Politisches und Gesellschaftliches rund um e-Mobilität

Mal eine kleine Sonntagsbetrachtung zu automobilen Nebenkriegsschauplätzen. Ich stehe ja auf so kleine Gags, die das Leben leichter machen, auf die aber erstaunlicherweise kein anderer kommt. Wie z. B. die Joystick-Lüftungsdüsenverstellung bei Saab.

Zwei Beispiele beim Ioniq 5:

1. Beim Aktivieren der Scheibenwaschanlage geht auf Wunsch die Umluft an. Hat mich jetzt jahrzehntelang nicht wirklich gestört und ist alles andere als kaufentscheidend. Aber man merkt: hier macht man sich Gedanken.

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2. Beim Setzen des Blinkers wird der tote Winkel der jeweiligen Seite im Instrumentendisplay eingeblendet. Supergenial, gibt es schon eine Weile auch bei anderen Hyundai-/Kia-/Genesis-Modellen. Tesla macht das auch seit einem der letzten Updates. Eine richtig gute Idee, wie ich finde. Warum kommt da sonst keiner drauf?

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Umluft beim Einsatz der Scheibenwaschanlage macht Sinn. Kürzlich fand man heraus, dass man bei Alkoholkontrollen
auffallen könnte, wenn man unmittelbar zuvor die Scheibenwaschanlage betätigt hat. Das Mittel enthält Alkohol und man
atmet in dem Moment die Dämpfe über die Lüftung ein. Muss man direkt danach ins Röhrchen blasen, gerät man in
Verdacht.
 
Da man beim Betätigen des Wischerhebels vorher immer die Bierdose in den Halter zurückstellen muss, gleicht sich das doch aus.
 
Habe heute zum ersten Mal das Schnellladen am Hypercharger ausprobiert. Das ist schon echt gut. Bin mit 7% angekommen und habe auf 81% in unter 20 Minuten aufgeladen. Rechnerisch lade ich alle fünf Minuten über 100 Kilometer Reichweite rein. Bin bisher sehr zufrieden, alles voll alltagstauglich.

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Bei aller Sympathie für Umwelt- und Klimaschutz finde ich Radikallösungen
wie den Totalausstieg von den Verbrennern für Schwachsinn und - wie der Putin uns
lehrt - auch die einseitige Festlegung auf nur ein System für sehr gefährlich.
Wie man schnell in eine fatale Abhängigkeit gerät, hat sich jetzt bezüglich der
Gaslieferungen gezeigt. Ob dann Windräder und Solarzellen den nur allernotwendigsten
Bedarf decken können, wenn irgendetwas passiert? Irgendein ein größenwahnsinniger
Despot zerstört vielleicht ganze Anlagen, die russischen Hacker wurden auch aufgefordert,
überall Sabotage zu betreiben oder eine Flutwelle schmeißt die Dinger in der Nordsee
einfach um. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit nicht extrem hoch, aber ganz ausschließen
kann man das nicht. Eine Verteilung der Risiken ist immer besser. Außerdem kann man
z.B. E-Fuels und Verbrennermotoren weiterentwickeln. E-Fuels kann man speichern,
überschüssiger Strom wird verschenkt!

Unter dem Aspekt hat Herr Lindner nach diversen Enttäuschungen wohl richtig erkannt,
dass man Brüssel nicht alles entscheiden lassen darf.

Ich bin durchaus dafür, dass man die Schwachpunkte der E-Mobilität beseitigt. Aber
wir sollten nicht nur auf ein Pferd setzen. Gäbe es einen größeren "Crash", dann ist
die Grundversorgung der Bevölkerung gefährdet und zusätzlich bricht die Wirtschaft
zusammen. Damit aber auch die Steuereinnahmen. Wie will der Staat ohne Geld dann
alles managen?
 
Die Roten und die Grünen regen sich jetzt über Lindner auf.
Sie ignorieren aber die Tatsache, dass eine Festlegung und
damit Abhängigkeit von nur einer Lösung sehr fatale Folgen
haben kann. Dass die das nicht kapieren, wo uns doch Russland
gerade beweist, dass uns blauäugiges Vertrauen bezüglich der
Erdgaslieferungen derart abhängig machte, dass nun mit
extremen Preiserhöhungen sowie Problemen für die Industrie und
auch wg. der Steuereinnahmen zu rechnen ist. Plötzlich muss
man auf die Schnelle Alternativen entwickeln, was aber leider
nicht schnell genug geht. Sind die blind? Erkennen die nicht das
Muster? Und Frau Merkel, eine der Hauptschuldigen, ist sich keiner
Schuld bewusst.

