April 2, 20169 j Nachdem ich jahrelange 900/I gefahren bin, jeden Kilometer gerne und mit viel Spaß dabei muss ich bekennen, mittlerweile den als Notlösung angelachten 9-3/I so richtig gut zu finden ! Der hat alles, was mir am Klassiker gut gefallen hat, den Turbobums, wenngleich viel kultivierter, die schmale, aber relativ lange Karosserie, die guten Sitze ... dafür hat der auch noch eine Durchladeklappe in der Rückbank, eine gut funktionierende Klimaautomatik, schaltbare, funktionierende Sitzheizung, gute Beleuchtung der Armaturen und Bedienelemente, ein wirklich gutes und perfekt schaltbares Getriebe und eine gut klingende (AS3) Stereoanlage. Dafür nehme ich auch das etwas "plasticky" Interieur und die knacksigen Lenkstockhebel in Kauf. Die "Stufe" im Kofferraum ist in der Praxis irrelevant, das einhändige Umlegen der Rückbank dagegen nicht. Am Fahrwerk habe ich nichts auszusetzen und an den Bremsen auch nicht. Bin eher der Gleiter und beanspruche die Bremsen nicht so stark, ist schließlich Energieverschwendung. Habe aber die "Handbremse vorne"-Typen vom 900/I mit Ihren Mopedformat-Bremsbelägen aber noch in Erinnerung und frage mich, wie mies die 900/II Bremse dagegen gewesen sein muss ... Schade finde ich, dass diese Autos so niedrig bewertet sind und viele gnadenlos in Grund und Boden gefahren werden ...
Januar 8, 20232 j .... Zu dem Bild: ich verstehe bis heute nicht, warum man den Fünftürer unter das Coupe montiert hat. Der 1:1-Vergleich wäre doch viel aussagekräftiger gewesen... Abseits aller design-technischer Spekulationen, warum die PR-Abteilung das damals gemacht haben könnte, gibt es dafür eine faktische und praktische Antwort: der 900 NG kam zum Verkaufsstart nur als Fünftürer auf den Markt, das Coupé folgte erst einige Monate später. Insofern wäre es unpassend gewesen, zum Launch in einem der zentralen Kampagnen-Motive eine Karosserieform abzubilden, die es zu dem Zeitpunkt noch nicht zu kaufen gab. Der grüne 902 Fünftürer auf dem Bild ist zudem noch ein V6, wie er auch auf Prospekten, in der Pressemappe usw. immer wieder hervorgehoben wird. Ich möchte gerne mal wissen, was unter GM-Regie dann Anfang der '90er in der (Um)bruchzeit saabintern los gewesen ist. Auch hier gilt die gleiche faktische Antwort: der V6 war zur Markteinführung die Top-Motorisierung, da der Turbomotor erst später im Debüt-MY verfügbar war. Daher war es logisch, ein Modell mit diesem Motor beim Launch des 900 NG in den Vordergrund zu stellen. Abgesehen davon, daß es die Einführung eines V6 in einem Saab (900) eben eine zusätzliche "Sensation" darstellte und für Neugier (vor allem in der Presse als Multiplikator) gesorgt haben dürfte. Ich kenne keine Quelle, die besagt, daß GM beeinflußt hätte, den Turbomotor verzögert einzuführen. Nach meinen Kenntnissen war der Grund einfach der, dass man mit der Freigabe des neu entwickelten B204L noch nicht soweit war, aber eben den Verkaufsstart des 900 NG nicht weiter nach hinten legen wollte (oder durchaus dies von GM nicht geduldet wurde, weil es Teil des Einstiegs von GM gewesen sein soll, daß Saab den NG bis Ende 1993 auf den Markt bringt ...).
Januar 8, 20232 j Allzu spät kann die Markteinführung des 902-Turbos nicht gewesen sein, denn bei der Vorstellung des 902 beim damaligen Vertragshändler in Heidelberg stand mind. ein 902-Turbo als Probefahrzeug zur Verfügung.
