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Sind Saab-Fahrer wirklich Querdenker?

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Ein Hauptaspekt, der immer im Zusammenhang mit Saab genannt wird, ist "Understatement". Wenn man das dem typischen Saab-Fahrer zuordnen kann, dann steht alleine schon das in direktem Widerspruch zu dem Wunsch, aus der Masse mit einem auffallenden weil teuren Wagen herauszustechen

Ersetze "auffallendend weil teuer" durch "auffallendend weil selten", dann trifft's das doch für einige von uns...

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Streut Kaviar unters Volk - damit der Pöbel ausrutscht!.....

 

Schon wieder Fisch ?

Für mich kommt bei der Querdenker- und Image-Frage noch etwas dazu: Wie alt ist das Auto? Der Neuwagen kann ein ganz anderes Image transportieren als der normale ältere Gebrauchte. Wird der noch älter ändert sich das Image wieder.

 

Nehmen wir mal ein Massenmodell von BMW, den 3er. Als Neuwagen seriös und eher förderlich für das Ansehen des Besitzers. Des Besitzers, denn diese Autos befinden sich ja zumeist nicht im Eigentum desselben. Der 3er ist eher Firmenwagen oder ein geleastes Fahrzeug oder beides zusammen. Trotzdem macht der Wagen etwas her.

 

Bis er nach ein paar Jahren in Zweit- oder Drittbesitz landet - und hier meist Eigentum ist. Schon weil der Wagen nicht in einem bestimmten Zustand zurückgegeben werden muß, versuchen die Eigentümer das Auto individuell zu verschönern. Was meist tiefer, breiter und lauter bedeutet. Und nun spaltet sich das Image: Unter seinesgleichen verschafft sich der prollende Eigentümer damit durchaus Anerkennung, bei vielen anderen ist es eher umgekehrt: Sie achten den Voll-krass-Dreier-Ey-Eigentümer durch sein Auto nicht mehr, sondern weniger, ja, sie mißachten ihn sogar.

 

Wird der 3er aber noch älter und hatte das Glück, zu den wenigen Exemplaren zu gehören, die nicht durch die gewissen Hände ging, wird er wieder zu einem attraktiven Fahrzeug, das Begehrlichkeiten weckt und das Image des Fahrer heben kann. Ein schöner Yountimer ist geboren. Die prolligen Voll-krass-Dreier-Ey sind längst ein Fall für den Schrott. Mit Glück dürfen sie als Ersatzteilträger für die Youngtimer dienen.

 

Bei einem Saab ist es ähnlich, aber zum Glück viel weniger ausgeprägt und nicht so negativ besetzt wie beim Voll-krass-Dreier-Ey. Neu war es wirklich ein Auto, das bevorzugt von bestimmten Berufsgruppen gefahren wurde. Oft solvent und gut situiert, aber eben auch ein Hauch individueller als die Käufer etwa der deutschen gehobenen Mittel- und Oberklasse. Die Zeiten sind aber vorbei!

 

Inzwischen sind sehr viele Saabs schlicht Gebrauchtwagen. Keine schlechten, aber eben normale Gebrauchtwagen. Einen gebrauchten Saab kann man durchaus aus Pragmatismus kaufen, denn es sind im Vergleich eher preiswerte, dabei aber robuste und zuverlässige Autos mit verhältnismäßig wenigen typischen Schwachstellen. Das hat mit dem Neuwagenimage nicht mehr viel zu tun.

 

Die älteren 900 I und noch älteren Saabs sind hingegen bei den Young- und Oldtimern angekommen. Sie sind wieder edel, aber nicht unbedingt weil sie Saabs sind, sondern weil es schöne, seltene alte Autos sind. Seien wir ehrlich: Welcher der Eigentümer, Fahrer und Fans alter Saabs würde sich nicht auch einen P 1800 einen Amazon oder einen Buckel vor die Tür stellen, um mal bei den schwedischen Autos zu bleiben? Es geht also in erster Linie um Klassiker.

 

Die Querdenker-Geschichte im Sinne der ursprünglichen Frage hat sich in meinen Augen also überholt. Das Image galt und passte für die Neuwagenkäufer, aber die sind sicher die Ausnahme geworden. Die meisten von uns werden nicht Erstbesitzer und Neuwagenkäufer sein.

