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Sind Saab-Fahrer wirklich Querdenker?

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Großveranstaltungen meide ich. Als Club haben wir unsere eigenen, nicht so großen. Zumindest bei unseren Events gibt es ein sehr nettes Zusammentreffen verschiedenster Einkommensklassen und Nationalitäten. Da sind durchaus Leute dabei, die daheim einen Fuhrpark von vielen hunderttausend Euro in der Halle haben. Andere kämpfen sich noch mit einem Azubi-Gehalt durch das Leben. Wenn sich dann der Chefarzt einer italienischen Herzklinik ganz angeregt mit dem Automechatroniker-Azubi unterhält, dokumentiert das den verbindenden Charakter des gemeinsamen Hobbys. Bei uns kommt noch dazu, dass die über 100-jährige Geschichte der Marke dem Autoliebhaber Modelle von "geschenkt" bis zu einer halben Million bietet. Trotzdem heben diejenigen nicht ab, die sich derartige Pretiosen leisten können. Natürlich kann es vorkommen, dass auch mal so ein Angeber auftaucht. Aber wer sich nicht benimmt oder sich gar im Ausland so aufführt, dass die Vorurteile gegen deutsche Touristen bedient werden, dem empfehlen wir, sich ein anderes Betätigungsfeld zu suchen.
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Also weniger "Querdenker" als vielmehr "Individualisten", die sich vom Mainstream absetzen wollen und ihre Eigenheiten, z.B. technische Vorlieben und/oder weniger Massenprodukte, bevorzugen.

Individualisten sollten eigentlich alle Menschen sein. Was wäre denn die Alternative? Tumbe Mitläufer und strunzdoofe Lemminge! Wenn ich in meinem Leben eines gemieden habe, dann mich kritiklos der größten Gruppe anzuschließen.

 

 

Gruß Michael

Ne, würde ich nicht sagen, dass jeder der "kein Individualist" ist, "tumb" ist. Nein!

Jeder ist ein Individuum, aber nicht unbedingt ein "Individualist".

Das halte ich für ein Gerücht. Seit Jahren besuche ich Oldtimerveranstaltungen und -messen, von Le Mans Classic über Villa D'Este bis zum OGP. Der Neidfaktor und das Gehabe sind überall im ähnlichen Verhältnis vertreten. Schwatzende Poser, überhebliche Dünkelträger, sich selbst auf die Brust klopfende Maulhelden, es ist alles dabei. Aber zum Glück auch die netten, schrulligen Typen.

Da gab es doch schon reihenweise Kommentare in diversen Oldtimer Zeitschriften. Gerade der DEUVET kam da nicht besonders gut weg...Die Frage war, wo soll der Oldie Nachwuchs herkommen wenn man auf Treffen mit einem Serie 1 CX, frühem Saab 99 oder ähnlichen bezahlbaren "Gurken" von Jaguar, RR und MB 220er Ponton Cabrio Besitzern mitleidig angeschaut wird als hätte man mit "sowas" nichts in deren Mitte zu suchen.

Was sind denn Veranstaltungen wie Villa d'Este? Ein großes Spektakel mit Presse und viel Gedöns, wo sich die Prominenz präsentiert. Oder die 1000Miglia? Unterwandert von abgehalfterten TV-Moderatoren, Schauspielern der Kategorie "schon lange nichts mehr gelaufen". Dazu einige von Herstellern wie Mercedes oder Audi engagierte Promis, damit man das Ganze schön als Werbung nutzen kann. Die Phalanx der zugelassenen Oldtimern wird flankiert von den neuesten Audi- und Mercedes-Modellen. Und ein gewisser Teil der Oldtimer-Eigner hat sich nicht aus echtem Interesse am Hobby ein teures Stück zugelegt, sondern zur Selbstdarstellung und evtl. als Kapitalanlage. Der positive Aspekt: Ohne diese Leute wären schon viele tolle Autos verloren gegangen. Aber selbstverständlich gibt es auch echte Liebhaber darunter, die es nicht nötig haben, auf solchen Veranstaltungen zu protzen. Die fühlen sich aber im kleinen Kreis Gleichgesinnter, unabhängig von Bankkonten und Fahrzeugmodellen, viel wohler.