Januar 8, 20232 j Als inzwischen langjähriger Fahrer von diversen Saab 900 I in verschiedensten Motorisierungen, Karosserieformen und auch Karosseriezuständen (von 50 Tkm bei Kauf bis 350 Tkm) kann ich mich [mention=85]Hardy[/mention] Ausführungen anschließen, nur dass sich bei mir der Vergleich auf 900 OG zu 900 NG bezieht bzw. leicht abgewandelt: Der hat alles, was mir am 900 OG gut gefällt, den Turbobums, wenngleich viel kultivierter, die schmale, aber relativ lange Karosserie, die guten Sitze ... dafür hat der auch noch eine Durchladeklappe in der Rückbank, eine gut funktionierende Klima, schaltbare, funktionierende Sitzheizung, gute Beleuchtung der Armaturen und Bedienelemente, ein wirklich gutes und perfekt schaltbares Getriebe und eine gut klingende (AS2) Stereoanlage. Das Holz im Cockpit hat mindestens die gleiche Qualität wie ich sie nachgerüstet in meinem 900 OG Cabrio hatte. Die knacksigen Lenkstockhebel sind 90er. Das Glasschiebedach hat auch geschlossen etwas besonderes und steht offen dem im OG in nichts nach. Die "Stufe" im Kofferraum ist in der Praxis irrelevant, das einhändige Umlegen und vor allem variable Umlegen der Rückbank dagegen ein großer Fortschritt, zumindest bei meinen Anforderungen. Am Fahrwerk habe ich nichts auszusetzen und an den Bremsen auch nicht. Vor allem nicht im Vergleich zu den Bremsen im 900 OG. Ich ticke sicherlich auch ein wenig eigen: mir ist es heute grundsätzlich egal, ob ich künftig (nach Fertigstellung) in den 900 8V Einfachvergaser oder den 900 NG Turbo steige. Im Alltag (wo ich inzwischen eh nur noch selten ein Auto brauche, eher auf Berufs- bzw. Urlaubsfahrten mit mal kleinerer und mal größerer Besetzung) bereiten mir der 900 OG und der 900 NG gleich viel Freude beim Fahren (auch bei unterschiedlicher Motorisierung, weil die Leistung für mich nicht ausschlaggebend ist), auf Langstreckenfahrten auf der Autobahn rund um die Richtgeschwindigkeit ist der 900 NG dabei ohne Zweifel der Saab, der mich entspannter ans Ziel bringt (und zwar nicht nur im Vergleich zum 8V). Für mich war es auch ein Prozeß. Zu Beginn meiner Saab-Affinität haben mich nur der 900 OG (und 9000 CC) interessiert, der 900 NG war vor fast 20 Jahren für mich noch ein 08/15 Auto (so wie ein 9000 CS) und daher für mich nicht erstrebenswert. Über die Jahre habe ich beim Hinsehen gelernt, daß auch beim 900 NG noch die gleichen (bzw. sogar noch mehr) praktische Details gelten, die für mich meine 900 OG trotz der "Oldtimer-Aura" stets als Alltagswagen wertvoll machten. Inzwischen ist der 900 NG mehr Exot als der 900 OG, die Oldtimer-Aura in der Nähe, und das ist für mich persönlich auch ein interessantes Kriterium, gegen Ende meines "Saab-Zyklus" letztes Jahr noch einen 900 NG erworben zu haben und diesen künftig neben einem 900 OG im Familienfuhrpark zu betreiben. Zum Thema Vergleich: Bei allen meinen 900 OG habe/hatte ich gelernt, die Aufwände zur ausgiebigen Rostvorsorge zu akzeptieren (auch völlig ok für eine Konstruktion aus den 70ern und Bauzeit in den 80ern). Der 900 NG erscheint mir an der Stelle jedoch von Werk aus durchaus ein Fortschritt (auch wenn ich direkt nach Kauf habe Arbeiten ausführen lassen müssen). Aber hier fehlt mir natürlich noch der Langzeitvergleich. Fazit: ich stelle mich nicht hin und sage, der eine Typ ist besser als der andere. Es ist für mich eine Frage der Einstellung zum Hobby, einen 30-40 Jahren alten Saab zu fahren, und da stellt der 900 NG inzwischen für mich eine reizvolle Ergänzung, und vielleicht eines Tages sogar Alternative dar.
