Veröffentlicht Juli 17, 20195 j Hier ein Foto mit den Edelstahlradkappen. Das hintere zeigt eine original schwedische Radkappe, davor eine nach der Übernahme durch GM. Die Ersparnis für die neuen Herren lag wohl im Centbereich, der Ärger aber für die Saabisten war teurer. Ich verlor auch mindestens eine.
Juli 17, 20195 j Ahja... Und woher weißt du, daß es an der Ersparnis lag und nicht daran, daß die eine Kappe immer nur mit Winterreifen unterwegs war während die andere nur mit Sommerreifen gefahren wurde? Nur mal so als Möglichkeit. Den kompletten Lebenslauf kann man wohl schlecht nachvollziehen?
Juli 17, 20195 j Wenn die hintere komplett (bis auf die Federklammern) aus VA ist und die vordere nur noch der Außendecke, der inneren Ring aber aus normalem Stahl, ...
Juli 17, 20195 j Die Paarung muß doch rosten, und das sollte auch den Herren von GM klar gewesen sein.
Juli 17, 20195 j Autor Ahja... Und woher weißt du, daß es an der Ersparnis lag und nicht daran, daß die eine Kappe immer nur mit Winterreifen unterwegs war während die andere nur mit Sommerreifen gefahren wurde? Nur mal so als Möglichkeit. Den kompletten Lebenslauf kann man wohl schlecht nachvollziehen? Elementary Watson, elementary. Wenn die gesamte Kappe aus dem gleichen Material wäre, dann wäre auch die flache Außenseite gerostet, wäre sie nur im Winterbetrieb gewesen. Es rostete aber nur der Montagering. Q.E.D.
Juli 17, 20195 j Öchz ... GM hat nicht Saab ruiniert, sondern noch 20 Jahre mit viel Geld am Leben erhalten. Hätten sie das vielleicht bleiben lassen sollen ? Mit den teuer zu fertigenden aber leider nicht (noch) teurer zu verkaufenden 900/I und 9000 wäre der Exitus einfach schon Mitte der 90er erfolgt.
Juli 17, 20195 j Öchz ... GM hat nicht Saab ruiniert, sondern noch 20 Jahre mit viel Geld am Leben erhalten. Hätten sie das vielleicht bleiben lassen sollen ? Mit den teuer zu fertigenden aber leider nicht (noch) teurer zu verkaufenden 900/I und 9000 wäre der Exitus einfach schon Mitte der 90er erfolgt. Was den Hardlinern lieber gewesen wäre...
Juli 17, 20195 j Naja, eine Welt, die nicht immer ganz Plausibel ist. Was schadet dem VAG Konzern am meisten? Politik und Presse mit dem Dieselskandal. Steuerketten, Ölabstreifringe, Ölpumpenantriebe, ..., also die Sachen, die den Kunden wirklich Geld kosten, egal. Da wird dann fleißig weiter VW gekauft. Von daher werden die rostigen Radkappen damals (!) auch egal gewesen sein. Die stören dich halt heute. Aber eine schön provokativ gewählte Überschrift Was den Hardlinern lieber gewesen wäre...Gibt es da eigentlich belastbare (!) Aussagen dazu, warum GM Saab gekauft hat? Was man sich davon versprochen hat? Denn die Zahlen werden die ja ganz sicher vorher gekannt haben.
Juli 17, 20195 j Ja, ist anzunehmen. Versemmelt haben es m.E. die Saab-Mitarbeiter selber, in dem sie die Zeichen der Zeit und den Wandel im Automobilbau nicht erkannten und mitgestalten konnten oder wollten. GM war vermutlich viel zu stark mit sich selbst beschäftigt. Außerdem war das sicher genau der falschen Käuferkonzern, der nie wusste, wie man eine Marke geschickt in der Nische platziert. Der Friedhof der toten Marken von GM ist der größte von allen.
