Letzten Endes kann man sehr viele Komponenten des Autos als Assistenzsystem bezeichnen.
Dazu würden auch elektrische Fensterheber, Servolenkung, Bremsassistent usw. gehören.
Aber diese unterstützen lediglich eine Aktion des Fahrers, um z.B. den Kraftaufwand zu
verringern. Wenn ich lenke oder bremse und muss nur wenig Kraft aufwenden, kann ich das
besser dosieren, als wenn man wie früher mit brachialer Gewalt vorgehen musste. Aber sogar
diese Systeme bergen ein Risiko. Beim alten Auto ohne Servolenkung musste man zwar
kräftiger zupacken, aber Probleme hatten einige Leute nur beim Einparken. Spart das Gym.
In den 70er Jahren gab es auf Wunsch eine Servolenkung. Mein BMW 2500 hatte keine.
War für mich ok. Dann kaufte ich einen 2800. Der hatte so eine zusätzlich verbaute. Anderes
Keilriemenrad und der zusätzliche Riemen trieb diese an. Mir war das Fahrverhalten viel zu
schwammig. Also Keilriemen runter und gut wars. Beim 633 CSi war die Servolenkung beim
Rangieren voll da, aber verringerte sich bei zunehmender Geschwindigkeit. Sehr gute Lösung.
Bei einem R30TS, der eine permanente Servolenkung hatte, stellte kurz vor dem Abbiegen
plötzlich der Motor ab. Lenkung und Bremse waren schlagartig so extrem schwer, dass
ich fast im Blumenbeet des Nachbarn gelandet wäre. Ich hatte ja höchstens 30 km/h drauf.
Aber man stelle sich vor, das passiert in einer Kurve, die man locker mit 100 nehmen kann.
All diese Assistenzsysteme funktionieren nur bei laufendem Motor. Man kann ja nicht
ausschließen, dass ein Motor während der Fahrt ausgeht. Wir haben das gerade bei relativ
neuen "Elektronikbombern" schon erlebt. Statt zu helfen, wird der "Assi" zur Gefahr.
Trotzdem akzeptiere ich alles, was MEINE Handlung unterstützt, lehne aber ab, was in
meine Fahrweise eingreift, "ohne mich zu fragen". Also von mir aus ein Abstandswarner,
aber keine eigenmächtige Vollbremsung.
Spielereien wie selbsttätiges Einparken muss man nicht haben, Wer nicht einparken kann,
sollte überhaupt nicht im Verkehr herumgurken dürfen. Hat man doch mal gelernt. Solche
Gimmicks kosten unnötig Geld, sind eine Quelle mehr für (teure) Reparaturen. Darum geht
es aber. Je mehr von diesem Zeug eingebaut wird, umso mehr kann auch kaputt gehen.
Wenn sich manch einer mal darauf besinnen würde, dass er ein Auto lenkt und sich auf
diese Arbeit konzentriert, dann würde auch weniger passieren. Statt dessen spielen viele
mit dem Handy, tappen auf einem Touchscreen herum, beschäftigen sich mit allem Möglichen,
was von der "Arbeit" des Fahrers ablenkt. Das geht hin bis zum Ehestreit am Steuer.
Nicht umsonst gibt es in Bussen das Schild: "Keine Unterhaltung mit dem Fahrer während
der Fahrt!"