Verwendung Notrad

Da ich neulich einen Patten hatte und mit Notrad (145km zur Tagesetappe und 150km zur Wunschwerkstatt) unterwegs war, ergab sich leider ein kleiner Streit um Fakten, Denkbegabung usw. .
Es gibt wohl beide Aspekte:
1.) Spurstabilität wird durch die Hinterachse erzeugt.
2.) Das Notrad mit kleinerem Durchmesser bringt an der Antriebsachse das Differential zu Dauerarbeit.
Der Streit dreht sich um die Gewichtung/Prioritäten.
Ich selbst bezeichne mich als ahnungslos.

Klar ist: Mit dem Notrad erlaubt Saab (Herstellerfreigabe) maximal Tempo 80km/h.

Zur Orientierung erkundigte ich mich (im Nachhinein) bei der ADAC-Technik-Radaktion und bekam am Telefon (aus München) gesagt, dass auch in Technikfragen die Menschen emotional an ihren Meinungen hängen und fast jeder eine andere Meinung hat.
Schriftlich wurde am 23.03.2022 (aus Koblenz) wie folgt geantwortet:

"Die Nutzung des Notrades schränkt die Fahrweise eines Fahrzeuges (geringere Geschwindigkeit, eingeschränkte Reichweite) ein, hält einen, aber mobile.

Wo das Notrad montiert werden muss schreibt der Hersteller vor. Werden keine Angaben in der Bedienungsanleitung gemacht, wird das Rad in der Regel eins zu eins getauscht. Aus Sicherheitsaspekten, unabhängig von der höheren Belastung des Differenzials, sollte man das Notrad nicht auf der Hinterachse (HA) montieren, denn diese ist für die Spurtreue verantwortlich. Also im Fall eines Defektes an der Hinterachse, sogar nach vorne tauschen."

Ich wünsche uns natürlich, dass man ohne Panne unterwegs ist. Wollte das aber nicht für mich behalten.
Grüße von 9000Reisen

PS: Für eine große Reise beabsichtige ich, ein vollwertiges Rad als Reserve einzupacken. Allerdings suche ich da noch nach einem Reifen mit Profil ohne Laufrichtungsvorgabe.
 
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Na ja, was die Spurstabiltät mit einem Notrad auf der HA angeht: nicht umsonst (sicher nicht nur wegen der Tragfähigkeit des Reifens, und selbst wenn es nur deswegen wäre) ist die zulässige Höchstgeschwindigkeit durch den Hersteller begrenzt, und wenn man sich daran hält, dürfte das Auto (auf trockener Straße und mit ein wenig Verstand am Steuer) kaum an die Grenzen der Fahrphysik zu bringen sein, so dass ich es zur Schonung des Differenzials und wegen der Gründe aus #16 ebenfalls nicht an der VA montieren würde.
Eine Vorgabe, dass das Notrad nicht vorne montiert werden darf, hab ich zumindest beim 9-5I und 900II nicht gefunden...
 
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Eine Vorgabe, dass das Notrad nicht vorne montiert werden darf, hab ich zumindest beim 9-5I und 900II nicht gefunden...

Gibt es bei SAAB auch nicht.
Diese Vorgabe stammt aus der GOLF II Zeit, als das Notrad das Ersatzrad auch für längere Zeiten ersetzen sollte, heute ist es ja gar nicht mehr an Bord, sondern durch Pannenkits ersetzt, weshalb schnellstmöglicher Werkstattbesuch ratsam ist.

Hatte ich dem Reise-Freund ausgiebig erklärt und auch das es kein in die Kofferraumwanne passendes Ersatzrad gibt.

Wenn man keine Probleme hat, macht man sich halt welche:bird:
 
Für eine große Reise beabsichtige ich, ein vollwertiges Rad als Reserve einzupacken. Allerdings suche ich da noch nach einem Reifen mit Profil ohne Laufrichtungsvorgabe.

Auf meinen gelegentlichen Roadtrips führe ich einen einzelnen Reifen ohne Felge mit. Der war beim achsweisen Austausch nach Reifenschaden durch Schlaube schlicht übrig und zum Wegwerfen zu schade... Nebeneffekt: Gepäckraumtrenner :biggrin:
So bleiben Zusatzgewicht und Raumverlust im Rahmen und man hat wegen einschlägiger Notraderfahrungen - auf der Hinterachse und nur dort - für die nicht gerade gängigen Reifengröße 205/50 R16 im Nirgendwo eine Rückfallebene.
 