 

Es gibt ja einige auf Oldtimertouren spezialisierte Reiseveranstalter. Auch dort wird die "teure" Klientel angesprochen. Da geht es vor allem um richtig Profit. Gegenüber der Öffentlichkeit, die so etwas nur mal in Zeitungen oder im TV mitbekommt, wird so ein schiefes Bild der Szene vermittelt. Wer es anders macht, mit beiden Füßen auf dem Boden steht, ohne Standesdünkel, hängt das eben nicht an die große Glocke. Die Öffentlichkeit bekommt das oft überhaupt nicht mit. Solche Veranstaltungen spielen sich mehr oder weniger im privaten Bereich ab, ohne Presse etc.

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Stimmt, ich finde, dass sich insbesondere alte Saabs erfrischend vom Zuffenhausener- und sindelfinger-Blech abheben. Bei uns im Süden fällt regelmäßig eine so große Horde dieser Fahrzeuge bei den Treffen ein, dass es schon an Inflation grenzt. Ich zähle diese Autos bzw. ihre Besitzer schon zum Mainstream und es sind viel zu viele Kapitalanleger drunter, die deren komplett neu aufgebauter Old(?)timer neben der Kapitanalage nur zum Protzen und Tussispazierenfahren dient. Zum Glück gibt es aber auch noch viele echte Entusiasten, denen es nicht nur um den materiellen Wert eines Autos geht. Da gehört ein Großteil der querdenkenden Saabfahrer bestimmt dazu.
...neben der Kapitanalage und Tussispazierenfahren dient.

 

Diese Kombination ist ja wohl am allerbesten und absolut wünschenswert. Willst' lieber in einem absoluten Groschengrab fahren mit 'nem Schmiermaxe in 'ner blauen Latzhose auf dem Beifahrersitz?:eek: Also, da ist mir die erste Version aber am liebsten. Hirnschmalz und Attraktivität vorausgesetzt, also von der "Tussi"...

Individualisten sollten eigentlich alle Menschen sein. Was wäre denn die Alternative? Tumbe Mitläufer und strunzdoofe Lemminge! Wenn ich in meinem Leben eines gemieden habe, dann mich kritiklos der größten Gruppe anzuschließen.

 

 

Gruß Michael

 

Was aber, wenn man zufälligerweise tatsächlich die Meinung der Allgemeinheit teilt? Dann ist man zwar techisch Mitläufer in dem Punkt, aber ja nun nicht im negativen Sinn. Gemeint sich ja wohl die, die gedankenlos der Menge folgen...

 

Es gibt genug Menschen, die schnelle und technisch sehr aufwendige Autos fahren. Diese Mobile sind automatisch aufgrund ihres Anschaffungspreises äußerst prestigeträchtig. Ich kenne einige von diesen Fahrern, die absoluten Spaß an diesen Fahrzeugen aufgrund der Technik haben. So wie bei mir, kennen die Nachbarn nur einen kleinen Teil der Autos dieser Leute. Daher fahre ich z.B. meine Saabs, die anderen Autos stehen in meiner Halle. Kein Nachbar und Kunde von mir kennt sie. Mit denen cruise ich bei schönem Wetter und weit von zu Hause weg. Viele Freunde von mir fahren ihre entsprechenden Autos ausschließlich in ihren Ferienorten in Südspanien oder Norddeutschland, wo sie Ihnen keiner verneidet, und begnügen sich hier mit Massenware.

Ich finde es allerdings absolut schlimm, dass man hier in Deutschland zu so etwas praktisch genötigt wird, da man ja leider, wie hier auch immer wieder, auf Meinungen trifft, deren Kernpunkt es ist, schönes, aufwendiges und spaßmachendes (!!!!!) Eigentum diene ausschließlich der Profilierungssucht, u.s.w.. Und da geht es ja nicht nur um Fahrzeuge, sondern z.B. von Uhren, Kleidung und Urlaube bis hin zu den Wohnverhältnissen. Spinnt man den Gedanken der gelebten Einfachheit und der absoluten Unauffälligkeit weiter, dann auch bitteschön konsequent mit alten gebrauchten Möbeln, Klamotten aus dem Second Hand Laden, abgelaufenen, aber noch genießbaren, Lebensmitteln, ungeschminkter Partnerin und Urlaub, ausschließlich auf Balkonien. Das, aufgrund der höheren Intelligenz, mehr verdiente Geld, was man ja nicht braucht, wird an Bedürftige gespendet. Bloß nicht an die Kinder weitergeben, denn die müssen sich ja diesen Schwachsinn erst noch in's Gehirn brennen.

