30. Juni 200520 j Autor Hallo, kommen wir nun vom Automatikgetriebe zur Kurbelwelle (Kw) zurück. Nachdem ich die Kw aus dem E-Herd genommen habe und sie nochmalig auf die “Holzlatten-Sparrennägel Konstruktion“ gelegt habe. Habe ich feststellen müssen, dass es eine Geradheitsabweichung von 0,06mm vorhanden ist. „DAS HABE ICH MIR ANDERS VORGESTELLT“ und mal mit einem 25 jahre altem Tabellenbuch die Anlassfarbkarte an die Kw gehalten. Alle Zapfen => Farbton “Goldgelb“ also 230°C. Langes Kw Ende Farbton “Dunkelblau“ bedeutet 290°C. Auch bei so geringen Temperaturen scheint sich da was zu tun. Unzufieden mit den 0,06 mm Geradheitsabweichung die vor dem Anlassen 0,01mm betragen hat, konnte ich es nicht sein lassen, nochmalig auf Ihr herum zu drücken. Nach 3 durchgängen wieder das gewünschte Resultat 0,02mm. Nun blieb das Problem des leicht “angegammelten“ 2. Pleuelzapfens. Der Beste Gang für so etwas ist es hier zu Lande, zu “Sauer & Sohn GmbH & Co KG“ zu gehen und sich mit der Welle beraten zu lassen. Kw prüfen / Schlag-Riss-Härte und die Zapfen polieren lassen. Prüfprotokoll erhalten und alles I.O.. Nun begann wieder die Montage mit dem 200 PS angetriebenen, selbstgefertigtem Flaschenzug "Motorhebezeug". 1. Foto => Motor anheben durch Fahrstufe R des hinteren Saabs. 2. Foto => Fahrzeug unter den Motor schieben. 3. Foto => Motor ablassen durch sanftes vorrollen lassen des hinteren Saabs.
30. Juni 200520 j ...... 1. Foto => Motor anheben durch Fahrstufe R des hinteren Saabs. 2. Foto => Fahrzeug unter den Motor schieben. 3. Foto => Motor ablassen durch sanftes vorrollen lassen des hinteren Saabs. Du Matthias, da Du anscheinend mehr als einmal im Leben einen Motor ein- und ausbaust, warum kaufst Du Dir nicht eine kleine E-Seilwinde? Die Dinger kosten nicht viel und ich habs nicht bereut. P.S. zum Ablassen, wenns zu schnell geht (ist bei den günstigeren der Fall, da die nur eine Geschwindigkeitsstufe haben), kann man die Seilwinde über einen Stelltrafo zum Senken schön runterregeln.... Hätte nicht gedacht, dass man im E-Backofen 290°C bekommt....
30. Juni 200520 j Ist ja köstlich...:lol: Ich baue das komplette Aggregat immer von unten ein... Allerdings nicht in meiner Heim-Garage...
13. März 200718 j Hallo, ich muss hier noch einaml kurz einhaken, auch wenn der Thread uralt ist. Seid ihr sicher, daß die Saab Kurbelwelle aus dem B202 gehärtet ist? Als ich meine Welle mein Motorenmann feinwuchten lassen habe, war sich dieser absolut sicher, daß die Welle nicht gehärtet ist. Auch das wucht-bohren machte mit einem normalen Bohrer absolut keine Probleme. Zudem (wo ich das mit dem Rost vs Nitrieren gelesen habe) habe ich mal eine Kurbelwelle aus einem B234 ausgebaut, der 2 Jahre gestanden hat, und die Welle war voller Flugrost... Gruß
13. März 200718 j Saabs eigene Werkstatthandbücher sprechen von einer "Tenifer" Härtung. (Teniferierung, Carbonitrierung) (s.a. http://de.wikipedia.org/wiki/Teniferierung) Ausserdem bietet Nitrieren/Teniferieren keinen absoluten Rostschutz, sagt Wikipedia. Gruß Stephan PS: Wird eigentlich die ganze Welle so behandelt? Oder nur die verschleißgefährdeten Lagerbereiche?
13. März 200718 j Welche Kurbelwellen denn? ALLE? Oder nur B202 bzw nur B234? Alle Kurbelwellen die ich hier beschrieben habe waren ziemlich sicher nicht gehärtet, siehe wucht-Bohren. Auch sollten die tenifärgehärteten Wellen wenigstens weniger Rosten als ein Pleuel im selben Motor, oder? Dies war auch nicht der Fall. Habe leider keine Bilder davon, aber die Kurbelwelle war verrosteter als die Pleuel.
