Ölschlamm, welche Motoren sind primär betroffen?

das Problem ... des tief sitzenden Ansaugs, der den Schlamm mit aufnimmt und im Motor verteilt.
Nein, dann hast du dir (und er sich) die Horrorsiebe nicht richtig angesehen. Das Problem ist, dass sich das Sieb so zusetzt, dass der Motor den Öl-Mangel-Tod stirbt!
 
6,5 Jahre später gibt es aus meiner Perspektive neue Erkenntnisse, welche Motoren aufgrund der besonderen Konstruktion = Lage Katalysator nahe Motor/Ölwanne betroffen (theoretisch und praktisch) primär sein können und welche nicht, siehe https://www.saab-cars.de/threads/saab-ecopower-konzept.79616/
Das wäre auch die Erklärung, warum frühe B204L (Turbos) weniger betroffen sind/waren und Nicht-Turbos wiederum auch nicht.
Andererseits hat die Zeit inzwischen wohl mehr oder weniger alle Exemplare ohne entsprechende Ölwechsel-Intervalle ausgesiebt, egal ob wegen Ölschlamm-Problematik oder nicht.
 
Einigkeit dürfte mittlerweile jedenfalls dahingehend bestehen, daß insb. die Motoren unter Ölschlamm leiden, die lange Ölwechselintervalle deutlich oberhalb der 10t km Marke bekommen haben, sei es B2x4 oder B2x5.

Mir sind über die Jahre auch B2x4i (also Sauger) begegnet, die an Ölschlamm verreckt sind. Nicht so deutlich viele wie bei den Turbos, aber eben auch da. Gemein war allen, daß sie lange Ölwechselintervalle bei gleichzeitig erschwerrtem Einsatzprofil wie viel Kurzstrecke und viel Kaltstarts hatten.
 
Man möge zwischen Schlamm und Ölkohle unterscheiden. :smile:
Verkoken tun die B205 und B235, weil da der Kat unter der Ölwanne sitzt und zusätzlich für Temperatur sorgt.
Ist wie eine Friteuse, die mit 250°C betrieben wird. Da verbrennt auch das Fett. Verstärkt durch die mangelhafte Kurbelgehäuseentlüftung. Dadurch ein Effekt wie im Schnellkochtopf. Unter Druck und hoher Hitze verbrennt das Motoröl und es bildet sich Kohle, die irgendwann das Sieb vor der Ölpumpe verstopft.
Schlamm ist dagegen nur Dreck, welches nicht mehr vom Öl aufgenommen werden kann und sich im Motor ablagert...
Vermeiden kann man Beides nur durch regelmäßen Ölwechsel mit gutem Öl.
Die Ölwechselintervalle von 30.000km, wie vom Hersteller vorgeschrieben, sorgen für vorzeitigem Verschleiß. Zuerst der Lader, dann der Motor.
 
Zuletzt bearbeitet:
...Verkoken tun die B205 und B235, weil da der Kat unter der Ölwanne sitzt und zusätzlich für Temperatur sorgt. ...
Auch die späten 204 und 234 hatten den vorverlegten Katalysator (ich vermute wegen verschärfter Abgasvorschriften).
Die Probleme traten da genauso auf. Ich hatte einen 98er 9-3 B204i vor dem Schrott gerettet, den konnte man ziemlich genau 30km fahren und dann ging die Öldrucklampe an.
Abstellen und nach ein paar Minuten neu starten und es ging wieder gut für 30km. Der war so verdreckt das er sich im Betrieb das Sieb zugesetzt hatte.
Der Wagen fährt heute noch bei uns und bekommt alle 10.000 km 5W40
 
Was auch noch eine Rolle spielt, ist die Ölmenge im Motor. Beim 9000 passen beim Ölwechsel mit Filter 5 Liter rein.
Beim 9³-I und 9-5 nur 4 Liter. Irgendwann sind die 4 Liter gesättigt und können keinen Dreck mehr aufnehmen, also lagert sich der Dreck als Schlamm ab...welcher dann verkokelt und harte Brocken ergibt.
Ich habe mal einen 9-5 zerlegt, der keine 60.000km gelaufen hat und völlig dicht war. Da hatte man sich an den 30.000km-Ölwechselintervall gehalten. Also hatte der Motor nur 2 Ölfüllungen gehabt, bei 0 km und bei 30.000km. Die Dreckschicht war teilweise 15mm dick.
Motor und Turbolader waren gleichzeitig geschrottet.
Wir haben damals schon unseren Kunden empfohlen, einen Ölwechsel zwischen 10.000 und 15.000 km machen zu lassen. Und wer sich dran gehalten hat, hatte auch keine Probleme. Da liefen Motoren und Turbolader problemlos auch 350.000km.
Und wer sich nicht dran gehalten hat, der hatte spätestens bei 100.000km den Lader platt, verstopfte Ölsiebe, verstopfte Ölfilter, Kettenantrieb verschlissen.
Und Kurbelwellenlager in der Regel nur ein paar tausend km später.
Da waren Schäden, die wir vom 900 und 9000 nicht gewohnt waren.
 
