März 16, 201114 j Ich will Euch nicht langweilen - aber *wer-zum-geier* ist auf beispielsweise blos die Idee gekommen, einen flexiblen Pfeifenputzer mit einer Quetschkurbel als Antrieb für die Seitenscheiben zu verbauen...? Das sind dann eben die Fait Einsparungen. In den 50ern/60ern war Lancia etwas anderes....die Zeiten sind aber schon lange vorbei....
März 17, 201114 j I....Lancia hat mir vom Design her immer sehr gut gefallen...Nur, damit JR Ewing nicht nochmal einhaken muss...
März 17, 201114 j Autor Hallo SAAB-Freunde, ich sehe, wir stimmen überein. Die Markenhistorie der Firma Lancia kann man in 4 Epochen aufteilen. Vincenzo Lancia gründete 1906 seine Firma und brachte den ersten Wagen, Lancia Alpha, 1908 heraus. Er war ein Erfinder und Vorreiter in technischen Dingen. 1915 patentierte er den V6-Motor, ab 1913 gab es richtige Autoelektrik mit sogar elektrischem Anlasser. 1921 selbsttragende Karosserie und Einzelradaufhängung vorn. 12 Volt-Anlagen, Transaxle-Bauweise oder Twin-Spark-Zündung gab es schon vor dem 2. Weltkrieg. Bis Ende der 60er Jahre fuhren in Milano und anderen Städten Lancia-Busse mit Diesel-Direkteinspritzung. WER HAT'S ERFUNDEN??? Nein, nicht die Schweizer! Die Reihe kann man beliebig fortführen. Mit dem Tod Vincenzo's 1937 endete auch das Diktat, KEIN Sport, nur Innovation und allerhöchste Qualitätsansprüche. Das war die 1. Epoche. Nun folgt die zweite. Der Junior hatte offenbar nur darauf gewartet, mit dem Sport anzufangen. Man mischte mit dem D50 in der Formel 1 mit, stieg aber aus, als Ascari tödlich verunglückte und schenkte die Autos Ferrari. Die wurden im Jahr darauf mit dem Lancia Weltmeister. Sport kostete schon damals Geld. Mit der Aurelia gewann man auch einmal die 1000Miglia. Direkt nach dem 2. Weltkrieg konnte sich kaum jemand ein Auto leisten. Ein Käfer, Fiat 500 oder gar Fiat 1100 (in D Neckar) war nur für wenige erschwinglich. Lancia baute aber mit der Appia derart aufwendig, dass trotz des hohen Preises nichts verdient wurde und auch keine Stückzahlen zustande kamen. Eine Aurelia war in Preisregionen, die auf heutige Verhältnisse umgerechnet für Ferrari, Bentley, Rolls Royce gelten. Stures Festhalten an alten Tugenden war der Ruin, auch wenn wir uns heute an tollen Autos erfreuen können. Lamborghini dagegen hatte es richtig gemacht. Er baute militärische Fahrzeuge in landwirtschaftliche Geräte um und startete damit in die Traktorenfabrikation. Die Familie Lancia konnte den Druck nicht mehr aushalten und verkaufte an den Zementfabrikanten Pesenti. Das ging aber nicht lange gut. Obwohl technische Leckerbissen wie Flaminia und Flavia entstanden, es fehlte der geschäftliche Erfolg. Auch die in größeren Stückzahlen gebaute Fulvia konnte die Firma nicht retten. 1969 war Schluss. Ende der 2. Epoche. Ford war damals interessiert, aber die italienische Regierung war davon nicht begeistert und bearbeitete Agelli, Lancia zu übernehmen. Der tat es widerwillig für 1 symbolische Lira (plus Übernahme der Schulden). Die Baureihen Fulvia und Flavia wurden weitergebaut, die Flavia als Lancia 2000 bis 1974, die Fulvia bis 1976. Parallel entstand die Beta-Reihe, die anfangs mit massiven Qualitätsproblemen kämpfte und den guten Ruf Lancias gründlich ruinierte. Späte Beta Coupés und HPE um 1984 waren aber dann akzeptabel. Der Delta (Design Giugiaro) war dann wieder erfolgreich und die Sporteinsätze mit Stratos, 037, S4 und Integrale machten die Firma noch einmal bekannt. Der Thema in Kooperation mit SAAB und Fiat (Alfa sprang erst später auf) war wohl die erste italienische Limousine dieser Klasse, die nennenswerte