Oktober 22, 20186 j Wovon sprichst Du? Der 9k von Sebastian läuft meines Wissens inzwischen weit südlicher. Noch nicht, aber am 27.11. wird er typisiert. So die Blaukittel wollen...
November 18, 20186 j Autor Noch nicht, aber am 27.11. wird er typisiert. So die Blaukittel wollen... Läuft der schöne graue EMS denn wieder?
November 21, 20186 j Der GLE ist momentan eingewintert. Grundsätzlich läuft er ja. Nur Staus mag er halt nicht
November 24, 20186 j Die Felgen am 9-3 finde ich persönlich echt gewöhnungsbedürftig... Das sind die 7-Spoke vom Vorgänger, 900II, oder ?
November 24, 20186 j Ja. Die fahre ich an meinem 900II auch und finde sie schön und passend für das Auto - ich weiß aber, dass sie nicht viele Liebhaber haben.
November 25, 20186 j Ich finde sie auch wunderschön . Dummerweise habe ich die Felgen erst bekommen, als ich schon keinen 900II mehr hatte. Aber egal, die Felgen habe ich immer noch. Wer weiß, ob mir ja nicht doch noch mal das passende Auto in Form eines gepflegten 900II oder 9³I Cabrios dazu zuläuft...
Dezember 1, 20186 j Autor Tja, die Felgen. Als ich sie das erste Mal auf den Fotos sah, dachte ich: Die gehen gar nicht. Das heißt: Im Grunde ist gegen sie nichts zu sagen. Nur gehören sie eben nicht auf dieses Auto. Sie gehören auf einen 902. Nicht auf einen 9-3/I. Mittlerweile habe ich meinen Frieden damit gemacht. So wie ich an dem Auto ohnehin nichts ändere. Selbst das falsch Heckklappenemblem (Nur Saab statt Saab Scania) bleibt dran. Sinn und Zweck dieses Autos ist ja gerade nicht seine Makellosigkeit. Der Saab wird ordentlich gepflegt und gewartet, und sonst wird er einfach nur gefahren. Gemessen an der kultischen Akrobatik, die ich bei meinen vorherigen Saab betrieben habe, ist das herrlich entspannend. Und ich mag die grüne Gudmund sehr. Auch nach sechs Wochen ist mir noch kein Mangel aufgefallen. Alles funktioniert. Es klappert nicht mal irgendwas! Ich freue mich auf jede Fahrt. Wahrscheinlich sind es gerade die nützlichen und genügsamen Gebrauchsautos, die einem manchmal besonders ans Herz wachsen. Und Skarabäusgrün ist einfach die allerbeste Saab-Farbe. Punkt. Gunilla steht derweil in Borghardts Halle und wartet auf den Frühling. Neuerdings sogar mit Hamburger Gesellschaft: Jener freundliche Hamburger Saab-Kollege, der mit mir im letzten Jahr über das Wochenende sein Auto tauschte, damit er mal 9000 Aero und ich mal 900 Turbo fahren kann, hat sich in Bremen einen 9-3/I Aero zugelegt. Kaum was gelaufen das Teil und tiptop versiegelt. Aber der ältere schwedische Erstbesitzer hatte eine ausgeprägte Einparkschwäche. Deshalb brachte besagter Hamburger Saab-Kollege den Wagen jetzt zum Kuraufenthalt nach Paderborn. Irgendwann denkt man ob der ganzen HH-Kennzeichen in der Paderborner Herlestraße, man sei auf der Hamburger Elbchaussee. Oh, und übrigens: Ich kaufte bei eBay einen preiswerten Autopyjama, um Gunilla vor den Blicken und Patschhänden der Allgemeinheit zu schützen. Glücklicherweise fand Borghardt Senior diese Abdeckung zu strubbelig. Der Anblick quälte ihn so, dass er seine einzige originale Saab-Abdeckung leihweise zur Verfügung gestellt hat. Die kam früher immer bei Neuwagenpräsentationen zum Einsatz:-) Derzeit bin ich so im 9-3/I-Fieber, dass