13. März 200718 j Ich habe hier nur die WHB's zum B202 aus dem 900 -93. Da steht das so. Horst weiß es sicher genauer.
14. März 200718 j Autor Hallo Jan, die Kurbrlwellen sind nicht im ganzen gehärtet. Dann wären sie hart aber nicht mehr zäh. Eine geschmiedete KW ist zäh. Das ist das Qualitätsmerkmal einer geschmiedeten KW. Gehärtet wurden lediglich die Zapfen. Heute Nitriert oder Tenifert man die Zapfen. Die neueren Metoden haben unter anderen bessere Notlaufeigenschaften.
14. März 200718 j Ok, das partielle behandeln erklärt natürlich einiges. Ich dachte bisher aber, daß man nur ganze Werkstücke randschicht härten kann, da durch die Temperatur die gesamte Werkstoffoberfläche aushärtet, also die atomchen da rumdiffundieren. Muss zugeben, daß Werkstoffkunde schon paar jahre her ist, und ich nicht wirklich aufgepasst habe. Aber wie wird sichergestellt, daß man nur die Lagerstellen härtet? Wird da der "Diffusionsträger" draufgepinselt? Habe bei Wikipedia auch nur gefunden wir Salzbadnietrieren geht...aber wurde sowas (also partielles Tenifärhärten) wirklich bei unseren Kurbelwellen angewandt? Mein Motorenmann kann nämlich nur ganze Werkstücke nachträglich nitrieren, nicht partiell.
14. März 200718 j Bei mir ist Werkstoffkunde noch nicht ganz solange her, aber ich kann mich auch nicht daran erinnern mal was von "partieller" Randschichthärtung mitbekommen zu haben. Kenne das auch nur mit kompletten Bauteilen... Hab ich etwa auch nicht aufgepasst??
15. März 200718 j ... Muss zugeben, daß Werkstoffkunde schon paar jahre her ist, ... Na ja, SOOO alt (wenn auch über 17) bist Du ja nun doch noch nicht
15. März 200718 j Das stimmt, aber wenn man nur sein Kurzeitgedächtnis mit mit diesem Thema vollädt, bleibt natürlich nicht besonders viel hängen.
15. März 200718 j Hallo Jan, die Kurbrlwellen sind nicht im ganzen gehärtet. Dann wären sie hart aber nicht mehr zäh. Eine geschmiedete KW ist zäh. Das ist das Qualitätsmerkmal einer geschmiedeten KW. Gehärtet wurden lediglich die Zapfen. Heute Nitriert oder Tenifert man die Zapfen. Die neueren Metoden haben unter anderen bessere Notlaufeigenschaften. Die Zähigkeit bleibt bei einer Rand / Oberflächenhärtung bestehen. Es kann die ganze KW oberflächen-gehärtet werden. Das Kernmaterial bleibt zäh...
22. März 200718 j Wow :eek: Hab mir grad das ganze Thema mit Begeisterung durchgelesen... So verdammt Interessant!!! Hätte ich das bloß früher gewusst, hätte ich die KW von meinem Boxer auch mal so ner Behandlung unterzogen ^^ Geschadet hätte es gewiss nicht... Auf jeden Fall.... RESPEKT!!! Zur Seilwinde: Schonmal über nen Flaschenzug nachgedacht? Wesentlich Präziser (da Umlenkung) -> das Geschwindigkeitsproblem fällt weg! und vor allem braucht man dann keinen starken motor mehr.... Gruß, Alex
23. März 200718 j oT: Ein kleiner faltbarer Werkstattkran bis 1to. tut es allemal besser, weil universeller einsetzbar
23. März 200718 j Autor @ Klaus Der Vorteil liegt im Preis. Selbstgefertigter Flaschenzug aus meiner Lehre (vor 22Jahren) und dem vorhanden 2. Saab mit Automatikgetriebe. Die Deckenhöhe des Carportes von 3,50m. Über diese distance kann man den Motor ohne Kraft in seine Aufnahmen ausrichten und weiter ablassen. Diese variablen Dingsda sind dagegen Schrott. Müsste ich kaufen,bezahlen,holen,Lagern,aufbauen,abbauen usw.. Geschweige von den genauen positionieren auf kleingepflasterten Boden mit so`n universellen, verschiebaren Dingsda. Grüße
23. März 200718 j .. Diese variablen Dingsda sind dagegen Schrott. Ich komme damit eigentlich ganz gut zurecht
24. März 200718 j Ich komme damit eigentlich ganz gut zurecht Da bist Du wohl nicht der einzige. Aber wir haben auch keinen kleingepflasterten Bodenin unseren Garagen.
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