Im Internet und in den Medien wird auch vieles tendenziös dargestellt, je nach politischem Hintergrund der Redaktionen. Muss ich erst ins Parteibuch der Redakteure schauen?
Offenbar verkennst Du aber, dass ich prinzipiell nichts gegen neue Technologien habe, sondern nur gegen diesen Aktionismus, wobei aus rein ideologischen Gründen Dinge vorangetrieben werden, bevor ein solides "Fundament" geschaffen wird. Das gilt ganz besonders für die Grünen und deren Sympathisantengruppen. Ich unterschreibe jede Bemühung zum Schutz von Natur, Umwelt und Klima. Aber alles muss umsetzbar sein, ohne den Bürger finanziell in Schwierigkeiten zu bringen und ohne unsere Industrie kaputtzumachen. Was nützt es, wenn wir hier radikal vorgehen und die Nachbarn sich ins Fäustchen lachen. Man muss immer sehen, was jetzt umsetzbar ist, was erst etwas später, wenn man die Voraussetzungen geschaffen haben wird. Es muss ja auch alles irgendwie finanziert werden. Wovon bitte soll unser Staat alles bezahlen, wenn sich immer mehr Betriebe ins Ausland verziehen? Zuallererst müsste man diesen Bürokratenstaat radikal reformieren. Da sitzen zu viele Paragrafenhengste (-stuten?) hinter ihrem Schreibtisch und spielen sich im kleinen auf wie ein Diktator. Sogar im Umweltbereich wird einiges verhindert oder verzögert, weil sich diese "Herrgötter" hinter bescheuerten Paragrafen verschanzen. Und was mich am meisten ärgert ist Heuchelei. Immer wieder wird berichtet, dass vom Volk alles Mögliche gefordert wird, aber diejenigen halten sich selbst nicht an ihre Forderungen. Siehe z.B. der Demonstrationstourismus. Per Internet werden Leute aufgefordert, z.B. für Demos nach Berlin zu reisen. Die verursachen allein dadurch mehr CO2 als ich als Rentner mit sehr gezieltem Einsatz meiner Mittel. Oder gefährden die Sicherheit des Flugverkehrs, fliegen aber selbst in den Urlaub.
Die Politik sollte sich darauf konzentrieren, den Bürger zu überzeugen, mitzunehmen. Aber nicht mit der Brechstange Dinge durchdrücken zu wollen, womit man eher Widerstand und Ablehnung provoziert. Auch E-Autos hätte man auf eine Art und Weise einführen können (evtl. mit 2 Jahren Verspätung), wenn man dafür gesorgt hätte, dass es keine Argumente dagegen gibt. Dazu gehört eine vernünftige Stromversorgung, viele Ladestationen, eine gesetzlich vorgeschriebene Norm für die Anschlüsse, Stromnetze, die nicht zusammenbrechen, wenn am Abend die Autos angeschlossen werden und Kabel, die vom Querschnitt das auch verkraften. Sonst passiert, was wir hier als ironische Anmerkung machten und Dich auf die Palme brachte: Die Leute stellen sich ein Notstromaggregat in den Keller.
Wie aktuell alles beim Bürger ankommt, sieht man daran, wie die Grünen zur Zeit in der Wählergunst in den Keller rauschen. Das könnte fatalerweise dazu führen, dass Extremisten profitieren, die wir nun wirklich nicht brauchen.
Manchmal führen Maximalforderungen dazu, dass sogar Schlimmeres entsteht. Ein Beispiel aus meiner Jugend. In Wyhl am Kaiserstuhl sollte ein KKW gebaut werden. Es gab hier gewalttätige Auseinandersetzungen mit der Polizei und es war kein Ende abzusehen. Dann verzichtete man. Die damaligen Revoluzzer klopften sich auf die Schultern. Motto: Denen haben wir es gezeigt! Aber da hier vieles grenzüberschreitend läuft, wurde wennige km Luftlinie entfernt das KKW Fessenheim in Frankreich gebaut. Demonstranten, die sich dort so aufgeführt hätten, wären von der frz. Polizei viel härter angefasst worden. Außerdem traue ich den deutschen Sicherheitsvorschriften etwas mehr als den französischen. Bis kurz vor der lange fälligen Abschaltung dieses veralteten KKWs gab es ja jede Menge Störfälle, obwohl sicher nicht alles bekannt wurde. Was will ich damit sagen? Mit der Verhinderung eines KKW mit akzeptablem Sicherheitsstandard erreichte man den Bau etwas Schlechterem. Der Standort knapp rechts oder links des Rheins spielt ja wohl keine Rolle. Aber der Einfluss auf das dann gebaute war viel geringer. Allerdings hatte man bei vielen Demonstanten den Eindruck, dass es ohnehin mehr um Randale ging als um die Sache. Jetzt baut Frankreich wieder einige neue. Am Ende kaufen wir von denen Strom, weil gerade die Sonne nicht scheint und es windstill ist.