 

 

Gruß Michael

Für mich kommt bei der Querdenker- und Image-Frage noch etwas dazu: Wie alt ist das Auto? Der Neuwagen kann ein ganz anderes Image transportieren als der normale ältere Gebrauchte. Wird der noch älter ändert sich das Image wieder.

 

Nehmen wir mal ein Massenmodell von BMW, den 3er. Als Neuwagen seriös und eher förderlich für das Ansehen des Besitzers. Des Besitzers, denn diese Autos befinden sich ja zumeist nicht im Eigentum desselben. Der 3er ist eher Firmenwagen oder ein geleastes Fahrzeug oder beides zusammen. Trotzdem macht der Wagen etwas her.

 

Bis er nach ein paar Jahren in Zweit- oder Drittbesitz landet - und hier meist Eigentum ist. Schon weil der Wagen nicht in einem bestimmten Zustand zurückgegeben werden muß, versuchen die Eigentümer das Auto individuell zu verschönern. Was meist tiefer, breiter und lauter bedeutet. Und nun spaltet sich das Image: Unter seinesgleichen verschafft sich der prollende Eigentümer damit durchaus Anerkennung, bei vielen anderen ist es eher umgekehrt: Sie achten den Voll-krass-Dreier-Ey-Eigentümer durch sein Auto nicht mehr, sondern weniger, ja, sie mißachten ihn sogar.

 

Wird der 3er aber noch älter und hatte das Glück, zu den wenigen Exemplaren zu gehören, die nicht durch die gewissen Hände ging, wird er wieder zu einem attraktiven Fahrzeug, das Begehrlichkeiten weckt und das Image des Fahrer heben kann. Ein schöner Yountimer ist geboren. Die prolligen Voll-krass-Dreier-Ey sind längst ein Fall für den Schrott. Mit Glück dürfen sie als Ersatzteilträger für die Youngtimer dienen.

 

Bei einem Saab ist es ähnlich, aber zum Glück viel weniger ausgeprägt und nicht so negativ besetzt wie beim Voll-krass-Dreier-Ey. Neu war es wirklich ein Auto, das bevorzugt von bestimmten Berufsgruppen gefahren wurde. Oft solvent und gut situiert, aber eben auch ein Hauch individueller als die Käufer etwa der deutschen gehobenen Mittel- und Oberklasse. Die Zeiten sind aber vorbei!

 

Inzwischen sind sehr viele Saabs schlicht Gebrauchtwagen. Keine schlechten, aber eben normale Gebrauchtwagen. Einen gebrauchten Saab kann man durchaus aus Pragmatismus kaufen, denn es sind im Vergleich eher preiswerte, dabei aber robuste und zuverlässige Autos mit verhältnismäßig wenigen typischen Schwachstellen. Das hat mit dem Neuwagenimage nicht mehr viel zu tun.

 

Die älteren 900 I und noch älteren Saabs sind hingegen bei den Young- und Oldtimern angekommen. Sie sind wieder edel, aber nicht unbedingt weil sie Saabs sind, sondern weil es schöne, seltene alte Autos sind. Seien wir ehrlich: Welcher der Eigentümer, Fahrer und Fans alter Saabs würde sich nicht auch einen P 1800 einen Amazon oder einen Buckel vor die Tür stellen, um mal bei den schwedischen Autos zu bleiben? Es geht also in erster Linie um Klassiker.

 

Die Querdenker-Geschichte im Sinne der ursprünglichen Frage hat sich in meinen Augen also überholt. Das Image galt und passte für die Neuwagenkäufer, aber die sind sicher die Ausnahme geworden. Die meisten von uns werden nicht Erstbesitzer und Neuwagenkäufer sein.

 

 

Gruß Michael

Für mich ist das Schubladendenken.

Natürlich. Jedes Image ist eine Schublade. Und wie bei jeder Schublade passt die längst nicht immer, sondern nur manchmal. Aber eben oft genug, damit sich diese Schublade, also das Image bilden konnte.

 

Fakt ist, daß es Leute gibt, die sich bewußt für ein Fahrzeug entscheiden, um von dem Image zu profitieren. Es gibt auch Leute, die sich für das transportierte Image nicht interessieren und natürlich gibt es auch Leute, die trotz eines Images ein Auto wählen. In welche Gruppe man sich einordnet, muß jeder selbst entscheiden.

