900er fahren - ja oder nein

Ich habe mal sechs Billy-Regal-Kartons (natürlich leer :stupido:) auf 'nem Dachgepäckträger mit 'nem 9o1 spazieren gefahren. Ging auch.
 
Kann es sein, dass man hier auf ganz schön hohem Niveau jammert, wenn es um die Langstreckentauglichkeit eines Wagens geht, der zu seiner Glanzzeit/Einführung im sportlichen Limousinen-Sektor kaum Konkurrenz hatte und sich auch der Anschaffungspreis in Regionen abspielte, die sich nur AAAs leisten konnten oder wollten? Mann, Mann... ich muss schon sagen! Ist die Generation der post80er Führerscheinerwerbler schon so derartig verweichlicht, dass Sitzheizung, Klima, Schiebedach, Lederausstattung, H4-Beleuchtung (Sic!), LampenWischWasch, und dazu ein paar Sitze, die auch heute noch Ihresgleichen suchen, nicht mehr relevant sind? Ist es mangelnde Entspannung, wenn man noch merkt, dass man sich mit deutlich über 100 km in der Stunde bewegt, ohne Angst haben zu müssen, dass die Bremsen das auch mitmachen?
Ja bOris, wie immer im Leben: Das bessere ist des guten Feind. Die '0' mehr symbolisiert ja nicht ohne Grund auch eine andere Fahrzeugklasse. Eben vom Komfort her eine Stufe drüber. Dass das keine Hütte ist, welche auch nur näherungsweise den Spaß eines 900er vermitteln kann, ist doch völlig unbestritten. Dieser Spaß war eben bloß nicht ladelufts Thema. Ein 9k ist einfach eine bequeme km-Sau ohne wirklichen Spaßfaktor. Da hilft auch Leistung nur begrenzt. Selbst auf der BAB machen 260 Pferdchen im AERO weniger fun als lausige 185 in der Semmel. Gut, wenn man aus dem 9k steigt, reichen die Mundwikel nicht 900er-typisch bis zu den Ohren. Aber man ist auch entspannter.
Als jemand, der mit Käfer und Fiat500 das Autofahren begonnen hat, ...
Ja, ist ja gut. Habe auch an einem Tag 1050 km (Ilmenau -S - B) mit 26 PS aus 2 Zylindern und knappen 600 cm³ auf vier Rädern hinter mich gebracht. Könnte ich mir notfalls sogar heute noch mal als großen Spass vorstellen. Aber nicht als tägliches Brot.
Geschrieben von jemandem, der nur 9o1 fährt, und das Modell als Luxusauto ansieht, und gerade ganz entspannt mit dem CV 5tausend Kilometer in drei Wochen abgespult hat, und feststellen durfte, dass in den ach so kleinen Kofferraum dennoch 16 Kartons Rotwein passen :biggrin:
Klar, habe im letzten Norwegenurlaub auch in 2 Wochen gute 4,5Tkm herunter gerissen. Hätte ich auch wirklich nicht mit dem 9k fahren wollen. Da war, wie o.g., der Weg das Ziel.
 
Ein bisschen Senfiges meinerseits:

Warum probierst Du es nicht einfach aus?

Was sind die Wehwehchen des 9000ers?

Wenn ich so weitermache, schrubbe ich im 99er auch gute 20.000km im Jahr - mal ganz einfach weitergerechnet.
1. aber will ich das gar nicht wirklich, da es mir ein bisschen zu schade drum ist
2. aber (aufs erste aber): habe ich die vielen km gar nicht so bemerkt. Das läppert sich so flix zusammen.

Klar geht das, wenn man relativ zeitlos unterwegs sein kann und keine Wetter scheut. Aber ist das der Regelfall? Ich denke nicht.

Eine letzte Frage:
Warum willst Du Saab fahren?
Eher so, weil die älteren Dinger Charisma haben (soweit ich das mitgekriegt habe, sollte das zutreffen), oder weil Du eben Saab an sich toll findest?!
Was spräche da gegen einen frischeren 9-3er oder Ähnliches? Nur die Sache, dass das Ding nicht mehr so viel Charakter habe?
 
hey freunde.. da geht man mal kurz arbeiten und schon schreibt ihr hier seitenweise Seiten voll.. Aber schön, dann hab ich was zum schmökern - ist ja das beste Wetter dazu. Melde mich, wenn ich mich durch eure Posts durchgearebitet habe :)
 
Ja, wie jetzt? Halbe Stunde ist um. Wirst ja nicht im Schnitt 30s für 'nen Posting brauchen. :smile:
 
Lass ihn doch erst nochmal Rücksprache mit seinem 9000er halten...
 
Oder ihn 'ne Woche 900er fahren lassen.
Entweder hat er 'nen unstillbaren Fahrriehmen, dann will er aus der Karre nicht mehr raus.
Oder er MUSS regelmäßig mehr fahren, als dass er WILL, dann will er wieder die magische '0' mehr.
 