Juli 17, 20195 j Hier ein Foto mit den Edelstahlradkappen. Das hintere zeigt eine original schwedische Radkappe, davor eine nach der Übernahme durch GM. Die Ersparnis für die neuen Herren lag wohl im Centbereich, der Ärger aber für die Saabisten war teurer. Ich verlor auch mindestens eine. Dir ist schon bewusst, dass Saab vor GM schon rote Zahlen schrieb? Sicher hat GM nicht geholfen es besser zu machen. Aber der Titel ist völlig falsch (leider)
Juli 17, 20195 j Gibt es da eigentlich belastbare (!) Aussagen dazu, warum GM Saab gekauft hat? Was man sich davon versprochen hat? Denn die Zahlen werden die ja ganz sicher vorher gekannt haben. Ja, die wollten sich eine europäische Nobelmarke (aus amerikanischer Sicht) billig kaufen und dann wieder hochpäppeln und sich damit schmücken und in höhere Renditezonen vorstoßen. Grundsätzlich keine ganz falsche Idee, hat bei VW mit Audi ja auch geklappt. Wenn man Gleichteile verwendet (die den Kunden eh nicht interessieren) und durch geschickten Einkauf durch höhere Mengen die Kosten drückt geht da schon was. Allerdings muss man trotzdem noch ein überzeugendes Produkt abliefern. Die VW hochjazzende Autopresse hat leider keinen geringen Anteil dran, dass alles ab GM als Sopel verschrien wurde. Am Astra F ließen die ja auch kein gutes Haar, inklusive einer peinlichen Designkritik, für die sogar irgendein Designprof in die Kamera grinste. Jetzt - nach fast 30 Jahren - sind trotz Rostproblemen - gefühlt immer noch mehr Astra unterwegs als der zeitgenössische Golf 3. Ich seh sogar mehr Golf 2 und Derivate als den Dreier Golf. Wer baute also das bessere Auto ? Bearbeitet Juli 17, 20195 j von Hardy
Juli 17, 20195 j Autor Gibt es da eigentlich belastbare (!) Aussagen dazu, warum GM Saab gekauft hat? Was man sich davon versprochen hat? Denn die Zahlen werden die ja ganz sicher vorher gekannt haben. GM ist eigentlich keine Automarke sondern ein Sammelsurium von zusammengekauften Marken. Es ist im Kapitalismus üblich, Konkurrenten aufzukaufen und dann niederzulegen. So ist man einen Konkurrenten los. Da GM in Schweden nicht gut vertreten war, übernahm GM auch ein Händler- und Werkstattnetz. Sofort erschienen damals an den Fassaden der schwedischen Saab-Händler auch die Opel-Schilder. Der erste neue 900er war ja technisch nicht der Hit. Der Nachfolger wurde in hunderten von Details verändert. Schuld ist natürlich auch die schwedische Industriepolitik. Ein Land mit 10 Mio Einwohnern braucht keine zwei Automarken, weil der Heimatmarkt zu klein ist. Saab und Volvo hätte man fusionieren sollen. Jetzt gibt es Saab nicht mehr, und Volvo ist chinesisch.
Juli 17, 20195 j GM ist eigentlich keine Automarke sondern ein Sammelsurium von zusammengekauften Marken. Es ist im Kapitalismus üblich, Konkurrenten aufzukaufen und dann niederzulegen. So ist man einen Konkurrenten los. Da GM in Schweden nicht gut vertreten war, übernahm GM auch ein Händler- und Werkstattnetz. Sofort erschienen damals an den Fassaden der schwedischen Saab-Händler auch die Opel-Schilder. Der erste neue 900er war ja technisch nicht der Hit. Der Nachfolger wurde in hunderten von Details verändert. Schuld ist natürlich auch die schwedische Industriepolitik. Ein Land mit 10 Mio Einwohnern braucht keine zwei Automarken, weil der Heimatmarkt zu klein ist. Saab und Volvo hätte man fusionieren sollen. Jetzt gibt es Saab nicht mehr, und Volvo ist chinesisch. Saab hat seinen Untergang völlig selber zu verantworten, das ist die traurige Realität, die nur wenige wahr haben wollen.
Juli 17, 20195 j Es ist im Kapitalismus üblich, Konkurrenten aufzukaufen und dann niederzulegen. So ist man einen Konkurrenten los. So ein Geschwätz. Wenn man einen Konkurrenten los werden will, füttert man den dann 20 Jahre durch (Saab hat kein einziges Jahr Gewinn gemacht) und lässt den noch vierkommaacht Modelle entwickeln ? Nein, dann investiert man nicht mal mehr in Klopapier für die Firmentoilette sondern lässt den Laden so schnell wie möglich austrocknen. In zwei, drei Jahren kann man dann rausfegen. Jetzt noch nachtreten: Nur einen Dunst von Ahnung aber mal fett Kapitalismuskritik raushauen
Juli 17, 20195 j Ein Land mit 10 Mio Einwohnern braucht keine zwei Automarken, weil der Heimatmarkt zu klein ist Auch andere Staaten haben wenig Heimatmarkt. Die leben vom Export => wie übrigens Saab in den meisten Zeiten auch. Der Exportanteil dürfte bei >>75% gelegen haben. Glaube aber kaum, dass Industriepolitik viel geholfen hätte. Die ist selten besser als unternehmerische Entscheidungen, kostet den Steuerzahler aber immer gerne mal einen Haufen Geld, was dann wieder die Nachfrage schmälert.