Stückzahlen erreichte. Selbst der Dedra war zwar kein Wunder an Verarbeitung, aber verkaufte sich gut. Doch von nun an ging es bergab. Man baute einen Flop nach dem anderen, änderte ständig am Vertriebssystem herum, verärgerte die Händler und die Verkaufszahlen in Deutschland waren kaum noch höher als bei Ferrari/Maserati. Diese dritte Phase hatte zwar Lichtblicke, dennoch ging es außerhalb Italiens in den Keller. Nur der Y10 und seine Nachfolger konnten noch etwas herausreißen. Übrigens verkauft auch heute Lancia weltweit noch mehr Autos als Alfa, allerdings zu 90% in Italien. Nun ist auch diese Epoche zu Ende und es gibt einen fließenden Übergang in die vierte. Es werden zunächst kleine Lancias in Chrysler für bestimmte Märkte umgepfriemelt, umgekehrt größere Chrysler in Lancias. Für die Fans der Marke ist das ein Totschlagargument. Wir betrachten dieses Lysler oder Chrancia etwa so, als wäre die Marke gestorben. Dennoch kann das Konzept aufgehen, da die meisten Autokäufer KEINE Markenfans sind und gerade die Lanciagemeinde eher noch kleiner ist als die Anhängerschar von SAAB. Es gibt auch viele aktuelle Lanciafahrer, die nach wie vor kein Massenprodukt wollen, jetzt aber auf SAAB, Volvo, Jaguar schauen. Der große Unterschied zwischen SAAB und Lancia ist der: SAAB hat zwar zu kämpfen, um bald in die Gewinnzone zu kommen, ist aber unabhängiger geworden. Bei Lancia dagegen sind die US-Einflüsse größer geworden. Wer will das? Ich kann mir zwar vorstellen, einen Europaableger der Viper zu mögen. Aber einen etwas rundgelutschten Chrysler 300 mit Lancia-Emblem? Der aktuelle 300 hat doch den Charme eines Leichenwagens und taugt am ehesten noch für Mafiabosse. Wir im Club werden jedenfalls nach der Phase 3 der Firmengeschichte einen Schlussstrich ziehen. Soll diese umgelabelten Amikisten kaufen wer will. Ich bin überzeugt, dass die SAAB-Szene demnächst einigen Zuwachs aus den Lancia-Reihen bekommt. Meine Empfehlung lautet: neuen SAAB kaufen und evtl. alten Lancia der Epoche 1955-1975 als Hobby behalten. Gruß Frank
März 17, 201114 j Ich glaube da irrst Du ganz gewaltig. Du sprichst zwar dem Auto-/Markenliebhaber aus der Seele, aber den normalen Autokaeufer kuemmert das wenig.NaJa, also 'normale Autokäufer' holen sich keinen 300C. Wer aber einen 300C will, ist Überzeugungstäter und wird die Kiste kaum als Lancia Thema kaufen wollen. Beim Voyi mag Deine Argumentation eher zutreffen, da die Kiste einfach nur eine parktische Familienkutsche ist, die deutlich freiner von Emotionen ist. Mir persönlich wäre die Hütte allerdings als Lancia auch nicht auf den Hof gekommen. Einfach aus Angst, dass die südländischen Kollegen die eigentliche amerikanische Bauerntechnik 'verfeinert' haben. PS: Voyager ist "Made in Austria", vermutlich Graz. Garnicht so weit entfernt.Dies ist mir durchaus bewußt. Hatte seit '99 bis '08 fast durchgängig immer einen bei mir in der Firma und den letzten davon bis heute privat aus Frauchens 'Mamma-Bus' auf dem Hof.
März 17, 201114 j Unser Mama Bus kommt aus Frankreich ;)Opa hatte immer den Spruch "Gott schütze mich vor blonden Frauen und Autos, die die Russen bauen." Ich persönlich würde hierbei die Russen wahlweise durch Franzosen und Italiener ersetzen. Beide konnten zwar früher mal 'schick' (DS, Fulvia), aber nie wirklich nutz- und haltbar. Da stehe ich mehr auf die im Vergleich zu F & I etwas sprödere nordische Lebensart und deren meist recht pragmatische Ergebnisse. Der hiesige 'Mamma-Bus' soll diesem Sommer aber auch endlich einem 9k weichen, damit ich hier endlich markenreine Ersatzteilhaltung betreiben kann.
