Alte V8-Hasen hier?

Onkel Kopp

Don Quijote de Olja a.D.
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In der Literatur, z.B. Kraftfahrtechnisches Taschenbuch von Bosch, finde ich als mögliche Zündfolge für einen V8-Motor 1-6-3-5-4-7-2-8. Laut Wikipedia gilt die sogar ausdrücklich für einen Crossplane-Kurbelwellen-V8. Diese Zündfolge ist aber meiner Meinung nach gar nicht möglich, weder mit Cross- noch mit Flat-Plane-Kurbelwelle. Auch unter Berücksichtigung anderer Zählweise , z.B. wie bei GM abwechselnd von Bank zu Bank, also abweichend von der DIN (1-4 und 5-8 auf jeweils einer Bank), kommt das nicht hin. Selbst mit anderer Kröpfung und wenn der Motor linksrum drehen würde, finde ich keine Lösung. Ich finde auch nirgendwo einen Hinweis auf einen konkreten Motor, der solch eine Zündfolge hat. Ansonsten kann ich alle Zündfolgen nachvollziehen, die man so findet.

Frage also: Kennt jemand einen V8, der 1-6-3-5-4-7-2-8 zündet, oder für den solch eine Zündfolge angegeben ist? Der Googlehupf gibt auf die Schnelle nix her. Da findet man nur Foreneinträge ohne Ende, die diese Zündfolge ohne weitere Info nachplappern.
 
Der V8 im 603 zündet 1-3-6-2-7-8-4-5
 
Die Folge kenne ich ja noch gar nicht. 1-3 ist meiner Meinung nach die einzige Alternative zu einem Beginn mit 1-5, aber dann müsste 7 kommen, da die 3+7er Kröpfungspaarung dann 90° weiter im OT der nächsten Bank ist. Die 6 ist eigentlich zu weit weg. Wie ist die Welle denn gekröpft? Zählweise mit Blickrichtung Riemenscheibe zu Schwungrad linke Seite 1-4, rechts 5-8?
 
Habe eine Schnittzeichnung des Motors gefunden, der dreht durch den Heckeinbau links rum, kann das sein? Dann passt es nämlich.
 
... der dreht durch den Heckeinbau links rum, ...
Was gilt dabei denn als Referenz? Blick auf den Motor von vorn (also Riemenscheibenseite), oder auf das Auto von vorn (also Schwungscheibenseite)?
Das Ding hängt ja, wie beim Käfer und auch dem 900er, mit 'hinten nach vorn'.

Und hier, bei den E31-Jungs, finden sich leider auch nur die Kröpfungen: http://www.e31.de/engines.html
 
Hab einfach mal gegoogelt und einen Artikel gefunden, der darauf hinweist, dass die Zählweise tricky sei . . . .

Vielleicht bringt Dich das auf die Spur.
( Quelle "Sternzeit 107" http://www.sternzeit107.de/modules....ply&topic=1089&forum=6&post=7930&quote=1&mod= )

On 2004-03-23 18:50, John300 wrote:

Ich habe dann doch mal lieber im net geforscht und folgenden Artikel gefunden ("Markt"):


Hübsch der Reihe nach: Die Zündfolge

Typische Zündolgen beim Reihen-, V- und Boxermotor


Die Reihenfolge, in der die einzelnen Zylinder eines Motors gezündet werden, hängt hauptsächlich von der Form (Kröpfung) der Kurbelwelle ab.


So gibt es für Vierzylinder-Reihenmotoren zwei mögliche Zündfolgen: 1-3-4-2 oder 1-2-4-3. Beim Reihensechszylinder sind es vier: 1-5-3-6-2-4, 1-2-4-6-5-3, 1-4-2-6-3-5 oder 1-4-5-6-3-2. Bei V-Motoren sinkt die Zahl der Variationen, weil es kaum Möglichkeiten gibt, dieselbe Kurbelwelle mit unterschiedlichen Zündfolgen zu fahren. Ein V4 zündet immer 1-3-2-4, ein V6 entweder 1-2-5-6-4-3 oder 1-4-5-6-2-3.


Beim V8 gibt es drei Möglichkeiten: 1-6-3-5-4-7-2-8, 1-5-4-8-6-3-7-2 oder 1-8-3-6-4-5-2-7.


