Veröffentlicht Januar 29, 20232 j Mojn, seit Ende letzter Woche löst die Bremse vorne links beim 9-3 II SC unvollständig, d.h. Schon an den Ampeln rollte er gefühlt weniger aus und in der Garage war er vorne links an der Felge und erst recht an der Bremse heiß und ließ sich nur mühsam rollen. Da würde mir als Auslöser entweder einfallen, dass ein Stein oder sonstiger Fremdkörper sich zwischen Scheibe und Belag gemogelt hat - müsste man ja aber dann eigentlich im Tragbild sehen (das ich mir noch nicht richtig angeschaut habe), oder? Oder der Sattel läuft nicht mehr sauber zurück. Tritt da häufig Korrosion beim 9-3 II auf? Zumindest hinten hatte er auch schon mal die Freigängigkeit eingebüßt. Kann man den im eingebauten Zustand gängig bekommen, wenn man das Rad runternimmt und schon irgendwie schmieren/fetten/gängig machen? Mit Gruß & Dank, Flo
Januar 29, 20232 j Moderator Du wirst um das Ausbauen des Sattels kaum herumkommen. Innerlich aufgequollene Bremsschläuche sollen sowas machen können - wahrscheinlicher sind aber festgegammelte Gleitstifte. Wenn die i.O. sind und die Bremse immer noch hängt, dann ist wohl Korrosion am Kolben der Grund.
Januar 29, 20232 j Sehe ich gleich: Rad weg, Bremse zerlegen. Wenn ich schleifende/hängende Bremsen hatte, dann meist wegen korrodierter Gleitstifte oder gleich als zweithäufigste Ursache wegen beschädigter Kolben. Für letzteres bietet eine spanische Firma, Autofren oder so, häufig Repkits aus neuen Dichtungen, Manschetten UND Kolben an.
Januar 30, 20232 j Gleitstifte gammelig. Hatte ich recht häufig beim 9-3 II Ausbauen, abschleifen+polieren dann fluppt das wieder. Bei der Gelegenheit gleich die Manschetten neu machen und mal den Bremskolben anschauen, der ist aus Kunststoff...
Januar 30, 20232 j Moderator der ist aus Kunststoff...Wieder was gelernt - immer diese neumodischen Karren...! Aber die Gleitstifte würde ich nicht abschleifen, sondern erneuern!
Januar 30, 20232 j Falls die Gleitstifte rostig sind, lieber erneuern. Wenn nur Dreck drauf ist, kann man sie einfach reinigen und wieder einsetzen. Die Dinger kosten aber so wenig, daß man die mal alle paar Jahre neu spendieren kann. Ein weiteres Problem, was viele Leute nicht auf dem Schirm haben, speziell bei der ATE-Variante: Die Gleitstifte gleiten in Gummibuchsen, die jeweils in einem Auge im Sattel sitzen. Wenn diese Innenbohrung im Auge verrostet, wird sie im Durchmesser kleiner. Rost trägt schuppig auf und verengt den Durchmesser. Wenn man das nicht weg schleift, dann wird die Gummibuchse stärker zusammen gedrückt als vorgesehen, der Gleitstift klemmt dann. Es gibt auch extra Hohnbürsten dafür, aber im Grunde kann man das mit einem Dremel mit geeignetem Schleifeinsatz, oder einem Stück Schleifpapier um einen Holzstab gewickelt, einfach entrosten.
Januar 30, 20232 j Wieder was gelernt - immer diese neumodischen Karren...! Aber die Gleitstifte würde ich nicht abschleifen, sondern erneuern! Ja klar, wenn sie richtig vergammelt sind, dann neu...bei mir war da immer nur bisschen festgebackener Bremsstaub drauf. Die sind in 5min wieder blank :D An sich sind die Kunststoffkolben gar kein Problem. Die haben den Vorteil das sie nicht rosten. Allerdings kriegt man die bei rabiater Montage auch ganz schnell kaputt . Da ist nix mit Rohrzange und zurückdrücken...