 

 

Gruß Michael

Bearbeitet von Obenohne

Für mich kommt bei der Querdenker- und Image-Frage noch etwas dazu: Wie alt ist das Auto? Der Neuwagen kann ein ganz anderes Image transportieren als der normale ältere Gebrauchte. Wird der noch älter ändert sich das Image wieder.

 

Nehmen wir mal ein Massenmodell von BMW, den 3er. Als Neuwagen seriös und eher förderlich für das Ansehen des Besitzers. Des Besitzers, denn diese Autos befinden sich ja zumeist nicht im Eigentum desselben. Der 3er ist eher Firmenwagen oder ein geleastes Fahrzeug oder beides zusammen. Trotzdem macht der Wagen etwas her.

 

Bis er nach ein paar Jahren in Zweit- oder Drittbesitz landet - und hier meist Eigentum ist. Schon weil der Wagen nicht in einem bestimmten Zustand zurückgegeben werden muß, versuchen die Eigentümer das Auto individuell zu verschönern. Was meist tiefer, breiter und lauter bedeutet. Und nun spaltet sich das Image: Unter seinesgleichen verschafft sich der prollende Eigentümer damit durchaus Anerkennung, bei vielen anderen ist es eher umgekehrt: Sie achten den Voll-krass-Dreier-Ey-Eigentümer durch sein Auto nicht mehr, sondern weniger, ja, sie mißachten ihn sogar.

 

Wird der 3er aber noch älter und hatte das Glück, zu den wenigen Exemplaren zu gehören, die nicht durch die gewissen Hände ging, wird er wieder zu einem attraktiven Fahrzeug, das Begehrlichkeiten weckt und das Image des Fahrer heben kann. Ein schöner Yountimer ist geboren. Die prolligen Voll-krass-Dreier-Ey sind längst ein Fall für den Schrott. Mit Glück dürfen sie als Ersatzteilträger für die Youngtimer dienen.

 

Bei einem Saab ist es ähnlich, aber zum Glück viel weniger ausgeprägt und nicht so negativ besetzt wie beim Voll-krass-Dreier-Ey. Neu war es wirklich ein Auto, das bevorzugt von bestimmten Berufsgruppen gefahren wurde. Oft solvent und gut situiert, aber eben auch ein Hauch individueller als die Käufer etwa der deutschen gehobenen Mittel- und Oberklasse. Die Zeiten sind aber vorbei!

 

Inzwischen sind sehr viele Saabs schlicht Gebrauchtwagen. Keine schlechten, aber eben normale Gebrauchtwagen. Einen gebrauchten Saab kann man durchaus aus Pragmatismus kaufen, denn es sind im Vergleich eher preiswerte, dabei aber robuste und zuverlässige Autos mit verhältnismäßig wenigen typischen Schwachstellen. Das hat mit dem Neuwagenimage nicht mehr viel zu tun.

 

Die älteren 900 I und noch älteren Saabs sind hingegen bei den Young- und Oldtimern angekommen. Sie sind wieder edel, aber nicht unbedingt weil sie Saabs sind, sondern weil es schöne, seltene alte Autos sind. Seien wir ehrlich: Welcher der Eigentümer, Fahrer und Fans alter Saabs würde sich nicht auch einen P 1800 einen Amazon oder einen Buckel vor die Tür stellen, um mal bei den schwedischen Autos zu bleiben? Es geht also in erster Linie um Klassiker.

 

Die Querdenker-Geschichte im Sinne der ursprünglichen Frage hat sich in meinen Augen also überholt. Das Image galt und passte für die Neuwagenkäufer, aber die sind sicher die Ausnahme geworden. Die meisten von uns werden nicht Erstbesitzer und Neuwagenkäufer sein.

 

 

Gruß Michael

 

Für mich auf den Punkt getroffen.

Passt übrigens oft das "mit der durch Lebenserfahrung gebastelten Schublade".

