Meine persönliche Meinung zu solchen Fernreisen: Geschäftlich notwendig, ok. Nur für Urlaub, eher zweifelhaft. Obwohl mich im Zusammenhang mit meinen dendrologischen Ambitionen Länder wie Argentinien (Patagonien), Chile, diverse Inseln in der Karibik und im indischen Ozean, Neuseeland und Neu-Kaledonien, Teile von Australien und natürlich Südafrika/Namibia/Botswana/Zimbabwe reizen, muss ich nicht um jeden Preis da hin. Ich habe durch meine Tätigkeit für den Club entdeckt, dass es selbst in D noch genügend interessante und vom Tourismus nicht so in Beschlag genommene Gebiete gibt, die man bequem mit dem SAAB bereisen kann. Und gerade die Iberische Halbinsel bietet im Inneren derart viele Möglichkeiten, dass man 25 Jahre braucht, um alles (intensiv) zu erleben. Ich rede nicht von denen, die jedes Jahr nach Malle oder Marbella reisen und damit meinen, Spanien sei abgehakt. Bei Portugalreisenden beschränkt sich das auch meist nur auf die Algarve, evtl. noch Lissabon und Porto. Ich will ohne den Stress mit dem Gepäck, Gewichtsgrenzen usw. reisen. Ohne Transfer zum Flughafen + zurück, Zeitaufwand, der manchmal die reine Flugzeit überschreitet. Und ohne das Affentheater, wenn mal wieder gestreikt wird und man irgendwo festhängt. Ich habe im Auto meinen "ganzen Haushalt" dabei und fahre mit all dem sozusagen von Haustür zu Haustür. Kann meinen eigenen Zeitplan bestimmen und die Route beliebig und spontan ändern. Reise ich mit und für den Club, habe ich nur einige Festpunkte vorgebucht. Reise ich allein, wird überhaupt nichts vorher gebucht. Ein Zimmer finde ich immer, geht es um 10 oder mehr, muss man natürlich planen.
Es ist alles gut und schön und ich denke auch, dass der "querdenkende Saabista" nicht im Stil der typischen Neckermann-Pauschal-Reisenden unterwegs ist. Aber für viele wäre es kaum zu unterscheiden, ob sie in die DomRep, nach Thailand oder auf die Malediven fliegen. Sie machen Urlaub in einer Art Tourismusfabrik, künstlichen Anlagen, teils von Leuten mit Maschinenpistolen geschützt. Und ein paar Flugzeuge weniger in der Luft wären für unser Klima auch nicht schlecht.
Und wer den speziellen Kick braucht, ausgerechnet in Krisengebiete zu reisen und dann von Rebellen entführt wird, den sollte unser Außenministerium dort verrotten lassen. Wenn schon Warnungen ausgesprochen wurden, bleibt man weg oder man trägt das Risiko allein, nicht auf Kosten der Gesellschaft.