Es gibt zwei immens wichtige Dinge, die für das Überleben notwendig
sind: Wasser und Energie. Um die Versorgung auch in Krisen sicher
stellen zu können, darf man nie auf ein Pferd setzen. Die Risiken von
Ausfällen müssen so verteilt werden, dass man zwar mit Einschränkungen,
aber dennoch mit einem Mindestmaß an Versorgung rechnen kann.

Abgesehen davon sind politische Festlegungen gefährlich. Damit
würgt man die Weiterentwicklung bestimmter Bereiche ab. Welche
Firma kann es sich leisten, weiterhin Geld in Forschung und Entwicklung
zu stecken, wenn die Politik sagt: Das wird ab ... abgeschafft. Basta!
Doch was passiert, wenn der bevorzugte Weg aus was für Gründen
auch immer plötzlich nicht den gewünschten Effekt hat?

Dann steht man dumm da und muss in kürzester Zeit die verlorenen
Jahre wieder aufholen. Und was tut man, bis das dann läuft?
 
Was ist jetzt das Problem?

OK. Ich hätte vielleicht schreiben sollen: "... könnte ich drüber schmunzeln...".

Was mir persönlich aufstößt:

Eine Riesenfabrik bauen - anscheinend wurde z.B. bei den Genehmigungsverfahren Recht gedehnt und auf "gut Glück" gebaut, die Politik beeinflusst - , tausende Mitarbeiter einstellen und kurz nach Fertigstellung diese abwertend und medienwirksam als Geldverbrennungsofen bezeichnen...

Hmmm, naja. Zumindest ich finde das merkwürdig und unangemessen. Nachhaltiges Investment sieht für mich anders aus.

Das man Kosten im Auge behalten und anpassen muss ist klar, aber dann nicht direkt am Anfang mit so ner Aussage kommen.

Aber was solls, jede Jeck is und siehts anders.

Verwundern tut mich die Aussage nicht, weil man derartiges ja von Mr Musk gewohnt ist.

Sehr agiles agieren und kommunizieren.

Und leider lässt sich ein nicht unerheblicher Teil der Weltbevölkerung drauf ein, siehe auch seine sonstige Kommunikation in den Medien, Reaktionen auf den Märkten etc.

Ich kenne einen Unternehmer (<40 Angestellte), der gegenüber seinen Mitarbeitern mal stolz verkündet hat, dass Tesla (als Unternehmen) sein Vorbild sei.

Und damit seine frisch eingeführte Hire-and-Fire-Kultur begründet hat.

Was zur Folge hatte, dass auch einige seiner Angestellten sich selbst gefeuert haben :rolleyes:

Ich käme nie auf die Idee, bei Tesla eine Anstellung anzutreten.

Herrn Musks Kalkül wird vermutlich sein, dass aus dem benachbarten Ausland leidensfähigeres Personal antritt.
 
Die Zukunft ist der kleine, leichte Verbrenner, betrieben mit Synthfuel. Hatte mal nen Polo 86C. Eigentlich braucht kein Mensch mehr Auto. Wie kam es eigentlich dazu, dass man 15 Kubikmeter umbauten Raum mit mehr als 2 Tonnen Masse als angemessen betrachtet, um +/-100 kg Mensch irgendwohin zu befördern ?

Heiß heute ....
 
Die Zukunft ist der kleine, leichte Verbrenner, betrieben mit Synthfuel...
Ist bestimmt ironisch gemeint oder? Der Rest des Beitrags legt es fast nahe.
Mit Synfuel braucht man 4-6mal soviel Energie/km wie mit einem E-Auto. Fortschrittilch ist anders. Wenn wir jemals so viel Ökostrom übrig haben, können wir damit Wasserstoff oder Methan (mit CO2 aus der Luft) produzieren und Brennstoffzellen damit betreiben - ist energetisch gesehen effektiver als einen Verbrenner mit aus Ökostrom hergestelltem Ottokraftstoff zu betreiben. Technisch gesehen wäre der Verbrenner mit Synfuel eine schlechte bzw. maximal eine Übergangslösung. Synfuel nur für Bestandsfahrzeuge - meine Meinung.
 
Synfuel nur für Bestandsfahrzeuge - meine Meinung.