 

Aus meiner Erfahrung verstehen die wenigsten, die sich besonders teure Autos oder sonstiges Luxusgut kaufen, mehr von diesen als die durchschnittliche Hausfrau. Bei denen wird es nur darum gehen, andere zu beeindrucken, und um das komfortable Gefühl, "Qualität" gekauft zu haben. Ich kenne auch viele, die argumentieren genauso wie Du schreibst, und haben sich das wohl auch lange eingeredet und glauben das vielleicht sogar selber, aber verstehen trotzdem nicht genug von der Materie, um gut von schlecht am Objekt selbst auseinander zu halten. Da wird "gut" und "Qualität" einfach über die Marke und den Preis definiert, und ist entsprechend oberflächlich. Ist natürlich praktisch für den Hersteller, bei dem die Werbung stimmt... :rolleyes: so werden die Konsumjunkies geprägt... :smile: natürlich gibt es auch die, die im Stillen genießen, aber die halten sich meiner Erfahrung vornehm zurück und propagieren weder Konsum noch Luxus... vielleicht weil sie genau wissen, dass dieser Luxus auf den Schultern anderer ausgelebt wird. Es kann nun mal nicht jeder Erdenbürger im Luxus leben, dafür reichen die Ressourcen nicht. Also wem es besser geht als einem gedachten, machmachen Durchschnitt, und dazu zählen wir wohl mehr oder weniger alle hier, täte gut daran, sich still darüber zu freuen, anstatt zu prahlen, protzen und sich zu profilieren...

 

Zwar kein Supersport- oder Luxuswagen, aber als ich mir damals meinen neuen 9-5 Aero geleistet hatte, war das eine der teuersten Kisten in meinem direkten Umfeld, nicht so sehr wegen Saab, aber wegen Hatta-hatta. Zur Arbeit oder zu Bekannten fuhr ich mit meinem nie, und hatte mir noch einen gebrauchten Daily-Driver-9k gekauft. Schlimm finde ich das nicht. Ich will keine Neidgedanken auslösen, und zwar aus zweierlei Gründen. Einerseits reiner Egoismus, denn wenn über einen geredet wird, dann selten positiv, wenn es nicht um irgendeine persönliche Leistung geht. Hätte ich mein Auto selbst gebaut, dann würde ich es sicher auch gerne stolz präsentieren. Andererseits habe ich wohl genug Empathie, dass ich mir vorstellen kann, wie sich andere fühlen. Beim täglichen Pendeln zur Arbeit kommt so viel Freude beim Fahren ja nun normalerweise auch nicht auf, als dass der Preis dafür gerechtfertigt wäre. Vielen ist das wohl egal. Das finde ich eher schlimm. Querdenken muss ja nicht im Gegensatz zu integrieren stehen. Menschen sind nun mal auch Herdentiere. Wäre ja schlimm, wenn jeder Individualist wäre... :redface:

 

Ein Hauptaspekt, der immer im Zusammenhang mit Saab genannt wird, ist "Understatement". Wenn man das dem typischen Saab-Fahrer zuordnen kann, dann steht alleine schon das in direktem Widerspruch zu dem Wunsch, aus der Masse mit einem auffallenden weil teuren Wagen herauszustechen. Also gerade kein Querdenken, oberflächlich gesehen. Erst, wenn man annimmt, der gemeine Mensch habe dieses Geltungsbedürfnis und nutze sein Eigentum zu Profilierungszwecken, wird aus dem Saab-Fahrer wieder ein Querdenker... :rolleyes:

Diese Kombination ist ja wohl am allerbesten und absolut wünschenswert.

