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Veröffentlicht

Hallo SAAB-Freunde,

 

gerade bekomme ich das Clubmagazin des befreundeten Lancia Motor Club UK und lese, dass es schon vor dem Lancia Delta/SAAB 600 und Thema/SAAB 9000 Ansätze zur Zusammenarbeit gab. Demnach soll es Überlegungen gegeben haben, den Motor der Fulvia im SAAB 96 zu verwenden. Es entzieht sich meiner Kenntnis, warum sich SAAB dann für den Ford V4 entschieden hat. Vermutlich hatte es finanzielle Gründe. Es sei aber belegt, dass zumindest ein 96er mit dem Fulvia-Motor gebaut wurde.

 

Weiß jemand mehr über diese Sache? Ist etwas über den Verbleib des Prototypen bekannt?

 

Da ich SAAB- und Lancia-Fan bin, interessiere ich mich natürlich ganz besonders dafür.

 

Gruß Frank

Saab hatte damals eine ganze Reihe von Motoren für die Verwendung im 96er erprobt. Aufgrund der Bauform eines V4 und der daraus resultierenden Komplexität im Vergleich zu einem Reihen 4 Zylinder wird wohl kaum der Preis "das" Argument für den V4 gewesen sein.

Es gibt da die wildesten Storys wie es zu der Entscheidung für den V4 kam. Er soll jedenfalls einer, oder sogar "der" robusteste Kandidat gewesen sein....

Der Grund, warum man sich für den V4 entschieden hat, ist recht einfach:

 

Kurze Baulänge!

 

Man wollte ja den kompakten 3-Zylinder Zweitakter durch einen Viertakter ersetzen, ohne dann auch noch den Vorderwagen umbauen zu müssen. Da kam der kurz bauende V4 gerade recht.

 

Gruß,

Erik

@[mention=2122]LCV[/mention]

 

Da wurde bei SAAB seinerzeit wohl einiges ausprobiert, um den 96er dem sich ändernden Käuferwunsch anzupassen.

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Saab_96

 

Auszug:

 

Ein wichtige Neuerung brachte das Jahr 1966: Als erstes Modell wurde der Saab 96 mit einem Viertaktmotor ausgerüstet. Nach Erprobungen verschiedener Motorentypen diverser Hersteller (u. a. Boxermotoren von Hansa, V4-Motor von Lancia und einem Triumph-Reihenvierzylinder entschied man sich für einen V4-Motor der deutschen Ford-Werke mit 1,5 Litern Hubraum, der ab 1962 im Taunus 12 M verwendet wurde. Mit diesem Motor beschleunigte der 96er von 0 auf 80 km/h in 12,5 Sekunden.

 

Ob von den Versuchsfahrzeugen welche überlebt haben möchte ich bezweifeln.

 

Gruß->

:smile:Ich weiss jetzt nicht so recht, war der Fulvia nicht auch ein V4
Der Grund, warum man sich für den V4 entschieden hat, ist recht einfach:

 

Kurze Baulänge!

 

Man wollte ja den kompakten 3-Zylinder Zweitakter durch einen Viertakter ersetzen, ohne dann auch noch den Vorderwagen umbauen zu müssen. Da kam der kurz bauende V4 gerade recht.

 

 

Gruß,

Erik

 

 

Ist denn der FORD V4 kürzer als der V4 von LANCIA ?

 

Es werden wohl auch andere Gründe für die Auswahl mitgespielt haben.

 

Gruß->

:smile:Ich weiss jetzt nicht so recht, war der Fulvia nicht auch ein V4

 

Der Lancia Motor natürlich schon, aber es wurden halt auch andere Motorenkonzepte erprobt.....hatte ich vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt da LCV ja direkt den Fulvia Motor meinte....

 

@saabotör ich würde jetzt mal vermuten das der Ford Motor einfach etwas "robuster" war/ist als der doch "etwas" kleinere Lancia V4. Auch wenn er von der Leistung später deutlich über dem Ford lag....

Saab hatte damals eine ganze Reihe von Motoren für die Verwendung im 96er erprobt. Aufgrund der Bauform eines V4 und der daraus resultierenden Komplexität im Vergleich zu einem Reihen 4 Zylinder wird wohl kaum der Preis "das" Argument für den V4 gewesen sein.

Es gibt da die wildesten Storys wie es zu der Entscheidung für den V4 kam. Er soll jedenfalls einer, oder sogar "der" robusteste Kandidat gewesen sein....

