Wer mich kennt , hat bemerkt, dass ich ein Liebhaber alter SAAB bin . Nun habe ich das Glück , diese noch fahren zu können, so lange ich sie am Leben erhalten kann . Also für meine Zeit , welche mir noch bleibt, mache ich mir keine Gedanken . Es wird die Zeit ohne SAAB kommen , doch da haben mich die Würmer schon zerfressen bis dahin . Immer dem alten Kram nachtrauern , für was soll das gut sein ? Ihr telefoniert doch auch nicht mehr mit einer Wählscheibe , sitzt am PC und schreibt kaum noch Briefe , na und ...geht doch auch . Ob die EU toll ist ? Na fragt mal die Engländer .
Das muss man schon etwas differenzieren. Ich wäre der Letzte, mich gegen Fortschritt zu stemmen, sofern dieser sinnvoll ist und - im Zusammenhang mit dem Auto - sicher und umweltfreundlich ist.
Leider ist es so, dass sich diese EU-Administration zu einem Bürokratiemonster entwickelt hat und die (ich wiederhole mich) dorthin entsorgten Politiker nun ihre Macht demonstrieren wollen. Dabei sind denen offenbar die eigentlichen Ziele total aus den Augen gekommen. Wir haben ja in Deutschland schon eine total überzogene Bürokratie, die unser Land lähmt und die Konkurrenzfähigkeit immer mehr zerstört. Das war im Vergleich mit den Nachbarländern nicht sooo problematisch, weil diese aus anderen Gründen nicht konkurrenzfähig waren. Großbritannien und Italien wurden jahrelang von Streiks lahmgelegt, in Italien gibt es teilweise mehrere Gewerkschaften, die untereinander Krieg führen, alles in einer Firma. Die USA waren auch nie der ganz große Konkurrent, da sie oft mit der Qualität nicht mithalten konnten. Wirkliche Konkurrenten kamen dann aus Japan, später auch Südkorea. Da aber deren Wirtschaftssysteme unserem gleichen, hat sich doch ein gesundes Nebeneinander entwickelt, auch zum Nutzen der Endverbraucher (beim Auto z.B. Vollausstattung, Garantie). Dann traten die Chinesen auf den Plan. Ein totalitärer Staat mit dieser Wirtschaftsmacht kauft sich zunächst überall ein, reißt sich Know-how unter den Nagel, sichert sich in den Drittländern Ressourcen und irgendwann beherrscht China die Welt. Zunächst wirtschaftlich, aber möglicherweise unterwirft man demokratische Staaten später auch politisch.
Die EU wurde doch aus Montanunion, EWG usw. entwickelt, um damals einen wirtschaftlichen Gegenpol zu Amerika zu schaffen. Mit ihrer Paragrafenreiterei werden aber die einstigen Ziele torpediert. Wie eben diese verhinderte Fusion, wobei selbst der neue Konzern gegenüber dem chinesischen noch deutlich kleiner wäre. Kartellrecht ist sinnvoll, wo es den Endverbraucher betrifft. Aber sicher nicht bei Produkten wie Hochgeschwindigkeitszügen, Flugzeugen, Schiffen usw.
Diese Leute wollen sich profilieren und dabei sind ihnen die Folgen egal oder sie erkennen sie in ihrer Borniertheit garnicht. Da wird die große Sorge um Gesundheit und Leben der Bürger vorgeschoben, um sich mit einzelnen Mitgliedsstaaten und der Industrie anzulegen. Also legt man einfach mal etwas fest und fertig. Wer das nicht erfüllt, dem drohen drastische Strafen. Beim Klima- und Umweltschutz das gleiche Bild. Statt realistische Grenzwerte festzulegen, kommt man mit Festlegungen auf die Art und Weise, wie man diese umsetzen soll. Seit wann verstehen diese Sesself.... er etwas von derart komplizierten technischen Problemen? Allein die Zielrichtung E-Auto ist vollkommen unausgegoren, da man nur das Auto ohne Auspuff sieht, nicht die Produktion, die Ressourcen, die Versorgung und die spätere Entsorgung. Durch diese politische Bevormundung muss die Industrie immense Kosten ZWANGSWEISE in Entwicklungen investieren, die sich irgendwann als Irrweg herausstellen könnten. Die Politiker werden dann keine Verantwortung übernehmen. Es bleibt an der Industrie hängen und der Bürger zahlt die Zeche über höhere Preise und evtl. auch als Steuerzahler.
Andererseits sind die in Brüssel nicht fähig, nationalistischen Bestrebungen und Aushebelungen der demokratischen Werte in einzelnen Mitgliedsstaaten Einhalt zu gebieten. Das wäre nun mal die Hauptaufgabe, um ein vereintes Europa voran zu bringen. Aber man will lieber mit reinem Aktionismus "glänzen". Um immer im Gespräch zu bleiben, eignen sich am besten Maßnahmen, die fast alle Bürger direkt oder indirekt betreffen, also wird z.B. das Auto zum Angriffsziel. Dabei stellt man sich auch noch als Hüter der guten Sache hin und vermittelt den Eindruck, dass die Industrie und evtl. einzelne Regierungen die "Bösen" sind.
Ich kann die Briten durchaus verstehen, dass sie diese ständige Gängelung satt haben. Nur ist halt der Brexit der falsche Weg, vor allem dieses May-Theater. Statt dessen hätten sich die Regierungen mal überlegen sollen, wie sie Brüssel eindeutige Aufgaben zuteilen und andere Bereiche ausnehmen. Es ist ja schon naiv, dass man bei derart verschiedenen Ländern (Mentalität, Wirtschaftskraft usw.) die gleichen Maßstäbe anlegen will. Man kann doch Deutschland oder Frankreich nicht mit Bulgarien in einen Topf werfen. Dann noch den Euro aufdrängen, wobei die Möglichkeit der Auf- und Abwertung als Regulativ entfällt. Siehe Griechenland.