Januar 8, 20232 j Allzu spät kann die Markteinführung des 902-Turbos nicht gewesen sein, denn bei der Vorstellung des 902 beim damaligen Vertragshändler in Heidelberg stand mind. ein 902-Turbo als Probefahrzeug zur Verfügung. Mag sein. Aber z.B. ist in der deutschen Preisliste zum 1.9.1993 weder der Turbomotor genannt noch das Coupé. In der offiziellen (deutschen) Broschüre zum MY 1994/Markteinführung ist zwar der Turbomotor genannt, aber noch ohne Angaben wie z.B. die Verbrauchswerte usw. . wie bei den anderen 3 Motoren. Und das Coupé wird in der Broschüre weder gezeigt noch erwähnt.
Januar 8, 20232 j ... Rostvorsorge ... Der 900 NG erscheint mir an der Stelle jedoch von Werk aus durchaus ein Fortschritt ... Die wenigen 902 (und 9-3) die ich etwas genauer kenne, sind dann wahrscheinlich negative Einzelbeispiele.
Januar 8, 20232 j Die wenigen 902 (und 9-3) die ich etwas genauer kenne, sind dann wahrscheinlich negative Einzelbeispiele. Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel.
Januar 8, 20232 j Ich würde es mal so sagen: Man hat in guter Absicht am 902 und 931 versucht z.B. die Kantenabdichtung und Unterbodenschutz besser zu machen als bei den 901. Das ist insofern gelungen, daß die neueren Modelle eben länger nicht offensichtlich rosteten, wo man beim 901 bereits den Rost ganz offen zu sehen bekam. Wenn man einen 902 oder 931 aber über die ca. 10 Jahre vorgesehene "Normalnutzungszeit" hinaus erhalten will, ist man spätestens nach ca. 15 Jahren in Zugzwang die ganzen zunächst noch verdeckten Roststellen anzugehen. Hauptproblem sind die verhärtenden Kantenabdichtungen sowie der Gummiartige Unterbodenschutz, unter dem es teils großflächig im verborgenen vor sich hin rostet. Wenn man es sieht, ist es meistens schon zu spät und man kommt um Schweißarbeiten oft nicht mehr herum. Allgemein sind an 902 und 931 alle Falze und Stoßkanten am Unterboden und in den Radkästen pauschal verdächtig, je nach Nutzung und Einsatzspektrum des individuellen Wagens. Auch alle Stellen, wo Schwellerverkleidungen und Radhausschalen Kontakt zur Karosserie haben sind ohne Nacharbeit nach genanntem Zeitraum als Rostherd auszumachen.
Januar 8, 20232 j Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. Richtig, deshalb solltest Du auch Deinen 902 -trotz der Vorsorgemassnahmen- selbst im Detail in Augenschein nehmen. Der top-gepflegte 2000er Viggen einens Freundes, aus erster Hand mit ca. 180tkm gekauft, der laut durchgestempeltem Serviceheft vom ausliefernden Autohaus JEDE Inspektion und JEDE von SAAB vorgesehene nachträgliche Korrosionsschutzmassnahme erhielt, kostete beispielsweise in den letzten 3 Jahren allein an rostbedingten Reparaturen einen höheren vierstelligen Betrag. Und das Ende ist noch nicht absehbar.
