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Wäre nicht erst Eisstrahlen und dann Entrosten und Schweißen sinnvoller, denn so viel ich weiß, kommen beim Eisstrahlen doch versteckte Roststellen erst zutage...?

 

Ja und nein. Ich war davon ausgegangen, dass das Eisstrahlen auch entrostet. Falsch gedacht, klawitter.

Nach dem Eisstrahlen muss aber zügig die erste Konservierung drauf. Da kann man sich aussuchen, wie man vorgehen will. Aufgrund der zeitlichen und logistischen Umstände haben [mention=10270]Rennsemmel[/mention] und ich uns entschlossen, dass ich schon mal entroste und schweisse was ich so finde und entdecke. Für den AWT links können auch zwei WoE darufgehen, wenn was nicht klappt. Ich denke, 95% + werde ich erwischen, da ich schon zeimlich mit dem Stechbeitel durch glänzende Lackschichten und Unterbodenschutz gewütet und einiges freigelegt habe. Das Eisstrahlen dient dann in erster Linie dem Neuaufbau der Beschichtung. Ich habe jetzt das nette Angebot von ihm, dass er eh mit einer Woche der Karosse auf der Bühne rechnet. Das entstresst natürlich. Wenn noch was kleines nach dem Strahlen aufpoppt, entroste/ schweisse ich das dort oder beschichte erst mal komplett und geh zuhause noch mal an Details ran.

 

Und wie sagte so ein Fernsehschrauber?: Schweissen fängt immer mit einem vermeintlich kleinen Loch an.

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Idealerweise wird beim Eisstrahlen wo nötig gleich im Anschluß lokal sangestrahlt. Nützt aber natürlich nix in Blechfalzen / Doppelungen.
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Eure Beiträge sind für mich schon mal sehr hilfreich, um da eine Orientierung zu bekommen. Danke.

Auch meine Sorgen um den Falzrost bzw. dessen Beherrschung haben sich nun doch deutlich abgemildert.

 

Es gibt auf der einen Seite Rahmenbedingungen, mit denen man sich irgendwie arrangieren muss, und auf der anderen Seite unterschiedliche Zielgrößen, die jeder für sich anders interpretiert. Manches kann man nicht im ertsen Rutsch ideal machen oder organisieren, aber man kann sich dazu auch immer einen Workaround schaffen, um das wieder zu kompensieren. Wichtig ist wohl, alle Verfahren im einzelnen und in ihrer Wechselwirkung zu begreifen und nicht den Aufwand zu scheuen, wie auch immer man vorgeht, im Endergebnis die bestmögliche Kombination herzustellen. Auch wenn man an der eine oder anderen Ecke deshalb vlt. zwei mal ran muss. Ich fänd es für mich nur sträflich, bei einer völlig nackichen Karosse nicht das maximum heraus zu holen.

 

Ich werde jetzt neben dem Schweissen und mechanischen Entrosten die Karossen von innen noch mal richtig spülen unud schon mal die Behandlung mit Owatrol von innen nach aussen vornehmen sowie den empfohlenen Rostumwandler auf den Flächen anwenden. Das wird schon :)

...

Verdünnen würde ich es allerdings nicht!

...

 

Das von mir beschriebene dünne Auftragen meint nicht ver-dünnen, sondern dünn auftragen. Ganz wichtig!

Da ist ja Leinöl drin, und das bildet bei dickem (sattem) Auftragen klebrige Schichten mit nachfolgenden Trocknungs- und Haftungsschwierigkeiten.

 

Leinöl und Leinölfarben verwende ich u.a. in der Restaurierung von historischen Fenstern.

Die Restauratorin, von der ich die skandinavischen Leinölprodukte (skandinavische Leinöle sind die besten, wie könnte es anders sein! :top:) beziehe spricht immer mantrahaft von "dünn auftragen, dünn!".

Denn die Schichten trocknen sonst nicht, bleiben ewig klebrig auf der Materialoberfläche bis sogar runzelig.

Das ist der Grund, warum Leinölfarben

- die eigentlich die dauerhaftesten Farben für Holz im Außenbereich sind und für das jahrhunderte Überdauern von Fachwerk und Fenstern gesorgt haben -

verdrängt wurden, es müssen viele dünne Schichten auf`s Holz aufgestrichen werden, viel vom Leinöl geht dabei ins Holz, da soll es hin.

In Skandinavien hat sich seit den 80er Jahren eine Gegenbewegung entwickelt, nennt sich "Fensterwerker", die verwenden wieder die ungiftigen Leinölfarben, weil Fenster dann einfach länger halten bzw. sich überhaupt gut restaurieren lassen.

