Serviceheft stempeln für Selbermacher

Ich trage bei meinen eigenen Autos immer alle Arbeiten, die ich mache, ins Service Heft ein. Egal ob das die Wartung ist oder die Bremse oder sonst was. Ich mach das, weil ich auf der Arbeit viel zu oft Gebrauchtwagen machen darf, die eine Wartung anstehen haben, bei denen ich aber nirgendwo zuverlässig feststellen kann, welchen Serviceumfang die Autos dann brauchen. Manchmal tragen Werkstätten gar nix ein, manchmal wird nur das nötigste eingetragen. Ist an sich nicht schlimm, die Autos kriegen dann einen Rundumschlag mit allen evtl fälligen Arbeiten, aber es nervt mich, weil es verschenktes Geld für meinen Betrieb (und im Endeffekt dann auch für mich) ist. Und weil ich auch nicht will, dass irgendwann der zukünftige Eigner meines Autos unnötig Geld zum Fenster raus werfen muss, kommt alles ins Serviceheft, was ich mache.
 
Das Servicescheckheft bei neueren Autos taugt ja auch nur mit den korrespondierenden Rechnungen um zu sehen was genau gemacht wurde.
 
Für 550€ kannst du locker Benz fahren.
Da sind die 240-400€ Rechnung gelacht.

Die ganz neuen Karren haben sowieso kein klassisches Scheckheft mehr. Alles Digital.

Überhaupt ist das Scheckheft überbewertet.
Die Saabs die ich bisher gekauft hatte, hatten immer ein lückenloses Scheckheft.
2 davon beim Fachhändler, 2 davon bei freien Werkstätten.

Die beiden vom Fachhändler gewarteten Fahrzeuge waren teils mit erheblichen Mängeln behaftet (Stoßdämpfer 3000km nach Inspektion tot), anderes Fahrzeug nach Motorrevision undicht an ZKD.

Von den bei "freien Werkstätten" gewarteten war nur der eine wirklich gut.

Was ich damit sagen will. Die Stempel zeigen nur, dass das Auto in der Werkstatt war, aber nicht mit welcher Qualität gearbeitet wurde.
Zu denken man könne einsteigen und losfahren ist nicht drin. Nicht mal bei neuer TÜV Plakette.

Grundsätzlich fallen die Fachhändler mit Inkompetenz und teilweise sehr hohen Preisen für mitunter einfache Reparaturen auf.
Seien es zwei Hilfsrahmenbuchsen für 300€ und einen Tag Arbeit, defekte Turbolader die der Kupplung (immerhin das war eine freie Werkstatt) oder Klimaanlage (FSH) zugeordnet wurden, nicht Erkennung eines defekten BKV (wir reden hier von der Bremse! Motor hätte schwer beschädigt werden können - FSH), falsche Beratung oder auch das bloße Abzocken von Kunden (FSH - Steuergerät in 6 Monaten nicht geliefert, Werkstatt verweigert Storno).

Und das sind nur die Kleinigkeiten die mir meine Kunden erzählen. Ich sage jetzt nicht, dass das alles Verbrecher sind, aber das deren Stempel genau den gleichen Wert besitzen wie alle anderen auch.

Das betrifft aber nicht nur Saab, sondern auch andere Fabrikate.
Gute Mechaniker sind heutzutage schwer zu finden. Zu schlecht bezahlt, zu großer Zeitdruck, zu harter Job.

Ist wie mit den Pflegekräften. Für die paar Euro will sich keiner kaputt machen.

Die Sache mit der Excel Tabelle praktiziere ich selbst so. Lade mir auch immer die Rechnungen als PDF runter, notiere die Kilometer zu dem Zeitpunkt an dem ich die Teile verbaut habe und kommentiere gegebenenfalls. Ziehe das dann beim Verkauf auf einen Stick und gebe es mit.

Ein QR Code schwebt mir schon länger im Kopf rum. Nicht unbedingt um Reparaturen zu dokumentieren und sofort aufrufbar zu machen, sondern eher um eine Art "Fahrzeugprofil" aufrufen zu können, falls sich jemand mal für den alten Schweden interessiert.

Quasi ein Online Tagebuch was jeder besuchen kann. Natürlich könnte man aber genau das miteinander kombinieren.
 
Was ich damit sagen will. Die Stempel zeigen nur, dass das Auto in der Werkstatt war, aber nicht mit welcher Qualität gearbeitet wurde.

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Gute Mechaniker sind heutzutage schwer zu finden. Zu schlecht bezahlt, zu großer Zeitdruck, zu harter Job.
Genau so ist es. Der Kostendruck ist heute für viele Betriebe sehr groß und wird in Form von Zeitdruck an das Personal weitergegeben. Diese Entwicklung beobachte ich seit Jahren bei unterschiedlichen Firmen. Die Qualität der abgelieferten Arbeit sinkt mit jedem Besuch. Standardsachen werden noch gerade so akzeptabel abgewickelt, aber im Detail darf man nicht gucken. Bedauerliche Entwicklung.

Für mich ist ein Serviceheft eher ein Indiz für die Einstellung des Besitzers zu seinem Auto.
 
