagen Anfang nächster Woche zur Vorbereitung der Vollabnahme in die Werkstatt soll, wäre ich Euch für möglichst zeitnahe Rückmeldungen sehr dankbar!

 

Bitte an die Mods: Könnte jemand das h bei sehr im Titel ergänzen? Danke!

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Naja, da hilft nur systematisch vorgehen, eins nach dem anderen. Erstmal den Nehmerzylinder in Ordnung bringen. Parallel dazu kann man die Einstellschraube nochmal ganz raus drehen und schauen, ob das Gewinde in der Kupplungsglocke noch in Ordnung ist.

Was das Schleifen angeht kann man von außen vermutlich wenig machen oder sehen. Wenn die vorgenannten Punkte nichts bringen, muß im Zweifelfall der Motor raus, damit man sich das am Getriebe richtig anschauen und wenn nötig instandsetzen kann. Was anderes bleibt da auch kaum übrig.

 

Was wurde denn an dem Wagen vorher gemacht? Wurde die Kupplung mal getauscht in letzter Zeit? Da war doch was mit den zur Zeit lieferbaren Kupplungen...

  • Autor

Mein Freund hat den Wagen erst gekauft. Ob an der Kupplung schon was gemacht wurde, kann ich daher nicht sagen. Was man so durch die Schlitze oben sagen kann, wirkt sie ziemlich neu. Es blitzt da quasi blau heraus...

Mit den falsch vernieteten Kupplungsscheiben sollte es meines Erachtens nichts zu tun haben, denn bei denen würden vermutlich nach ein wenig Abnutzung die Nieten auf der Schwungscheibe schleifen und die Kupplung rutschen. Aber das ist hier nicht das Problem.

. Da hat sich wahrscheinlich eine der Federn oder gar ein Ärmchen des Automaten augehangen. Hatte Claus Dieter Haase in Eisenach vor 2 Jahren auch. Da hilft nur Motor raus und nachsehen. Bevor da schlimmeres passiert
Der Geberzylinder ist der Beschreibung nach auch hin, hat aber nichts mit dem Schleifen zu tun

Bearbeitet von Meki

Hallo Gerald

Bin auch der Meinung wie Meki. Es könnte einer der Haltefedern sein. Auch die Einstellschraube hat eine kleine Auflagefläche, könnte abgerutscht sein.

Also zunächst diese ganz herausnehmen. (s. Fotos)20180803_095529.thumb.jpg.bf800d546d4f270608b104eb64a50c2f.jpg 20180803_095746.thumb.jpg.778e03ba525fdad8d6c7db20d4b07b66.jpg 20180803_095803.thumb.jpg.785842c0e9b84ca84c56a89c2dbafe58.jpg

Diese Feder ist's wahrscheinlich.IMG_20180803_102731.thumb.jpg.9998dcb2ead3d39afde6b4a9f0000eaa.jpg
  • Autor

Ich hoffe sehr für Erich, dass ihr euch irrt, aber schauen wir mal.

Erstmal kommt der Nehmerzylinder dran. Wenn´s dann immer noch schleift, werden wir ums Herausheben des Motors ohnehin nicht herumkommen.

Apropos Nehmerzylinder:

Ich habe binnen kürzester Zeit drei Stück wegen Undichtigkeiten wieder rausschmeißen müssen. Alle waren neu und ohne Herstellerkennzeichnung im Zubehörhandel erhältlich. Ein Blick in das Innenleben offenbarte dann haarsträubende Verarbeitungsqualitäten. Nun tut der ursprüngliche Zylinder wieder seinen Dienst. Natürlich nach manueller Überarbeitung. Alles, aber auch wirklich alles in diesem alten Teil wirkt - und ist - hochwertiger als in den Nachfertigungen.

Das hatte ich auch schon, sowohl bei Geber- und Nehmerzylinder.
Ich konnte bisher die alten Zylinder mit neuen Dichtsätzen immer Dauerhaft wieder instandsetzen. Würde ich daher auch hier vorschlagen. Ist keine große Sache. :smile:
Mach ich immer unterwegs:biggrin:
Kann jetzt bitte mal jemand sie Überschrift ändern?!
  • Autor

Zwischenbericht:

Der Seegerring wurde ersetzt. Die Kupplung lässt sich nun anstandslos betätigen, Pedalweg und Funktion der Kupplung aunauffällig. Keinerlei Streifen oder unangenehme Geräusche.

