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Unwetter-Katastrophe im Westen Deutschlands Juli 2021

Empfohlene Antworten

Bevor man hier wieder mal etwas aus meinen Ausführungen herauszulesen glaubt, vielleicht

mal GENAU lesen.

 

1. Für viel Geld wurde untersucht, wie man Katastrophen wirksam begegnen kann.

Schon bei der Pandemie war man nicht vorbereitet. Genau das Szenario war aber

erforscht worden und es gab die Empfehlungen. Im Frühjahr 2020 wurde das auch

thematisiert. Die Pläne gibt es, aber trotzdem ging vieles ziemlich chaotisch zu. Jeder

und Keiner ist zuständig, Koordination der Ebenen Bund, Länder usw. Fehlanzeige.

Irgendwann klappt es, aber es müsste sofort funktionieren.

 

2. Ich habe keinen Häuslebauer kritisiert, es ging auch nicht um Auflagen beim Bau des Hauses,

auch nicht um Häuser, die schon ewig dort stehen. Es geht darum, dass sog. Überflutungsflächen

zugebaut wurden. An der Elbe bebaute man Flächen, die regelmäßig überflutet wurden. Die

kann man zwar mit Dämmen schützen, aber wenn es sehr schlimm kommt, geht das Wasser

über den Damm, weicht ihn auf und er bricht. Dann versinkt ein Ortsteil im Wasser.

Behörden, die sich sonst in jeden Sch... einmischen, sind dafür zuständig, in solchen Regionen

jegliche Bautätigkeit zu unterbinden.

 

3. Das allgemeine Zubetonieren der Landschaft hat drastische Folgen. Ich weiß aus eigener

Erfahrung, dass noch in den 50er bis 60er Jahren öfter mal Bäche über die Ufer traten, die

Schlammbrühe sich breitflächig durch Dörfer bewegte. Aber trotzdem nicht zerstörend. Hin und

wieder ist ein Keller abgesoffen, wenn nicht rechtzeitig Sandsäcke gelegt wurden. Ansonsten

Dreck wegspülen, fegen. Mit der Flurbereinigung wurden Bäche kanalisiert. Dadurch gab es

zwar weniger dieser harmlosen Überschwemmungen, aber wenn es mal richtig regnete, dann

kam das Wasser mit bislang ungekannter Vehemenz. In den Mittelgebirgen fehlten somit

Versickerungsflächen und die vorher natürliche Verlangsamung des Wassers. Geht mal in

einen Weinberg. Alle Wege asphaltiert, teils in besserem Zustand als die Straßen im Ort.

Die vielen kleinen Bäche und Rinnsale bekamen gemauerte Rinnen. Das Wasser verteilt

sich nicht mehr, sondern schießt mit Höchstgeschwindigkeit ins Tal. Wenn es dann großflächig

stark regnet, evtl. Schneeschmelze hinzu kommt, gibt es am Zusammenfluss der Gewässer

ein drastisches Hochwasser. Immerhin wird der Rhein von der Aare, vielen kleinen Nebenflüssen,

Kinzig, Murg, Neckar, Main, Mosel, Ahr, Nahe usw. immer mehr aufgefüllt. Diese Flüsse kommen

von den Alpen, Schwarzwald, Vogesen, der Schwäbischen Alb, Fränkischen Alb, den div.

Rhein. Schiefergebirgen herunter. Alles in den Rhein. Gibt es nur in einem der genannten

Gebiete Starkregen, dann passiert nichts. In der Summe gibt es eine Katastrophe. Der Grüne

Plan samt Flurbereinigung war eine typisch deutsche Fehlleistung. Wer bis zum 31.12. das

bewilligte Geld nicht verbraten hatte, konnte es nicht auf das nächste Jahr übertragen. Es

verfiel und im nächsten Jahr wurden die Gelder nach unten korrigiert. Also wurden eben

Weinberge und Feldwege asphaltiert oder mit Betonplatten (wie bei alten Autobahnen) belegt.

 

4. Durch die Fehler, die man in der 2. Hälfte des letzten Jahrhunderts beging, wurde der

Abfluss des Wassers beschleunigt, riss auch unnötig Mutterboden mit und "weiter unten"

werden immer neue Rekordmarken erreicht (s. Köln). Der Effekt ist stärkere Erosion, aber

trotz hoher Niederschläge zu trockener Boden im Weinberg und der Grundwasserspiegel sinkt.

