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Veröffentlicht

Hallo Zusammen,

 

Saab 900 Cabrio, Baujahr 1991, 100kw, 5-Gang.

 

Beim Gas geben ab ca. 80 km/h bis ca. 100 km/h (also unter Last) sind Vibrationen vorhanden. Meine erste Vermutung war, daß dies die Reifen wären. Aber nach Auswuchtung in einer Fachwerkstatt waren diese Vibrationen immer noch vorhanden.

Beim Besuch einer Saab-Werkstatt hier in Hamburg wurde mir gesagt, daß es ggf. die Antriebswellenaufnahme, die direkt an das Getriebe angeflanscht sind, sein könnten. Zu kaufen gibt es die Dinger ja nicht mehr.

Nun die Frage: kennt jemand dieses Phänomen (Vibrationen unter Last bei ca. 80 bis 100 km/h im Geradeauslauf)? Wenn ja, welche Ursache könnte es haben? Antriebswellenaufnahme, Gelenkstern/Tripoden, Antriebswelle, etc, ?

 

Für Tips und Ratschläge immer Dankbar.

 

Frank

Man könnte erstmal Tripodenfett besorgen, die Antriebswellen ausbauen und die Töpfe inspizieren. Dann könnte man je nach Befund mit neuem Fett wieder zusammenbauen und sich falls notwendig neue Töpfe besorgen. Symptome passen schon, meist ist das alte Fett flüssig.
Wenn sich beim Inspizieren der Töpfe zeigt dass die Flanken an einer Seite „eingelaufen“ sind kann man die gegenseitig, also links nacht rechts, rechts nach links tauschen. Bei Bedarf kann ich das detailierter Kommentieren. Solange in den Töpfen keine defekten Tripoden ihre Nadel zerlegt haben und eine echte mechanische Beschädigung verursacht haben ist nach den Seitentausch quasi alles wie neue.
Es sei angemerkt, daß man diesen Töpfetausch nicht "gleichzeitig" machen sollte, da sonst das Differential im Getriebegehäuse herunter fällt.
  • Autor

Hallo,

sollte man sich zur Sicherheit nicht jeweils 2 Tripoden besorgen falls sich herausstellt, daß eine von diesen defekt ist (oder sind diese für rechts und links gleich?).

 

[mention=4314]joerg augustin[/mention],

ist dies etwas was man als versierter Hobby-Bastler hinbekommt? Und die Bemerkung von [mention=16]erik[/mention], daß man diese nicht gleichzeitig machen soll - wie soll das gehen? Da benötige ich doch einen 3. "Topf" oder reicht ein Rundeisen, welches man in das Getriebe steckt.

Erster Versuch wäre nachschmieren, vorzugsweise rechts wegen des Auspuffs.
Ja, würde ich auch zuerst machen - altes Fett raus, neues rein. Oft bringt das schon was.
Es sei angemerkt, daß man diesen Töpfetausch nicht "gleichzeitig" machen sollte, da sonst das Differential im Getriebegehäuse herunter fällt.

Dem möchte ich widersprechen. Bei der Aktion nimmt man ohnehin den hinteren Getriebedeckel ab um sicherzustellen dass die kleinen Metallstössel die in den Wellen sitzen auch wirklich nach der Montage noch da sitzen wo sie hin gehören, weil es sonst ein defektes Getriebegehäuse gibt. Und wenn der Deckel sb ist ksnn man das Tellerrad prima ausrichten um die Wellen zu stecken. Macht msn bei jedere Getriebeüberholung so.

Hallo,

sollte man sich zur Sicherheit nicht jeweils 2 Tripoden besorgen falls sich herausstellt, daß eine von diesen defekt ist (oder sind diese für rechts und links gleich?).

 

[mention=4314]joerg augustin[/mention],

ist dies etwas was man als versierter Hobby-Bastler hinbekommt? Und die Bemerkung von [mention=16]erik[/mention], daß man diese nicht gleichzeitig machen soll - wie soll das gehen? Da benötige ich doch einen 3. "Topf" oder reicht ein Rundeisen, welches man in das Getriebe steckt.

Ja, das kann ein versierter Schrauber.

Dem möchte ich widersprechen. Bei der Aktion nimmt man ohnehin den hinteren Getriebedeckel ab um sicherzustellen dass die kleinen Metallstössel die in den Wellen sitzen auch wirklich nach der Montage noch da sitzen wo sie hin gehören, weil es sonst ein defektes Getriebegehäuse gibt. Und wenn der Deckel sb ist ksnn man das Tellerrad prima ausrichten um die Wellen zu stecken. Macht msn bei jedere Getriebeüberholung so.

 

Ja, so kann man es machen. Aber der Hinweis muss sein, da sonst unbedarftere Hobbyschrauber eben besagten Fehler aus Unwissenheit machen,

Ich würde in jedem Fall zumindest sofort die Gummimanschetten abnehmen und rein schauen. Wenn dort flüssige Pampe drin ist, muss dringend neues Fett (z. B. Shell gadus s3) in den Topf. Rechte Seite ist kritischer.