Januar 8, 20232 j Der ideale Zeitpunkt um sich ein Schweißgerät und Schweißkenntnisse anzueignen. (Wie bei jedem "alten" Auto irgendwann)
Januar 9, 20232 j Richtig, deshalb solltest Du auch Deinen 902 -trotz der Vorsorgemassnahmen- selbst im Detail in Augenschein nehmen. Der top-gepflegte 2000er Viggen einens Freundes, aus erster Hand mit ca. 180tkm gekauft, der laut durchgestempeltem Serviceheft vom ausliefernden Autohaus JEDE Inspektion und JEDE von SAAB vorgesehene nachträgliche Korrosionsschutzmassnahme erhielt, kostete beispielsweise in den letzten 3 Jahren allein an rostbedingten Reparaturen einen höheren vierstelligen Betrag. Und das Ende ist noch nicht absehbar. Lightning Blue? Unsäglich! Bei den YS3D-Baureihen wurden verschiedene Lacke verwendet. Gerade die beliebten Modelle der letzten Baujahren kamen m.W.n. mit Wasserlacken daher. Das sind keine Lacke sondern farbige Rostbeschleuniger. Einige verdeckte Stellen, bspw. unter den Kotflügeln, wurden bei den letzten Baujahren nicht mit Klarlack versehen, sa daß an diesen Stellen die Feuchtigkeit bis zum Stahl durchdringen kann. Es gibt einige 902er, die sich erstaunlich zäh halten. Ich kenne einen 5-Türer vom Vorbeifahren. Seit 15 Jahren sehe ich ihn auf der Straße parken. Ich schätze Bj. 94-96. Metalliclack. Selbst an der Schweißnaht am hinteren Radlauf ist kein Hauch von Rost ersichtlich. In den letzten 2-3 Jahren hat er seine ersten Dellen und Kratzer von modernen Autoparkern abbekommen - sehr ärgerlich. Beim Händler schaue ich mir öfters die Karossen seiner Saabs an... 2002er Aero-Coupé... Rost überall, wo man was abschraubt. Bei meinen '98er 902 (schwarz) bin ich zu 80% mit der Konservierung durch. Hätte ich damit 2-3 Jahre gewartet, wäre sicherlich fremde Hilfe notwendig gewesen. Mein Fazit: Es muß am YS3D alles(!) geprüft werden. Zwischen "wie neu" bis "Durchrostung" liegen manchmal nur wenige cm. Wenn ich mir die zahllosen Details und Eigenkonstruktionen am und im 902 anschaue, komme ich nicht umhin zu sagen, daß Saab versucht hat, alles irgend mögliche aus den gegebenen Bedingungen herauszuholen. Trotz aller berechtigten Kritik an der GM-Bodengruppe, ist der YS3D m.M.n. ein Saab. Ohne GM hätte es weder diesen noch weitere Saabs gegeben. In gewissem Sinne ist Saab Opfer des Fortschritts respektive der ökonomischen Ratio geworden. Ein Auto wie einen Saab heute zu bauen ist undenkbar. Auch die heutigen Volvos sind keine Volvos mehr. Will man den 901 mit dem 902 vergleichen, muß man die dazwischen liegenden Jahren beachten. Beiden gemein ist, daß Ingenieure versucht haben, veraltete Plattformen soweit wie möglich auf dem laufenden Stand der Technik zu halten. Dem 902 fehlte es im Vergleich zum 901 am nötigen Charisma. Dafür war er bei seinem Debüt aber auch ein neues Auto auf der Höhe seiner Zeit und kein gestreckter 99. Aber wir diskutieren hier über alte Autos. Alte Autos sind eine Liebhaberei. Da kommen wir mit Logik allein nicht weiter.
Januar 10, 20232 j Thema Wasserlacke, die Problematik gibt es beim W220 auch, lag an verkeimung des Bades, die 1. hielten und je älter die Brühe war desto Rost... Hier hats ne Dissertation zu: https://elib.uni-stuttgart.de/handle/11682/1518
An der Unterhaltung teilnehmen
Du kannst jetzt posten und dich später registrieren. Wenn du ein Konto hast, melde dich jetzt an, um mit deinem Konto zu posten.