Gott bewahre...wer will denn schon eine "Tussi" zur Frau/Freundin. Da würde ich mich mehr schämen als über ein Groschengrab. Ausserdem gibt es ja auch noch Abstufungen zwischen Rostlaube und Kapitalanlage. Man muss ja nicht immer nur die Extreme sehen...

Gott bewahre...wer will denn schon eine "Tussi" zur Frau/Freundin.

 

Wie definiert man denn Tussi? Jetzt aber nicht wieder mit komischen, extremen Fotos, die als Beispiel dienen SOLLEN, sondern als verbale Erklärung.

Wie definiert man denn Tussi? Jetzt aber nicht wieder mit komischen, extremen Fotos, die als Beispiel dienen SOLLEN, sondern als verbale Erklärung.

 

Der Einfachheit halber .........schriftlich

 

Zitat:

 

Bedeutungen:

 

[1] umgangssprachlich, meist abwertend: eine attraktive, modebewusste, oberflächliche Frau

Herkunft:

 

von Thusnelda (Tochter des Cheruskerfürsten Segestes), später Tusnelda, jetzt gekürzt zu Tussi

Synonyme:

 

Thusnelda, Zicke, Tusse, Bratze

Beispiele:

 

[1] Du bist so eine Tussi!

oder so aus Wikipedia:

Von der Cheruskerfürstin zum Schimpfwort

Thusneldas Name, der im 19. Jahrhundert noch positiv besetzt war, wurde im 20. Jahrhundert umgedeutet. Mitverantwortlich war mit Sicherheit Kleists Hermannsschlacht, Schullektüre etlicher Generationen. Thusnelda wurde zur Bezeichnung für nervige Ehefrauen und weibliche Dienstboten. Daraus entstanden die Tusnelda, das Kosewort Tusschen und schließlich die Tussi, als Schimpfwort für Frauen bzw. mehr noch als Klischee eines oberflächlichen, eitlen „Dummchens“.[4]

Was aber, wenn man zufälligerweise tatsächlich die Meinung der Allgemeinheit teilt? Dann ist man zwar techisch Mitläufer in dem Punkt, aber ja nun nicht im negativen Sinn. Gemeint sich ja wohl die, die gedankenlos der Menge folgen...

Genau das habe ich mit kritiklos gemeint. Kritik ist ja nicht zwingend negativ. Es drehte sich bei meiner Formulierung um das Hinterfragen. Wenn man sich Gedanken macht und sich bewußt für etwas entscheidet, das viele oder die meisten machen, hat man sich eben nicht kritiklos den anderen angeschlossen, sondern weil einem der Weg richtig erschien.

 

 

Gruß Michael

Der Einfachheit halber .........schriftlich

 

Zitat:

 

Bedeutungen:

 

[1] umgangssprachlich, meist abwertend: eine attraktive, modebewusste, oberflächliche Frau

 

Ja danke. Also, bis auf die Oberflächlichkeit genau das, was doch wohl sehr nett ist. Attraktiv, modebewusst und die noch oben von mir gewünschte Intelligenz.... Besser geht's kaum, wie ich finde.

Ja danke. Also, bis auf die Oberflächlichkeit genau das, was doch wohl sehr nett ist. Attraktiv, modebewusst und die noch oben von mir gewünschte Intelligenz.... Besser geht's kaum, wie ich finde.

 

Es gibt keine weißen Rappen..............

Mir ist schon klar, dass Hersteller von Gütern ihren Produkten ein Image verleihen und es pflegen, so gut es geht. Markenbildung trägt schließlich maßgeblich zur Möglichkeit bei, höhere Preise durchzusetzen. Markenbildung ist aber vor allem wichtig, um Materialisten bei der Stange zu halten, die eine Möglichkeit suchen, durch den Erwerb eines Produktes einer gewissen Marke auch eine Aussage über den erreichten materiellen wie intellektuellen Status in die entsprechend geeichte Gesellschaft zu tragen. ("Du sagst mir, welches Auto du fährst und ich sage Dir, welcher Mensch du bist"...)