Diese Problematik ist ja nun hinreichend bekannt und auch durch viele Erfahrungen aus der Praxis hinreichend belegt ……:rolleyes:……
Aber lieber den Motorschaden riskieren als alle 10.000km einen Ölwechsel zu machen……wie oft könnte man einen Ölservice machen für das Geld was ein Motorschaden kostet ……:rolleyes:……

Aber lassen wir das……was nicht in die Köpfe reinwill kommt auch nicht hinein ……asdf……

Gruß Thomas
 
Auch die späten 204 und 234 hatten den vorverlegten Katalysator (ich vermute wegen verschärfter Abgasvorschriften).
Das passt aber nicht so recht. Der Kat war zumindest beim 902 schon vorher unter der Ölwanne. Die Vorverlegung, die dann kam, war die Teilung auf 2 Kats, von denen der erste dann nicht mehr unter sondern vor dem Motor, direkt hinter dem Turbo saß. Siehe https://www.skandix.de/de/fahrzeug-teile/auspuff/abgasreinigung/katalysator/1033404/ da sitzt dann auch die Kontrollsonde weiter vorne, zwischen den beiden Kats.
 
Das passt aber nicht so recht. Der Kat war zumindest beim 902 schon vorher unter der Ölwanne. ...
Wichtig war mir, das auch bei den B2x4 im 900 und 9-3 das Öl durch den Kat zusätzlich aufgeheizt wurde und auch da die Probleme auftraten. uns ist von einem 97er Cabrio auch ein B234i gestorben.
Vor dem Kauf wurde es nur im Stadtverkehr bewegt und auch die Ölwechsel nur alle 20.000 gemacht. Ich habe dann zwar die Wanne ab gehabt und Wanne, Sieb etc. gereinigt und gedacht ich tue dem Motor mit 0W40 mal was Gutes. Leider hat dieses Öl dann auch den ganzen Dreck im Motor gelöst und das Sieb wieder verstopft. Resultat war ein abgerissenes Pleuel im Zylinder 3 und ein kleines Loch im Block.
Seitdem bekommen der 9000, 900, 9-3 immer 5W40 und der 9-5 5W30 und zwar alle so zwischen 9.000 und 11.000 km oder nach einem Jahr. Auch die Automatikgetriebe im 9000 und 9-5 kriegen jedes Jahr neues Öl egal welche (Un)Laufleistung.
Seither haben wir keine Probleme mehr mit den Motoren und Getrieben. Seit 2016 haben wir die vier zusammen ca. 150.000km bewegt.
 
Wichtig war mir, das auch bei den B2x4 im 900 und 9-3 das Öl durch den Kat zusätzlich aufgeheizt wurde und auch da die Probleme auftraten. uns ist von einem 97er Cabrio auch ein B234i gestorben.
Ja, nur hattest du weiter oben geschrieben
Auch die späten 204 und 234 hatten den vorverlegten Katalysator
und wir sind hier im 902/931 Bereich. Ich weiß nicht ob es ganz am Anfang auch 902er gab, die den Kat beim VSD hatten, aber im Wesentlichen dürfte das schon alle 902 betreffen.

Vor dem Kauf wurde es nur im Stadtverkehr bewegt und auch die Ölwechsel nur alle 20.000 gemacht. Ich habe dann zwar die Wanne ab gehabt und Wanne, Sieb etc. gereinigt und gedacht ich tue dem Motor mit 0W40 mal was Gutes. Leider hat dieses Öl dann auch den ganzen Dreck im Motor gelöst und das Sieb wieder verstopft.
Das hält mich immer davon ab die Flasche mit der Motorspülung, die hier neben mir steht, in einen der Saabs zu kippen. Die bekommt der Opel, aber der kann das ab und kann es im Kopf auch brauchen.

Wobei die Intervalle auch dem Bedarf entsprechen dürfen. Ich habe im 902 mit LPG und Langstrecke nur zwei mal im Jahr gewechselt, also gut 20tkm. Da kam deutlich helleres Öl raus als in unserem Kurzstreckenwagen nach einem 1/4 der Strecke. Darf man selber entscheiden, wenn man sich keine Gedanken machen will, dann eben entsprechend häufig.
 
