Im Prinzip ja .... aber. Bei der Verwendung von typisch deutschen Kaffees, damit sind fast alle gemeint, kann ein etwas kalkhaltigeres Wasser durchaus angezeigt sein. In meiner weihenstephaner Zeit haben wir am milchwissenschaftlichen Institut viele Versuche mit Kaffee und Milch gemacht. Da deutsche Kaffees zum überwiegenden Teil deutlich höhere Säuregehalte aufweisen gegenüber z.B. italienischen Produkten, kann ein Härtegrad bis etwa 15 geschmacklich durchaus positiv wirken und die Bekömmlichkeit verbessern. Wir haben diese Versuchsreihen zwar nur wegen der Stabilität von Kaffeesahne gemacht, aber dies war ein klar zu erkennnendes Begleitergebnis der Studien. Also bei Filterkaffe deutscher Provinienz ist extrem weiches, enthärtetes oder gar vollentsalztes Wasser nicht so sehr zu empfehlen.
Insofern macht es Frank (LCV) unbewusst (?) richtig, bei seinem Wasser ist der normale Filterkaffee noch das Beste, was er an Kaffeequalität rausholen kann.
Bei Wasser aus der Flasche sollte man sehr genau draufschauen. Die sind meistens nicht so kalkarm, wie man gemeinhin glaubt. Gerade die "guten" Mineralwässer haben hohe Mineralgehalte und Härtegrade. Wenn man z.B. bei Rosbacher mal umrechnet, so kommt da locker ein Härtegrad von 30 bis 40 dH heraus, bei Gerolsteiner sogar etwa 70 dH. Evian, im Prinzip Gebirgswasser, kommt immer noch auf mehr als 15 dH. Cristaline, ein Billigprodukt für große Marktketten, liegt extrem weich bei ca. 1 dH. Oft ist dafür (für bestimmte Heißgetränke) dann das "einfachere" Mineralwasser das bessere. Zu anderen Inhaltstoffen in Mineralwasser möchte ich allerdings lieber nichts sagen, also keinen Qualitätskrieg heraufbeschwören.