Hinzu kommt der schlechte Zustand der Wälder, die früher das Wasser wie ein Schwamm

aufsogen und langsam abgaben.

 

5. Man muss blind sein, um nicht zu erkennen, dass Politiker sich immer bei Katastrophen

ins Rampenlicht stellen, spontane Versprechungen machen und so kurz vor der Wahl ist

man besonders eifrig. Auch lenkt es etwas von Corona ab. Als vor einiger Zeit im Osten

die Autos in reißenden Flüssen kilometerweit davongeschwemmt, Häuser zerstört wurden,

da versprachen auch die Politiker Soforthilfe. Ein TV-Team war 1 Jahr später dort. Bis dahin

hatten viele Betroffene noch keinen Cent gesehen. Das meinte ich mit "sofort" ist dann ein

schlechter Witz.

 

Übrigens, da ja bei solchen Katastrophen die elektrische Versorgung oft zusammenbricht,

wäre es vielleicht eine Idee, das gute alte WalkieTalkie als Notgerät wiederzuentdecken.

 

Deine Kritik an selbstgebauten Strukturschwächen bzw. -fehlern entspricht etwa einem Lagebericht aus den 80ern und den Grundlagen für Handlungsanweisungen und Maßnahmen spätestens ab den 90ern. Seitdem hat sich verdammt viel geändert. Es ist immenses Geld in die Renaturierung von Flüssen und Bächen geflossen, es wurden Auflächen wieder hergestellt und bei jedem neuen Siedlungsvorhaben werden nicht kleine Sickerflächen mit Retensionsbecken gebaut. Wer privat neu baut, bekommt eine Zisterne als Retensionpuffer aufs Auge gedrückt, Flächen für den ruhenden Verkehr auf Grundstücken müssen versickerungsfähig hergestellt werden usw. usf.

Bei uns im Ort wurde grad vor wenigen Jahren ein gigantischer, unterirdischer Überlaufspeicher gebaut, und den tiefer gelegenen Ortskern zu schützen.

Für ein gewerbliches Bauvorhaben wurde als Ausgleichsmaßnahme einem bestehenden Bach ein Nebenarm zugefügt, der über eine weitere Sicker- bzw- Aufläche führt.

 

Die jüngste Katastrophe in der Nordeifel haben weder asphaltierte Flurstraßen in den Weinbergen noch versiegelte Aldiparkplätze im Tal verursacht. Es sind einfach die Unmengen an Wasser gewesen, die aus dem aktuell viel zu warmen Mittelmehr und dem viel zu warmen Atlantik stammen und in einer für die Gegend eigentlich typischen Wettersituation zusammentrafen. Ungewöhnlich war die Menge des Wassers und die Ortsfestigkeit der Wetterlage.

Den Rest hat allein die topographische Situation der Gegend bewirkt. Selbst im natürlichen Urzustand wären diese Überschwemmungen (eher Sturzfluten) nicht geringer ausgefallen -schlicht, weil der Abfluss durch die Täler beschränkt ist.

Zudem waren die Böden schon durch Regen in den Tagen zuvor völlig gesättigt.

 

Eine Keule aus der Mottenkiste auszupacken und 'der Politik' von heute um die Ohren zu hauen, ist einfach nicht korrekt.

Bearbeitet von klawitter

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Ich habe bereits geschrieben, dass man in Südbaden mit Renaturalisierung, Auffangbecken

und Trockendämmen schon vieles entschärft hat. Habe ich das in Frage gestellt?

 

Die Kritik an der Politik war, dass trotz teuer bezahlter Strategiepläne weder bei Corona

noch bei dieser Katastrophe wenig zu spüren war, dass man wirklich vorbereitet ist.

Zuständigkeiten und Koordinierung kann man festlegen, nicht erst, wenn die Flut da ist.

Auch sollte die Bundeswehr sofort mit eingesetzt werden. Die haben ja schweres Gerät.

 

Und dass versprochene Hilfen spät bis garnicht bei Ereignissen vor wenigen Jahren

ankamen, haben die aktuellen Politiker zu verantworten.

