"Fremdsichtungen" interessanter Fahrzeuge

  • Ersteller Ersteller NichtMehrDa
  • Erstellt am Erstellt am
Zitat von Eber:
Flavia und GS gleiche Fahrzeugklasse? Hm. Sehe ich nicht so.

Ich auch nicht:
Flavia: Obere Mittelklasse 1,5 - 2,0 Ltr., 4,6m, 1,2 to, preislich Premium bis Luxus (Alfa Romeo, Mercedes, Jaguar, ….)
GS: Untere Mittelklasse 1,0-1,3 Ltr., 4,2 m, 0,9 to, preislich Mittelklasse (VW, Opel, Ford, …)

Ich mag Lancia vor allem wegen des Designs. Ok, nicht unbedingt die Flavia, aber viele andere.
Eben wegen des Designs (und wegen des avantgardistischen Rufs der Marke) machte ich als junger GSA-Besitzer ohne nennenswerte Erfahrung mit Fahrzeugen ausserhalb des Citroën-Universums eine Probefahrt mit diesem unglaublich schicken Beta Coupe.
Und stieg danach höchst irritiert wieder aus. Im Vergleich zu meinem abgerockten 65 PS-Citroën (180.000km, Rost und Wartungsstau) war der gepflegte 120 PS Lancia vor allem laut, ruppig und hart. Alles war schwergängig, das Fahrwerk ließ jeden Feinschliff vermissen und nicht einmal die Fahrleistungen fühlten sich besonders überlegen an. Da war nichts von der Kultiviertheit, die ich von der italienischen Edelmarke erwartet hatte. Meine damalige, schwärmerische Italophilie hatte den ersten Dämpfer erhalten.

Aber nichts gegen den Lancia! Mittlerweile weiß ich, daß er einfach "normal" fährt, während der GSA dieses tatsächlich einzigartige Fahrgefühl bot, das ich so mag und das seither leider - bei weitem - nicht mehr erreicht wurde, schon garnicht von Citroën selbst.
Daß die GS-Modelle zeitlebens schrecklich rostanfällig waren, bis zur Einführung der Transistorzündung unter Startschwierigkeiten litten und wegen der vielen, komplexen Technik auf engstem Raum auch besonders wartungsunfreundlich waren?
Gegessen.
 
Nun, der Beta war letztendlich ein Fiat. Die erste Serie so schlimm, dass Lancia vom britischen Markt verschwand,
der nach Italien der wichtigste war. Aber die Presse hatte das Auto so niedergemacht, dass keiner mehr kaufte.
Die zweite Serie war unwesentlich besser, das von Dir gefahrene Auto (120 PS) sicher ein 2.0 Vergaser/Serie 2.
Erst die dritte Serie war gut, wobei der 2.0 ie mit 122 PS die beste Wahl war. Ich hatte das Coupé, tauschte aber
ganz schnell gegen einen HPE (Bj. 83 und auch ie/122 PS). Als Kombicoupé hatte der richtig Platz und dank
großer Heckklappe auch gute Lademöglichkeit. War dank längerer Dachpartie auch etwas schneller als das Coupé.
Die dritte Serie hatte eine überarbeitete Karosserie mit besserer Verwindungssteifigkeit und auch besserer Rostvorsorge.
Trotzdem war mein 2000 ie (letzte Stufe Flavia) von 1973 viel solider gebaut. Merkt man, wie die Tür ins Schloss fällt.
Der 2000 war von Lancia entwickelt, wurde aber unter Fiat bis 1974 weiter gebaut. Die kleinere Fulvia sogar bis 1975.
Da konnten die Fiat-Sparfüchse nichts mehr dran verderben.

Aber wenn man das Beta Coupé/HPE Serie 3 mit Manta, Capri oder Alfetta vergleicht, ist es klar besser. Der Vorgänger
"Bertone" war auch um Welten besser verarbeitet. Ich hatte den 2000 GTV mit 131 PS. Die Alfetta war eine Klapperkiste
dagegen. Aber Alfa hatte schon vor der Übernahme in Sachen Qualität extrem nachgelassen. Bei Lancia lag es am
Management und nur im finanziellen Bereich. Zu Zeiten der Flaminia war Lancia eher noch besser als Mercedes, vor
allem innovativer.
 