Wichtig ist in diesem Zusammenhang natürlich die Nummerierung der Zylinder, die in der DIN 73021 geregelt und sehr umständlich formuliert ist: "Die Zylinder werden mit 1, 2, 3 usw. fortlaufend in der Reihenfolge bezeichnet, wie sie von der gedachten Bezugsebene getroffen werden, die bei Blickrichtung auf die der Kraftabgabe gegenüberliegende Seite zu beginn der Zählung waagerecht nach links liegt und in Drehrichtung des Uhrzeigers um die Motorachse bewegt wird. Liegen mehrere Zylinder in der Bezugsebene, so erhält der dem Beobachter am nächsten liegende Zylinder die Nummer 1 und die weiter entfernten Zylinder die folgenden Nummern." Ohne die beigefügten Bilder hätten wir diese Worte wohl nie verstanden.


Hier der Versuch einer Übersetzung in die deutsche Sprache: Die Zählung beginnt auf der Seite, die der Kupplung gegenüber liegt. Bei Reihenmotoren wird dann einfach durchnummeriert. Kompliziert wird es bei V- und Boxermotoren: Man beginnt gegenüber der Kupplung mit dem Zylinder, der am weitesten vorn liegt und nummeriert dann dessen Seite bis zum Ende durch. Dann zählt man auf der anderen Seite in derselben Richtung weiter – man beginnt also wieder gegenüber der Kupplung und zählt in deren Richtung. Alles klar? Und nicht vergessen: Die DIN hat immer Recht!


In der Praxis lässt sich die Zündfolge übrigens auch ermitteln, indem man die Zündkabel vom Verteiler aus zu "ihren" Zylindern verfolgt. Dazu muss man allerdings auch erst einmal wissen, welcher der Erste ist.


Und nun, wer hat recht?
 
1, 1, 1, 1 ....

:cool:
 
...von Zündfolge lässt sich da kaum sprechen:biggrin:

So ganz OHNE ist das da auch nicht................
Zitat:
>Die Verwendung zweier Zündkerzen reduziert die Zeitfolge der Zündabstände auf Mikrosekunden, weshalb man bis zu einer bestimmten Drehzahl mit zwei Zündungen, oberhalb dieser nur mehr mit einer Zündung arbeitet.<
 
Ist zwar Stammtisch aber bitte den Thread nicht mit OT schreddern.

Thema war:
V8-Motor 1-6-3-5-4-7-2-8. Laut Wikipedia gilt die sogar ausdrücklich für einen Crossplane-Kurbelwellen-V8. Diese Zündfolge ist aber meiner Meinung nach gar nicht möglich,

Danke!

( von einem dem es den ganzen langen Tag juckt schräge Antworten zu posten . . . . . )
 
Erst mal Danke dafür. Gerade im Stammtisch habe ich nichts gegen Off-Topic, aber ich möchte schon gerne zum Thema zurück:

Ich habe mich im Zuge eines Projektes mit den Zündreihenfolgen von V8-Motoren und der daraus resultierenden Anregung auseinandersetzen müssen. Jetzt finden sich im Netz jede Menge Beiträge, aber irgendwie schreibt jeder nur von jedem ab, so mein Eindruck. Die Zählweise und die Drehrichtung nach DIN ist so definiert, dass man in Längsrichtung vor der Kurbelwelle steht und von der Riemenscheibe des Nebenaggregatetriebs in Richtung Schwungrad guckt. Dann sind bei einem V8 die Zylinder 1-4 von vorne nach hinten gezählt auf der linken Bank, die Zylinder 5-8 auf der rechten Bank. Das impliziert, dass sich Zylinder 1 und 5, 2 und 6, 3 und 7 sowie 4 und 8 jeweils einen Hubzapfen teilen. Die Kröpfung ist bei den deutschen und den Ami-V8 wie in dem Link von René, beim Tatra von Klaus sind die mittleren beiden spiegelverkehrt, daher meine Vermutung mit der umgekehrten Drehrichtung.

Der Beitrag bei den 107er Freunden bezieht sich auf einen Beitrag im Techniklexikon der Oldtimer Markt und der wiederum zitiert ganz offensichtlich das Kraftfahrtechnische Taschenbuch von Bosch. Ich glaube aber niemand hat sich mal die Mühe gemacht einen Kurbelstern aufzumalen und zu gucken, ob das überhaupt sein kann. Im Netz kursieren dann diverse Zündfolgen. Da weichen z.B. die von Ford und GM voneinander ab, was aber gar nicht an der Zündfolge, sondern nur an der Zählweise der Zylinder liegt. GM hat bei gleicher Blickrichtung wie in der DIN auf der linken Bank von vorne nach hinten die Zylinder 2,4,6,8 und auf der rechten 1,3,5,7. Berücksichtigt man das, sind die Folgen gleich: 1-5-4-2-6-3-7-8 mit Zählweise nach DIN. Die deutschen V8 von Audi, BMW und Mercedes zünden mit ganz wenigen Ausnahmen (z.B. Mercedes M113 mit Kompressor) 1-5-4-8-6-3-7-2. Die Sonderfälle Porsche 928 und Bentley Arnage zünden 1-3-7-2-6-5-4-8. Flache V8-Kurbelwellen wie bei Ferrari oder im Lotus Esprit V8 sehen aus wie eine vom Reihenvierzylinder. Dieser zündet 1-3-4-2 oder 1-2-4-3, was auch der Zündfolge einer Flatplane-V8-Bank entspricht. Die anderen ergeben sich automatisch aus der Bedingung, dass die Zylinder 5-8 entsprechend ihrer Hubzapfenposition 90° später kommen und nicht der gleiche Hubzapfen nach 90° wieder einen auf den Deckel bekommt. Daraus ergeben sich nur zwei mögliche Zündfolgen eines Flatplane V8: 1-8-3-6-4-5-2-7 oder 1-8-2-7-4-5-3-6.