 

Neuenburg wird im nächsten Jahr die Landesgartenschau ausrichten. Es wird deshalb

am Altrhein sehr viel angelegt. Die vielen Rückhaltebecken am Altrhein werden in das

Konzept integriert. Noch vor wenigen Jahren ging ein Bach schnurgerade auf den Ort zu,

bog im rechten Winkel ab und außen herum. Kam zu viel Wasser "flog er aus der Kurve"

und überschwemmte alles. Dohlendeckel wurden angehoben und tanzten auf einer

Wasserfontäne. Jetzt entlasten diverse Wasserläufe Richtung Auwald, die nur bei Starkregen

Wasser führen, das dann in Senken im Wald versickern kann. Der Klemmbach führt

manchmal so wenig Wasser, dass man die Fische retten muss. Da kam vor dem Bau

des Dammes eine 3 - 4 m hohe Flutwelle, schoss in ein Viertel einer Kleeblattkreuzung

und die Häuser hatten bis in das 2. Stockwerk die Brühe im Haus. Der Durchfluss unter

der B3 war viel zu klein dimensioniert, um das Wasser abzuführen. Warum man aber in

so einem Loch bauen darf, ist mir schleierhaft. Spätestens beim ersten Hochwasser hätte

man zum Schutz der Häuser handeln müssen. Abreißen wäre ja nicht mehr drin. Aber

den Durchflusstunnel zu vergrößern, wäre vertretbar gewesen. Es gibt auch einen

Entlastungskanal mit abgeschlossenem Schieber. Den Schlüssel hatte nicht die Feuerwehr

oder das THW, sondern ein Beamter im Rathaus. Der war im Urlaub und keiner wusste,

wo der Schlüssel ist !!! Der Bach verlief vorher ganz anders. Man leitete ihn über ein

gemauertes Bett genau in dieses Loch. Es sitzen zu viele "Experten" in den Entscheidergremien.

Man sollte die Landwirte fragen, die mit jahrzehntealter Erfahrung oft gewarnt haben,

wenn z.B. eine Straße in einen Hang gebaut wird. Die bauten trotzdem und ständig sackt

etwas ab und es wird wieder repariert. Genau über diese Straße kam auch wieder

Schlammbrühe in die Keller. Aber, wie gesagt, der Trockendamm hat vieles entschärft.

Aus der Luft betrachtet liegt zwischen den Weinbergen und dem Schwarzwald eine große

Fläche und der Bach hat einen Durchgang gegraben, also wie ein Trichter. Nach längerer

Trockenheit ist der Boden wenig aufnahmefähig, ein sich festsetzendes Gewitter geht

auf dieser Fläche herunter und das Wasser schießt durch den vergleichsweise engen

Durchbruch. Der Damm stoppt es und es entsteht erst einmal ein See. Nun kann man

je nach Wetterlage das Wasser langsam abfließen lassen.

 

Ich sehe hier vor Ort, was früher falsch gemacht wurde und inzwischen zum Glück

verbessert wird. Es gibt aber viele Orte in Deutschland, wo man ähnlich vorgehen

sollte. Mir geht es auch ganz allgemein um Hochwasser. Da gibt es ja auch ganz

unterschiedliche Szenarien. Sturzbäche im Gebirge, Überschwemmung mit immer

höherem Pegel an den Strömen in der Niederung und auch Sturmfluten vom Meer her.

I...

Auch sollte die Bundeswehr sofort mit eingesetzt werden. Die haben ja schweres Gerät.

....

 

ist doch passiert.

[mention=2122]LCV[/mention] : Du solltest in die Politik ……unbedingt ……

 

Gruß, Thomas

Bei aller Liebe, Deine Unfähigkeitsbescheinigung für 'die Politik' und in Anführungszeichen gesetzte 'Experten' ist mir einfach zu verallgemeinernd, zu fehlerbehaftet und viel zu wenig differenziert. Aus einer persönlichen, zudem nicht fachlichen, Sicht vor Ort im badischen Dorf auf den Rest des gesamten Systems zu schließen halte ich für sehr mutig.

 

Seit einigen Jahren z.B. haben die Länder begonnen, Flutkataster anzulegen, die den neuen Herausforderungen Rechnung tragen sollen. Das Problem dabei ist, dass man gar nicht weiss, welche Szenarien man eigentlich annehmen soll. Wir leben diesebezüglich in sehr unsicheren Zeiten, weil wir uns nicht mehr auf das Wetter und seine althergebrachten Extreme verlassen können.