Alles zerlegen kannst Du dann immer noch wenn die Vibrationen bleiben.

  • Autor

Hallo Zusammen,

 

danke für die vielen Antworten. Vielleicht zum Abschluss folgende Fragen:

1. wo bekomme ich diese Töpfe her. Bei den Anbietern wie Skandix, Schwedenteile, etc. sind diese nicht mehr zu beziehen. Und im Internet werde ich nicht fündig. Zwar bin ich auf den "Homo Saabiens" und dessen Getriebedokumentation gestoßen, aber telefonisch wie auch per Mail ist er nicht erreichbar.

2. Muß man zum Prüfen der Töpfe und/oder der Tripoden zwingend die Antriebswellen ausbauen oder kann man diese durch Lösen der Gummimanschette ggf. betrachten und mit Fett neu befüllen

Hintergrund ist, daß die Saab-Werkstatt den Tausch der Töpfe aus Gewährleistungsgründen ablehnt (was man ja verstehen kann) und ich die Kosten für einen Ausbau ohne ggf. notwendige Ersatzteile nicht machen will. Selber kann ich es nicht, da ich keine Hebebühne zur Verfügung habe.

1. Die Töpfe gibt es nur noch gebraucht.

 

2. Zum Prüfen müssen die Wellen raus.

Das macht aber in jedem Fall Sinn, da sie dann auch gleich neu gefettet werden können.

  • Autor

[mention=75]klaus[/mention],

finde nirgendwo Angebote über Töpfe (oder ich stelle mich doof an). Fahre zufälligerweise in den nächsten Wochen nach Göteburg und kann dann mal in Trollhätan vorbeischauen. Vielleicht gibt es dort etwas mehr Auswahl.

Elferlink in Holland hat immer wieder mal Töpfe. Hat einen Webshop. Bestellen funktioniert recht gut.

Es müssen auch nicht beide kaputt sein.

 

VG

Frank

Hintergrund ist, daß die Saab-Werkstatt den Tausch der Töpfe aus Gewährleistungsgründen ablehnt (was man ja verstehen kann) und ich die Kosten für einen Ausbau ohne ggf. notwendige Ersatzteile nicht machen will.

verstehe ich nicht so ganz.

Die Töpfe gibt´s nicht mehr neu, also müsste die Werkstatt so oder so mit gebrauchten Teilen arbeiten. Die Wahrscheinlichkeit dass die derzeitigen Töpfe ein Totalschaden sind ist sehr klein. So könntest Du vorab einfach mal schauen ob sich bei deinen jetzigen Töpfen irgendwo am Gehäuse was von Innen nach Aussen gedrückt hat und so eine Beile entstanden ist, oder ein Loch. Ggf. die Manschette kurz abziehen und darunter das Blech vom Topf mit abtasten. Wenn keine Beshädigung zu fühlen ist, gehe ich davon aus, dass die Tripoden einseitig eingelaufen sind nicht, sofern das Wackeln aus dem bereich Tripoden kommt. Die Arbeit ist dann 100% die gleiche zwischen Seitentausch oder Austausch gegen andere Gebrauchtteile. 1. Einlegewerkzeug unter den oberen Querlenker legen (wichtig um das Traggelenk später wieder in den Querlenker zu bekommen). Zeichnung im Anhang. Dann Traggelenke lösen und aus dem unteren Querlenker ziehen. GGf. das obere Traggelenk um 1 Bolzen aus dem Querlenker ziehen. Dann sollten die Antriebswellen aus dem Tripodentopf raus sein. Jetzt kannst Du die Flanken der Mitnehmer abtasten ob sich da jeweils Kuhlen eingearbeitet haben. Bei Kurvenfahrten "gnubbelt" sich der Tripodenstern dann immer in diese "Kuhlen" und Du hast ein Rubbeln. Die Flanken in Rückwärtsrichtung durften hingegen neuwertig sein. Wer fährts schon 100tausende Kilometer rückwärts :-). Jetzt Tachowelle lösen, hinteren Getriebedeckeln abnehmen (ach ja da hinter ist eine Dichtung, die zuvor beu besorgen), und dann die Tripoden mit den Lagergehäusen (jeweils 6 Schrauben) aus dem Getriebe nehmen. Achtung, die Tripodentöpfewellen haben im Inneren des Getriebes eine Feder und einen Metallstöpsel. Nicht verlieren, und beid er Montage später darauf achtes dass diese wider da sitzen und nicht rausgefallen sind um im Getriebe liegen. Hinter den Lagergehausen sind Shims. (Dünne Bleche). Diese müssen später wieder auf der gleichen Seite montiert werden wie zuvor. (damit ist das Spiel im Differenzial eingestellt, und muss hinterher wieder so sein). Wenn Du die Tripodentöpfe mit den Lagergehäusen vor Die hast siehst Du auf der Innenseite jeweils eine Sicherungsring auf der Welle. Diesen abnehmen und den Tripodentopf /Welle aus dem Lagergehäuse drücken (ggf. vorsichtig mit einem Kunststoffhammer). Jetzt die Seitne tauschen und montage in umgekehrter Reihenfolge. Du kannst dann auch gleich den O-Ring (Dichtung Lagergehäuse / Getriebehehüse) tauschen. Nach der Montage hast Du quasi neue Tripodentöpfe im Einsatz.

