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Empfohlene Antworten

  • 2 Monate später...

Ich mache mal hier weiter weil die anderen beiden schönen Threads zum APC-Ventil hier und hier auch viel andere Aspkete behandeln.

 

Aktuell habe ich drei kaputte Ventile und brauche jetzt ein funktionierendes. Alle haben eine Spule ohne Durchgang - immer die am C-Anschluss. Habe mal eines zerlegt und das vorgefunden was in den anderen Threads schon gezeigt wurde: Harte platte O-Ringe, eine zerbrochene Metallscheibe und eine Menge Messingspäne. Die Metallscheibe hat beim auf und ab bewegen zwischen den Spulen mit der Kante das Messing abgetragen. Unklar, ob das schon eine heile Scheibe macht, oder erst die Zerbrochene mit einer dann scharfen Bruchkante.

 

Interessant ist aber, was ich erst später gesehen habe. Die Scheibe hat nach dem Zerbrechen einen der beiden Drähte von der Spule am C-Anschluss durchgescheuert (2. Bild). Im heilen Zustand kommt die da nicht dran. Die Spule ist aber noch in Ordnung, aus dem entfernten Schutzschlauch steht das Drahtende heraus und die Spule hat 3 Ohm. Man kann da also einen Draht anlöten und die Spule wieder einbauen. Wenn man das nicht sieht, hält man die Spule für defekt. Möchte nicht wissen, wie viele heile Spulen deshalb im Müll gelandet sind.

 

Deshalb nochmal der Tip von Steini von hier : Vermeintlich defekte APC-Ventile nicht wegwerfen.

 

Ich werde das Ventil wieder zusammensetzen, mit neuen O-Ringen und einer neue Metallscheibe, die man für sehr kleines Geld online bekommt. Die passt, aber es ist nicht ganz klar, ob die magnetischen Eigenschaften gleich sind. Falls nicht, würde die Kraft der Spulen die Scheibe nicht stark genug anziehen und das würde man vermutlich am Regelverhalten merken.

 

Jetzt wird sicher gefragt warum ich nicht auf T7 Ventil umbaue. Ich möchte es bei dem Teil einfach original lassen und weiter ein nicht angepasstes Steuergerät verwenden können.

[ATTACH]286073[/ATTACH][ATTACH]286074[/ATTACH][ATTACH]286075[/ATTACH]

... und einer neue Metallscheibe, die man für sehr kleines Geld online bekommt. Die passt, aber es ist nicht ganz klar, ob die magnetischen Eigenschaften gleich sind...

Gibt es dazu einen Link?

Gibt es dazu einen Link?

Habe die hier gekauft, aber ist noch nicht da.

Die sollen rostfrei sein. Viele rosfreie Stähle sind nur sehr mäßig magnetisch, aber die sind ja explizit dafür vorgesehen. Deshalb mal schauen wie ein Magnet im Vergleich zur originalen Scheibe wirkt.

Habe etwas rostfreien Federstahl hier, ein 1.4310 in halbhart und auch 0,3 mm Dicke wie die originale Scheibe und die aus dem Link. Der ist fast genauso magnetisch wie die originale Scheibe. Aber ich will jetzt keine Scheiben selber bauen. Wobei die ja nicht wirklich kreirund sein muss um in dem Ventil zu funktionieren. Ob die aus dem Link auch irgendwann brechen würde ist die andere Frage. Wobei mir unklar ist warum das überhaupt passiert.

 

Edit: Die aus dem Link sind 15 mm im Durchmesser, die originale hat 16 mm. Das sollte aber trotzdem gehen, weil die Dichtfläche an der Spule nur 5 mm Durchmesser hat.

Bearbeitet von Polhem

Sehr interessant diese Instandsetzung 👌

Wen Bedarf besteht es gibt noch NOS.

Mit einen gebrauchten gut funktionierenden könnte ich auch noch bedienen.

...mit der Kante das Messing abgetragen. Unklar, ob das schon eine heile Scheibe macht, oder erst die Zerbrochene mit einer dann scharfen Bruchkante...

 

Die Scheibe wird ja magnetisch mit ihrem Schwerpunkt in der Mitte gehalten. Durch die Abbrüche verschiebt sich der Schwerpunkt in Richtung der unbeschädigten Seite, womit die neu entstandenen Ecken an den Rand gedrückt werden.

Wen Bedarf besteht es gibt noch NOS.

Mit einen gebrauchten gut funktionierenden könnte ich auch noch bedienen.