 

Das mancher damit nicht zurechtkommt und sich seinen persönlichen Prügelknaben zurechtlegt, das liegt leider im Wesen vieler Menschen.

.... Wir leben diesebezüglich in sehr unsicheren Zeiten, weil wir uns nicht mehr auf das Wetter und seine althergebrachten Extreme verlassen können.

 

...

Falsch, man kann und konnte sich zu 100% darauf verlassen, dass sowas kommen würde und auch in Zukunft wieder kommen wird. Es gibt genug Fachleute (Wissenschaftler) die das sagen und gesagt haben.

 

Störungs-, Notfall- und Katastrophenmanagement muss davon ausgehen, dass so etwas kommen kann. Die tieferen Ursachen für ein Unglück sind dabei zunächst völlig zweitrangig ... wir müssen vorbereitet sein. Ich hoffe, dass dies die wichtigste Lehre aus diesem Unglück war.

Das mancher damit nicht zurechtkommt und sich seinen persönlichen Prügelknaben zurechtlegt, das liegt leider im Wesen vieler Menschen.

So einfach ist es leider auch nicht. Hier gab es schon erhebliche Schwächen in der Meldekette. Wenn solche zum Tod von Menschen führen, dann muß man das auch aufarbeiten. Sonst kommt es zu keiner Verbesserung.

 

Paywall, aber die Überschrift reicht schon. "Die Flut nahm den Menschen in Mayschoß an der Ahr die Straßen, den Strom, das Trinkwasser – und brachte vermutlich fünf von ihnen den Tod. Der Bürgermeister erhielt Warnungen, glaubte ihnen aber nicht."

 

https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/hochwasser-im-ahrtal-mit-dem-wissen-von-heute-haetten-wir-evakuieren-muessen-a-1f6a44e0-3be5-46c3-94f2-beca3ea00d45

Falsch, man kann und konnte sich zu 100% darauf verlassen, dass sowas kommen würde und auch in Zukunft wieder kommen wird. Es gibt genug Fachleute (Wissenschaftler) die das sagen und gesagt haben.

 

Störungs-, Notfall- und Katastrophenmanagement muss davon ausgehen, dass so etwas kommen kann. Die tieferen Ursachen für ein Unglück sind dabei zunächst völlig zweitrangig ... wir müssen vorbereitet sein. Ich hoffe, dass dies die wichtigste Lehre aus diesem Unglück war.

Es ist auch schon Tage vorher konkret für die Region gewarnt worden ohne das es eine Resonanz gehabt hätte oder zu Maßnahmen geführt hat. Das darf man schon kritisieren, und das hat ein paar hundert Menschen den Tod gebracht.

So einfach ist es leider auch nicht. Hier gab es schon erhebliche Schwächen in der Meldekette. Wenn solche zum Tod von Menschen führen, dann muß man das auch aufarbeiten. Sonst kommt es zu keiner Verbesserung.

 

Paywall, aber die Überschrift reicht schon. "Die Flut nahm den Menschen in Mayschoß an der Ahr die Straßen, den Strom, das Trinkwasser – und brachte vermutlich fünf von ihnen den Tod. Der Bürgermeister erhielt Warnungen, glaubte ihnen aber nicht."

 

https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/hochwasser-im-ahrtal-mit-dem-wissen-von-heute-haetten-wir-evakuieren-muessen-a-1f6a44e0-3be5-46c3-94f2-beca3ea00d45

 

 

Ich habe auf [mention=2122]LCV[/mention]'s Gesamtbeschau geantwortet, nicht auf die anschließend angeführten einzelnen Ereignisse.

 

Die Geschichte mit dem Bürgemeister, die, wie [mention=19]Marbo[/mention] schreibt, wohl auch nicht die einzige dieser Art ist, verlangt natürlich, genau hinzuschauen was passiert ist. Ich glaube aber nicht an ein systemisches Versagen im allgemeinen. Wenn, dann im letzten Glied der Kette. Ich denke, die wollten das einfach nicht glauben.