Erstbesitzer? Nein. Aber möglicherweise seit 20, 30, 40 Jahren mehr oder weniger bei der Marke geblieben. Nun hat es aber einen Wandel gegeben. Unabhängig davon, dass es keine SAAB-Neuwagen mehr gibt (für mich ist NEVS nicht SAAB!), hat sich auch das Auto an sich gewandelt. Nicht jeder ist scharf darauf, durch 100 elektronische Helferlein quasi fahrerisch entmündigt zu werden. Deshalb stehe ich sicher nicht damit allein, dass diese "neumodischen Elektronikbomber" keinen Reiz mehr ausüben. Geht es noch um reine Alltagsautos oder Geschäftswagen, die vernünftigerweise geleast werden, kann oder muss man damit noch leben. Spätestens beim Hobbyfahrzeug ist die Toleranzgrenze erreicht.

 

Ob das mit Querdenken oder Individualismus zu tun hat, keine Ahnung. Da wird womöglich auch mehr hinein interpretiert als nötig. Gehe ich von mir aus, so kaufe ich "mein" Auto, d.h. ich wähle ganz bewusst für mich - und nur für mich allein. Was andere denken, ist mir so was von egal. Es gibt jede Menge Kriterien wie Styling, Komfort, Sicherheit, Zuverlässigkeit, Fahrleistungen, Fahrverhalten, Service, E-Teile-Versorgung, Kosten. Aber auch wie und wofür das Auto benötigt wird. Da ich mit dem 9k fast nur Langstrecke fahre, ist mir der Verbrauch egal, da eben auf Langstrecke durchaus im grünen Bereich. Dass der im Kurzstreckenbereich deutlich mehr schluckt, spielt ja keine Rolle. Dafür habe ich den Cityflitzer.

Im 9k kann ich 1000 km am Stück fahren und steige trotzdem entspannt aus. Leistung ist im Bedarfsfall vorhanden. Das Fehlen gewisser Elektronikgimmicks spricht in meinen Augen für dieses Auto.

 

Obwohl ich einen Markenclub leite, sind aus diversen Gründen die Autos dieser Marke ab ca. Bj. 2000 keine Überlegung mehr wert. Mit denen kann und will ich nichts anfangen, mag aber die älteren Modelle. Inzwischen ist das sowieso gegessen, da der Vertrieb außerhalb Italiens eingestellt ist und nur noch Restbestände umgelabelter Chrysler verhökert werden.

 

In den Augen derer, die Autos nur als Gebrauchsgegenstand sehen, sind Oldtimerfreunde entweder total bekloppt oder reich. Der Unkundige verbindet Oldtimer automatisch mit extremen Kosten. Das trifft vermutlich auf einen 300 SL Gullwing zu, aber niemals für alle. Gerade der von Obenohne erwähnte Amazon dürfte besonders günstig sein, da sehr robust. Und rechnet man die Kosten eines VW Polo, als Neuwagen gekauft, so haut schon der Wertverlust ganz schön rein.

 

Entscheidend ist doch - und das ist der Unterschied zur Masse - die Wahl des Autos (und vieler anderer Dinge) nach den selbst ins Lastenheft geschriebenen Kriterien. Man hat genau darüber nachgedacht, was einem wichtig ist, und sei es nur der Fahrspaß. Wir gehören sicher nicht zu denen, die ein Auto nur deshalb kaufen, weil sie damit den Nachbarn, Arbeitskollegen oder sonst wen beeindrucken wollen.

Natürlich. Jedes Image ist eine Schublade. Und wie bei jeder Schublade passt die längst nicht immer, sondern nur manchmal. Aber eben oft genug, damit sich diese Schublade, also das Image bilden konnte.

 

Fakt ist, daß es Leute gibt, die sich bewußt für ein Fahrzeug entscheiden, um von dem Image zu profitieren. Es gibt auch Leute, die sich für das transportierte Image nicht interessieren und natürlich gibt es auch Leute, die trotz eines Images ein Auto wählen. In welche Gruppe man sich einordnet, muß jeder selbst entscheiden.

 

 

Gruß Michael

Deine Einordnungen sind ja nachvollziehbar. Mit Schubladendenken waren nicht die nachvollziebaren Ergebnisse Deiner Analyse gemeint, sondern grundsätzlich der Versuch der Einornung des Konsumverhaltens von Menschen anhand gängiger Denkmuster. Das ist dann der erste Weg in Richtung tatsächlicher Individualität.