 

Es gibt die wildesten Anekdoten(?) dazu: wie lange läuft der Motor ohne Öl, wie lange übelebt er mit staubiger und mit sandversetzter Ansaugluft.... Dabei soll (!!??) sich der Fordmotor als bester erwiesen haben. Ob da was dran ist oder eben nur schön erfunden ist...keine genaue Ahnung. In der damaligen etwas " hemdsärmeligen" Entwicklungszeit vielleicht doch nicht ganz so abwegig.

Als Beispiel die rustikale Vorbereitung der Rallyeautos. Man packte nach Feierabend einige schwergewichtige Leute in den 96er und düste damit über die Schotterstraßen rund um Trollhättan um die Ferdern und das Fahrwerk sich setzten zu lassen....

ich würde jetzt mal vermuten das der Ford Motor einfach etwas "robuster" war/ist als der doch "etwas" kleinere Lancia V4. Auch wenn er von der Leistung später deutlich über dem Ford lag....
Davon gehe ich mal auch aus. Der Ford V4 ist ja ein echter 'Bauernmotor', wie er u.a. im Transit bewiesen hat. Ein Lancia-Motörchen ist dies nie, sondern eher eine Diva.

@saabotör ich würde jetzt mal vermuten das der Ford Motor einfach etwas "robuster" war/ist als der doch "etwas" kleinere Lancia V4. Auch wenn er von der Leistung später deutlich über dem Ford lag....

 

@sasson

 

Da stimme ich zu.

Der FORD V4 passte wohl besser zu der Philosophie eines zuverlässigen Alltagsautos.

Zudem war der Motor wohl auch schon über längere Zeit in diversen Varianten bei Ford

in Großserie erprobt.

 

Gruß->

  • Autor

Hallo,

 

danke für die Kommentare. Es ist richtig, dass der Fulvia-Motor auch ein V4 ist. Allerdings liegen die Zylinder nicht exakt gegenüber, sondern geringfügig versetzt. Der "Ur-Motor" hatte 1.2 Ltr. Hubraum und einen Zylinderwinkel von nur 13° (nur die Appia von 1953-60 hatte einen noch engeren, nämlich 10° 14'). Dann kamen die 1.3 Ltr., die im Coupé schon 90 PS hatten, aber wegen des Fahrwerks und Gewichts im Gebirge locker einen Golf GTI mit 110/112 PS alt aussehen ließen. Da man sich wie SAAB im Rallyesport betätigte (1 x Weltmeister mit der Fulvia), kam ein 1.6 Ltr. Motor mit einem Zylinderwinkel von 11° 20'. In der ersten Version (1.6 HF) lagen um 132 PS an, bei den Rennversionen aber deutlich über 150 PS. Die spätere, zivilere Ausführung (1600 HF) hatte 114 PS. Die Motoren waren nicht nur kompakt, sondern man nutzte den Raum auch durch eine 45°-Neigung noch besser aus.

 

Ob der Ford-Motor wirklich robuster war, kann ich nicht beurteilen. Ich kann mich nur erinnern, dass man bei Ford selbst nach einiger Zeit vom V4-Konzept wieder abgekommen war.

 

Schade, dass man sich nicht für den Fulvia-Motor entschieden hat. Inzwischen wissen wir, dass der sehr solide ist. Und es wäre natürlich hochinteressant gewesen, den 96 mit dem 1.6 HF - Motor und über 150 PS bei einer Rallye zu erleben.

 

Möglicherweise gab es auch gewisse Bedenken wegen der italienischen Herkunft. Aber Lancia der Vor-Fiat-Aera war absolut nicht typisch italienisch. Fiat, Abarth, Alfa usw. waren da kein Vergleich. Die Philosophie von Vincenzo Lancia war: Perfektion fast auf die Spitze getrieben, solide Verarbeitung und Innovation.

 

Ich plane für 2012 mal ein Europatreffen in Schweden. Vielleicht erfährt man im SAAB-Museum mehr.

 

Gruß Frank

 

Ob der Ford-Motor wirklich robuster war, kann ich nicht beurteilen. Ich kann mich nur erinnern, dass man bei Ford selbst nach einiger Zeit vom V4-Konzept wieder abgekommen war.

 

 

In seinen vielen Varianten war der V4 von 1962 bis 1981 bei FORD im Programm.