 

'Wir haben schon x Überschwemmungen gehabt, das beherrscheen wir schon. Die ham im Ministerium jetzt so hyperventilierende Katastrophen-Propheten sitzen, irgendwelche hysterischen Weltverbesserer. Die solln mal herkommen und sich anschauen, wie man sowas wuppt, statt sich im Sessel den Weltuntergang auszudenken.'

 

So in etwa stelle ich mir das relativ nahe an der stattgefundenen Realität vor.

Ich denke, die wollten das einfach nicht glauben.

Ja, genau. Aber eine Katastrophe ist eben nicht 10 cm mehr Pegel. Das war halt einfach eine schlechte Entscheidung.

Ja, genau. Aber eine Katastrophe ist eben nicht 10 cm mehr Pegel. Das war halt einfach eine schlechte Entscheidung.

 

Das will ich nicht bewerten. Aber wenn man sich die Chronik in Mayschoß anschaut: Hochwasserschutz in den letzten Jahren auf 4,2 m Pegelstand ausgebaut.

Pegelprognose einige Tage zuvor: 2 m. 13:00h: 4 m. 16:00h: 5 m

Schließlich erreichter Pegel: 9 m

 

Angesichts dieser Dynamik bekommt man vlt. eine ganz leise Ahnung davon, womit alle Beteiligten und Betroffenen an diesem Tag plötzlich konfrontiert waren...

 

PS:

Das menschliche Hirn und Wesen erkennt nur Dinge, die es kennt. Bei allem darüber hinaus muss der Mensch lange grübeln oder Erfahrungen machen und erst zu neuer Erkenntnis gelangen.

 

In Sito liegt jeder mit seiner Einschätzung von etwas Unbekanntem tendentiell völlig daneben.

Bearbeitet von klawitter

Ich habe einfach nur gespendet, mehr kann man/ich derzeit nicht tun.

 

Spendenaufruf

Aktionsbündnis Katastrophenhilfe

Spendenkonto:

Commerzbank

IBAN: DE65 100 400 600 100 400 600

BIC: COBADEFFXXX

Stichwort: ZDF Hochwasser

Online-Spenden: aktionsbuendnis-katastrophenhilfe.de

 

Im Aktionsbündnis Katastrophenhilfe haben sich Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, UNICEF und Diakonie Katastrophenhilfe zusammengeschlossen. Für diesen Spendenaufruf sind Caritas, Deutsches Rotes Kreuz und Diakonie Katastrophenhilfe im Einsatz.

Keine Ahnung, ob die im Fernsehen interviewten repräsentativ für den Rest der Bevölkerung waren. Aber drei von vier Interviewten sagten, dass sie über Rundfunk oder Warn-Apps vor der Katastrophe Warnungen vor Starkregen und lokalen Überschwemmungen mitbekommen hatten, aber nicht geglaubt haben, dass es sie tatsächlich betrifft, oder gar in diesem Ausmaß.

 

Bei uns im Nachbarkreis hat es 2016 drei oder vier Orte erwischt. In Simbach war der Inn nicht das Problem, sondern ein kleiner Bach, der den Ort überschwemmte. Auch dort wurden Häuser zerstört, die dort schon weit über hundert Jahre standen.

In den letzten

Zehn Jahren gab es Ereignisse in Münster und in Baden-Württemberg. Man sollte die Warnungen des Wetterdienstes ernstnehmen, auch wenn sich keiner in der eigenen Umgebung daran erinnern kann, dass der Ort schon mal überflutet wurde.

Ob jetzt ein bestimmter Bach über die Ufer treten wird, oder ein anderer, 10 km weiter, kann auch der Wetterdienst erst vorhersagen, wenn es eigentlich zu spät ist um noch Vorbereitungen zu treffen.

 

Am vergangenen Samstag war ich kurz davor das Auto und das Motorrad aus der Garage (30 m vom Inn entfernt) auf höheren Grund zu bringen, als als die Unwetterwarnung für unseren Landkreis aufgehoben wurde.

Mit meinem vorangegangenen Beitrag wollte ich nicht sagen, dass die Betroffenen selber schuld sind. Die Überflutungen und die Schäden an Häusern und Infrastruktur hätten sich nicht mehr vermeiden lassen.

Vielleicht hätten sich einige Todesfälle vermeiden lassen, wenn man in solch einer Lage den vollaufenden Keller nicht mehr betritt und nicht mehr mit dem Auto in eine Senke fährt, wenn die Straße schon überflutet ist.