März 17, 201114 j Franzosen .. kann ich verstehen, hatte ich mal, bin geheilt. Italiener ? Immer wieder gerne. Bis auf einen zweijährigen Opel-Ausflug war immer ein Fiat unsere Familienschlurre, und ich mag und mochte jeden davon. Immer gute Straßenlage, immer guter Auspuffklang, immer Gutes-am-Gas-Hängen trotz eher schwacher Motorisierung (meine Wahl), immer miese Sitze. Aber man darf sich halt nicht an allem stören. Ansonsten nie ein ernstes Zuverlässigkeitsproblem und auch nie eine Kostenfalle. Rost ? Weniger als so mancher deutsche Mittelklässler (W210, anyone ?). Aber - ich pflege unsere Autos auch, habe die Werkstatt an der kurzen Leine und eine eher konservative Einkaufsstrategie: "vermeide Schnickschnack und unnötig dicke Motoren". Zum Lancia: Den Thesis finde ich wirklich gelungen, vor allem der Innenraum. Gibt's zum Teil zu Spottpreisen ...
März 17, 201114 j Hatte heute einen neuen Delta vor mir und muß sagen, dass er mir nicht schlecht gefiel.
März 17, 201114 j Nie Probleme mit meinen Peugeots gehabt. Komfortable und haltbare Autos. Selbst nach vielen Jahren ohne große Pflege (Alltagshure) keinerlei Rost an tragenden Teilen. Mittlerweile hab ich nen Citroen für den Allltag. Auch damit null Stress und super sparsam trotz Benziner. Stammtischparolen: Nein Danke! Ciao!
März 18, 201114 j Der aktuelle Delta ist für mich nur das Mopsauto. Bitte entschuldigt, aber vorne rum schaut der so ge- und bedrückt aus...
März 18, 201114 j Autor Hallo, ich wollte jetzt aber nicht eine Diskussion über Lancia lostreten. Ob SAAB- oder Lancia-Fahrer, beide sind Individualisten. Das jeweilige Styling ist Geschmackssache. Obwohl Chef des LCV, kann ich mich mit dem Retrogrill beim Thesis und Delta 3 nicht anfreunden. Dann habe ich um so einen Grill herum lieber das Original (Aurelia) ! Aber mein "Lieblings-SAAB ist und bleibt mein 99 Turbo (Stufenheck), den ich im gewöhnungsbedürftigen maigrün-metallic kaufte, aber dann in schwarz lackieren ließ. Die mattschwarz beschichteten Chromleisten habe ich mit einem Abbeizmittel behandelt und das Auto sah echt heiß aus. Leider habe ich nur ein Polaroidfoto. Mein Lieblings-Lancia ist ein 1973 Lancia 2000 Berlina 2.0 i.e., der einen Boxermotor mit 125 PS hat, Frontantrieb, schon 5-Gang-Getriebe und so elastisch ist, dass man modernen Autos im großen Gang am Berg locker wegfährt. Ist trotz des Baujahrs kein Fiat und ähnlich stabil gebaut wie der 99 Turbo. Natürlich gibt es Traumwagen, die zum Teil 1/4 Million Euro kosten, aber sowohl der 99 als auch der 2000 verbinden Alltagstauglichkeit mit Seltenheit und Individualität. Gruß Frank
März 18, 201114 j Italiener ? Immer wieder gerne. Bis auf einen zweijährigen Opel-Ausflug war immer ein Fiat unsere Familienschlurre, und ich mag und mochte jeden davon. Immer gute Straßenlage, immer guter Auspuffklang, immer Gutes-am-Gas-Hängen trotz eher schwacher Motorisierung (meine Wahl), immer miese Sitze. Aber man darf sich halt nicht an allem stören.An miesen Sitzen aber schon. Da ist mein Rücken mir heilig. Einer meiner wesentlichen Gründe, SAAB zu fahren. Zum Lancia: Den Thesis finde ich wirklich gelungen, vor allem der Innenraum. Gibt's zum Teil zu Spottpreisen ...Suchst Du einen? Weiß, wo einer steht.
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