;) gerade fertig geworden!

also erstmal vielen Dank für eure Einschätzungen und subjektive wie objektive Meinungen/Aussagen.

Es ist tatsächlich so, daß in meiner Brust zwei Herzen schlagen.. das eine denkt: "jetzt hol Dir mal ein vernünftiges, neues, sicheres, effizientes Auto" Das andere denkt dann immer: "nee, oder!? jetzt wirklich? Keinen alten Saab mehr fahren!? wie soll das denn gehen wenn man zB im halbdunkel auf einem Parkplatz aus der Entfernung auf den 9000er zugeht, diese Projektil-artige Silhoutte wahrnimmt und genau wei?: das ist meiner, weil die anderen Autos eben alle gleich/ähnlich aussehen..??"

Ihr seht: das ist hier wirklich ein Kampf zwischen Vernunft und Emotion. Die Saabs haben mich seit Studienbeginn immer tapfer und fast immer treu begleitet, mich überhall hin gebracht, mir fast alle Mißhandlungen mit Milde nachgesehen.. Naja, und dann eben das Drehmoment und die Beschleunigung.

Ich mag Saabs für ihre Gelassenheit und Power, das ständige Unterschätztwerden sowohl als Auto als auch als Fahrer und ganz speziell bei meinem die Spiegelchen, die immer so ein bisschen traurig runterhängen. Und dann setzt man auf der Überholspur zum Zwischenspurt an.. Dennoch erwarte ich von einem Auto, daß es fährt bzw einen Ersatzwagen, falls es das nicht tut. Ich weiß genau, daß ich zB den 900erCV in dem betreffenden Moment dafür hassen würde, wenn zB durchs Dach im Regen mein Anzug vollgesuppt würde o.ä. (war jetzt aus der Luft gegriffen - ich habe keine Ahnung von den Schwächen des CV)
Ein Auto ist wohl auch immer eine Aussage, und ich werde mit der Vorstellung nicht warm, eine Aussage vor mir her zu tragen, die ich nicht teile.

Jeder BMW/Audi/etc ist immer so ein Statement in Richtung: "ich verdiene soundsoviel", während ein Saab eher ausdrückt "es ist mir egal was Du verdienst". Saabfahren ist wohl "fahren außerhalb der spießbürgerlichen Norm", wie es hier jemand sehr treffend ausgedrückt hat.

Und ehrlich gesagt: unter Saabfahren verstehe ich, einen ALTEN Saab zu fahren. Ich habe auch schon kurz ein wenig mit dem 9-5 geliebäugelt.. Aber der fährt eben nicht ausserhalb der Norm. Der will bei den Spießbürgern mitspielen. Und da spielen andere einfach deutlich besser, finde ich ganz persönlich.

Ein wort noch zum Zweitwagen: Ich habe leider nur einen Stellplatz in der Tiefgarage frei. Parplätze sind außerhalb nicht zu bekommen. Davon abgesehen, würde ich den Wagen am WE meist eh nicht bewegen, da ich das WE gern eher autofrei zubringe. Insofern muss das neue Auto alles vereinen: den Stil eines alten Saab, Power, Gediegenheit und eine bewusste Nonkonformität plus den ganz normalen Fahrwerks/Infotainment/Sicherheitsfeatures moderner Autos..

Irgendwie war das wohl eine schöne Idee mit dem 900er, aber sie scheint aktuell nicht sinnvoll umsetzbar zu sein. Ach leute, es ist echt ein Kampf mit den Autos und dem eigenen Anspruch.. Wie bringen es eigentlich manche Leut fertig, sich zB einen Ford Focus zu kaufen?
 
Ein 900 ist uneingeschränkt Alltagstauglich. Dat Schneewittchen ist jetzt in zweieinhalb Jahren 134.000km gerannt... Pannen? Eine, da war ein Pluskabel zur Lima abgefault, aber der ADAC hat mich in wenigen Minuten wieder rollfähig bekommen. Oh, und einmal hat mir ein Marder einen Kühlwasserschlach zerbissen. Klar, sowas ist bei einem modernen Auto völlig ausgeschlossen.

Ein 9000 wäre aber noch alltagstauglicher. Vor allem, wenn man viel Autobahn fährt. Also, wenn man die Autobahn schnell fahren will. Da fallen einem nämlch im 900 die Ohren ab. Zumindest wenn die Kiste noch die alten Gummimotorlager und keine hydraulischen hat.
Als bekennender Hardcoreneunhunderterfahrer (Geradschnauzer! Bremsen sind für Weicheier!) ertappe ich mich in der letzten Zeit dennoch immer öfter dabei, nach einem 9000 zu schielen. Das ist zwar kein Saab, aber er kann zwei Sachen besser als der 900er: entspannt Kilometer machen (solange es geradeaus geht). Und: ein 9000 hat eine Reserveradmulde, so daß man den auf Gas fahren könnte, ohne den Kofferraum zu opfern.
Eins wird der 9000 aber nie können: auf einer kurvigen Mittelgebirgslandstraße dem Fahrer ein solches Grinsen ins Gesicht meißeln wie es ein 900 tut.