Auf angegrauten Hölzern hält Leinöl+Leinölfarbe übrigens sehr gut, moderne Farben/Lacke funktionieren da eigentlich nie, wer mal im Garten den alten Holzzaun versucht hat zu überstreichen, wird das gemerkt haben, es blättert nach Kurzem wieder ab.... aber ich schweife ab....

 

Metalle saugen das Öl nicht wie Holz auf (nur eben die angerosteten Bereiche), deshalb dünn anwenden.

 

Ich kenne Leute, die haben (eventuell wegen diesen Besonderheiten des Leinöls) keine guten Ergebnisse mit Owatrol am Auto gemacht und sind von Owatrol nicht mehr überzeugt.

 

Ich denke es ist unter Konservatorischen Gesichtspunkten ein Kompromiss.

Es hält Feuchtigkeit fern, schließt den noch verbliebenen Rost ein und ist überlackerbar.

Für überlappende Bleche an alten autos fällt mir nichts besseres ein. :smile:

Bearbeitet von e.steban

  • Moderator

Sorry, da hatte ich nicht gründlich gelesen - klar, dünn ist was anderes als verdünnt. :rolleyes:

So mache ich es auch, so schreibt es auch das KSD.

Noch ein Gedanke zum Sika.

Ich würde es eventuell an den Stellen wo Rost war, nicht auftragen.

Wenn diese Stellen ( Blechüberlappungen!) doch wieder anfangen zu muckern, geschieht das dann länger unentdeckt als ohne Sika drauf.

 

Bei der Sanierung des Frontscheibenrahmens meines t4 habe ich die Karosseriefugen erst nach kompletter Lackierung mit Sika verschlossen, original sind die ja mit überlackiert.

Da bilden sich aber im laufe der Jahre dann Risse zwischen Blech und lackiertem Sika, Feuchte und Dreck können dann da zu Werke gehen...

  • Moderator

Ich überlege immernoch, ob ich die in #175 gezeigte Stelle (am Federdom des 9-5) nach der Lackierung überhaupt wieder mit Nahtdichtung verschließe.

Umwandlung hab ich auch dort mit Kovermi gemacht, dann Lack - z.Z. bin ich dabei, die weiter klaffende Stelle mit Owatrol zu füllen, wozu mehrere Durchgänge nötig zu sein scheinen, abschließend kommt dann noch Fluid Film drauf. Dann wäre mit Nahtdichtung nichts mehr...

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Habe ich am 9-3 auch so gemacht. Kovermi, Owatrol. Fertig. Keine Dichtmasse, damit ich es gut sehen kann falls es doch nochmal anfängt. Ab und zu wird mit Owatrol nachbehandelt und ist seit min. 5 Jahren stabil.
  • Autor

Ich mach dieses WoE mal ein paar pöse Stellen blank und stell sie hier zur Diskussion. Die Eigenschaften von Owatrol muss ich mir noch mal genauer anschauen. Eine gewisse Standfestigkeit zum Verschließen / Abdichten von aufgeblätterten Falzen müsste es dann ja schon haben.

Ich kann viele Argumente hier gut verstehen. Nur irgendwann muss man sich halt auch entscheiden, ob man die Sau am Kopf oder Schwanz packen will. Beides zugleich geht meist schief.

Kopf oder Schwanz.

Hauptsache das, wofür man sich entscheidet macht man dann aus voller Überzeugung und mit ganzem Herzen!

Die bisher hier eingestellten Erfahrungen gehen doch aber so weit gar nicht auseinander...

Habe ich am 9-3 auch so gemacht. Kovermi, Owatrol. Fertig. Keine Dichtmasse, damit ich es gut sehen kann falls es doch nochmal anfängt. Ab und zu wird mit Owatrol nachbehandelt und ist seit min. 5 Jahren stabil.

 

An solchen Stellen habe ich manchmal dann noch (irgendeinen) Kunstharzlack drübergepinselt, den ich mit geschätzt 1/3 Owatrol gemixt hatte.

Macht den Lack schön weich für Kanten/Fugen Abdeckung.

  • Moderator
Kopf oder Schwanz.
Stimmt.

Für mich ist auch die Verarbeitbarkeit und Praktikabilität immer ein wichtiger Punkt.

Beispiel: Mike Sanders mag in der Wirksamkeit durchaus besser sein als Fluid Film - aber was nützt es mir, wenn ich es jedesmal erst warm machen muss, wenn ich mal an einer Stelle bin, die es vertragen könnte (z.B. wenn man mal eine Tüverkleidung abnehmen musste) und ich es dann aus Zeitmangel doch nicht mache. Fluid Film dagegen steht in der Sprühpistole oder Spraydose immer parat und ist schnell und unkompliziert angewendet, und lieber nehme ich dies als ein möglicherweise besseres Produkt, das aber auf Grund seiner aufwendigeren Verarbeitung dann doch nicht zur Anwendung kommt.