Das ist doch ein Beleg für ein gelungenes Konzept.

 

Wie lange war denn der V4 bei LANCIA im Programm ?

 

Gruß->

Und es wäre natürlich hochinteressant gewesen, den 96 mit dem 1.6 HF - Motor und über 150 PS bei einer Rallye zu erleben.

 

Naja. Die Saab Rallye-Werkswagen hatten ja schon 1971 ca. 150PS und das ging bis zum Ende 1976 auf ca. 170PS hoch. Heute gibt es ein paar Motoren, die an der 180PS-Marke kratzen. :biggrin:

 

Meiner kommt im Frühling auf die Rolle zum Vergaser abstimmen. Mal gucken, was da raus kommt. Beim letzten mal waren es nur 125PS.

 

Gruß,

Erik

Die sind dann aber auch ein gutes Stück weit von den 1,5L entfernt.....oder.....

Ich find's tragisch, dass Fiat Lancia scheinbar langsam auslaufen laesst. Lancia hat mir vom Design her immer sehr gut gefallen. Vielleicht sollte sich VW mal Lancia statt Alfa vornehmen, allerings duerfte der Markenwert von Lancia um einiges geringer sein.

Sorry-for-OffTopic

Die sind dann aber auch ein gutes Stück weit von den 1,5L entfernt.....oder.....

 

Der höchste, sichere Hubraum auf Basis der 1,7L-Maschine sind 1850cm³. Es gab Versuche mit um die 1,9L, aber da sind die Motoren immer hoch gegangen.

 

Gruß,

Erik

In dem Zusammenhang würde mich mal das Gewicht der beiden Motoren interessieren.

Zweifellos hat sich das Fahrverhalten mit dem schwerden Ford-V4 erheblich verschlechtert.

Ist der Lancia-V4 ein Voll-Alu-Motor? Oder hat der auch nen Graugussrumpf?

 

Ne Fulvia find´ich übrigens auch klasse. Alleine schon der filigrane Dachaufbau...

 

Ciao!

Möglicherweise gab es auch gewisse Bedenken wegen der italienischen Herkunft. Aber Lancia der Vor-Fiat-Aera war absolut nicht typisch italienisch. Fiat, Abarth, Alfa usw. waren da kein Vergleich. Die Philosophie von Vincenzo Lancia war: Perfektion fast auf die Spitze getrieben, solide Verarbeitung und Innovation.

 

Lancia war in der Zeit eine Nobelmarke mit gutem Ruf.

 

Kein Vergleich zu dem Lancia von heute, der eigentlich ein Fiat ist....

Lancia war in der Zeit eine Nobelmarke mit gutem Ruf.

 

Kein Vergleich zu dem Lancia von heute, der eigentlich ein Fiat ist....

und bald wird man(n) sagen, wer kennt noch Lancia:confused:

wenn ich so an die neuenLancias (Pseudo Chrysler)denke, ich muss dringend aufs WC zum :puke:

  • Autor

Na, dann will ich mal ein paar Fragen beantworten.

Die ersten Fulvia-Motoren waren aus einer Speziallegierung gegossen, Kopf Alu.

Ab dem GT war auch der Block aus Alu. Das Gewicht ist mir unbekannt.

 

Lancia hat den V4 mit der Aprilia 1937 eingeführt und in Ardea, Appia und

Fulvia bis 1976 gebaut. Ab 1969 unter Fiat-Regie. Will man böse sein, kann

man sagen, dass sie ja an den "echten" Lancia-Konstruktionen nichts mehr

verderben konnten ;-)

 

1976 war Schluss, weil Fiat nun lieber Motoren aus dem eigenen Regal

verwenden wollte. Mit der Beta-Reihe hat man es aber geschafft, den

guten Ruf der Marke zu ruinieren. Die ersten Betas waren eine Katastrophe.

Es gibt mit dem 1.5, 1.8 und 2.0 Boxer-Motor aus der Flavia ein noch viel

besseres Aggregat. Wir haben Leute, die über 1 Million km geschafft haben.

Aber der wäre für den 96 wohl zu groß gewesen.

 

Natürlich war der V4 aus der Aprilia nicht identisch mit dem der Fulvia. Man

entwickelte immer weiter. Teilweise nahm die Anordnung bei sehr engem

Zylinderwinkel den sog. VR-Motor vorweg, den VW gern als eigene Erfindung

ausgibt.