 

Einzig der Arm der Ausrückgabel hat nach wie vor kein spürbares Spiel bzw. lässt sich nach wie vor nicht von Hand bewegen.

 

Morgen hat mein Bekannter erst einmal einen Termin in einer Werkstatt zur vorbereitenden Durchsicht und am Mittwoch geht´s, wenn alles klappt, zur Typisierung ( Vollabnahme ) .

 

Danach werden wir weiter Ursachenforschung betreiben. Ev. erst einmal die Aluabdeckung oben an der Kupplungsglocke abschrauben und schauen, ob man von dort einigermaßen Sicht auf die Federn der Druckplatte hat.

Lässt sich denn die Einstellschraube ganz raus drehen?
  • Autor
Lässt sich ohne nennenswerten Widerstand in beide Richtungen drehen. Ganz entfernt habe ich sie zwar nicht, aber beinahe...

Schraube draussen=Kuppungsscheibe neu, je weiter die Schraube eingedreht ist um so mehr ist die Scheibe verschlissen. Wenn man am Geberzylinder die Gummimanschette umlegt sollte es möglich sein den Hebel auf den der Geberzylinder drückt 4mm einzudrücken. Das wäre das korrekte Kupplungsspiel. Wenn nicht die Einstellschraube virtelumdrehungsweise rausdrehen und das Spiel jeweils prüfen.

Ist die Schraube rausgedreht und kein Spiel vorhanden ist auch die Scheibe hin.

  • Autor

Schon klar.

Nur bei ersten Einstellversuch hatten wir Spiel ( sogar zuviel ) am Hebel. Jetzt lässt sich der Hebel von Hand nicht mehr bewegen, dafür die Einstellschraube aber ohne nennenswerten Widerstand.

 

Wenn ich mir den Hebel und die Position der Einstellschraube bei den ausgebauten Getrieben anschaue, KANN die aber gar nicht vorbeirutschen... Zumindest nicht bei montierter Torsionsfeder.

Dann ist entweder die Kupplungsscheibe runter oder bei Einbau einer neuen Kupplung die Einstellung mittels der Unterlegscheiben unter dem Automaten die Einstellung nicht oder nicht korrekt erfolgt.

Beides bedeutet: Motor rausasdf

Eine komplett eingedrehte Schraube ändert nichts??

  • Autor

Unter normalen Umständen würde ich Dir vollkommen recht geben.

Aber wie oben geschrieben: Ursprünglich hatten wir Spiel und der Ausrückhebel ließ sich von Hand bewegen. Und jetzt plötzlich nicht mehr...

Kann es mir kaum vorstellen aber sollte sich der Ausrückhebel aus unerklärlichen Gründen in der Höhe verstellt haben, würde die Einstellschraube im Leeren drehen und der Hebel irgendwo am Gehäuse anstellen. Also Einstellschraube ganz raus und mit Schraubendreher den Kontakt mit dem Ausrückhebel suchen. So könnte man die Position des Hebels feststellen. ( Höhe)
  • Autor

Hallo Ulrich!

 

Danke! Ich kann´s mir zwar auch eigentlich nicht vorstellen, aber mal mit einem Schraubendreher die Position der Ausrückgabel zu verifizieren ist eine gute Idee!

Hmmm wenn der Hebel tatsächlich so weit verrutscht sein sollte das die Einstellschraube ihn nicht mehr trifft muss das doch auch an der Stange welche in den Nehmerzylinder eingesteckt ist zu sehen sein. Soviel Spiel ist doch an der Stelle auch nicht.BILD0929.thumb.JPG.ea506b61ac82b33a00a79876f1b8d829.JPG
  • Autor
Wie gesagt, ich habe auch keine rationale Erklärung. Aber das Tasten mit einem Schraubendreher ist eine wenig aufwändige Diagnose- bzw. Ausschlussmöglichkeit.

Das rumrätseln bringt doch nix.

Wenn du sicher sein willst----- bau eben den Motor aus, dauert ne gute halbe Stunde und du hast Gewissheit.

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