"ich arbeite im öffentlichen Dienst in München. Sehr nah an der Politik."
Da haben wir ja eine Gemeinsamkeit - neben unseren Autos. Und auch ich bin nicht mit allen in der dortigen kommunalen Politik beschlossenen Dingen, die ich - freilich mit einem gewissen Spielraum - umsetzten muss, rundum einverstanden, kann sie aber i.d.R., wenn ich mich in die Personen und die Sachlage hinter den Entscheidungen hineindenke, zumindest grundlegend nachvollziehen. Außerdem fußt die Stadtregierung in München auf einer demokratischen Mehrheit. Von der Opposition vernehme ich leider überwiegend sprachliche Polemik, um an den gewöhnlichen Stammtischen, auf Fußballplätzen und dem Oktoberfest, also bei Laien, Stimmen zu sammeln, aber nahezu keinerlei evidenzbasierten Sachargumente, die Alternativen aufzeigen.
"Ich bin nicht der moralapostolische Monstranzenträger, sondern verfüge über den gesunden Egoismus eines liberalkonservativen Bürgers und Steuerzahlers. Das setzt voraus, dass man seine Interessen kennt und verfolgt. Und das tue ich, ohne mich dafür zu schämen."
Das würde ich für mich im Wesentlichen so auch reklamieren - nun gut: man müsste "liberalkonservativ" (ist das nicht ein Oxymoron?) durch "linksliberal" (mit leicht anarchistischen Tendenzen) ersetzen. Und weil auch ich, auch als Steuerzahler, meine Interessen kenne und verfolge, würde ich von unserer Stadtregierung beispielsweise erwarten, dass diese mich besser vor Autos, die nicht nur vor "meinem" Haus alles zuparken, das Stadtbild verschandeln, nachts meinen Schlaf durch - messbaren - Lärm stören, mich tagsüber als sich an die Regeln haltenden Fußgänger und Radfahrer regelmäßig gefährden und generell dazu beitragen, dass ich - messbar - zu viel Dreck (lokale Emissionen) einatmen muss, schützt.
Und das sage ich als Autonarr, der durchaus auch neues, besonders aber altes Blech liebt, dabei aber keine allzu großen Gewissensbisse bekommt und auch sachlich betrachtet nicht zu bekommen braucht, weil er dank Füßen, Rad, ÖPV (von unserer Dienstherrin geschenktes Deutschlandticket) und zufällig günstigen Rahmenbedingungen max. 5000 Km jährlich fährt (auf drei Autos verteilt). Dies ist übrigens keine "Monstranz", sondern nachprüfbare Wirklichkeit. ;-)
Und jetzt kommt das "Unwetter" - ich muss die Wohnung sichern!