 

Dass VW Alfa übernehmen möchte, ist Propaganda von Piech, einigen

Gewerkschaftern und Journalisten. Und Lancia zu VW? Eine Horrorvorstellung.

Mit Chrysler sind wir auch nicht glücklich, aber nicht Chrysler hat das Sagen,

sondern Marchionne. Die jetzt umgebadgeten Modelle sind eine reine

Übergangslösung, so wie SAAB auch nicht von einem Tag auf den anderen

alle GM-Komponenten hinauswerfen kann.

 

Abgesehen davon hätten wir uns gewünscht, dass SAAB und Lancia

zusammengekommen wären. Die Anhänger beider Marken ticken sehr

ähnlich und in unserem Club gibt es doch viele, die auch SAAB fahren.

Aber das ist nun alles Schnee von gestern.

 

Gruß Frank

Mit Chrysler sind wir auch nicht glücklich, aber nicht Chrysler hat das Sagen, sondern Marchionne. Die jetzt umgebadgeten Modelle sind eine reine Übergangslösung, ...
Ich persönlich halte das 'Umbadgen' für völligen Schwachsinn. Niemand, der eigentlich einen Lancia kaufen möchte, wird einen Voyager ordern. Und niemand, den es zu den Chrysler-Modellen zieht, wird da Lancia drauf stehen haben wollen. Ich selbst würde auch den besten SAAB nicht fahren wollen, wenn dann VW auf der Hütte steht.
Ich persönlich halte das 'Umbadgen' für völligen Schwachsinn. Niemand, der eigentlich einen Lancia kaufen möchte, wird einen Voyager ordern.
Ich glaube da irrst Du ganz gewaltig. Du sprichst zwar dem Auto-/Markenliebhaber aus der Seele, aber den normalen Autokaeufer kuemmert das wenig.

 

Das einzige Beispiel, wo es mE im positiven Sinne Einfluss hatte, war bei Skoda (zumindest hier in D). Die haben einen exellenten Ruf, keiner weiss so genau warum, denn VW backt ja auch nur Brot, und Skoda sind noch lange keine VWs. Bei SEAT hat's komischerweise nicht geklappt, die hatten mE viel mehr Potential. Aber vermutlich setzt der kritische Deutsche gutes Design mit schlechter Technik gleich (kann man direkt auch auf Lancia applizieren)

 

PS: Voyager ist "Made in Austria", vermutlich Graz. Garnicht so weit entfernt.

@LCV:

 

Danke für die Infos, es gibt in der Tat einige Parallelen zwischen den beiden Marken SAAB und Lancia.

 

Beides sind oder waren Kleinserienhersteller, mit sehr hohen Ansprüchen in den Bereichen Technik und Design.

 

Beide waren sehr innovativ und überzeugten mit teils aberwitzigen technischen Lösungen.

 

Beide sind an ihren hohen Ansprüchen gescheitert und wurden von Konzernen übernommen.

 

Beide Marken wurden durch falsch verstandene Modellpolitik in ihrem Ruf geschädigt bis ruiniert.

 

Beide existieren noch...

Ich find's tragisch, dass Fiat Lancia scheinbar langsam auslaufen laesst. Lancia hat mir vom Design her immer sehr gut gefallen. Vielleicht sollte sich VW mal Lancia statt Alfa vornehmen, allerings duerfte der Markenwert von Lancia um einiges geringer sein.

Sorry-for-OffTopic

 

*OT-einhak*

 

Hab ja auch absolut nichts gegen Lancia. Lange Zeit innovativ, zeitlos-elegantem Design und mit teils überragenden technischen Konzepten.

 

Das war's dann aber leider auch an positivem. In der Serien-Umsetzung wandelte sich dies dann in genau das Gegenteil. Auf der Straße landete dann häufig schlodderig zusammengehauene und unzuverlässige Pannenstreifen-Bewohner. Nein, ich meine *nicht* die kapitalen Mängel von luschig zusammengebratenen Karossen - dies ist ja schon fast Italo-Folklore - sondern nicht dauerhaltbare, extrem störungsanfällige Detail-Lösungen.

 

Ich will Euch nicht langweilen - aber *wer-zum-geier* ist auf beispielsweise blos die Idee gekommen, einen flexiblen Pfeifenputzer mit einer Quetschkurbel als Antrieb für die Seitenscheiben zu verbauen...?

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