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Saab 900i '86 nach langer Standzeit wiederbeleben.

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Schau mal in den Link zum WHB, der enthält auch die Pläne für die K-Jetronic der letzten Jahre, auf jeden Fall zurück bis 87. Auch wenn sich wohl wirklich jährlich was geändert hat, wäre das zumindest ein guter Anhalt für dich, falls es den 86er Plan darin nicht geben sollte.

Link zum WHB hab ich hier am Tablet aber gerade nicht parat.

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[mention=800]patapaya[/mention] die PDF's hab ich mittlerweile alle heruntergeladen, da gibts eben B201i K-Jet '87 oder LH-Jet '86. Dennoch danke dir für die schnelle Antwort. Irgendwo in der Mitte wird die Wahrheit wohl liegen, ich denke das muss ich dann mit dem Abgleichen, was ich bei mir im Auto finde.
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Mal eine grobe Liste von dem, was noch ansteht bzw ich mir vorgenommen hab, ganz grob nach Priorität geordnet. Kein Anspruch auf Vollzähligkeit.

 

1. Motor u Getriebe ziehen

2.Beides (teilweise) zerlegen, reinigen, entrosten und neu abdichten

3. (potentiell Motor Überholen)

4. Elektrik...

5. Motorraum reinigen, auf Rost prüfen, bei Bedarf Rostschutz und neuen Lack verbringen

6. Lenkung auf Dichtigkeit prüfen, ggf überholen

7. Bremsleitungen auf Rost prüfen, im zweifel neu

8. (Hauptbermszylinder überholen. In anbetracht des Zustandes (Rost) in dem alles andere an diesen Kreislauf angeschlossene war ist das eigentlich Pflicht.)

9. Rost an Karosserie sichten, beseitigen und konservieren, wo nötig Reparieren

10. Rost am Fahrwerk sichten, beseitigen, konservieren, ggf reparieren/erneuern

11. Zustand Fahrwerk allgemein, evtl Verschleißteile erneuern

12. Auspuff neu

13. Windschutzscheibe reparieren/neu

14. Reifen neu

Bei so einer Liste wird ein normaler Urlaub nicht reichen.

 

Wenn du zunächst nur die Gasanlage ausbaust und die Bremsen gängig machst, könntest du erst mal ein wenig fahren

Das hilft bei der Priorisierung der nächsten Reparaturen.

Könnte gut sein das das Kaltstartphänomen nach Ausbau der Gasanlage weg ist.

VG

Frank

  • 11 Monate später...
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Sooo, lange ist es her, aber es ein paar Updates. Ist ja seit dem letzten Beitrag hier auch schon fast ein Jahr vergangen. Dementsprechend hat sich einiges getan, wenn auch nicht ganz so viel wie ich das gern hätte. Aber von vorn:

 

Nachdem ich ja letzten Sommer hier meine To-Do's grob umrissen hatte, hab ich mich ans Werk gemacht und erstmal fleißig auseinandergenommen und "entkernt". Motor und Getriebe waren da der erste und aufregendste Schritt.

 

Beides wurde aus dem Auto entfernt, von einander getrennt und dann erstmal zerlegt.

 

Beim Getriebe hab ich mich auf das öffnen der von aussen zugänglichen Deckel und Abdeckungen beschränkt, sowie die Antriebswellentöpfe entfernt. Größtenteils um die Dichtungen, an die ich heran kommen konnte, zu ersetzen.

 

Beim Motor gings da etwas mehr zur Sache. Den habe ich komplett in seine Bestandteile zerlegt und mir dessen innereien mal gründlich angesehen. Nach dem Abnehmen der Kopfes wurde schnell klar, dass sich in einem Zylinder, wohl auf Grund von Kühlwasser im Zylinder während der längeren Standzeit Rost eingefressen hatte. Deutlich sichtbares und Spürbares Pitting auf der Unterseite des Zylinders waren die Folge. In meiner Bewertung gabs zwei lösungen:

 

1. Den alten Motor aufbohren lassen und mit übermaßkolben weiter machen

2. Einen neuen Block besorgen

 

Da Idee 1 aufgrund mangelnden Angebotes für Übermaßkolben und den Kosten verbunden mit dem aufbohren lassen des Blockes nicht sehr praktikabel erschien, bagann ich mich nach einem Ersatzmotor um zu schauen. Fündig wurde ich wenig später bei Marktplaats, wo jemand einen B201, ebenfalls von '86 in Vergaservariante und mit der Hälfte an Kilometern auf dem Buckel zu einem annehmbaren Preis anbot.