Auf meiner DI Probefahrt hat mich heute ein neuer ALPINE mit Hamburger Kennzeichen in einer 120km Zone auf der A1 von der linken Spur gelichthupet und dann wie ein Gestörter vorbei und weg geballert. Auf unlimitierter Bahn hätte ich die Flucht nach vorn angetreten, aber so lieber nicht. :smile:
 
Neulich beim Flugplatz-Rennen in Kassel-Calden, hatte schon in der "Galerie" hier die Saab Sichtungen gezeigt doch was ich euch verschwieg....zeige ich euch hier? Sichtungen von Altem Blech im Renn-trimm.
Datum war 24.08.2019
 

Anhänge

  • 20190824_134116.jpg
    20190824_134116.jpg
    660,7 KB · Aufrufe: 52
  • 20190824_134852.jpg
    20190824_134852.jpg
    771,1 KB · Aufrufe: 51
  • 20190824_143817.jpg
    20190824_143817.jpg
    516,3 KB · Aufrufe: 51
  • 20190824_140358.jpg
    20190824_140358.jpg
    610,8 KB · Aufrufe: 50
  • 20190824_140447.jpg
    20190824_140447.jpg
    568 KB · Aufrufe: 52
  • 20190824_140453.jpg
    20190824_140453.jpg
    603,9 KB · Aufrufe: 48
  • Datsun Z 260 coupé.jpg
    Datsun Z 260 coupé.jpg
    355,1 KB · Aufrufe: 51
  • Service.jpg
    Service.jpg
    271,6 KB · Aufrufe: 52
Und in dem Jahr war noch ein Oldtimer-treffen ums Eck.....
 

Anhänge

  • 20190811_124653.jpg
    20190811_124653.jpg
    812,7 KB · Aufrufe: 38
  • 20190811_124744.jpg
    20190811_124744.jpg
    876 KB · Aufrufe: 39
  • 20190811_130319.jpg
    20190811_130319.jpg
    753,2 KB · Aufrufe: 39
  • 20190811_130346.jpg
    20190811_130346.jpg
    853,6 KB · Aufrufe: 36
  • 20190811_132137.jpg
    20190811_132137.jpg
    1 MB · Aufrufe: 39
  • 20190811_151218.jpg
    20190811_151218.jpg
    1,1 MB · Aufrufe: 41
Den SP kenne ich und habe den Besitzer öfter getroffen, tolles Fahrzeug.

Gesendet von meinem F5121 mit Tapatalk
 
Auch schön.:smile:
Ein (zeitgenössischer) CX wäre keine Alternative gewesen?

Hallo Klaus,

Grundsätzlich ja.
Der CX ist ein ganz wunderbares Auto, aber - rein subjektiv - finde ich den GSA noch vergnüglicher zu fahren:
Abgesehen von der fehlenden DIRAVI und dem kürzeren Radstand steht der GSA dem CX in puncto Fahrwerk in nichts nach, ist aber kompakter, leichter und dadurch insgesamt agiler zu fahren.
Ausserdem - was vielen nicht bewusst ist - hat der GSA als einziger unter den klassischen Citroëns dem genialen Fahrwerk einen kongenialen Motor zur Seite gestellt bekommen hat: Der luftgekühlte Boxer ist ein Freudenspender erster Güte.

Daß der CX schöner und mondäner auftritt, schneller als 150 fahren kann und womöglich das bessere Investment darstellt, stelle ich nicht in Abrede, ist für mich aber nicht so wichtig wie die reine Freude am Fahren.
 
...Daß der CX schöner und mondäner auftritt, schneller als 150 fahren kann und womöglich das bessere Investment darstellt, stelle ich nicht in Abrede, ist für mich aber nicht so wichtig wie die reine Freude am Fahren.

Kann ich nachvollziehen, obwohl die letzte Fahrt mit einem GS schon sehr lang zurückliegt und in einem der verbreiteten runtergerittenen Exemplare.