Das ist doch die Krux: Wenn man sich gegen das Schubladendenken wehrt, bastelt man selber Schubladen... Deshalb ist denke ich der entscheidene Punkt der, daß jeder für sich selber entscheiden muß, ob er sich den Schuh x anziehen will oder nicht. Man muß sich aber im Klaren sein, daß man eben doch nicht nur mit einem Auto oder Motorrad, sondern auch mit einem Image unterwegs ist.

 

Wie oft habe ich das schon erlebt und darüber gelacht (falls mir nicht das Lachen im Halse stecken blieb): Für sehr viele Motorradfahrer aller möglichen Marken ist der BMW-Fahrer das Feindbild schlechthin. Ich fahre nun aber blöder Weise auch BMW... Je nachdem, welches Moped ich nun gerade unterm Hintern habe, gehöre ich zu diesen oder jenen. Kann es einen besseren Beweis der Hirnrissigkeit mit den Schubladen geben? Trotzdem gibt es die Schubladen nicht ganz zu unrecht, denn in jeder Gruppe gibt es einen bestimmten Typus ein wenig häufiger und der prägt dann die Schublade oder das Image.

 

Obwohl ich also bei Fahrzeugen die Schubladen respektive Images einfach nur dumm finde und eher ablehne, beachte ich sie trotzdem und meide Fahrzeuge mit einem Negativimage. Ein gebrauchter Saab, der noch kein richtiger Youngtimer ist wie mein 900 II Cabrio passt zu mir, weil der ein eher unscheinbares bis neutrales Image hat. Das gefällt mir.

 

 

Gruß Michael

 

 

P.S.: Und noch ein Wort zu den preiswerten Oldtimern: Ich wollte mir kürzlich einen kaufen bzw. hatte es eigentlich schon fest gemacht. Ein älterer Volvo 142. Der Kauf klappte wegen der Unzuverlässigkeit des niederländischen Händers nicht. So ein Allerweltsoldie wie der Volvo ist aber gerade kein teures Auto, im Gegenteil! Man hat keinen Wertverlust und der Unterhalt ist unterm Strich nicht allzu teuer. Ein 30 bis 40 Jahre altes Auto zu unterhalten dürfte im Schnitt billiger kommen, als eines im Alter von sagen wir mal 5 oder 10 Jahren. Oldtimer zu fahren ist damit kein teures Hobby, sondern wirklich eine Leidenschaft.

Obwohl ich also bei Fahrzeugen die Schubladen respektive Images einfach nur dumm finde und eher ablehne, beachte ich sie trotzdem und meide Fahrzeuge mit einem Negativimage.

 

Damit begibst Du Dich aber schon wieder in die Abhängigkeit der Meinung anderer. Wenn mir (nur als Beispiel) eine aktuelle Corvette gefallen würde, wäre es mir total egal, dass andere das Auto als Zuhälterkarre sehen. Nun gefällt mir diese Corvette nicht, wohl aber die 2. Serie mit den Doppelscheinwerfern. Die würde ich sogar in der Zweifarblackierung rot/elfenbein nehmen, obwohl ich kein Fan roter Autos bin.

Ein 30 bis 40 Jahre altes Auto zu unterhalten dürfte im Schnitt billiger kommen, als eines im Alter von sagen wir mal 5 oder 10 Jahren. Oldtimer zu fahren ist damit kein teures Hobby, sondern wirklich eine Leidenschaft.
Hättest Du statt ' im Alter von sagen wir mal 5 oder 10 Jahren' dann ' im Alter von sagen wir mal 0 bis 5 Jahren' gesagt, würde ich Dir zustimmen. Bei letzterem haut ja schon der Wertverlust sauber rein.

Auf der anderen Seite sind natürlich auch 30 - 40 jährige Autos nicht wirklich für lau zu unterhalten, wenn man, was man meines Erachtens natürlich immer tun sollte, darauf achtet, dass die Kiste sowohl optisch wie auch technisch jederzeit in einem ordentlichen bis sehr ordentlichen Zustand ist.

:hello:Hurra, wir sind wieder beim ursprünglichen Thema.