Juli 17, 20195 j In der Tat hat Saab den eigenen Untergang selbst zu verantworten: zu viele Entwickler und Ingenieure, die alle nur das technisch beste und machbare wollten und auch machten. Das Problem war dabei, dass das Produkt zwar vom Verbraucher als teuer empfunden wurde, aber unter dem Strich kein Gewinn gemacht wurde. Diese Qualitäten machen für uns alle aber den Reiz von Saab aus - auch wenn zu wenige bereit waren Saabs als Neuwagen zu kaufen und sich dann auch noch zu viel Zeit liessen bis zum nächsten Neuwagen. GM hat bei Saab einerseits den hohen Anteil an Entwicklern gesehen und das hohe Potential für GM. Turbotechnik, Sicherheitskonzepte, Ergonomie etc. war etwas was in der Unternehmenskultur fremd war. Und dann hat man sehr schnell das Entwicklungszentrum nach Rüsselsheim verlegt, wo die Ingenieure dann dem ganzen Konzern frischen Wind einhauchen sollten. Der Sprung vom Opel Rekord zum Omega wäre ohne die Entwickler von Saab nicht möglich gewesen. Patente wurden Eigentum von GM während die Kosten für die Entwickler und das Entwicklungszentrum auf das Konto von Saab gingen. Für die Produktion wurden dann für eben diese Patente Lizenzgebühren an GM fällig und so relativieren sich die roten Zahlen dann zu dem was es war: GM hat Verluste von anderen Konzernteilen auf Saab übertragen - aber auch auf Opel. Hätte Saab wirklich echte Verluste eingefahren - ja, dann hätte GM sicherlich viel früher die Reissleine gezogen. Die Krise hat GM (die Saab dann irgendwann nicht mehr brauchten) genutzt um Saab loszuwerden - aber gleichzeitig sicher gestellt das die auch wirklich nicht überleben können. Und um auf die Eingangsfrage zurückzukommen: selbst die Edelstahlradkappe unter GM, die nach über 20 Jahren Auflösungserscheinungen zeigt wäre für mich kein Grund auf Saab zu verzichten. Selbst wenn der Mist von Saab zu verantworten wäre.
Juli 17, 20195 j Autor So ein Geschwätz. Wenn man einen Konkurrenten los werden will, füttert man den dann 20 Jahre durch (Saab hat kein einziges Jahr Gewinn gemacht) und lässt den noch vierkommaacht Modelle entwickeln ? Nein, dann investiert man nicht mal mehr in Klopapier für die Firmentoilette sondern lässt den Laden so schnell wie möglich austrocknen. In zwei, drei Jahren kann man dann rausfegen. Jetzt noch nachtreten: Nur einen Dunst von Ahnung aber mal fett Kapitalismuskritik raushauen Das Schöne an so einem Forum ist doch, dass jeder das Niveau selbst wählen kann, auf dem er kommuniziert und dass andere sich nicht auf das gleiche begeben müssen. P.S. Starbucks macht(e) in Großbritannien jahrelang auch keinen Gewinn, betreibt aber trotzdem dort über 800 Cafés. Bearbeitet Juli 17, 20195 j von Troll von Hättan
Juli 17, 20195 j Autor In der Tat hat Saab den eigenen Untergang selbst zu verantworten: zu viele Entwickler und Ingenieure, die alle nur das technisch beste und machbare wollten und auch machten. Das Problem war dabei, dass das Produkt zwar vom Verbraucher als teuer empfunden wurde, aber unter dem Strich kein Gewinn gemacht wurde. Diese Qualitäten machen für uns alle aber den Reiz von Saab aus - auch wenn zu wenige bereit waren Saabs als Neuwagen zu kaufen und sich dann auch noch zu viel Zeit liessen bis zum nächsten Neuwagen. GM hat bei Saab einerseits den hohen Anteil an Entwicklern gesehen und das hohe Potential für GM. Turbotechnik, Sicherheitskonzepte, Ergonomie etc. war etwas was in der Unternehmenskultur fremd war. Und dann hat man sehr schnell das Entwicklungszentrum nach Rüsselsheim verlegt, wo die Ingenieure dann dem ganzen Konzern frischen Wind einhauchen sollten. Der Sprung vom Opel Rekord zum Omega wäre ohne die Entwickler von Saab nicht möglich gewesen. Patente wurden Eigentum von GM während die Kosten für die Entwickler und das Entwicklungszentrum auf das Konto von Saab gingen. Für die Produktion wurden dann für eben diese Patente Lizenzgebühren an GM fällig und so relativieren sich die roten Zahlen dann zu dem was es war: GM hat Verluste von anderen Konzernteilen auf Saab übertragen - aber auch auf Opel. Hätte Saab wirklich echte Verluste eingefahren - ja, dann hätte GM sicherlich viel früher die Reissleine gezogen. Die Krise hat GM (die Saab dann irgendwann nicht mehr brauchten) genutzt um Saab loszuwerden - aber gleichzeitig sicher gestellt das die auch wirklich nicht überleben können. Und um auf die Eingangsfrage zurückzukommen: selbst die Edelstahlradkappe unter GM, die nach über 20 Jahren Auflösungserscheinungen zeigt wäre für mich kein Grund auf Saab zu verzichten. Selbst wenn der Mist von Saab zu verantworten wäre. Sehe ich auch so. Die Entwicklungsabteilung von Saab hatte in der Branche einen ausgezeichneten Ruf. Die konnte man auf diese Weise günstig erwerben. Wie mir ein Mechaniker sagte, der mit meinem zum ersten Mal einen Saab in die Hände bekam, habe BMW Einiges von Saab gelernt.