ich mir sogar vorstellen kann, mir beizeiten nochmal einen dritten anzulachen. Die Nachfrage in der Mainzer Werkstatt, die meinen ersten Saab als Werkstattfahrzeug nutzt, ergab: Ende 2020 würde man sich vielleicht trennen. Mal sehen, was dann noch von der alten Hillary übrig ist... Außerdem war ich verblüfft zu sehen, dass Saab Etehad in Halstenbek wieder den silbernen 9-3 2.0i inseriert hat, um den ich vor zwei Jahren endlos in der Ausstellungshalle streifte. Und mir dann noch mehrere Male am Abend die Nase an der Schaufensterscheibe plattdrückte. Der Wagen war wirklich in einem exzellenten Zustand. Ich fand ihn aber mit 5.900 Euro einfach zu teuer für einen Sauger. Am Ende schlug jemand anders zu. Der wollte den Wagen in sein Ferienhaus in Spanien stellen. Ich dachte witzigerweise häufiger an dieses Auto, als ich im Sommer einen guten 9-3 suchte. Da ärgerte ich mich und dachte: Den hättest du nehmen sollen. Nun steht er erneut zum Verkauf. Für 6.900 Euro. Was ich wiederum viel zu teuer finde. Aber speichern kann man ihn ja mal bei mobile.de … Die Versuchung ist groß. Seufz.
Dezember 2, 20186 j ... Derzeit bin ich so im 9-3/I-Fieber, .. Irgendwer muss sich ja um die verbliebenen Reste kümmern.
Dezember 29, 20186 j ...würde Dir dazu nicht der passende Wagen fehlen? so führe ihn nicht in Versuchung
Dezember 29, 20186 j Autor so führe ihn nicht in Versuchung Gegen Klaus‘ Orthodoxie bin ich resistent. Gegen den Charme eines 900 Turbo allerdings nicht.
Mai 15, 20205 j Autor Gestern war ein schöner Tag. Ich habe Lionel abgeholt. Zugegeben: Ein etwas zu exaltierter Name für einen SAAB. Aber ich kaufte ihn am selben Tag wie zwei Drucke von Lyonel Feininger. Und das erste Lied, das sein Autoradio für mich spielte, kam von Lionel Richie. Also: Lionel. Ich muss sagen: Er kann diesen Namen tragen. Denn alles an ihm sagt: „Ich war einmal ein großer Star.“ Nur eben ein Star aus einer anderen Zeit. Das dicke Bridge of Weir-Leder. Der satt glänzende Le Mans blaue Lack. Elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung, Tempomat und sogar eine Klimaanlage. Das war der pure Luxus der frühen 90er Jahre. Auf der Tour vom Westerwald nach Paderborn fühle ich mich, als ob ich zum ersten Mal seit langem wieder wirklich Auto fahre. Denn vieles hat Lionel auch noch nicht: Einen Totwinkelwarner zum Beispiel. Doch wozu gibt es den guten alten Schulterblick? Eine Verkehrskennzeichenerkennung hat er ebenfalls nicht. Doch wozu stehen die Blechtafeln am Fahrbahnrand? Einen Spurhalteassistenten hat er sowieso nicht. Doch wozu habe ich zwei Augen im Kopf, eine Brille auf der Nase und die Straße eine Mittellinie? Parkpiepser hat er schon gleich gar nicht. Doch wozu hat mir meine Fahrlehrerin Frau Bendig mit Engelsgeduld das Rückwärtseinparken beigebracht? Sollen all ihr Stunden stummen Leidens etwa umsonst gewesen sein? Am Wichtigsten ist sowieso: Lionel hat Lebensart. Wir zirkeln bei strahlendem Sonnenschein über kurvige Landstraßen vorbei an blühenden Rapsfeldern, Wäldern und Fachwerkidyll (wie schön ist doch Hessen!). Die Fenster sind auf beiden Seiten ein Stück geöffnet. In die Nase steigt die verführerische Mischung aus altem Leder, ein bisschen Benzin und dem frisch gemähten Gras