 

Trotzdem esse ich gerne Fisch!:top:

Damit begibst Du Dich aber schon wieder in die Abhängigkeit der Meinung anderer. Wenn mir (nur als Beispiel) eine aktuelle Corvette gefallen würde, wäre es mir total egal, dass andere das Auto als Zuhälterkarre sehen. Nun gefällt mir diese Corvette nicht, wohl aber die 2. Serie mit den Doppelscheinwerfern. Die würde ich sogar in der Zweifarblackierung rot/elfenbein nehmen, obwohl ich kein Fan roter Autos bin.

Zustimmung!

Bei 5- bis 10-jährigen Autos ist der Wertverlust meistens noch ganz ordentlich und es kommen oft schon teure Verschleißreparaturen, die man ja auch berücksichtigen müßte. Bei den Autos von 0 bis 5 Jahren ist der Wertverlust meist so hoch, daß man damit mehrere Oldtimer unterhalten könnte. Und das bereits bei den Kompaktwagen. Ich denke da an den Focus meines Vaters, der dank sehr guter Ausstattung nach nur 17.000 oder 18.000 km ebenso viele Euro verloren hat. Wenn man in einen 2.000 € Oldtimer jedes Jahr den Anschaffungspreis steckt, um ihn zu erhalten, dann ist das sicher billiger als den Wertverlust eines deutschen Durchschnittsautos im Alter von 0 bis 10 Jahren tragen zu müssen. Je älter, desto geringer ist der Wertverlust, aber im Schnitt stimmt das sicher.

 

 

Gruß Michael

Zustimmung!

Ja, und sogar ich stimme da zu! Das versuche ich ja deutlich zu machen: Man kommt da nicht wirklich dran vorbei, selbst wenn man möchte und sich bemüht.

 

 

Gruß Michael

Auf der anderen Seite sind natürlich auch 30 - 40 jährige Autos nicht wirklich für lau zu unterhalten, wenn man, was man meines Erachtens natürlich immer tun sollte, darauf achtet, dass die Kiste sowohl optisch wie auch technisch jederzeit in einem ordentlichen bis sehr ordentlichen Zustand ist.

 

Das ist alles relativ. Das kommt immer auf das Fahrzeug und einige Begleitumstände an.

 

Ein Bekannter fuhr einen Seat Marbella (Fiat Panda auf spanisch). Er jammerte über die Ersatzteilpreise. Spaßhalber stellte ich eine Liste der wichtigsten E-Teile zusammen: Bremsklötze, Öl-, Luft-, K-Filter, Kerzen, Keilriemen usw. Beim Vergleich mit meinem Lancia 2000 Berlina von 1973 stellte sich heraus, dass für mein damals schon 22 Jahre altes Auto nicht nur alles lieferbar war, das ganze Paket kostete nur etwa die Hälfte der Marbella-Teile. Begleitumstände: Als Clubchef kenne ich alle Quellen und bekomme alles innerhalb von 1-2 Tagen. Da dieses Auto speziell für den deutschen Markt gedacht war, sind sogar diverse Teile identisch mit BMW-Teilen gewesen. Heute würde der Vergleich noch drastischer ausfallen. Mit H-Kennzeichen und Oldtimer-Versicherung wären auch die Festkosten deutlich niedriger als bei einem regulär zugelassenen Panda/Marbella. Diese Autos wurden quasi fast ohne Gewinn, u.U. sogar mit Verlust verkauft, da als Einstieg in die Marke wichtig. Bei den Ersatzteilen holte man dann wieder etwas herein. Mein Auto hatte dagegen keiner mehr auf der Rechnung. Es gab zu diesem Zeitpunkt in Deutschland eh nur 3 Stück zugelassene und ein paar ohne Zulassung in Garagen.

 

Wer allerdings als Einzelkämpfer nur zum Händler rennt, bekommt entweder nichts oder gesalzene Preise. Auch der Händler denkt, wer Oldtimer fährt, darf ruhig löhnen.