Richtig, aber nicht die technische Entwicklung einbremsen. Bei jeder Technik kann man verbessern,
weiterentwickeln. Aber nur, wenn für die Produkte ein Absatzmarkt da ist und auch bei einer reinen
Übergangslösung (bis fast alle Verbrenner ausgestorben sind), sollte es möglichst umweltfreundlich
passieren. Man kann auch nicht einfach Millionen, weltweit Milliarden Menschen enteignen. Denn
momentan kann sich nicht jeder, der einen Verbrenner fährt, ein E-Auto leisten bzw. kann ein E-Auto
(noch nicht) die individuellen Anforderungen erfüllen.
 

Danke!

Die Essenz von dem bisschen Info dürfte doch sein, dass die gigaschnell aufgebaute Giga-Fabrik sich laut Herrn Musk als Giga-Geldofen "entpuppt" hat.

Wenn er das wenige Monate nach der Eröffnung sagt und dabei über die weltweiten logistischen Probleme der letzten zwei Jahre jammert, stützt das nicht ein wenig die Feststellung einer Nano-nachhaltigen Investition?
 
Die dogmatische Abwendung vom Verbrennungsmotor nimmt halt ein Standbein weg.

Ich sehe immer noch nicht, daß das E-Auto das Allheilmittel ist, was alles andere an Individual-Fahrzeug-Antrieben restlos ersetzt. Man sollte eher da hin kommen, alle Facetten zu nutzen. Und wo nötig eben auch eine Verschiebung, keine Frage. Dennoch ist es utopisch, nur noch E-Autos zu haben. Woher kommt die Energie? Woher die Rohstoffe? Das ist recht blauäugig, finde ich und viele meiner Ingenieurs-Kollegen im Automotive-Bereich sehen das genau so.

Und wir müssen uns auch darauf einstellen, daß der Individual-Verkehr wie wir ihn kennen, vielleicht auch ein Auslaufmodell ist.

Wie in allen Lebensbereichen: wer nur auf einem Bein steht, fliegt kräftig aufs Maul, wenn das Bein mal weg bricht. Steht man auf mehreren Beinen, kann das nicht passieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Stom läßt sich schlecht in Stromtanks speichern. :rolleyes:
Wenn also dann der Strom mal ausfällt, aus welchem Grund auch immer, sitzen wir nicht nur im Kalten und Dunklen sondern sind auch nicht mehr mobil. :top:
Guter Plan :biggrin:
 
Das dogmatische Festhalten am Verbrennungsmotor verhindert echten Fortschritt. Eine Technik die prozessbedingt einen Großteil der investierten Energie in ungewollte Wärme umwandelt. Ein Rohstoffproblem sehe ich beim E-Auto nicht. Die Akkutechnik schreitet schnell voran und die notwendigen Rohstoffe werden im Zuge der Weiterentwicklung unkritisch werden (Mg-Akku) ggf. werden ganz andere Speichertechnologien entwickelt. Woher kommt denn die Energie für Verbrenner? Wie lang wollen wir noch fossile Energieträger für die Fortbewegung verschwenden? Synfuels bräuchten für die Abseckung des Individualverkehrs deutlich mehr Strom als Elektroautos (siehe mein Beitrag weiter oben). Außer der Emotion (Klang, Geruch, Vibration etc.) hat der Verbrennungsmotor keinerlei Vorteile gegenüber dem Verbrennungsmotor- er ist bei vergleichbarer Leistung deutlich größer, schwerer, ineffizienter und schmutziger.
 
Stom läßt sich schlecht in Stromtanks speichern. :rolleyes:
Wenn also dann der Strom mal ausfällt, aus welchem Grund auch immer, sitzen wir nicht nur im Kalten und Dunklen sondern sind auch nicht mehr mobil. :top:
Guter Plan :biggrin:
An welcher Tankstelle kannst du bei Stromausfall tanken? Sonne und Wind gibt es immer…
 
Och da wüsste ich welche. Und Not macht erfinderisch. Nur defekte Umspannwerke zu überbrücken ist nicht ganz so trivial.

Das Blöde ist die Abhängigkeit von einer Sache. Zumindest bei uns haben wir nur ein Stromnetz. Aber diverse Tankstellen. Und sogar für den Notfall mobile Tankstellen.

Schön wäre es daher auch in der Zukunft ein mehrgleisiges System zu haben. Und das dürfen auch alles neue Technologien sein. Aber bitte eben mehrere, möglichst voneinander unabhängige.
 
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