Vorallem aber, kann ich die Kritik an mangelnder Warnung am Innenminister und Forderungen nach dem Rücktritt von Seehofer in diesem Fall nicht nachvollziehen.

Ich habe einfach nur gespendet, mehr kann man/ich derzeit nicht tun.

 

Spendenaufruf

Aktionsbündnis Katastrophenhilfe

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Online-Spenden: aktionsbuendnis-katastrophenhilfe.de

 

Im Aktionsbündnis Katastrophenhilfe haben sich Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, UNICEF und Diakonie Katastrophenhilfe zusammengeschlossen. Für diesen Spendenaufruf sind Caritas, Deutsches Rotes Kreuz und Diakonie Katastrophenhilfe im Einsatz.

Wer das Angenehme mit dem Spendablen verbinden möchte, evtl. auch als Geschenk, auch dies hier ist eine Möglichkeit zu helfen.

Ohne für einen speziellen Ahrwinzer Werbung machen zu wollen, hier beispielhaft die website von einem Keller in Marienthal, dessen Ausschank-Lokal abgesoffen ist.

 

https://www.ahrweindepot.de/

 

Im Internet finden sich übrigens auch schon Versteigerungen älterer und guter Jahrgänge, die vor den Fluten gerettet werden konnten.

Eigentlich wollte ich hier nix schreiben. Aber das gehört fett gedruckt, unterstrichen und sonstwie positiv herausgehoben.

(...) Die allermeisten Leute dort sind Freiwillige und Ehrenamtliche. Die sind alle schwer belastet, physisch und psychisch. Es ist einfach nicht fair, den Leuten da noch Vorwürfe zu machen.

(...)

Dank und Hochachtung für all die Helfer vor Ort.

 

Ich habe einfach nur gespendet, mehr kann man/ich derzeit nicht tun. (...)

:top:

Und genau das habe ich jetzt auch gemacht.

https://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/spenden/spenden/

Den ersten Kommentar im Focus finde ich bedenkenswert:

 

"Wer gelogen hat , dem glaubt man nicht

 

Permanent werden wir von Medien und Politikern mit Horrorszenarien zu Klima und Corona konfrontiert, die sich im Nachhinein als falsch, überzogen oder frei erfunden erwiesen. Und deren Ziel höhere Abgaben, mehr politischer Einfluss oder persönliche Profilierung sind. Leider wird dann bei einer wirklichen Gefahr den Warnungen und Prognosen auch nicht mehr geglaubt."

 

Diese Flut kam extrem schnell. Hab einige Kundschaft in dem Gebiet, da sind bisher vier Transporter als abgesoffen gemeldet, einer ist 800m abgetrieben in einem Garten wieder gefunden worden. Kein Jahr alt, Totalschaden. Alle Autos voller Schlamm und es stinkt zum Himmel.

 

Was ich mich frage ist, warum man die Warnsirenen flächendeckend abgebaut hat. In den 70ern gab es noch gefühlt wöchentlichen Probe-Sirenenalarm. Unangenehm, sicher - aber waren die Kosten für diese Infrastruktur wirklich so hoch ? Gerade in so einem Fall wäre dieses Warnmittel geeignet gewesen, auch noch den letzten aus dem Bett zu holen. Viele ältere Menschen wurden im Schlaf überrascht. Aber den UKW wollte oder will man ja auch abschalten, weil der so antiquiert erscheint. Dabei ist ein zur Not kurbelbetriebenes Radio eine perfekte Informationsquelle in so einer Situation.

 

Insofern kann ich die Kritik an "der Politik" durchaus nachvollziehen.

 

Achja: Hier im Talkessel wird grad für so bummelige 20 Milliarden der Hauptbahnhof in einen unterirdischen Haltepunkt verwandelt. Dazu gibt es sogar ein "Grundwassermanagement", sprich das Grundwasser wird abgepumpt und der GW-Spiegel abgesenkt. Da bin ich mal gespannt, was die Ausreden sein werden, wenn hier so ein Jahrhundertregen runter kommt und alles voll läuft. Der letzte war erst vor ein paar Wochen ....