Januar 30, 20232 j Wenn diese Innenbohrung im Auge verrostet, wird sie im Durchmesser kleiner. Jepp so an der HA gehabt, der Alu"rost" hat da die Bremse schleifen lassen: https://www.saab-cars.de/threads/16-bremse-gleitbolzen-fuehrungsbolzen.74229/#post-1473275
Januar 30, 20232 j Ich werfe, angesichts der Kunststoffkolben, noch mal nicht sichtbar, aber messbar verformte Kolben ins Spiel. Selbst schon erlebt bei ATE-Sätteln am Mercedes S211 (E-Klasse ca. von 2007), dort trat das Problem jedoch erst nach einem Belagwechsel auf und ist bei Mercedes nicht unbekannt. Die Kolben weisen dann einen leicht größeren Außendurchmesser zur Seite hin auf, die an den Bremsbelägen anliegt und sind dadurch schwergängig. Ob durch "Stauchung" irgendwie, Hitzeeinwirkung oder auch Feuchtigkeitsaufnahme, allen Autos war wohl gemeinsam, dass diese vor dem Belagwechsel keine Probleme hatten. In dem geschildertem Fall würde ich jedoch auch eher auf die bereits genannten genannten, "klassischen" Ursachen tippen.
Januar 30, 20232 j Moderator Jepp so an der HA gehabtJa, seit ich das ebenfalls so mal erlebt habe, gehört das Rauspolken der Gummis und zumindest einmal durchfahren mit der kleinen Honbürste samt Silikonfett beim Einsetzen praktisch zur Routine jedes Sattelausbaus (wenn sie nicht gerade kurz zuvor erneuert wurden) - das ist als Ursache für klemmende Sättel so sehr in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich es glatt vergessen hatte zu erwähnen.
Januar 31, 20232 j Silikonfett kann bei einigen Gummimischungen zum Aufquellen führen oder es weicht den Gummi auf und er kann reißen. Besser Spezialfett z.B. Plastilube von ATE, LM Bremsenführungsfett o.ä. von anderen Herstellern nehmen. Gesendet von stoppel mit Tapatalk
Januar 31, 20232 j Moderator Bei den Gummibuchsen der Führungsstifte ist das nicht nötig, da gab es bisher nie Probleme mit Silikonfett. Und Plastilube ist für eine andere Anwendung gedacht, und die Produktinfo enthält gar den Hinweis:
Januar 31, 20232 j Bei den Gummibuchsen der Führungsstifte ist das nicht nötig, da gab es bisher nie Probleme mit Silikonfett. Und Plastilube ist für eine andere Anwendung gedacht, und die Produktinfo enthält gar den Hinweis: [ATTACH=full]222355[/ATTACH]Scheibe und Belag ist ja selbsterklärend für Hobbyschrauber mit einem halbwegs durchschnittlichen IQ. Ich hatte es schon das die Gummibuchse so kaputt war dass sie aufgerissen war und sich doppelt gelegt hat und den Bremssattel blockiert hat. War zwar am Chrysler aber betrifft alle Schwimmsättel. Gummi war extrem weich und schmierig vielleicht wurde auch Öl zur Montage benutzt.[emoji1745] Gesendet von stoppel mit Tapatalk Bearbeitet Januar 31, 20232 j von stoppel
Januar 31, 20232 j Moderator Aber die Vermutung, es könnte Öl verwendet worden sein, rechtfertigt doch nicht die Warnung vor Silikonfett. Und dass Silikonfett Gummi angreift, ist mir bisher weder in den vielen Jahren der Benutzung bei irgendeiner der Anwendungen vorgekommen (seien es Tür- oder Schiebedachdichtungen, Dichtungen an Wasserleitungen oder -hähnen, O-Ringe an Kaffeemaschinen, Schmieren von Kunststoffgetrieben - oder eben Führungsgummis der Gleitstifte an Bremssätteln), noch passt das irgendwie zu den Produktbeschreibungen und Anwendungshinweisen. Siehe z.B. https://hl-technology.de/de/produkte/schmierstoffe/fette-pasten/silikonfett Woher du deine Warnung vor Silikonfett nimmst, bleibt mir daher schleierhaft - aber Chemie ist nicht meine große Stärke, und ich lerne gerne dazu. BTW Die einzige Ausnahme sind für mich (aus Unwissenheit, der daraus resultierenden Unsicherheit und der sicherheitsrelevanten Funktion) Gummis, die mit Bremsflüssigkeit in Kontakt sind. Hier verwende ich, so wie es einschlägig auch vorgeschrieben wird, nur Bremsflüssigkeit und die spezielle Bremszylindermontagepaste. Bearbeitet Januar 31, 20232 j von patapaya
Januar 31, 20232 j Moderator Der Vollständigkeit halber muss ich aber doch noch ergänzen, dass es von ATE die Anweisung gibt, deren originale Führungsbolzen ungefettet zu montieren unter dem Hinweis auf ein mögliches Aufquellen des Gummis. Das bezieht sich meines Wissens aber nicht (nur) auf fremde Fette, sondern auf das Fetten grundsätzlich - meinem Verständnis nach also auch auf die ATE Produkte oder das spezielle Bremsenführungsstiftefett. Siehe Seite 31 in https://www.morecontinental.com/SharedData/Resources/45b03638-be53-4575-88dd-060310acd955/FP-255/v1/Broschüre Bremsscheibe i.O. v4.pdf Das Thema hatten wir aber bereits vor einiger Zeit u.a. hier mal diskutiert, wobei ich nicht der einzige war, der die Gummibuchsen (ich verwende fast ausschließlich ATE) gefettet einsetzt und dabei bislang keine Probleme hatte, und ich bleibe auch dabei, weil ich von durch Rost zugedrückten Gummiführungen eher Probleme erwarte (und schon erlebt habe) als durch eine Schädigung des Gummis durch das Fett.