Jetzt lassen sich zwei von drei Zündfolgen der 107er/Markt/Bosch-Angaben einordnen: Die zweite ist Standard bei deutschen Crossplane-V8, die dritte gehört zu einem Flatplane-V8, die Zündfolge der Ami-V8 und die der Sonderfälle 928/Arnage fehlen.

Aber wo zum Teufel kommt die Zündfolge 1-6-3-5-4-7-2-8 her? Die würde bedeuten, dass der Motor immer abwechselnd auf den beiden Bänken zünden täte, was aber offenbar mit einer Crossplane-KW gar nicht nicht möglich ist. In allen oben beschriebenen Crossplane-Zündfolge-Fällen zünden auf jeweils einer Bank einmal zwei Zylinder im Abstand von 90° direkt hintereinander und dann zwangsläufig auch einmal im Abstand von 270°, was der Ursprung für den brabbeligen Sound dieser Motorart ist. Die Zündfolge 1-6-3 zu Beginn ist nicht möglich, da kann man die Kurbelwelle kröpfen wie man will. Zum Flatplane passt es auch nicht, siehe oben. Wer Lust hat kann es ja mal probieren. Hier der normierte Basiszustand, mit dem man das was ich oben beschrieben habe nachvollziehen kann.


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In der Oldtimer Markt gibt es doch auch diese Klugscheißer-Reihe mit Wolfgang Blaube. Soll ich den mal anschreiben? Schließlich steht es ja auch bei denen auf der Homepage, dann sollten die das auch erklären können.
 
Jetzt erst mal ganz auf die doofe: Zündung je Zylinder alle 720° KW.
Wenn man dann bei einem, oder mehreren, Zylindern einfach mal die Nockenwellennocken um 180° (also 360° KW) 'verdreht', sollte man doch zu einer völlig anderen Zündfolge kommen, oder?

Aus nichts anderem resultieren doch auch die 1-3-4-2, bzw. 1-2-4-3, weil einfach die Takte von 2 & 3 getaucht werden.
OK, die liegen auch im gleichen Winkel, und es ist eigentlich schnuppe.

Wenn man das Spielchen beim V8 macht, führt dies 'in Vollendung' sicher zu einer sehr 'lustigen' Folge an Kurbelwellenwinkeln zw. den einzelnen Zündungen.
 
In der Oldtimer Markt gibt es doch auch diese Klugscheißer-Reihe mit Wolfgang Blaube. Soll ich den mal anschreiben? Schließlich steht es ja auch bei denen auf der Homepage, dann sollten die das auch erklären können.
Das ist eine großartige Idee. Zumal man zum Klugscheißen immer die Hosen runterlassen sollte - dessen bin ich mir bei Blaube nicht immer sicher. :-))
 
Beim V8 hast du alle 90° eine Zündung, wo die dann stattfindet, darauf lassen sich die Nockenwellen je nach Bedarf anpassen, von daher habe ich die gar nicht betrachtet. Es muss aber alle 90° ein Zylinder im oberen Totpunkt einer Bank sein, und wenn man bedenkt, dass immer zwei über den Hubzapfen aneinander gekoppelt sind und immer nur zwei Zylinder gleichzeitig im OT sind, dann bleibt nur ein einziger für den Zünd-OT (der andere ist im Ladungswechsel) übrig. Und auch die Zündfolgen werden dadurch stark eingeschränkt.