Was mich aber immer noch wundert: wieso geht der TE davon aus, daß sein 9000 demnächst das zeitliche segnet? Wenn was kaputt gehen sollte, dann wird's halt repariert. Wo ist das Problem?
 
;) gerade fertig geworden!

Denkste! :biggrin:


Es ist tatsächlich so, daß in meiner Brust zwei Herzen schlagen.. das eine denkt: "jetzt hol Dir mal ein vernünftiges, neues, sicheres, effizientes Auto" "


Das hast Du doch!


Und ein schönes, individuelles, das Dir Spaß macht.
Also: pack etwas Geld beiseite als Reparaturreserve, laß die Kiste gescheit konservieren, und fahr einfach.
 
Wie bringen es eigentlich manche Leut fertig, sich zB einen Ford Focus zu kaufen?

Zitat: "Ich wollte immer einen Kombi!...Wie alt ist Dein SAAB? Was, so alt? Und wieviel verbraucht der? Nee, Dein Bordcomputer- was, das hat der schon- der muß kaputt sein!"

Mittlerweile hab ich den zitierten schon dabei ertappt, wie er es sich auf dem Fahrerplatz bequem macht...
 
Damit erachte ich meine Frage aus #47 für beantwortet
 
Was mich aber immer noch wundert: wieso geht der TE davon aus, daß sein 9000 demnächst das zeitliche segnet? Wenn was kaputt gehen sollte, dann wird's halt repariert. Wo ist das Problem?

Der TE, so wir von ihm in der dritten Person reden wollen :biggrin: , hat da so ein bestimmtes ungutes Gefühl im Bauch, das korreliert mit der unheiligen Ehe aus durch Zeitmangel vernachlässigter Wartung und permanentem Einsatz am Limit verbunden mit diversen harmloseren Warnzeichen, wie CE, CR und anderen Lampen die sich bei ihrem Tanz im Mäusekino die Hand reichen.
Der Wagen rostet an unschöner Stelle, das Fahrwerk ist fertig, die Bremsen sind fertig..

Ihn wieder aufzubauen lohnt nicht.. er soll sich ausruhen dürfen. Und es geht auch nicht ums reparieren. Ich möchte das Thema Auto für die nächsten 2-3 Jahre einfach mittelfristig abschließend erledigt wissen, um mich den anderen Punkten auf der ToDo-Liste widmen zu können.

Ich halte den 9000er wirklich für ein tolles, ein ganz herausragendes Auto, das nicht nur zu seiner Zeit seinesgleichen suchte. Und ich mag es wirklich, wirklich gerne - noch viel mehr als es sein Zustand vermuten liesse. Ich fühle mich mit dem Wagen auf eine gewisse Art "verbunden", ohne das jetzt esoterisch zu meinen und den Namen SAAB tanzen zu wollen.
Allerdings ist die Zeit des 9000ers, wenn man es objektiv betrachtet schon seit 15 Jahren vorbei.

Bist Du in letzter Zeit mal mit einer neuen Bude unterwegs gewesen? Ich meine jetzt nicht unbedingt den neuen Opel Astra sondern zB den neuen 5er? Das ist leider einfach ein anderer Planet im Vergleich zum 9k. Ist natürlich klar und kein Wunder, wenn man sich die Entwicklungs-Epochen anschaut; und über Preise/Kosten im absoluten Sinne braucht man das auch nicht vergleichen.

Ich glaube, es läuft einfach auf die Frage raus, ob ich die Leidensfähigkeit aufbringe, Stil in Gestalt eines 900ers zu ertragen wie in einer Ehe in guten und schlechten Zeiten, und ob mir dieses Leid der Zugewinn an Stil wert ist. Ich kann mir die Frage im Moment nicht schlüssig beantworten, daher dieser Thread..
 
Dann laß Dir Zeit.

Und genieße jeden km, den Du noch hast.
Manchmal muß man einen Ausflug machen, um zurück zu kommen.
 
und wieder einmal darf ich meine durchaus ernst gemeinte Frage anbringen: Wenn für die nötige Reparatur kein Geld da ist, wo kommt dann das Geld für den Neuwagen her??

Und wo Du so ernst etwas anbringen möchtest bist Du Dir sicher, daß Du hier nichts überlesen hast? Ich habe keine ZEIT für Wartung. Die Zeit zwischen Thread #5 und #66 entsprach meiner heutigen Arbeitszeit. Daß ich diese nicht beim Spargelstechen verbringe, könntest Du zB am Kalender ablesen. Der Rest zur Beantwortung Deiner Frage kannst Du Dir dann per Arithmetik herleiten..
 
Dann laß Dir Zeit.

Und genieße jeden km, den Du noch hast.
Manchmal muß man einen Ausflug machen, um zurück zu kommen.

..und das ist ein wirklich guter, wenn auch schwer zu befolgender Rat, wenn der Funke der Veränderung irgendwo ein kleines Feuer entflammt hat.
 
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