von draußen. Sobald wir durch ein Dorf fahren, mache ich die Musik aus, damit ich dem sonoren Klang des Saab Turbos dabei zuhören kann, wie er der durch die Gassen hallt. Ich freue mich über jede Gelegenheit, mein eigenes Auto im Spiegelbild eines Schaufensters zu sehen. Und ich freue mich über alles, was an diesem Auto überraschenderweise noch funktioniert. Trotz der sieben Jahren Standzeit, die er zuletzt verbrachte. Als es gegen Abend kühler wird, springt zum Beispiel die Sitzheizung an. Einfach so von alleine. SAAB hat sie einst erfunden. Fantastisch. Zur Lebensart, die Lionel vermittelt, gehört auch dieser Zustand vollkommener automobiler Neidlosigkeit. Ich blicke nicht auf andere Autos herab – wäre ja auch schwer möglich als bald einziger Nicht-SUV-Fahrer im Straßenverkehr. Suum cuique, wie der Lateiner sagt. Ich erfreue mich einfach an meinem eigenen Auto. Weil es einen Charakter hat, der sich sowieso jedem Vergleich entzieht. Und genau diese Gelassenheit erweitert sich für einen SAAB 900-Fahrer in konzentrischen Kreisen zu einer Lebenseinstellung. Du hupst andere Leute nicht an, wenn sie bei Grün an der Ampel nicht sofort losfahren. Du rundest beim Trinkgeld um einen oder zwei Euro mehr auf als allgemein üblich. Du merkst plötzlich: „Gerade richtig“ kann viel besser sein als einfach nur „viel“. Und es ist ein viel größerer Luxus, in einem schönen Moment ein bisschen länger verweilen zu können, als unbedingt der Erste am Ziel zu sein. Leistung ist kein Selbstzweck, sondern dafür da, um sie sinnvoll einzusetzen. Das ist Intelligenz. Das gilt für einen SAAB 900 Turbo. Und das gilt für den Rest des Lebens. In Paderborn angekommen treffe ich mich mit SAAB-Freund Elmar. Die spanische Tapas-Bar nahe dem Dom hat wieder auf. Wir freuen uns, als wir das bei der Probefahrt sehen, und halten spontan an. Natürlich stellen wir Lionel direkt vor dem Lokal ins Parkverbot. Heute dürfen wir das. Elmar und ich holen uns ein frisch gezapftes San Miguel, schnappen uns zwei Klappstühle und setzen uns auf den Bürgersteig vor die Bar. So, dass wir direkt dem Le Mans-blauen Lack dabei zuschauen können, wie er im Schein der Straßenlaterne glänzt. Wir erzählen uns die Geschichten von allen SAABs, die wir je hatten. Wir schwärmen über alle SAABs, die wir vielleicht gerne nochmal hätten. Aber eigentlich wollen wir gerade gar nichts mehr haben als das hier. Es ist einer der seltenen Momente, in denen ich die Lust verspüre, wieder mit dem Rauchen anzufangen. Wie sagte meine alte Chefin einst: „Freiheit, das ist ein voller Tank und eine Schachtel Zigaretten.“ Wie wahr. Und die für mich schönste Form der Freiheit ist, wenn sich der volle Tank in einem SAAB 900 Turbo befindet. Das mit dem Rauchen überlasse ich trotzdem erstmal Lionel. Er kann es sowieso mit viel mehr Stil und Würde als ich. Denn er war einmal ein großer Star. Und für mich ist er das immer noch. Bearbeitet Mai 15, 20205 j von lunatic-factor
Mai 16, 20205 j Coole Story Stimmt. Allerdings scheint Irgendwer dem 900S das Weitwinkelspiegelglas geklaut zu haben, denn damit kommt die Idee eines Totwinkelwarners gar nicht auf. Ansonsten lässt sich nur feststellen: Endlich angekommen!
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