Ein paar stunden auf niederländischen Autobahnen später hatte ich dann den zweiten Motor zum zerlegen zuhause.

 

Beim Zerlegen machten sich dann einige Unterschiede zwischen den beiden Motoren bemerkbar. Die waren mir, ob mangelnder Begutachtung vor Kauf, nicht aufgefallen. Sie beliefen sich hauptsächlich auf die Aufnahme und den Typ des Anlassers (Der Tauschmotor hat noch den alten, großen Anlasser unterm Krümmer) sowie dazu gehörend den Stirndeckel an der Schwungradseite. Ausserdem unterschieden sich Ölpumpe und dazu passend das Kettenrad der Steuerkette. Insgesamt hatte ich aber dennoch alles da, um einen kompletten Motor zu bauen.

 

Den nackten Block habe ich dann erstmal beim Motorenbauer um die Ecke abgegeben und Hohnen lassen.

 

Im weiteren Verlauf meines Urlaubs habe ich dann den Vorderen teil des Autos einmal komplett leer gemacht. D.h. Fahrwerk vorne raus, gesamten Motorraum leer, Stoßstange, Scheinwerfer, frontblech, kabel, leitungen,... alles entfernt. Das einzige was zurück geblieben ist ist der Bremskraftverstärker. Darauf folgend bin ich mit Spachtel (dem werkzeug), schraubenzieher und Bürste dem angesammelten Dreck im Motorraum und in den Achswellentunneln zu leibe gerückt. Das stellte sich als absolute Sisyphosarbeit heraus, weshalb ich mir recht zeitig einen Kärcher zur Hilfe nahm. Nach zwei Stunden konnte ich dann endlich das Blech an den Böden der Achswellentunnel bestaunen. Siehe da: keine Durchrostungen! Scheinbar hat der zentimeterdicke Dreck über die Jahre doch den Sauerstoff fern gehalten.

  • 10 Monate später...
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Soo, hier gehts mal weiter, weil is ja auch was passiert. In etwa so:

 

Motor rein, festgestellt man hätte den querlenker links erst einbauen sollen, eine woche Frust und Kleinigkeiten zum drüber hinweg täuschen, dann den Motor nochmal gezogen. Querlenker eingebaut. Check.

 

Zufällig nen bezahlbaren gebrauchten Tripodentopf gefunden, kurz Diff-Deckel ab um die Tripode tauschen zu können, schraube im Gehäuse abgerissen. Fuck. Egal, erstmal weiter: Simmerringe im Antriebswellenflansch getauscht (die alten waren steinhart, konnte man rausbröseln), beide Tripodentöpfe eingebaut, versucht die kaputte Schraube raus zu drehen, gehäuse gerissen. Doppelfuck, siehe https://saab-cars.de/threads/schaden-getriebegehaeuse.86332/page-3#post-1727235

 

Ersatzgetriebe besorgt, ein ganzes Auto voll 8v Steili Teile dazu bekommen (zum Glück, wie sich rausstellte).

Tripoden aufs neue Getriebe umgeflanscht, Schaltstange getauscht (war z.Gl. dabei) Motor und Getriebe wieder rein. Vorderachse wieder eingebaut, Saab stand zum ersten Mal seit 3 Jahren auf eigenen Rädern (Yay!)

 

Motor lief gut, etwas überdruck im Kühlsystem (Hm, komisch...🤔) ersten Probefahrten gemacht, alles super! Zündkerze raus zum gucken. Am nöchsten Tag beim Starten: Pft-Pft-Pft....

Gewinde kaputt. Reparaturversuch erfolglos, zum Glück hatte ich nen guten Kopf zum Getriebe dazu bekommen! Also kopf ab, neuen Kopf fertig gemacht, kopfdichtung gesucht (siehe https://saab-cars.de/threads/kopfdichtung-fuer-den-8v-nur-woher.86681), neuer Kopf drauf, Läuft wieder Top.

 

So in etwa der Stand der Dinge aktuell.

 

TL;DR: Drei schritte vor, zwei zurück und so weiter...

 

Egal, viel gelernt, jetzt sollte alles Laufen (klopfaufholz).

 

Anbei ein Paar Fotos, von den Karosserie-Problemstellen zum drüber nachdenken.

 

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Tolle Story! Erinnert mich an meinen Scheunenfund, den ich nach 20 Jahren Stillstand wiederbelebt habe. Und deiner scheint auf dem Weg zu einem guten Exemplar zu sein, an dem man viele Jahre Freude haben kann. Weiter so!

Ja, schöne Story.