Bei LPG-Betrieb landen deutlich weniger Ruß-Partikel durch den "blow-by" im Motoröl.
darum sind solche Motoren grundsätzlich innen deutlich sauberer...und auch das Altöl nach 20.000km deutlich heller.
Kann und darf man auch nicht miteinander vergleichen.
Was man aber nicht vergessen darf, ist die Tatsache, daß nach einer gewissen Laufleistung und auch Alter das Motoröl in seiner Schmierfähigkeit nachlässt.
Die langkettigen Moleküle werden durch Druck und Hitze aufgespalten und irgendwann reisst der Schmierfilm.
Kolbenfresser und Lagerschäden sind dabei die Folge.
...
Ich "trage" meinen 9-5 aero mit B235R förmlich über die Straßen und habe dennoch einen Ölverbrauch von ca. 0,25 Litern auf 1000km.
Bei jedem Tankstopp gibt es also neues Öl , also ein fliegender Ölwechsel, innerhalb 10.000km Laufleistung.
Dies sollte ausreichen, keine Verkokungen zu bilden...denn es gibt ja immer wieder frisches Öl, welches Dreck binden kann.
...
Und wenn Öl verbraucht wird, geht doch bestimmt auch der Dreck durch den Auspuff, oder?
...
Wer so denkt, sollte sich besser ein E-Auto kaufen.
Das Problem ist allgemein bekannt und heute immer noch aktuell vorhanden. Es gab reichlich Neuerungen in Sachen Kurbelgehäuseentlüftung, um den Druck zu reduzieren.
Ab 2004 sogar einen neuen Motorblock, mit größerer Ölfalle, etc.
Aber selbst bei diesen Motoren ist das Problem nicht behoben, wenn nur billiges 10W-40 verwendet wird. (und dies wurde nie von SAAB geändert .)

Wir hatten damals nur die Wahl, ein vollsynthetisches Motoröl zu nehmen, welches die Hitze vertragen kann und die Intervalle zu kürzen.
Da es damals nur 0W-30 oder 0W-40 gab, mussten wir den größeren Kettenverschleiß in Kauf nehmen.
Das Problem gab es auch bei Mercedes und BMW. Super toller Schmierstoff für Turbolader...aber die Ketten gingen hinüber.
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Ich kann darüber ein Buch schreiben...hatte damals sogar dauerhaft Kontakt zu Saab Deutschland und bis Schweden.
Zeitgleich Kontakt zur TEXACO/DEA, die uns mit Öl belieferten.

Ich kann jedem SAAB-Besitzer nur raten, sehr gutes Öl zu benutzen und dies regelmässig zu erneuern.
Da die Besitzer ja auch noch wechseln, ist dieser Rat immer noch aktuell.
.
 
Wenn ich die Beiträge hier lese, wundere ich mich etwas, dass die meines Wissens vorgenommenen Veränderungen in Material und Konstruktion von B2x4 auf B2x5 keine Erwähnung finden.

Meines Wissens wurden z.B. Kolbenringe geändert.

Ein Saab-Fachmann, der mein Ölsieb gereinigt hat, sprach von minderwertigeren Materialien, die das Verkokungsproblem noch zusätzlich begünstigen.

Werden zur Verminderung von Abrieb/Verschleiß nicht Schmiedekolben angeboten?

Bitte korrigiert mich wenn ich was falsch sehe oder nicht verstanden habe.
 
Ja, von B2x4 zu B2x5 wurde u.a. auch die Kolbengeometie geändert.
Aber Schmiedekolben haben mit ihrem höheren Laufspiel im Vergleich zum (aufwändigeren) Gusskolben kaum einen positiven Effekt.
 
Ich werfe nochmal etwas zum Nachdenken in den Raum:
9000er bis bis MJ 1993 und 900er bis MJ 95 Ölthermostat öffnend bei 80°, danach 105°.
 
Die 25° mehr machen den Kohl nicht fett. Das Problem entsteht, wenn 200°C erreicht werden und billiges Öl benutzt wird. Denn billige Suppe fängt bei 150°C an, zu verbrennen. Teures, vollsynthetisches ist deutlich stabiler und hält die 200°C wenigstens kurzfristig aus. Und natürlich frühzeitig Öl erneuern, bevor sich der Dreck absetzen kann.
Aber das sind alles Diskussionen, die 30 Jahre bekannt sind. :smile:
 
Die 25° mehr machen den Kohl nicht fett. Das Problem entsteht, wenn 200°C erreicht werden und billiges Öl benutzt wird. Denn billige Suppe fängt bei 150°C an, zu verbrennen. Teures, vollsynthetisches ist deutlich stabiler und hält die 200°C wenigstens kurzfristig aus. Und natürlich frühzeitig Öl erneuern, bevor sich der Dreck absetzen kann.
Aber das sind alles Diskussionen, die 30 Jahre bekannt sind. :smile:
Ich halte eine Kühlung ab 80 aus meiner Erfahrung recht sinnvoll, zumal ein Nebenstromkühler.
Warum die Thermostaten selbst für den Einser mir nichts dir nichts auf 105° ersetzt wurden, verstehe wer will.