 

Da kommen vermeintlich knorrige und kantige Marken wie Saab freilich gerade jenen recht, die sich trotz kleinen Geldbeutels den vermeintlichen Anstrich gediegener Individualität verleihen möchten. Schließlich bietet die pleite gegangene Schmiede Saab aufgrund unzähliger Absonderlichkeiten und Marotten genau jene charmante wie günstige Widersprüchlichkeit, die heute vor allem diese unerträglichen Hipster so begeistert, die ständig und überall bemüht sind, ein smartes und erfolgreiches Bild von sich zu zeichnen

 

Für mich, der unter anderem zwei Rolls-Royce (keine Klapperkisten!) in der Garage hatte, und zudem beruflich mit allen englischen Edelmarken jederzeit unterwegs sein kann, hat Individualismus nichts, aber rein gar nichts mit Marken zu tun. Er ist vielmehr gekennzeichnet von meinen persönlichen Empfindungen und dem daraus resultierenden Handeln. Automobiler Individualist zu sein kann bedeuten, einem Auto lediglich den Stellenwert eines schlichten Transportmittels zuzubilligen. Es kann auch bedeuten, dass man ein Auto aufgrund seiner Ästhetik erwirbt, ohne sich um die Marke zu scheren. Logisch, dass hier die Psychologie hineinspielt, Stichwort "Subtile Markenbildung mittels Formensprache". Es kann aber auch bedeuten, dass jemand immer nur Saab fuhr, weil das Autohaus schlicht um die Ecke lag. Und so weiter.

 

Fakt ist, dass die Majorität der Menschheit in den Industrieländern versucht, sich mittels Kauf ausgesuchter Produkte einen Anstrich zu verpassen, der Gleichgesinnten das klare Signal sendet „Wir verstehen uns, wir sind auf einer Wellenlänge und – vor allem: Wir sind gleichwertig“.

 

Fakt ist folglich, dass Produkt- und Markenmanager legitim mit dieser Erkenntnis umgehen. Wichtig ist nur, dass man diesen Zinnober zumindest zeitweise hinterfragt und sein Hirn einschaltet, wenn man konsumiert.

 

Ich würde mir aufgrund der Ästhetik ja auch gern einen 9-5 II kaufen, aber vor Hintergrund der Situation denke ja gar nicht daran! Drum orientiere ich mich an meinen Bedürfnissen, ohne daran gleich die Statusfrage zu knüpfen. Und darum habe ich mich jetzt wahnsinnig gefreut, unseren alten, Wertverlust-freien Astra F wieder für 130 Euro (inkl. Reparaturen) durch den TÜV gebracht zu haben, ein braves unscheinbares Autolein ohne Rost und mit 1. Kupplung (140.000km), das seine Aufgabe voll und ganz erfüllt, obwohl es seit Jahren keinen Service bekommt!

 

Ja, wenn ich ab und zu notgedrungen nicht mit einem unserer feineren Autos sondern mit diesem wertlosen "Nichtmal-Youngtimer" zu meinen Kunden fahre, dann bemerke ich durchaus deren geringschätzige Blicke. Aber zu meinem Individualismus zählt eben, dass es mir wirklich völlig egal ist, was sich die Leute dabei denken. Weil es schlicht irrelevant ist, welches Bild ich bei anderen erzeuge, solange es nicht geschäftsschädigend ist. Und das ist es nicht - und ich arbeite im Autobereich im absoluten Luxussektor.

 

So. Was ist jetzt Individualismus? Für mich ist es auf jeden Fall die Freiheit, meine eigenen Gedanken zu entwickeln und für mich zu entscheiden, was ehrlich, authentisch und gut für mich und meine Brieftasche ist. Markenbewusstsein hat mich über 20 Jahre davon abgehalten!