Ob ein CX ein "Investment" darstellt vermag ich nicht zu sagen,
glücklicherweise führe ich nicht Buch über Ausgaben und v.a.persönliche Arbeitstunden bei Meinem:rolleyes:
 
Hallo Klaus,

Grundsätzlich ja.
Der CX ist ein ganz wunderbares Auto, aber - rein subjektiv - finde ich den GSA noch vergnüglicher zu fahren:
Abgesehen von der fehlenden DIRAVI und dem kürzeren Radstand steht der GSA dem CX in puncto Fahrwerk in nichts nach, ist aber kompakter, leichter und dadurch insgesamt agiler zu fahren.
Ausserdem - was vielen nicht bewusst ist - hat der GSA als einziger unter den klassischen Citroëns dem genialen Fahrwerk einen kongenialen Motor zur Seite gestellt bekommen hat: Der luftgekühlte Boxer ist ein Freudenspender erster Güte.

Daß der CX schöner und mondäner auftritt, schneller als 150 fahren kann und womöglich das bessere Investment darstellt, stelle ich nicht in Abrede, ist für mich aber nicht so wichtig wie die reine Freude am Fahren.
Agil war der GS ohne Frage. Und der Boxer ist naturgemäß sehr drehfreudig. Der niedrige Schwerpunkt tut das Seine. Leider wurde mit dem GSA das ursprüngliche Design verhunzt.
Der CX war nicht nur preislich in einer anderen Liga. Die Konsruktion war gänzlich anders, querliegender Motor, Hilfsrahmen, usw. . Das Diravi war ein feines Feature, allerdings nach kurzer Eingewöhnung. Meinen diversen CX trauere ich manchmal nach. Meinem GS, ich habe es bei einem belassen, eher nicht...
 
.... Leider wurde mit dem GSA das ursprüngliche Design verhunzt.
Der CX war nicht nur preislich in einer anderen Liga. Die Konsruktion war gänzlich anders, querliegender Motor, Hilfsrahmen, usw. . ...

Hilfsrahmen (Fahrschemel) vorne und hinten hat der GS auch.
Wie gesagt, abgesehen von der Lenkunterstützung, das gleiche Fahrwerk:
  • Also Einzelradaufhängung mit doppelten Dreieckslenkern vorne,
  • Einzelradaufhängung mit nachlaufenden Längsschwingarmen hinten
  • die Antinickgeometrie
  • der neutrale Lenkrollradius
  • innenliegende Scheibenbremsen (hat das der CX überhaupt?)
  • und natürlich das ganze Hydropneumatikbrimborium mit Niveauausgleich, Höhenverstellung, lastabhängige Hochdruckbremse, lastunabhängige Federrate …
Der Motor ist beim GS tatsächlich längs eingebaut, worin ich aber keinen Nachteil erkennen kann.


Das Design des GSA als Verhunzung zu sehen, entspricht durchaus dem Mainstream. Mir persönlich gefällt vor allem das Serie 1 Armaturenbrett des GS, das war wirklich wunderschön.
Da es mir aber in erster Linie ums Fahren geht, ist der GSA als Höhepunkt der technischen Evolution meine Wahl.
Mein 81er GSA fährt sich tatsächlich spürbar anders als etwa der nur 3 Jahre ältere GS, den ich kürzlich erwarb. Irgendwie satter und solider, stärker sowieso. War selbst überrascht, wie unterschiedlich sich das anfühlt.
(Die ganz frühen GSse mit ihren schwachbrüstigen 1,0l-Motörchen sind wieder eine andere Geschichte.)


schön der GS:
Tacho-GS-Club-72.jpg




schön schrullig der GSA:
Tacho-GSA-Pallas.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
...
  • innenliegende Scheibenbremsen (hat das der CX überhaupt?)

Nein, glücklicherweise nicht.
(Ich schraube gerne, aber darauf kann ich genauso gerne verzichten.)

Aber die CX-Alubremssättel können lustige Überraschungen bereithalten, sobald sie etwas gammelig sind.
 
Nein, glücklicherweise nicht.
(Ich schraube gerne, aber darauf kann ich genauso gerne verzichten.)...
Mir ist bei meinem GS seinerzeit die Antriebswelle am Getriebe abgeschert. Das war keine angenehme Reparatur. Und selbst als durch die Wolle gefärbter Hydraulikfan habe ich nur geflucht.
Hilfsrahmen (Fahrschemel) vorne und hinten hat der GS auch.
Beim CX gibt es einen großen Hilfsrahmen, der die Karosserie von Antrieb und Fahrwerk entkoppelt.
c6f2a1b9268504b3054e04494ab1d89a.jpg
 
Zurück
Oben