Ich fahr kein Kohl, aber 80 zu 105 ist schon ne Nummer.
 
@bantansai 25°C mehr, bevor der Ölkühler geöffnet wird, sehe ich nicht als Problem an. SAAB ist ein schwedisches Auto und in kühlen Regionen unterwegs.
In anderen Ländern wie Deutschland, gibt s Geschwindigkeitsbegrenzungen.
In Germany kann es zu 220km/h Dauerfeuer geben...und nach der Ausfahrt Dauer-Stau. Und da kommt es zu dem Problem von 220°C-Öltemperatur, di4e kritisch sind.
Da hilft Dir das Öltermostat, welches bei 85° öffnet wenig...und ein zusätzlicher Ölkühler, der nur durch Fahrtluft gekühlt wird auch nur gering weiter.

Ich kann Deine Gedanken verstehen.
Alles bißchen besser machen ist besser, wie original.

Aber rein physikalisch und auch chemisch ist ein gutes vollsynthetisches Motoröl und nach 10.000km Ölwechsel die bessere Logik.

Fahrprofil :"Ich fahre zuhause los, ca. 3 km bis zur BAB3, dann Richtung Frankfurt am Main, sind ca. 330km."
Das im Dauerfeuer, immer über 200km/h, nur im Kölner Ring kurz abbrechen, damit die Knolle nicht zu teuer wird, dann der Elzer Berg....immer gern genommen für 160 Taler.
Und bei Frankfurt wird man dann auf irgendeinen Parkplatz gelotst...weil man ja zur IAA möchte.
Und auf dem Parkplatz platzt der Motor.
Beim Einparken gab es das Loch im Motor, wo man das Pleuel begutachten konnte.
NICHT bei meinem 9000, sondern bei seinem 9-5 -Troll.
...
Mechanisch halten alle Motoren die Leistung und auch Laufleistung aus...wenn man sie pflegt und behutsam behandelt.

Ich habe jedenfalls noch keinen Motor kaputtgefahren. :smile:
Und auch noch keinen Turbolader.
Und ich war nicht immer als OPA unterwegs. :biggrin:
(50 Kilometer Landstrasse inner halb 25 Minuten...ist deutlich über 70 oder 100)
Und 200 kommt man dabei auch leicht, aber nicht leichtsinnig.
Sonst würde ich hier nicht schreiben.

@bantasei Deine Erfahrungen...plus meine Erfahrungen...plus noch viele mehr Erfahrungen anderer user ergeben dieses Forum.
Aber wenn Du ein Battle möchtest...meine Oma ist dicker, wie Deine. ... :biggrin:
 
Wenn nur über Ölsorten geschrieben wird (#69, #71) dann wird doch die Bedeutung der geheimen Beimischungen gering geschätzt?

Vielleicht will man ja keine Werbung/Abrratung (ist vergleichende Werbung nicht erlaubt?) machen???
Erfahrungen werden mit den konkreten Produkten gemacht.
Dann vielleicht Nennung der genauen Ölprodukte per Nachfrage in PN?

Ich las neulich über "0W40 New Life" das extra für ältere Motoren erfunden worden sei. Das leuchtet mir ein. Wenn "Dreck" wegzupuffern funktioniert und Aufgabe des Öls ist.

Ich (2,3 mit Turbo im 9000 von 1996) habe 10W40 von Norauto (vom Fass) genommen, weil 10W40 vom Vorbesitzer verwendet wurde (und es ein günstiges Komplettangebot war und kurzfristig klappte). Und ich beabsichtige bald erneut Ölwechsel zu machen. (Angestrebt: Wechsel-Intervall eher bei 5tkm.)
 
.... endlich wieder eine Öldiskussion mit allen theoretischen Erwägungen....:cool:
 
.... endlich wieder eine Öldiskussion mit allen theoretischen Erwägungen....:cool:

Naja, sooo schlimm ist das doch grundsätzlich nicht, oder?

Solange man sich auf einer gesitteten Ebene beim Diskutieren bewegt,...kein Rumgeprügel und -Gewüte wegen Motoröl..das wäre meines Erachtens wünschenswert, aber auch machbar.
 
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