Februar 2, 20232 j Ich denke bei dem fetten geht es eher um das dann folgende verdrecken der Stifte , wenn der klassische Kunde zum bremsenservice fährt . Hier im Forum wird ja vorsorglich immer mal geschaut , gereinigt , gepflegt , das Problem auch erkannt . Normale Werkstätten haben für Hohnbürste, Dremel und fetten von Bauteilen kaum noch Zeit in den Aw einkalkuliert … wissen wir doch . Oder es will keiner bezahlen . Oxidation hinten links hatte ich übrigens am Wochenende auch in beiden Gummiführungsbereichen der Gleitstifte … das hält den Sattel richtig fest in Position und dieser bewegt sich kaum bis gar nicht mehr . Vor dem Einsatz der Gummiführungen den Bereich auch leicht fetten , mit was auch immer . Das Verhindert o2 am Alu …= Oxidation
Februar 2, 20232 j Moderator Ich denke bei dem fetten geht es eher um das dann folgende verdrecken der Stifte , Auch, aber es wird eben auch explizit vor Schädigung des Gummis gewarnt - die ich aber wie gesagt in vielen Jahren noch nie gesehen habe.
Februar 2, 20232 j Ja, aber ich denke, das bezieht sich auf "normales" Fett. Wenn man da normales Universalfett drauf schmiert, was durchaus vielen Leuten in den Sinn kommt, dann ist das nicht unbedingt für Gummi geeignet. Nimmt man Silikonfett o.ä. besteht das Problem ja nicht. Wenn ich an der Stelle Fett verwendet habe dann nur wirklich sehr sparsam. Mit dem Wissen daß dort keines hin soll werde ich das in Zukunft wohl ab jetzt bleiben lassen. Neue Führungsbolzen und Gummis verbaue ich sowieso wenn die alten nicht mehr so besonders sind und eine Reinigung allein nicht erfolgsversprechend ist. Kostet nicht viel und ist alle paar Jahre schnell gemacht wenn man dort sowieso ran muß.
Februar 2, 20232 j Moderator Nimmt man Silikonfett o.ä. besteht das Problem ja nicht.Das ist auch meine Erfahrung aus etlichen Jahren Anwendung. Mit dem Wissen daß dort keines hin soll werde ich das in Zukunft wohl ab jetzt bleiben lassen.Ich nicht, die kriegen weiter ihr Fett ab. Natürlich sparsam und kein Schmierfett aus der Dose "für alles". Und natürlich setze ich da auch neue ein, wenn die alten nicht mehr gut sind, aber ich finde, wenn sie so behandelt sind, ab und an gereinigt werden und die Abdeckkappen auf den Gummis sitzen, sind weder die Gummis noch die Stifte echte Verschleißteile, die halten bei mir wirklich etliche Jahre.