Juli 18, 20195 j Ja, die wollten sich eine europäische Nobelmarke (aus amerikanischer Sicht) billig kaufen und dann wieder hochpäppeln und sich damit schmücken und in höhere Renditezonen vorstoßen. Grundsätzlich keine ganz falsche Idee, hat bei VW mit Audi ja auch geklappt. Die Auto Union war zum Übernahmezeitpunkt alles andere als eine Nobelmarke. VW hat damals dringend den Technologietransfer gebraucht.
Juli 18, 20195 j Mitglied Da war da noch 2011 dieser Artikel...Who-killed-Saab-Automobile-Final-Report-December-19-2011.pdf
Juli 18, 20195 j Da war da noch 2011 dieser Artikel... Das ist eine hervorragende Analyse. Schon ganz am Anfang bringen es die Autoren auf den Punkt: "In its final years, Saab produced the same volumes as Porsche, yet was competing with Audi who not only had almost ten times Saab’s volumes but also benefited from well-executed platform-sharing and economies of scale within the Volkswagen Group. In simple terms Saab had the worst of both worlds - Porsche volumes with Audi prices. This was not sustainable." Die Materialauswahl von Radkappen würde ich da hinten anstellen. In diesem Zusammenhang fürchte ich auch, daß es Jaguar keine zehn Jahre mehr geben wird. Bearbeitet Juli 18, 20195 j von Eber
Juli 18, 20195 j In diesem Zusammenhang fürchte ich auch, daß es Jaguar keine zehn Jahre mehr geben wird. Das Massker der Hersteller hat erst begonnen, es werden noch einige heilige Festungen geschliffen werden.
Juli 18, 20195 j Der Artikel von 2011 fasst es gut zusammen: Stückzahlen wie Porsche zu Preisen wie Audi, das kann einfach nicht gut gehen. Da braucht man keine Gewinne verschieben ... Der Sprung vom Opel Rekord zum Omega wäre ohne die Entwickler von Saab nicht möglich gewesen. Kleiner Hinweis: Der Opel Omega A kam 1986 auf den Markt und wurde seit den frühen 80ern entwickelt. GM stieg bei Saab aber erst in den 90ern mit einer 50% Beteiligung ein. Dass die Saab-Kollegen so genialen Input zur angetriebenen Schräglenker-Hinterachse geliefert haben, darf also getrost als das bezeichnet werden, was es ist: ein Märchen. Die Krise hat GM genutzt um Saab loszuwerden - aber gleichzeitig sicher gestellt das die auch wirklich nicht überleben können. Nachdem die Stückzahlen dramatisch eingebrochen waren brauchte man da keine Hand mehr zu rühren. Und die hatten sicher keine schlaflosen Nächte wegen einer wiedererwachten Firma Saab, die ihnen Anteile auf den Weltmärkten streitig machte. Sehe ich auch so. Die Entwicklungsabteilung von Saab hatte in der Branche einen ausgezeichneten Ruf. Die konnte man auf diese Weise günstig erwerben. Sehr groß war die aber nicht. Und wenn man die Interviews so liest, war der harte Kern der Entwickler, die führenden Köpfe, aber auch nicht mehr lang bei Saab, gingen in den Ruhestand, zu Volvo oder sonstwo hin. Wie mir ein Mechaniker sagte, der mit meinem zum ersten Mal einen Saab in die Hände bekam, habe BMW Einiges von Saab gelernt. Vielleicht wollte der Dir nur Honig ums Maul schmieren. Hast Du irgendwelche Belege, Zitate, Quellen, wo BMW was von Saab gelernt hat ? Wenn ich mir anschaue, was die Bayern so an Autos und Motoren entwickelt und gebaut haben und was in Trollhättan in der gleichen Zeit vom Band lief, fehlt mir da etwas die Phantasie. Oder meinst Du, die haben gelernt, wie man's auf keinen Fall machen sollte ? Die Auto Union war zum Übernahmezeitpunkt alles andere als eine Nobelmarke. VW hat damals dringend den Technologietransfer gebraucht. Ja, das mit der Nobelmarke kam später, insofern passt der Vergleich nicht so recht. Vielleicht besser die Übernahme von Jaguar durch Ford ?