Erinnert mich an meinen roten 84er 8V Vergaser GL mit Venturi-Anlage, den ich 2014 aus den NL holte, lange Jahre in meiner Sammlung stand (mit Bewegungsfahrten), und nun seit Stück für Stück Instandsetzung seit 4 Jahren seinen Weg wieder auf die Straße finden soll ... hoffentlich noch bis zum Sommer, wenn der Schrauber meines Vertrauens nächste Woche gute Nachrichten für mich hat. Und ich mache es wie Du: erstmal so alles zum Laufen bringen, und dann wieder die LPG-Anlage in Betrieb nehmen.

Glücklicherweise blieben mir böse Überraschungen beim Motor und sonstigen Fahrwerks- und Getriebeteilen erspart.

 

Also, dran bleiben.

  • Autor

[mention=3013]ST 2[/mention]

Das mit dem LPG ist an sich ja auch eine feine Sache. Ich hab das Gefühl, das ganze war und ist in den NL nach wie vor ein viel größeres Thema als hierzulande. Hier in Grenznähe ist das vielleicht auch dehalb nicht so unüblich, auch bei neueren Autos. Ob ich das bei meinem nochmal in Betrieb nehme wird sich zeigen, alle relevanten Teile bleiben in jedem Fall auf Lager. Erstmal muss er auf die Straße. Übers Sprit(kosten) sparen kann man sich dann, irgendwann, noch mal Gedanken machen.

 

Schön, dass auch dein GL auf dem Weg auf die Straße ist. Ich drück dir auf jeden fall die Daumen, dass alles klappt. Und dass dein Schrauber in allen belangen mehr Geschick und Sorgfalt an den Tag legt als ich. Dann spart man sich auch ne Menge Arbeit😅

  • 1 Monat später...
  • Autor

So, manchmal gehts schneller als man denkt. War eben beim Tüv um die Ecke und hab mich mal erkundigen wollen ob und wie das mit so ner Vollabnahme klappt. Da sagt mir der Prüfer, dass ich gar keine vollabnahme Brauche, da ich ja alle Papiere noch hab! Man muss ja auch mal Glück haben...

 

Hab für kommenden Freitag jetzt nen Termin beim Tüv. Bis dahin werd ich noch zwei Türen schweißen und mich um ein paar Kleinigkeiten kümmern müssen. Der Steinschlag bleibt erstmal so, ich hoffe mit dem durch zu kommen und den danach ggf reparieren zu lassen.

 

H-Abnahme steht dann noch auf einem anderen Blatt, aber das schau ich dann wenns passt. Erstmal muss die Möhre auf die Straße. Und ne erste Einschätzung was ich fürs H noch machen muss kann ich mir dann ggf im Zuge der HU auch geben lassen.

  • 2 Wochen später...
  • Autor

Manchmal klappt es besser als man es erwartet! Tüv am Freitag bestanden, und gleich das H-Gutachten dazu bekommen! Seit Montag ist das Auto angemeldet, hab gestern die ersten ausgedehnten Probefahrten gemacht. Erstmal in der Heimat eine längere Runde über Landstraßen und ein paar kilometer Autobahn.

 

Bisherige Erkenntnisse: Der Kahn läuft ganz gut. Er macht einiges an Geräuschen die nicht besonders gut klingen, aber das lässt sich denke ich halbwegs eingrenzen. Vor allem das Getriebe meldet sich unter Last in allen Gängen ein wenig, was ich aber fürs erste so hinnehmen muss.

Der Endtopf klappert hinten an der Karosserie. Das ist nervig, aber nicht weiter schlimm denke ich.

Die Hitzeschutzbleche scherbeln bei kurvenfahrt an den Bremsscheiben. Kein schönes Geräusch, aber technisch nicht wirklich problematisch denke ich. Fällt für mich also in die selbe Kategorie wie der Endtopf.

Bremsen tun's 1A, da ist aber auch fast alles neu.

Der Motor läuft ganz okay, zieht gut oberhalb von 2000 rpm, darunter ist er ziemlich ruckelig. Muss ich nochmal nach schauen, ist aber auf der Autobahn nicht wirklich ein großes problem.

Zu meiner Freude funktioniert der Tempomat einwandfrei!

 

Ansonsten fährt er sich sehr angenehm. Nicht zu laut, recht angenehme Sitzposition, und der abblendbare Rückspiegel sind wirklich angenehm, vor allem in Vergleich zu meinem DAF, aber ich denke der vergleich ist auch nicht ganz fair.

 

Ich werd ihn erstmal fahren. Mal gucken was sich durch einfache, regelmäßige Benutzung vielleicht legt, ansonsten ein wenig Service und schauen, wass sich vielleicht optimieren lässt. Hab da schon ein paar Ideen.

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