Hast du darüber schon einmal mit einem Motoreninstandsetzer gesprochen?
VG
Frank
Ja, ich hatte Kontakt mit einer solchen Firma, die aber wegen eines Maschinenausfalls auf absehbare Zeit nicht wuchten können. Die Werkstatt, die ich stattdessen am Wickel hatte, kann wuchten, aber nur auf Null und die meinten, dass bei 4-zylinder-Reihenmotoren ein separates Wuchten der rotierenden Teile auf Null üblich sei. Es wäre also sehr unwahrscheinlich, dass das von mir geschilderte potentielle Problem auftritt.
Aber ich hab jetzt auch mal eine Vorabschätzung berechnet:
Nimmt man an, dass die alte Reibfläche des Schwungrades nicht pefekt parallel abgenommen wird, sondern minimal schräg, entsteht ein extrem flacher abgeschrägter Zylinder, dessen Schwerpunkt laut einer CAD-Berechnung bei ca. 0,245*Radius liegt. Mit der Kenntnis kann man die Unwucht ausrechnen, die durch ungenaue Bearbeitung entsteht. Das Volumen des geschrägten Zylinders und die Masse kann man auch berechnen: V = Pi/4*D^2*(Dickenabweichung am äußeren Rand)/2. In meinem Fall nehme ich an: D = 30cm
Abweichung der abgenommenen Materialstärke außen 80mym (Reproduzierbarkeit der Montage des Schwunrades auf dem KW-Flansch)
Ich komme auf eine Unwucht von 825g*mm.
Das entspricht 5-6g am äußeren Rand und ließe sich - sofern tatsächlich störende Vibrationen auftreten - mit Unterlegscheiben kompensieren. Die Fliehkraft ist bei Höchstdrehzahl 5500RPM mit ca. 280N viel kleiner, als die Gaskräfte im kN-Bereich, die auf die Kolben wirken. Daher würde ich mir selbst ohne Trimmausgleich keine Gedanken über die Kw-Lager machen.
Also Fazit: Ich werde das Schwungrad von einer Motorenfirma ohne Wuchten abschleifen lassen und falls tatsächlich später geringe Vibrationen auftreten sollten, mit Scheiben an den Schrauben des Kupplungskäfigs im eingebauten Zustand "feinwuchten".