Wenn mir ein Auto mit so einem Heftchen angeboten würde, wäre ich sofort mistrauisch und würde es nicht kaufen :hmpf:
 
Dass ein vollgestempeltes Service-Heft nicht zwingend auf die Qualität des Autos bzw. der durchgeführten schließen lässt, durfte ich schon vor knapp 30 Jahren beim ersten Auto lernen. Ein VW-Käfer vom örtlichen AUDI/VW-Vertragshändler. Für den ersten Service habe ich ihn nach einem Jahr dorthin gebracht, um anschließend eine Rechnung iHv. rd. 900 DM (Kaufpreis 4.000 €) dafür zu bekommen, obwohl das Auto schlechter lief als vorher (Vergaser verstellt). Den Werkstattlaufzettel habe ich später mal gefunden. War alles penibel abgehakt. Auch das Kästchen mit "Kühlflüssigkeitsstand kontrolliert". Bin da nie mehr hingefahren.

Gleichwohl ist mir ein Service-Heft MIT regelmäßigen Einträgen deutlich lieber als eines OHNE. Zumindest lässt sich daraus auch ableiten, woran schon mal gearbeitet (oder gepfuscht) wurde und was unangetastet blieb.

Vor diesem Hintergrund finde ich die Idee mit dem "Do-It-Yourself-Service-Stempel" ganz charmant. Man kann in einem Dokument nachlesen, was der Vorbesitzer ggf. schon gemacht hat (ob das wirklich passiert ist, kann ich ja auch bei der unbekannten Werkstatt nicht sagen). Aber insgesamt macht das dann doch den Eindruck, als wenn sich jemand zumindest Gedanken gemacht hat und ihm das Auto etwas Mühe wert war.
 
Aber insgesamt macht das dann doch den Eindruck, als wenn sich jemand zumindest Gedanken gemacht hat und ihm das Auto etwas Mühe wert war.
Ja, durchaus, da stimme ich dir 100% zu! Und in Kombination mit einer wie auch immer gestalteten zusätzlichen Dokumentation der erfolgten Arbeiten gibt das dann auch für einen potenziellen Käufer ein rundes Bild.
Vielleicht mach ich das ja doch auch noch...? Aber nun ist da schon sooo eine große Lücke im Wartungsheft...
 
Wenn man ein älteres Auto kauft, das man nicht mehr beim Händler warten lässt, sondern an dem man selber schraubt, möchte man das evtl. auch dokumentieren. Ich habe schon früher beim einen oder anderen Fahrzeug das Serviceheft weiter geführt, wenn das noch vorhanden war. Der Saab hat letzte Woche frisches Öl, einen neuen Filter und neue Kühlflüssigkeit bekommen.

Ich dachte, es wäre doch ganz nett, wenn man das Serviceheft auch stempeln würde. Also habe ich mal geschaut, was so ein Stempel eigentlich kostet und festgestellt, dass der erfreulich preiswert ist: https://www.amazon.de/dp/B06XQ6CMNV/ref=cm_sw_em_r_mt_dp_WVDA50C9FFJYH20W1Q7V?

So wird mein Stempel mit 5 cm x 3 cm Größe aussehen:

40895747qr.gif


Natürlich ist mir erst nach der Bestellung aufgefallen, dass Zündkerzen auch ganz gut drauf gepasst hätten... Nun ja, es ist ja genug Platz im Serviceheft, um solche Angaben handschriftlich zu ergänzen.

Was haltet Ihr davon? Albern? Überflüssig? Oder doch ganz nett, wenn man die Historie dokumentiert? Oder ist das gar Blasphemie, wenn man als Privatmann im Serviceheft herumstempelt?


Gruß Michael
Für wen soll das was bringen?

Ein zukünftiger Käufer? Für den hat so ein selbstgemachter Kartoffelstempel im Serviceheft noch weniger Wert, als ein leeres Serviceheft.

Für Dich selber? Da brauchts kein Stempel im Serviceheft.

Ich dokumentiere alles was ich machen (an jedem Wagen) mit Datum und KM Stand in einer Excel Liste. Für jedes Fahrzeug eine eigene Excel Tabelle.

Da kann man auch etwas mehr reinschreiben, als ein Kreuz....

Aber ich mache das nur für meine eigene "Nachverfolgung", bzw. für diejenigen, denen das Fahrzeug gehört....

Da ich nicht mit Fahrzeugen Handel treibe, habe ich noch nie einen Gedanken daran verschwendet, was es für Fremde nützt...
 
Ich dokumentiere alles hier im Forum :biggrin:
 
Ich beschäftige mich mit Serviceheften nicht. Sollte ich einmal das Auto verkaufen, erhält der Käufer neben einem prall gefüllten Ordner mit allen Nachweisen auch den Hinweis auf mein Saab-Cars Profil. Wenn ihm das nicht reicht, kriegt er das Auto nicht. So einfach ist das.
 