Zeichnung Einlegewerkzeug Dreickslenker.pdf

Ja, würde ich auch zuerst machen - altes Fett raus, neues rein. Oft bringt das schon was.

Ist halt quick'n dirty. Und entspricht nicht ganz den hohen Ansprüchen eines Saabfahrers. Hat damals noch meine alte Saab-Werkstatt empfohlen und gemacht - preiswert und ohne Garantie. Hält nun schon über 50.000 km.

Und vielleicht auch mal nur an Radlager denken.
Und vielleicht auch mal nur an Radlager denken.

 

Wobei defekte Exemplare gut hörbar sind.

Habe es selbst erlebt und damals hier berichtet.

Es war plötzlich eine "Unwucht", sonst nichts.

Gestaltete sich schnell zu "ab 80 unfahrbar".

Ich hatte damals exakt gleiche Empfehlungen, Töpfe, Tripoden und Gelenke waren aber gut.

Radlager drehte total ruhig. Ich war kurz vor Getriebeausbau.

 

Der Ratschlag an dieser Stelle Radlager in Erwägung zu ziehen, kam schlicht aus eigener Erfahrung.

Bei meinen Autos haben defekte Radlager eher Geräusche als Vibrationen gemacht, aber klar,das kann man sich auch mal anschauen.
  • Autor

[mention=4314]joerg augustin[/mention] ,

danke für diese ausführliche Beschreibung. Diese läßt für mich persönlich nur einen Schluß zu: "Hände weg" - ist viel zu aufwändig.

Und wenn man keine Werkstatt zur Verfügung hat geht das sowieso nicht.

 

Bei Elferling gibt es diese Töpfe tatsächlich noch als Neuware und könnten bei Nichtgebrauch sogar wieder zurückgegeben werden. Bei Skandix gäbe es die Tripoden. Nur verstehe ich es so daß bei dieser Aktion noch weitere Einzelteile wie Simmerring, Dichtungen, etc., etc. benötigt werden.

In der Werkstatt wurde mir gesagt daß sie sowieso nur komplett tauschen und sich mit langer Analyse, ob das Teil defekt ist oder nicht, nicht aufhalten wollen. Ist ja aus deren Sicht ok, nützt mir nichts. Die Töpfe kosten jeweils 225€, die Tripoden ca. 70€, die Arbeitszeit ca. 8 Stunden. Das Ganze dann mindestens > 1.000€.

 

Werde mir also genau überlegen wie ich jetzt weiter vorgehen werde und bedanke mich bei allen, die tatkräftig mitdiskutiert haben.

  • Autor

Hallo [mention=585]bantansai[/mention],

hattest Du dann die Radlager getauscht und war dann alles in Ordnung?

[mention=4314]joerg augustin[/mention] ,

danke für diese ausführliche Beschreibung. Diese läßt für mich persönlich nur einen Schluß zu: "Hände weg" - ist viel zu aufwändig.

Und wenn man keine Werkstatt zur Verfügung hat geht das sowieso nicht.

 

Bei Elferling gibt es diese Töpfe tatsächlich noch als Neuware und könnten bei Nichtgebrauch sogar wieder zurückgegeben werden. Bei Skandix gäbe es die Tripoden. Nur verstehe ich es so daß bei dieser Aktion noch weitere Einzelteile wie Simmerring, Dichtungen, etc., etc. benötigt werden.

In der Werkstatt wurde mir gesagt daß sie sowieso nur komplett tauschen und sich mit langer Analyse, ob das Teil defekt ist oder nicht, nicht aufhalten wollen. Ist ja aus deren Sicht ok, nützt mir nichts. Die Töpfe kosten jeweils 225€, die Tripoden ca. 70€, die Arbeitszeit ca. 8 Stunden. Das Ganze dann mindestens > 1.000€.

 

Werde mir also genau überlegen wie ich jetzt weiter vorgehen werde und bedanke mich bei allen, die tatkräftig mitdiskutiert haben.

 

Moin Frank, ich denke, hier in HH gibt's auch 900er-kundige Werkstätten, die prüfen, ggfs. den Tausch L/R machen und Gebrauchtteile da haben - und vermutlich auch nicht 8 Stunden benötigen...

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