Es gab mal einen Kunden, der aus Ungarn rund 4000km auf einem Notrad gefahren ist, weil er vor Ort und auf dem Weg zurück keinen passenden reifen bekam.
Es geht also auch über langen Strecken.
Ich selber durfte auch mal so ein Rawd nutzen.
Nur auf der Hinterachse montiert...und ich war froh, nach ca. 200km wieder ein normales Rad zu bekommen.
80 km/h sind machbar...aber nicht wirklich sicher.
Vorn leidet das Getriebe...hinten leidet die Spurstabilität...denn die Hinterachse ist die Spurgebende Achse.
Es ist eben ein Not-Rad...aber immer noch besser, wie kein Rad zu haben.
Denn die Notfall-Packs mit Dichtmittel und Kompressor taugen bei Flankenschäden nix.
Den Rotz würde ich sofort gegen ein Notrad auswechseln.
Oder noch besser...durch ein ordentliches Rad...falls vorhanden und auch passend. 18-Zöller passen in der Regel nicht mehr in den Kofferraum unter die Klappe.
 
Ist es nicht immer der gleiche Außendurchmesser, ob ich jetzt 15" mit dicker Flanke oder 18" mit dünner Flanke verwende?
Wenn es nicht passt liegt es wohl eher an der Reifenbreite.
 
Wobei das Notrad dabei eine Ausnahme bildet, sonst wäre es dem Differential auch egal, ob da nun ein Notrad sitzt oder nicht...
115/70 R16 habe ich als Größe für den 9-3I gefunden und der Abrollumfang ist signifikant kleiner als bei den 195/60 R15 für die Standardbereifung
 
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Dann versucht doch einfach mal ein originales 17-Zoll Radd in das Loch zu bekommen.
Geht nicht.
Aber ihr könnt es gerne selber versuchen.
 
Hallo, die Durchmesser sind auf den Reifen gar nicht in Klartext angegeben.


https://rechneronline.de/reifen-check/reifenmasse.php
unter dem obigen link ist eine kurze Erläuterung zu Reifenmassen.
Es gibt wohl eine Bezugsgröße für die Flankenhöhe, nämlich 80 (als Verhältnis von Flankenhöhe zur Reifenbreite). Und für den Durchmesser eine angenommene Geschwindigkeit von 60km/h. Eben praxisnah und keine bloße Theorie.

Beim ersten link kann man Werte berechnen lassen:
hier eine Auswahl:
195/60R15 -> Durchmesser: 61,5cm
195/65R15 -> Durchmesser: 63,5cm
205/60R15 -> Durchmesser: 62,7cm
205/60R16 -> Durchmesser: 65,2cm
Notrad
115/70R16 -> Durchmesser: 56,7cm


Hier fand ich eine gute/irreführende(?) Skizze.
https://www.ingenieurkurse.de/fahrz...abmessungen-kennzeichnungen-eines-reifen.html
Und die zweite Zahl (die 60) "196/60" ist als Querschnittsverhätnis bezeichnet. Nicht die Reifenhöhe in mm - wie ich dachte!

Das ist jetzt keine erschöpfende Abhandlung über die Reifenbemassung, die sicherlich ihre eigene Geschichte hat. Die Verbindung zur Fahrbahn ist oft unterschätzt...

Viel Spaß beim "Abenteuer Auto" wünscht,
9000Reisen

PS: noch eine Erläuterung, die verdeutlicht, dass die Rad-Umfänge sich nur indirekt ergeben... und zum Beispiel Tachowerte dadurch abweichen (dürfen): https://www.reifen-vor-ort.de/reifenrechner
 
Bei längeren Strecken im Sommer einen Winterreifen und im Winter einen Sommerreifen dabei.
 
Bei längeren Strecken im Sommer einen Winterreifen und im Winter einen Sommerreifen dabei.

Macht mein Vater seit vielen Jahren auch so mit seiner C-Klasse - nur hat er ständig solch ein Rad im Kofferraum.

Allerdings ist er nie derjenige gewesen, der Einkaufen gefahren ist. :rolleyes::tongue:

Ich persönlich hatte mal einen Splitter im Reifen, der ein wenig Luft abgezapft hat - das hatte ich allerdings erst beim Radwechsel bemerkt.

Der Splitter hat noch sehr stark wie ein Stopfen gewirkt.

Das Notrad musste ich bislang nie nutzen.
 
Bei Benz gibt es Noträder, die man bei Benutzung mit dem kleinen Kompressor aufpumpen muss. Dann falten die sich auf die Größe (Umfang) der normalen Räder auseinander =:-O
 
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