Danke, gut zu wissen falls das Instandsetzen fehlschlägt. Aber wegen der teilweise nur geringen Lebensdauer der originalen will ich erst mal versuchen einen Weg zu finden die möglichst auch mehrmals reparieren zu können. Scheint ja sehr häufig nur die Scheibe zu sein.

Die Scheibe wird ja magnetisch mit ihrem Schwerpunkt in der Mitte gehalten. Durch die Abbrüche verschiebt sich der Schwerpunkt in Richtung der unbeschädigten Seite, womit die neu entstandenen Ecken an den Rand gedrückt werden.

Dann sollte die Scheibe also doch möglichst kreisrund sein, damit sie möglichst mittig gegen die Spule gezogen wird.

 

Eigentlich müsste man bei einem funktionierenden Ventil doch durch R und C pusten können und die Luft müsste durch W ausströmen, denn die Scheibe liegt ja nur lose zwischen den beiden Spulen? Bei einem defekten ist kein Durchgang wenn ich durch R puste, nur bei C kommt es aus W wieder raus. Vielleicht auch eine zerbrochene Scheibe bei der die Splitter die Scheibe gegen die R-Spule drücken?

...ein 1.4310 in halbhart und auch 0,3 mm Dicke wie die originale Scheibe und die aus dem Link. Der ist fast genauso magnetisch wie die originale Scheibe...

 

Seltsam, denn 1.4310 sollte lt. Datenblatt nicht oder nur sehr gering magnetisierbar sein.

 

...Ob die aus dem Link auch irgendwann brechen würde ist die andere Frage...

 

Wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit. Die enorme Wechselbelastung dürfte zu baldiger Rissbildung führen. Neben dem Material selbst (Härte, Zähigkeit) ist die Randbearbeitung entscheidend (Homogenität, Kerbwirkung).

Aber du hast ja dann Ersatz und weißt wie es geht. Versuch macht kluch...bin gespannt.

 

Edit: Bei einem vergleichbaren Artikel ist angegeben: 1.4016, gestanzt (also weich und mit Grat/unsauberer Kante) - das dürfte nicht lange halten...

 

...Wobei mir unklar ist warum das überhaupt passiert...

 

Wechselbelastung, Wechselbelastung, Wechselbelastung >>> Materialermüdung. Dabei dürfte zusätlich eine Rolle spielen, wie (Un-)Eben die Aufprallflächen auf den Spulen sind bzw. ob dort Fremdkörper/Ablagerungen zu noch mehr Wechselbiegung im Plättchen führen. Also auch Glücksache.

 

...Die aus dem Link sind 15 mm im Durchmesser, die originale hat 16 mm. Das sollte aber trotzdem gehen, weil die Dichtfläche an der Spule nur 5 mm Durchmesser hat.

 

Denke ich auch.

Bearbeitet von eisensturm

Das Mittelteil aus Messing habe ich so übrigens noch nicht gesehen, war bei meinen bisher immer aus Edelstahl.

 

Edit: Die aus dem Link sind 15 mm im Durchmesser, die originale hat 16 mm. Das sollte aber trotzdem gehen, weil die Dichtfläche an der Spule nur 5 mm Durchmesser hat.

Hättest du den eine Quelle für passendes Blechmaterial? Dann könnten wir die ja auch passend zuschneiden.

Wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit. Die enorme Wechselbelastung dürfte zu baldiger Rissbildung führen. Neben dem Material selbst (Härte, Zähigkeit) ist die Randbearbeitung entscheidend (Homogenität, Kerbwirkung).

. . .

Wechselbelastung, Wechselbelastung, Wechselbelastung >>> Materialermüdung. Dabei dürfte zusätlich eine Rolle spielen, wie (Un-)Eben die Aufprallflächen auf den Spulen sind bzw. ob dort Fremdkörper/Ablagerungen zu noch mehr Wechselbiegung im Plättchen führen. Also auch Glücksache.

Interessanter Hinweis. Also immer schön die Kanten Glätten und verrunden.

Hättest du den eine Quelle für passendes Blechmaterial? Dann könnten wir die ja auch passend zuschneiden.

Die selbst herzustellen dürfte schwierig sein, da sie absolut plan sein sollten. Schneiden wird nicht gehen, weil es danach nicht mehr plan ist. Eisensturm hatte mal Wasserstrahlschneiden und schleifen erwähnt. Aber dann sind die Kanten noch nicht glatt. Und das dürfte ziemlich teuer werden. Wenn die aus dem Link gehen wäre mir das lieber.

Na Mensch, dann war das wohl doch ein Angebot?

 

 

Inzwischen hab ich mich mal heimlich gekümmert...