 

Da sich dieses Auto auch noch als extrem haltbar erwies (mit 330t km gekauft, mit 500t km verkauft, aber nur Verschleißteile und 1 WaPu gebraucht), statt Wertverlust sogar langsamer Zuwachs zu verzeichnen ist, stimmt die Rechnung. Wer sich natürlich einen RO 80 anlacht und "alle paar Monate" einen neuen Motor braucht, legt mächtig drauf. Ich kenne einen, der hat schon den 5. Motor. Geht nur, wenn man selber schraubt und seine Zeit unter Hobby verbucht.

http://up.picr.de/20892803uc.jpg

 

Wobei der Marbella Zeit seines Lebens zwar technisch einfacher (weil dem Ur-Panda entsprechend), aber erheblich besser als die zeitgleich gebauten Pandas war. Die Seat-Leute konnten Qualität fertigen, durften das wegen der Kosten unter Fiat-Regie aber nicht. Als VW den Laden kaufte, wurde der Panda äußerlich verkleidet und in erheblich besserer Qualität als Marbella gebaut (die Marbellas aus der Fiat-Zeit sahen wie Pandas aus, kamen aber nie nach Deutschland). Ich habe damals meiner Mutter einen fabrikneuen Marbella angedreht, als ihr Fiesta langsam zu altersschwach wurde. Das Bild oben zeigt ihren völlig rostfreien und die letzten 10 Jahre bis auf seltene Ölwechsel ungepflegten Laternenparker im rostfreien Alter von 14 Jahren. Da hatte ich ihm eine neue HU/AU und etwas Hartwachs verpasst. Aber wie gesagt, der Wagen hatte wegen seines geringen Wertes und seiner robusten Einfachtechnik 10 Jahre keine Werkstatt gesehen. Trotzdem war an dem Auto nie etwas dran in den 14 Jahren. Außer einem Seitenschaden, weil ein Doof die Vorfahrt mißachtet hatte.

 

 

Gruß Michael

Die ganze Welt ist voller Schubladen und jeder ist in mindestens einer drin. Ich für meinen Teil achte schon darauf, wie ich von außen gesehen werde. Ich bin absolut sicher, jeder pflegt sein Image, bewusst oder unbewusst. Ob er sich dabei selbst anders sieht als die Menschen in seiner Umgebung, ist unerheblich. Die Sicht der anderen ist immer wichtiger, wir sind alle keine Einsiedler.

 

Es gibt da einige Aphorismen, die das ausdrücken (natürlich sind das nur hochgeistige, philosophische Beschreibungen ohne tieferen Sinn:biggrin:):

  • Kleider machen Leute.
  • Man ist was man isst.
  • Jedermann möchte gerne jemand sein.
  • Wenn vor ein paar Jahren jemand mit Turnschuhen herumlief, so oft deshalb, weil er sich keine Straßenschuhe leisten konnte. Heute kann man eher davon ausgehen, daß sich einer, der Straßenschuhe trägt, keine Turnschuhe leisten kann.
  • Ein geschmücktes Pferd
    ist dem Reiter doppelt wert.
  • Der Schein regiert die Welt, und die Gerechtigkeit ist nur auf der Bühne.
  • Der Schein bestimmt das Bewusstsein.
  • Jemand sein, dann braucht man nichts zu werden.
  • Schein kann Sein sein.
  • Auf unserer Erdenwelt hängt oft alles von den Äußerlichkeiten ab, mit denen man sich in Szene setzt.

Und dann noch eines zu Autos:

  • Wer seinen Wertzuwachs an PS und Felgen bemisst,
    riskiert Totalschaden.

Bearbeitet von saab-wisher

Ein Bekannter fuhr einen Seat Marbella (Fiat Panda auf spanisch).
Jungs, bleiben wir doch bitte bei Autos, und reden nicht über automobile Pranger.

Im direkten Vergleich dazu sind selbst alte Trabi und Käfer komfortable Fortbewegungsmittel, und gemessen an ihren Entstehungsjahrgängen purer Luxus. Also bitte lassen wir mal rollende Pranger jeder Art aussen vor.

Die ganze Welt ist voller Schubladen und jeder ist in mindestens einer drin. Ich für meinen Teil achte schon darauf, wie ich von außen gesehen werde. Ich bin absolut sicher, jeder pflegt sein Image, bewusst oder unbewusst. Ob er sich dabei selbst anders sieht als die Menschen in seiner Umgebung, ist unerheblich. Die Sicht der anderen ist immer wichtiger, wir sind alle keine Einsiedler.