Bearbeitet von jungerrömer

Was sind denn Veranstaltungen wie Villa d'Este? Ein großes Spektakel mit Presse und viel Gedöns, wo sich die Prominenz präsentiert. Oder die 1000Miglia? Unterwandert von abgehalfterten TV-Moderatoren, Schauspielern der Kategorie "schon lange nichts mehr gelaufen". Dazu einige von Herstellern wie Mercedes oder Audi engagierte Promis, damit man das Ganze schön als Werbung nutzen kann. Die Phalanx der zugelassenen Oldtimern wird flankiert von den neuesten Audi- und Mercedes-Modellen. Und ein gewisser Teil der Oldtimer-Eigner hat sich nicht aus echtem Interesse am Hobby ein teures Stück zugelegt, sondern zur Selbstdarstellung und evtl. als Kapitalanlage. Der positive Aspekt: Ohne diese Leute wären schon viele tolle Autos verloren gegangen. Aber selbstverständlich gibt es auch echte Liebhaber darunter, die es nicht nötig haben, auf solchen Veranstaltungen zu protzen. Die fühlen sich aber im kleinen Kreis Gleichgesinnter, unabhängig von Bankkonten und Fahrzeugmodellen, viel wohler.

 

Es gibt ja einige auf Oldtimertouren spezialisierte Reiseveranstalter. Auch dort wird die "teure" Klientel angesprochen. Da geht es vor allem um richtig Profit. Gegenüber der Öffentlichkeit, die so etwas nur mal in Zeitungen oder im TV mitbekommt, wird so ein schiefes Bild der Szene vermittelt. Wer es anders macht, mit beiden Füßen auf dem Boden steht, ohne Standesdünkel, hängt das eben nicht an die große Glocke. Die Öffentlichkeit bekommt das oft überhaupt nicht mit. Solche Veranstaltungen spielen sich mehr oder weniger im privaten Bereich ab, ohne Presse etc.

 

Meine Zustimmung!

Es gibt genug Menschen, die schnelle und technisch sehr aufwendige Autos fahren. Diese Mobile sind automatisch aufgrund ihres Anschaffungspreises äußerst prestigeträchtig. Ich kenne einige von diesen Fahrern, die absoluten Spaß an diesen Fahrzeugen aufgrund der Technik haben. So wie bei mir, kennen die Nachbarn nur einen kleinen Teil der Autos dieser Leute. Daher fahre ich z.B. meine Saabs, die anderen Autos stehen in meiner Halle. Kein Nachbar und Kunde von mir kennt sie.

...

Das enttäuscht jetzt aber ein wenig.

Warst Du nicht derjenige von dem Jeder Alles wissen durfte?

 

Und in was für eine Gesellschaft bist Du da geraten?

Das der (hier wohl hohe) Anschaffungspreis automatisch für Prestige (im positiven Sinne) sorgt stelle ich doch einfach mal in Frage. Da gehört noch was anderes zu.

Ob ein Auto des Autos wegen oder des erhofften Außenauftritts wegen angeschafft wurde merkt man doch schnell am übrigen Auftreten des Fahrers. Sehr schnell!

 

(Gut, das Du das noch mit dem "Grinsen" hinterhergeschoben hast.) :cool:

Das enttäuscht jetzt aber ein wenig.

Warst Du nicht derjenige von dem Jeder Alles wissen durfte?

 

Und in was für eine Gesellschaft bist Du da geraten?

Das der (hier wohl hohe) Anschaffungspreis automatisch für Prestige (im positiven Sinne) sorgt stelle ich doch einfach mal in Frage. Da gehört noch was anderes zu.

Ob ein Auto des Autos wegen oder des erhofften Außenauftritts wegen angeschafft wurde merkt man doch schnell am übrigen Auftreten des Fahrers. Sehr schnell!

 

(Gut, das Du das noch mit dem "Grinsen" hinterhergeschoben hast.) :cool:

Für die Gesellschaft meiner oft minderbemittelten Kunden kann ich leider nichts. Die habe ich mir nicht ausgesucht.

Für die Gesellschaft meiner oft minderbemittelten Kunden kann ich leider nichts. Die habe ich mir nicht ausgesucht.

 

http://www.animaatjes.de/bilder/l/lachen/lachen20smiley.gif

"minderbemittelt" bezieht sich auf geringere geistige Fähigkeiten, verbunden dementsprechend mit Neid und Missgunst. Ist in meiner Branche nun 'mal so.
Sind nicht Neid und Mißgunst die ehrlichsten Formen der Anerkennung? :smile:

http://www.animaatjes.de/bilder/l/lachen/lachen20smiley.gif

Streut Kaviar unters Volk - damit der Pöbel ausrutscht!

 

Johann Nepomuk Nestroy

 

(1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

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