  • Moderator
An solchen Stellen habe ich manchmal dann noch (irgendeinen) Kunstharzlack drübergepinselt, den ich mit 1/3 Owatrol gemixt hatte.

= Chassislack OH... :rolleyes:

= Chassislack OH... :rolleyes:

 

Ja, aber mein "Produkt" ist noch "weicher" eingestellt. :-))

  • Moderator
Auch das kann man ja (unter Inkaufnahme von Deckkraft, die dann durch mehrere Schichten ausgeglichen werden müsste) durch weitere Zugabe von Owatrol zu Chassislack OH erreichen. Vermutlich war deine Lösung aber deutlich preiswerter, und wenn man Owatrol durch einfaches Leinöl ersetzt, wahrscheinlich noch günstiger...

Das liegt mir auch schon länger auf der Zunge:

Könnte man nicht gleich reines Leinöl nehmen?

Es fehlt an Erfahrung, müsste das testen. Was im Owatrol drin ist, wird ja nicht verraten...

  • Moderator

Leinöl zur Rostbehandlung gibt es jedenfalls auch von anderen Anbietern.

Und hier einen ganz interessanten externen Forumsbeitrag zur Zusammensetzung von Owatrol:

https://www.rostschutz-forum.de/index.php?thread/956-owatrol-überwiegend-aus-lösungsmitteln-ein-viertel-aus-leinölfirnis/

 

Sehr wissenswert zu Leinöl finde ich auch diese Seite:

https://www.reine-leinoelfarben.de/de/wissenswertes/leinoel/33-leinoel

Bearbeitet von patapaya

Der Vorzüge des Leinöls sind:

 

Sehr hohe Kriechfähigkeit (bei rohem Leinöl noch höher als bei Leinölfirnis, weil langsamer trocknend)

und eben das Trocknen des Öls (Licht und Sauerstoff begünstigen den Prozess).

Wobei das Leinölfirnis aus dem Baumarkt nicht sehr rein ist (Schleimstoffe, Additive...)

In Blechüberlappungen wird Leinöl sehr langsam trocken, darum braucht's dann eventuell Trocknungsbeschleuniger.

Bearbeitet von e.steban

Naja, da steht ja nix neues drin. Aber gute Übersicht.
....

 

Sehr wissenswert zu Leinöl finde ich auch diese Seite:

https://www.reine-leinoelfarben.de/de/wissenswertes/leinoel/33-leinoel

 

Das ist die Homepage der Restauratorin, von der ich die Leinölprodukte kaufe. Berät sehr gut, spreche oft mit ihr. Klare Empfehlung von mir!

 

Und da steht es auch, ihr Mantra: dünn!

Bearbeitet von e.steban

  • Autor

Ich bin jetzt einiges durch. Owatrol als Basis scheinst wohl zu werden. Statt Rostumwandler denke ich begleitend aber eher an einen säurefreien Rostllöser und an mechanische Verfahren. Lackaufbau mit Trennschicht und Chassislack, da Leinöl, egal in welcher Form, ungeschützt irgendwann verwittert.

 

Das Chassis hat dafür aber zu viele kritische Stellen, die sich nicht nachpflegen lassen.

 

Was mich ein wenig verwundert, dass dort nirgendwo ein Nadelentroster Erwähnung findet.

Was auch auffällt: Manche Anleitungen sind in einem strengen Duktus gehalten (auf gar keinen Fall) und in anderen heisst es; geht schon, danach halt noch mal fix so und so und alles ist gut.

 

Nach der Rostfibel dürfte Owatrol in rostigen Falzen nahezu wirkungslos sein, nach der Owatrolfibel Ist es gerade aber dafür das Wundermittel.

 

Zum Schluss man wohl Berge versetzen und an irgendwas fest glauben :)

Auf die Gefahr hin, daß es hier schon erwähnt wurde und ich nur wiederhole:

Vorsicht bei Leinölprodukten wie Owatrol, die in Textilien hängen (Lappen, Schwämme, Pinsel), bei der Trocknung besteht die Gefahr der Selbstentzündung. Möglichst ausbreiten und in feuerfester Umgebung (draußen) trocknen, alternativ in verschlossenen Metallbehältern. Steht auch in den Merkblättern, aber kann mMn nicht oft genug gesagt werden. Wäre doch blöd, wenn das gerade mühevoll getrocknete KFZ mitsamt der Garage in Rauch aufgeht.....

  • Autor
Thx, I know, aber gut und richtig, das immer wieder mal zu erwähnen, weil sich auch immer Erstanwender ohne handwerklichen Hintergrund über solche Threads informieren könnten.
Gast
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