 

Es gibt da einige Aphorismen, die das ausdrücken (natürlich sind das nur hochgeistige, philosophische Beschreibungen ohne tieferen Sinn:biggrin:):

  • Kleider machen Leute.
  • Man ist was man isst.
  • Jedermann möchte gerne jemand sein.
  • Wenn vor ein paar Jahren jemand mit Turnschuhen herumlief, so oft deshalb, weil er sich keine Straßenschuhe leisten konnte. Heute kann man eher davon ausgehen, daß sich einer, der Straßenschuhe trägt, keine Turnschuhe leisten kann.
  • Ein geschmücktes Pferd
    ist dem Reiter doppelt wert.
  • Der Schein regiert die Welt, und die Gerechtigkeit ist nur auf der Bühne.
  • Der Schein bestimmt das Bewusstsein.
  • Jemand sein, dann braucht man nichts zu werden.
  • Schein kann Sein sein.
  • Auf unserer Erdenwelt hängt oft alles von den Äußerlichkeiten ab, mit denen man sich in Szene setzt.

Und dann noch eines zu Autos:

  • Wer seinen Wertzuwachs an PS und Felgen bemisst,
    riskiert Totalschaden.

"Kleider machen Leute" ist der sinnigste Spruch, wie ich finde. Bestätigt sich immer wieder.

Man schließe nicht von der Kleidung auf den Mann……
Jungs, bleiben wir doch bitte bei Autos, und reden nicht über automobile Pranger.

Im direkten Vergleich dazu sind selbst alte Trabi und Käfer komfortable Fortbewegungsmittel, und gemessen an ihren Entstehungsjahrgängen purer Luxus. Also bitte lassen wir mal rollende Pranger jeder Art aussen vor.

 

Der erste Panda (und damit auch der Marbella) sind genial einfache / einfach geniale Autos, leiden aber unter ihrem "Arme Leute-Image". Die Smart-Werbung "Reduce to the max" - hier trifft sie zu. Ich wüsste nicht, was an Käfer oder Trabi besser sein sollte.

"Kleider machen Leute" ist der sinnigste Spruch, wie ich finde. Bestätigt sich immer wieder.
Oft ja, aber bei weitem nicht immer.

Kenne da aus meinem beruflichen Umfeld seit Anfang der Neunziger den Gründer und alleinigen Inhaber eines Softwarehauses, der mit seinem ausgelatschten Schuhen und er ganz offensichtlich schon in die Jahre gekommenen Jeans von Firmenfremden auch gern mal für den Hausmeister o.ä. gehalten wurde. Wie ich von dortigen MA weiß, läuft er, wenn keine Termine anstehen, noch heute so herum. Der jährliche Firmengewinn ist, wie man im Bundesanzeiger hervorragend verfolgen kann, regelmäßig siebenstellig.

Einer der Inhaber einer Immobilienfirma, mit denen wir geschäftlich zu tun haben, sieht, wenn er denn mittags in seinem blauen Annorak und mit der gelben Plastiktüte oben aus dem Fahrstuhl steigt, eigentlich eher nach jemandem aus, der einem auf der Straße nach einem Euro anhaut. Und ja, auch die Bilanzen dioeser Firma lesen sich angenehm.

 

Also wie gesagt: Es gibt halt auch solche Ausnahmen.

Von denen, die im Auftreten auf dicke Hose machen, wie der Typ im dicken teuren Mantel, den ich als Kunden eines Autohauses kenne, in dem er seinen auf 760i umgelabelten 'kleinen' 7er schrauben lies und dann Teile der Rechnung als Helfer in der Rad- und Reifenwechsel-Hochsaison abjobte, mal ganz zu schweigen.

Der erste Panda (und damit auch der Marbella) sind genial einfache / einfach geniale Autos, leiden aber unter ihrem "Arme Leute-Image". Die Smart-Werbung "Reduce to the max" - hier trifft sie zu. Ich wüsste nicht, was an Käfer oder Trabi besser sein sollte.
Ich hatte irgendwann '94/'95 mal in so einer Karre gesessen. Da blickte ich innen auf mehr blankes, unverkleidetes Blech, als es wohl an Trabi und Kafer zusammen je gab.

Mögen Käfer und Trabi technisch einfach gewesen sein, so wirkte diese Kiste auf mich schon damals einfach nur primitiv. Da fehlte mir aber auch wirklich so das kleinste bißchen Wohlfühlatmosphäre.

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