Juli 18, 20195 j Es gab da die Zeit, als GM und Ford einige Automarken aufkauften. GM ist ja auch keine Automarke, sondern ein Konzern, der mehrere Marken besaß und noch vor einigen Jahren den weltweit größten Absatz hatte. Je mehr Firmen man unter einem Dach hatte, umso besser konnte man auch Kosten und Gewinne hin und her schieben, um Steuern zu sparen. Es gab ja sogar eine zuerst kleine Beteiligung und den Vorvertrag, um auch noch den kompletten Fiat-Konzern zu übernehmen. Ferrari wurde vorher ausgegliedert. Da spielen Märkte eine Rolle, da Fiat z.B. zu der Zeit sehr gut in Südamerika verkaufte. Auch Modellpolitik. Mit solchen Marken der unteren Segmente konnte man andere Käuferschichten erschließen. Siehe Daewoo > später unter Chevrolet vermarktet. Ford wollte natürlich auch mithalten und kaufte u.a. Jaguar, Aston Martin und Volvo. Dann kam die Krise und man stellte alles auf den Kopf: Gesundschrumpfen um jeden Preis. GM ließ Oldsmobile, Pontiac und noch ein paar kleinere über die Klinge springen. Die für 2004 vertraglich zugesagte Fiat-Übernahme wurde abgesagt und man zahlte lieber eine hohe Konventionalstrafe, mit der SM den Konzern aus der Krise führte und sich auch noch Chrysler unter den Nagel riss. GM verkaufte SAAB und wollte Opel abstoßen. Nachdem die deutsche Regierung einiges tat, um die Arbeitsplätze zu retten, machte GM einen Rückzieher. Man hätte denen eine dicke Rechnung aufmachen sollen! Ford hat auch diese aufgekauften Marken wieder verkauft. Ob nun Jaguar wirklich verschwinden wird, muss man abwarten. Immerhin verkauft Jaguar deutlich mehr Autos, als noch unter Ford je denkbar war und vor Ford waren die auch quasi pleite. SAAB war schon immer ein Außenseiter, der eine bestimmte Nische bediente. Damit waren größere Stückzahlen nicht machbar. So kam es beim 9000 zur Kooperation mit Fiat/Lancia, um wenigstens die Entwicklungskosten zu teilen. Das wird immer wichtiger, da auch die Vorschriften immer härter, komplizierter und teurer werden. So gäbe es z.B. keinen Fiat 500 nebst Derivaten, wenn man nicht mit dem Ford Ka kooperiert hätte. Letzten Endes sorgt die Politik mit all den Vorschriften dafür, dass immer mehr Marken verschwinden oder von den großen Konzernen geschluckt werden. Die Entwicklung eines neuen Autos, das alle EU-Vorgaben erfüllen MUSS, kostet so viel, dass man von vornherein einen entsprechenden Absatz voraussetzen muss, um überhaupt auf einen grünen Zweig zu kommen. Deshalb werden in den Konzernen Plattformen entwickelt und möglichst viele Autos unter verschiedenen Namen draufgesetzt. Es spielt auch noch ein anderer Gedanke eine Rolle. Wer z.B. grundsätzlich keinen Volkswagen haben will, könnte ja evtl. einen Skoda oder SEAT kaufen. Damit bleibt der Kunde der "Familie" erhalten. SAAB hatte aber nie die Art Autos gebaut, die für Großkonzerne besonders interessant gewesen wären. Vermutlich hat ein Big Boss SAAB eher aus emotionalen Gründen gekauft, als es finanziell kaum eine Rolle spielte. Oder es ging um den skandinavischen Raum, der ja von V o l v o und SAAB ganz gut bedient wurde. Erst durch die späteren Krisen wurden solche Käufe zum Problem.
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