Februar 4, 20232 j Autor Erst einmal vielen Dank für die Beiträge. Habe gestern mal die Bremse leicht mit dem Hammer „angeklopft”, seitdem löst er ein Stück mehr, ist aber immer noch nicht gut. Ursprünglich wollte ich die Arbeit vergeben, da sich die Werkstatt nicht rückmeldet, ergibt sich nun die Chance, das selber zu machen und Geld zu sparen. Die Brense habe ich als sicherheitsrelevantes Teil bis auf Entlüften/Füllen noch nie angefasst. Da ich somit noch nie eine Bremse zerlegt und gereinigt habe, die Frage: 1) Gibt’s dafür im WIS eine Anleitung? Oder wenn nicht dort, wo? 2) Wo bestellt ihr die Gleitstifte und die Manschette und habt ihr ggf. eine Teilenummer für den 110kW-TiD? 3) Fett/Schmierung wird hier ja kontrovers diskutiert, daher würde ich erst mal neue (ATE)-Stifte montieren und die ohne Schmieren einziehen 4) Lässt sich die Arbeit am mit dem Bordwagenheber aufgebockten Fahrzeug in der Garage erledigen? Sollte ja eigentlich passen, oder? Mit Dank & Gruß, Flo
Februar 4, 20232 j Uff. Ja natürlich gibt es das im WIS. Nur geht ein Werkstatthandbuch davon aus, das es von qualifiziertem Personal gelesen wird. Ist also keine DIY Anleitung. Aber da wir dich eh nicht davon abhalten können, hier der Link: http://saabwisonline.com/b4/wis/9-3/2007/5-brakes/footbrake-system/adjustment-replacement-footbrake-system/ Ideal wäre es wenn du beim ersten Mal jemanden kundigen dabei hättest. Aber mach dir auf jeden Fall vorher Bilder, gerade die komische Feder außen dran ist so ein Kandidat für Fehler. Und Vorsicht mit den dünnen Gummimanschetten der Kolben. Ansonsten sollte es in der Tube auch passende Videos geben.
Februar 4, 20232 j 1) Gibt’s dafür im WIS eine Anleitung? Oder wenn nicht dort, wo? 2) Wo bestellt ihr die Gleitstifte und die Manschette und habt ihr ggf. eine Teilenummer für den 110kW-TiD? 3) Fett/Schmierung wird hier ja kontrovers diskutiert, daher würde ich erst mal neue (ATE)-Stifte montieren und die ohne Schmieren einziehen 4) Lässt sich die Arbeit am mit dem Bordwagenheber aufgebockten Fahrzeug in der Garage erledigen? Sollte ja eigentlich passen, oder? Mit Dank & Gruß, Flo Die Bremse ist kein besonders komplexes Bauteil. Wichtig ist sorgfältiges Arbeiten, das ist das A & O. Zu 1) Ja, ist aber in mehreren Abschnitten/Kapiteln beschrieben. Zu 2) Ich bestelle fast nur noch bei Motointegrator... da meist schneller Versand, gute Preise, kostenloser Rückversand & kein großes Theater bei Reklamationen. Gleitstift 90297771, Führungshülsen 90510227 und die Abdeckkappe 90575662. https://www.motointegrator.de/artikel/465971-fuehrungshuelsensatz-bremssattel-ate-110101-54072 https://www.motointegrator.de/artikel/275013-fuehrungsbolzen-bremssattel-ate-118171-00081-1-stueck Komplettes Kit: https://www.motointegrator.de/artikel/561336-reparatursatz-bremssattel-autofren-seinsa-d7-003c Teile auf richtige Zuordnung prüfen! Zu 4) Nimm auf jeden Fall einen Unterstellbock o.ä. mit und stelle den unter das aufgebockte Auto! Danach den Heber etwas runterkurbeln, damit die Last nciht allein auf dem Wagenehber liegt. Wenn der Wagenheber wegkippt und die Kiste runterknallt... haste im besten Fall nur paar Schäden am Auto. Bearbeitet Februar 4, 20232 j von slunli
Februar 4, 20232 j Moderator zu 2) Wenn du sichergehen willst, bestellst du nach VIN z.B. bei Skandix - eh eine gute, empfehlenswerte Quelle. Teilenummern von ATE kann ich dir am Montag schreiben. zu 4) Ja, das geht problemlos am Wagenheber + Unterstellbock! Besorg dir vorher eine schmale Drahtbürste für den Sattel und eine rund ca. 1,5-2 cm Durchmesser für die Öffnung, in der die Gummihülse des Führungsstifts sitzt sowie eine kleine Dose Keramikpaste (besser mit Pinsel als Spray). Für die Gleitstifte einen 7er Inbus und zum Festziehen einen Drehmomentschlüseel (25 Nm) Wenn der Sattel fest war, dürften die Beläge fällig sein, also auch neu. Und, ja, wenn du das das erste Mal machst, such dir jemanden, der das kann und dabei ist! Es ist nicht schwer, aber ein paar Sachen sind eben doch zu beachten und sollten unbedingt richtig gemacht werden!
Februar 4, 20232 j Für die Gleitstifte einen 7er Inbus und zum Festziehen einen Drehmomentschlüseel (25 Nm) Oder lieber 28Nm?! Ich hab mir wegen Drehmoment die meisten größeren Inbus und Torx als 1/2" Stecknüsse beschafft. Gibt auch Sätze mit langen Versionen, ist manchmal hilfreich wenn wenig Platz ist.
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