[ATTACH type=full" alt="1750694169979.png]286081[/ATTACH]

 

Und eben noch die Kante manuell bearbeitet...

[ATTACH type=full" alt="1750694461857.png]286082[/ATTACH]

 

[mention=9113]Polhem[/mention]: Möchtest du den Prototyp testen? >PN

 

Wobei die Ermittlung der Haltbarkeit der Billigdinger auch durchaus interessant wäre...

Die selbst herzustellen dürfte schwierig sein, da sie absolut plan sein sollten. Schneiden wird nicht gehen, weil es danach nicht mehr plan ist. Eisensturm hatte mal Wasserstrahlschneiden

Jepp.

und schleifen erwähnt. Aber dann sind die Kanten noch nicht glatt. Und das dürfte ziemlich teuer werden.

Hast du Material zum Testen, dass du mir zukommen lassen kannst?

 

Edit: OK, zwei Quellen braucht es nicht.

...Vielleicht auch eine zerbrochene Scheibe bei der die Splitter die Scheibe gegen die R-Spule drücken?

Naheliegend und schon so gesehen. Die Splitter werden ja vermutlich auch zur Mitte gezogen und können dann eine verklemmtes, unbewegliches Paket bilden.

...kein Durchgang wenn ich durch R puste...

Hatte ich gestern genau so, bzw. war der Durchlass so gering, dass es so wirkte. Das Ventil hatte bis dahin volle Funktion, neigte aber zu leicht erhöhtem Ladedruck. Es handelte sich um das zweite, vor etwa 1 Jahr von mir reparierte Ventil, damals mit gebrauchtem Plättchen. Habe ja gestern die "3. Generation" (mit dem 1. neuen Plättchen :o) eingebaut. Dabei fiel auf, dass dass Surren bei eingeschalteter Zündung bei Nr. 2 viel dumpfer klang und das Plättchen beim Schütteln nicht hörbar war. So kam ich erst darauf, dort mal rein zu pusten. Auch mit Druckluft - ohne Änderung. Öffnen ging dann flott, weil das Gehäuse verschraubt ist.

 

[ATTACH type=full" alt="1750841175440.png]286122[/ATTACH]

 

Das Plättchen war noch ganz, klebte aber hartnäckig an der unteren Spule. Da war so ein Belag, der wie vertrocknetes Graphitfett wirkte und klebte. In diesem Fall hätte also eine reinigende Spülung geholfen.

 

Da das Plättchen recht verschlissen ist...

 

[ATTACH type=full" alt="1750841667206.png]286123[/ATTACH]

 

...habe ich natürlich gleich ein neues eingebaut. Somit kannst du jetzt nicht mehr den Prototyp testen, sondern musst dich mit einem aus der (Klein-) Serie begnügen.

 

[ATTACH type=full" alt="1750842050889.png]286124[/ATTACH]

 

1.4031Mo, wasserstrahlgeschnitten, sicherheitshalber trotzdem nochmal wärmebehandelt/entspannt, Kanten manuell gerundet/geglättet

...Vielleicht auch eine zerbrochene Scheibe bei der die Splitter die Scheibe gegen die R-Spule drücken?

 

Naheliegend und schon so gesehen...

 

Sah so aus. Also dreifach geschichtet, da bewegte sich nix mehr.

 

[ATTACH type=full" alt="1750848315612.png]286125[/ATTACH]

 

 

Oder so, wo die schmale Scherbe auch schon den Draht gefährdete:

 

[ATTACH type=full" size="456x413]286126[/ATTACH]

Hatte ich gestern genau so, bzw. war der Durchlass so gering, dass es so wirkte. Das Ventil hatte bis dahin volle Funktion, neigte aber zu leicht erhöhtem Ladedruck. . . . Öffnen ging dann flott, weil das Gehäuse verschraubt ist.

Verschraubung ist genau der richtige Ansatz. Mit den aufgebrochenen Gehäusen klappt das nach meiner Einschätzung nicht so gut, weil keine glatte Dichtfläche mehr da ist. Habe mal ein Gehäuse nachgebaut und gedruckt - erst mal nur zum testen ob alles reinpasst. Mit O-Ring Dichtung zwischen Boden und Deckel und 2 M4 Schrauben von unten.

 

Wenn das so klappt, dann hätte man ein Gehäuse das man sich bei Bedarf drucken (lassen) kann und das man mit überall verfügbaren O-Ringen und Kontakten für den Stecker mit Spulen aus einem alten Ventil bestücken kann. Ob dann eine gekaufte Scheibe hält oder es doch eine angefertigte wie die von Eisenstrum sein muss, könnte man mal ausprobieren.

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