Ich beschäftige mich mit Serviceheften nicht. Sollte ich einmal das Auto verkaufen, erhält der Käufer neben einem prall gefüllten Ordner mit allen Nachweisen auch den Hinweis auf mein Saab-Cars Profil. Wenn ihm das nicht reicht, kriegt er das Auto nicht. So einfach ist das.
So habe ich es bei meinem Aero auch gemacht……

Gruß, Thomas
 
... Sollte ich einmal das Auto verkaufen, erhält der Käufer neben einem prall gefüllten Ordner mit allen Nachweisen auch den Hinweis auf mein Saab-Cars Profil. Wenn ihm das nicht reicht, kriegt er das Auto nicht. So einfach ist das.
Ja genau, das noch zusätzlich und viele Fotos von den gemachten Arbeiten vorher / nachher auch.
 
Macht ihr dann jedes Mal ein Foto, wenn ihr nen Luftfilter ausbaut?
 
Der Schuster hat die schlechtesten Schlappen sagt man bei uns . Aus diesem und weiteren Gründen kaufe ich sehr selten ein Auto von einem Hobby Bastler . Der kann da ja viel reinschreiben , aber ob es gemacht wurde ...kann ja keiner sagen . Beigefügte Werkstattrechnungen sind da hilfreicher . Ich schreib überhaupt nichts ins Service Heft , weil ich die Autos auch nicht verkaufe , sondern fahre . Also mich schrecken solche Einträge eher ab Wenn man für sich etwas machen möchte , dann auf ein Blatt Papier und das zum Heft zusammenbinden - aber mich beindruckt sowas nicht .
 
Macht ihr dann jedes Mal ein Foto, wenn ihr nen Luftfilter ausbaut?
Warum? Für solche einfachen Wartungsarbeiten sollten die vorhandenen Rechnungen der Teile reichen.
Aber Dokumentationen umfangreicher Arbeiten, z.B. Rostsanierungen, machen schon Sinn, nicht nur bei von Laien durchgeführten, sondern auch gute Karosseriebauer bieten das in ihrem Leistungsumfang mit an.
 
Macht ihr dann jedes Mal ein Foto, wenn ihr nen Luftfilter ausbaut?
Wozu?
Vom Ölwechsel, Zündkerzenwechsel etc. mache ich auch keine Bilder.

Bringt eh nichts. Wenn man betrügen will, kann man das auch mit Bildern...daher denke ich nicht, dass das auch nur 1 € für einen potentiellen Verkauf ausmacht.

Bei so alten Autos zählt der Eindruck, den der Wagen und der Verkäufer einem machen. Papier ist geduldig. Zumindest meine Meinung.

Bei Karosseriearbeiten ist das natürlich schon etwas anderes.
 
Ich will mich präzisieren. Scheckheft kümmert mich, wenn es die lückenlose Wartung eines höher- oder hochwertigen Fahrzeuges (aus 1. od 2. Hand) bei einem Vertragshändler dokumentiert, den ich kenne bzw. dessen Ruf untadelig ist und den ich bei Rückfragen auch kontaktieren kann. Wichtig bei komplexen Exoten wie zB einem Bentley oder Ferrari der 80er, 90er, 00er Jahre. Die Wartungen/Services sind abhängig von der Laufleistung (u Alter) mitunter exorbitant teuer, weil mitunter teure Komponenten standardmäßig erneuert werden und zudem der damit verbundenen Arbeitsaufwand groß ist. Meinen Arnage habe ich auf Basis eines top geführten Scheckhefts gekauft und mit der Vertragswerkstatt alle Wartungsarbeiten VOR Kauf nachvollzogen. Das war mir am Ende den Mehrpreis im Vergleich zu auf den ersten Blick „günstigeren“ Kandidaten wert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wozu?
Bei so alten Autos zählt der Eindruck, den der Wagen und der Verkäufer einem machen. Papier ist geduldig. Zumindest meine Meinung.

Wenn das doch so ist:
Wirkt denn dann der Verkäufer nicht anders (positiver/vertrauenserweckender), wenn er sich die Mühe macht, die Arbeiten auch zu dokumentieren?
Der Threadersteller hat sich für die Variante "Eintrag im Serviceheft" entschieden. Ich finde das charmant und stilecht. Offenbar wirkt das auf andere hier sogar eher abstoßend (" . . . keine Aussagekraft . . . ", " . . . würde ich nicht kaufen . . . ").

Es geht doch gar nicht um Dokumentation von Arbeiten für den eventuellen späteren Verkaufsfall, die Mühe macht man sich doch eher für sich selbst. Gerade dieser Umstand unterscheidet dann im Zweifel solch ein Auto von einer verwarzten Karre, um die sich jahrelang keiner gekümmert hat (ob Selbstschrauber, Hinterhofwerkstatt oder FSH): Es war seinem Besitzer die Mühe wert.
 
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Es geht doch gar nicht um Dokumentation von Arbeiten für den eventuellen späteren Verkaufsfall, die Mühe macht man sich doch eher für sich selbst. .
Für mich selbst mache ich aber keine Stempel ins Inspektionsheft.

Wie weiter oben geschrieben: Für jedes Fahrzeug eine Excel Tabelle mit allen an dem Wagen ausgeführten Wartungs- und Reparaturarbeiten. Das reicht mir.
 
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