  • Autor
Permanent werden wir von Medien und Politikern mit Horrorszenarien zu Klima und Corona konfrontiert, die sich im Nachhinein als falsch, überzogen oder frei erfunden erwiesen.

Das genaue Gegenteil ist der Fall. Wir werden schon länger immer und immer wieder gewarnt, von Fachleuten, Medien und auch einigen Politikern. Nicht allen, es gibt die Leugner/Lügner wie Trump, hier in Deutschland ganz besonders die Affen für Dummerland und Gruppierungen wie die Querdenker und andere mehr. Viele Politiker liegen mit ihren Äußerungen zwischen den Extremen und hoffen, dass es schon nicht so schlimm kommen wird.

 

Die große Überraschung war nun, dass eines der Horrorszenarien tatsächlich eingetreten ist. Bis vor etwas mehr als einer Woche wurde jeder, der vor den mit dem Klimawandel einhergehenden Wetterextremen gewarnt hat als Spinner verlacht. Im Augenblick ist den Lachern ihr Lachen im Hals stecken geblieben. Aber das wird nicht lange vorhalten, dann werden wieder ganz viele sagen, dass das nur Pech, Schicksal oder was auch immer war, aber natürlich nichts mit dem Klimawandel zu tun hat und wir unser Leben nicht ändern müssen, wir weiter unbeschränkt CO2 raushauen können und auch sonst nichts ändern müssen. Das hat bereits begonnen, der Klimawandel hat natürlich gaaaaaaaaaaaar nichts mit dem Starkregen zu tun. Ich sage aber: Doch. Und wir wurden gewarnt!

 

 

Gruß Michael

Den ersten Kommentar im Focus finde ich bedenkenswert:

 

"Wer gelogen hat , dem glaubt man nicht

 

Permanent werden wir von Medien und Politikern mit Horrorszenarien zu Klima und Corona konfrontiert, die sich im Nachhinein als falsch, überzogen oder frei erfunden erwiesen. Und deren Ziel höhere Abgaben, mehr politischer Einfluss oder persönliche Profilierung sind. Leider wird dann bei einer wirklichen Gefahr den Warnungen und Prognosen auch nicht mehr geglaubt."

 

 

:top: Danke !

“Das Geschäft mit der Angst” ... mehr braucht man nicht sagen ...

Das genaue Gegenteil ist der Fall. Wir werden schon länger immer und immer wieder gewarnt, von Fachleuten, Medien und auch einigen Politikern.

 

Genau das ist doch die Aussage: Wenn man immer, dauernd und permanent gewarnt wird nimmt man das irgendwann gar nicht mehr ernst. Wenn dann doch mal was ist, dann hat es nicht mal mehr brauchbare Warnmittel.

 

Was das mit Trump oder irgendwelchen politischen Irrlichtern zu tun hat erschließt sich mir nicht. Die haben die Sirenen nicht abgebaut, sondern diejenigen, die heute mit betroffenen Gesichtern im Schlamm stehen und Wahlkampf führen.

Dass Warnungen nicht verstanden oder in den Wind geschlagen werden, liegt doch nicht an den Warnenden oder den tatsächlichen Umständen, sondern letztlich an Ignoranz und Unverständnis der Adressaten.

Die Hitzewelle 2019 mit Temperaturen von teils über 40°C in Deutschland war ebenfalls eine Unwettersituation mit katastrophalen Folgen, wie Ernteausfällen und Hitzetoten. Das wird nur von vielen nicht verstanden, denn das Essen kommt ja aus dem Supermarkt und die Klimanlage lässt sich ja runter regeln...

 

Das Wirkprinzip war damals übrigens genau das Selbe wie jetzt bei der Flut, durch den abgeschwächten Jetstream kommt es zu einer verlängerten Verweildauer der jeweiligen Wetterlage. Damals war es eine ausgeprägte Omegalage mit stabilem Hochdruck, diesmal war es eine Tiefdruckwetterlage mit feuchtwarmen Luftmassen.

Die Verlangsamung des Jets beruht auf dem abnehmenden Temperaturunterschied zwischen Polar und Tropen, da die Erderwärmung derzeit v.a. in den Polarregionen rasant stattfindet.

 

Das ist kein Alarmismus sondern durch Messung und Beobachtung valide belegte und gut verstandene wissenschaftliche Erkenntnis.

Bearbeitet von turboflar

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