Ich halte jede Art von Prämien für falsch, wie damals die Abwrackpämie, so auch die E-Auto-Kaufprämie. Damit wollen politische Ideologen irgendwelche Ziele erreichen und nehmen dabei auch negative Aspekte in Kauf. Ich sehe nicht ein, dass man den aktuellen E-Auto-Käufer (der sicher nicht am Hungertuch nagt), dafür bezahlen muss, dass er ein E-Auto kauft. Ein großer Teil der jetzigen Käufer macht das fürs eigene Image oder es ist ein Hobby. Die weniger finanzkräftigen Leute, die in Innenstädten zur Miete wohnen, haben keine Garage mit Ladestation, können sich ohnehin nur preiswerte gebrauchte Verbrenner leisten. Bezahlbare gebrauchte E sind Mangelware und wie hier schon angesprochen, bei relativ neuer Technologie so schnell überholt, dass man sie dann nur noch wegwerfen kann. Gibt dann der Batteriesatz auf, kostet der sehr viel. Das holt man über den niedrigeren Verbrauch nie wieder herein.
Auch deshalb ist es falsch, weil die Autohersteller diese Prämie mit einkalkulieren. Vorhin rief mich ein Kollege an, der evtl. ein billiges E-Auto für den reinen Nahbereich braucht, zumal er die Energie vom Hausdach bezieht. Als die Förderung eingestellt wurde (typischerweise für diese Leuchten in Berlin ohne Vorwarnung), soll Dacia sofort die Preise radikal gesenkt haben. Daran sieht man, dass es möglich ist. Jede Einmischung der Politik in die Wirtschaft kann nur nach hinten losgehen. Der Markt regelt alles von allein. Subventionierung ist ein Schritt in Richtung Planwirtschaft. Wohin diese führt, hat man an der DDR gesehen. So wie Politiker heute agieren, gibt es keine Planungssicherheit. Wer garantiert denn, dass denen nicht plötzlich einfällt, E war Mist, jetzt kommt das Gelbe vom Ei. Um dann das Neue zu forcieren, kommen die nächsten Machenschaften. Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern in der Vergangenheit immer wieder passiert (s. Besteuerung von Dieselautos).
Der Hammer ist aber, dass das Bundesumweltamt vorschlägt, die Kfz-Steuer für Verbrenner so anzuheben, dass aus den Mehreinnahmen wieder eine E-Prämie finanziert wird. Damit würde eine Umverteilung von unten nach oben gefördert, die ja von den Roten und Grünen so vehement kritisiert wird.
Anm. zum Verbrennerverbrauch im Winter: Richtig bei Kurzstrecke. Fährt man aber mehrere hundert km, ist das auch nur ein Kaltstart und die Belastung durch Heizung usw. fällt kaum ins Gewicht. Mit der entsprechenden Fahrweise kann man aber sehr viel mehr herausholen. Wer alles falsch macht, kann den Verbrauch sogar verdoppeln!