Bei der Definition nach DIN in meiner Skizze oben und der üblichen Kröpfung wie bezeichnet muss nach Zündung des 1. Zylinders auf der linken Bank entweder der 5. auf der rechten Bank zünden oder der 3. erneut auf der linken kommen. Danach im ersten Fall der 4. auf der linken Bank oder im zweiten Fall der 7. auf der rechten. 1-5-4 oder 1-3-7, was anderes ist nicht möglich. Nur wenn man die Kröpfungen anders gestaltet oder den Motor anders herum drehen lässt, dann gibt es andere Möglichkeiten. Aber 1-6-3 funktioniert selbst dann nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
... immer nur zwei Zylinder gleichzeitig im OT sind, dann bleibt nur ein einziger für den Zünd-OT (der andere ist im Ladungswechsel) übrig. Und auch die Zündfolgen werden dadurch stark eingeschränkt.
Ja, aber diese beiden kannst Du (darüber, ob das für das Laufverhalten Sinn macht, wollen wir hier ja nicht reden) halt, für jedes Pärchen einzeln (!), wild gegeneinander durchtauschen.

Bei der Definition nach DIN in meiner Skizze oben und der üblichen Kröpfung wie bezeichnet muss nach Zündung des 1. Zylinders auf der linken Bank entweder der 5. auf der rechten Bank zünden oder der 3. erneut auf der linken kommen. Danach im ersten Fall der 4. auf der linken Bank oder im zweiten Fall der 7. auf der rechten. 1-5-4 oder 1-3-7, was anderes ist nicht möglich.
OK, aber dann ja auch eben so gut 4 und 7 getauscht zu 1-5-7 oder 1-3-4.
(Ja, drei auf einer Bank hintereinander. Aber es geht hier ja auch nur um theoretische Möglichkeiten aus den Kröpfungen heraus.)

Aber 1-6-3 funktioniert selbst dann nicht.
Wenn ich Deine Zeichnung richtig interpretiere, sind immer 1-6, 3-5, 4-7 und 2-8 gleichzeitig paarweise auf OT?

Sofern ich jetzt keinen Gedankenknoten habe, müßte die 6, damit sie direkt nach der 1 zünden kann, bei einer Crossplane mit der 1 doch direkt auf einer Ebene liegen.
Oder sie liegt zumindest auf 180°, und man bekommt es per Nockenwelle so hin (jetzt an der Stelle nicht weiter durchdacht!), dass kein anderer früher dran ist. Aber das wird mit 8 Pötten auf 720° dann langsam irgendwie eng.
 
Nochmal für Doofe ;-) wenn du die Kurbelwelle so kröpfen würdest (weiß nicht ob das Sinn macht, wahrscheinlich nicht sonst würde es ja so gebaut werden), dass die OT-Stellung von der Steuerseite zur Schwungscheibe läuft. Würde es für deine Skizze doch bedeuten, dass die unteren beiden (also 3,7 und 4,8) getauscht würden. Dann könntest du (laut deiner Skizze) mit 1-6-3 beginnen. Allerdings müsste dann 4 oder 8 folgen (nicht die 5).
 
Ja, aber diese beiden kannst Du (darüber, ob das für das Laufverhalten Sinn macht, wollen wir hier ja nicht reden) halt, für jedes Pärchen einzeln (!), wild gegeneinander durchtauschen.

Also völlig unsymmetrische Kröpfungen betrachte ich jetzt nicht, weil ohne Symmetrie die freien Massenkräfte und -momente jenseits von gut und böse sind.

Wenn ich Deine Zeichnung richtig interpretiere, sind immer 1-6, 3-5, 4-7 und 2-8 gleichzeitig paarweise auf OT?

Richtig.

Sofern ich jetzt keinen Gedankenknoten habe, müßte die 6, damit sie direkt nach der 1 zünden kann, bei einer Crossplane mit der 1 doch direkt auf einer Ebene liegen.
Oder sie liegt zumindest auf 180°, und man bekommt es per Nockenwelle so hin (jetzt an der Stelle nicht weiter durchdacht!), dass kein anderer früher dran ist. Aber das wird mit 8 Pötten auf 720° dann langsam irgendwie eng.

Richtig, aber auch bei Vertauschen der Ebenen kommt es bei einer Crossplane nicht hin.

Nochmal für Doofe ;-) wenn du die Kurbelwelle so kröpfen würdest (weiß nicht ob das Sinn macht, wahrscheinlich nicht sonst würde es ja so gebaut werden), dass die OT-Stellung von der Steuerseite zur Schwungscheibe läuft. Würde es für deine Skizze doch bedeuten, dass die unteren beiden (also 3,7 und 4,8) getauscht würden. Dann könntest du (laut deiner Skizze) mit 1-6-3 beginnen. Allerdings müsste dann 4 oder 8 folgen (nicht die 5).

Das mit der OT-Stellung verstehe ich jetzt nicht. Bei einem Tausch von 3,7 und 4,8 bleiben 1-5-3 oder 1-4-8.
 
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