Veröffentlicht Oktober 23, 20231 j Jetzt ist es ja mal wieder an der Zeit auf Winterreifen zu wechseln und man hat dabei die Gelegenheit sich die Radschrauben wieder etwas genauer anzusehen. Nachdem ich hier auch schon von öfters von defekten Radschrauben gelesen habe, kommt man schon ins Grübeln, was man macht, wenn sich die Radschrauben nicht mehr lösen lassen. Obwohl ich alle Schrauben grundsätzlich mit einem Drehmomentschlüssel anziehe, kommt es schon mal vor, dass sich so manche Schraube doch etwas schwerer lösen lässt. Daher mal zwei Fragen an euch: Wann sollte man die Radbolzen erneuern? Wie löst ihr an eurem Saab die Radschrauben, wenn der Mega -GAU eingetreten ist und die Nuss durchdreht? Hier mal ein Bild, wie der Kopf von den meisten meiner Radschrauben aussieht.
Oktober 23, 20231 j J... Hier mal ein Bild, wie der Kopf von den meisten meiner Radschrauben aussieht. [ATTACH]231467[/ATTACH][ATTACH]231466[/ATTACH] Du solltest über die Anschaffung eines passendes Werkzeugs nachdenken. Ich kann mich nicht erinnern, dass mir schon mal solche vermurksten Radschrauben-Köpfe untergekommen sind.
Oktober 23, 20231 j Autor Das hat mich ja auch gewundert, daher meine Nachfrage. Aber diese Langnuss mit den leicht offenen Ecken und der Rundung in der Mitte, was für eine bessere Kraftübertragung sorgen soll, nutze ich seit Jahren zusammen mit einem Druckluftschlagschrauber. Was mich noch gewundert hat, manche Schrauben sitzen nach Monaten schon heftig fest, obwohl ich den Drehmomentschlüssel nur auf 110 Nm eingestellt habe.
Oktober 23, 20231 j So eine benutze ich auch - aber meine Schraubenköpfe sehen nicht so aus. Hat vielleicht schon vor dir die Köpfe so misshandelt - die Autos sind ja meist nicht jungfräulich zu uns gekommen... Aber täuscht das Foto, oder ist das wirklich gar kein normaler HEX - der Ansatz sieht so rund aus...??
Oktober 23, 20231 j Zumal ein neuer Satz Schrauben nun nicht die Welt kostet ……die oben auf dem Foto würde ich nicht mehr verbauen …… Gruß, Thomas
Oktober 23, 20231 j Aber diese Langnuss mit den leicht offenen Ecken und der Rundung in der Mitte, was für eine bessere Kraftübertragung sorgen soll, nutze ich seit Jahren zusammen mit einem Druckluftschlagschrauber. [ATTACH]231469[/ATTACH] Du bist sicher, dass der Druckluftschrauber sicher weniger als 110 Nm beim Anziehen hat? Sonst ist der Drehmomentschlüssel und sein Klick bei 110 Nm nämlich wirkungslos. Das klickt auch noch bei 110 Nm wenn die Schraube vorher auf 200 Nm angeballert wurde.
Oktober 23, 20231 j Autor Das Problem mit dem Druckluftschrauber ist halt, dass er oft nicht die Kraft hatte um die Schrauben zu lösen und ich da meist mehrere Versuche brauchte. Ich nutze seit diesem Sommer einen elektrischen Schlagschrauber zum lösen der schafft das fast sofort. Zziehe die Schrauben erstmal nur ganz leicht an, zum Schluss mit dem Drehtmomentschlüssel und nach eingen KM nochmals zum prüfen.
Oktober 23, 20231 j Das Problem mit dem Druckluftschrauber ist halt, dass er oft nicht die Kraft hatte um die Schrauben zu lösen und ich da meist mehrere Versuche brauchte. Ich nutze seit diesem Sommer einen elektrischen Schlagschrauber zum lösen der schafft das fast sofort. Zziehe die Schrauben erstmal nur ganz leicht an, zum Schluss mit dem Drehtmomentschlüssel und nach eingen KM nochmals zum prüfen. Das liest sich ganz richtig, die o.g. Bilder passen allerdings nicht dazu. Zum neuen Schraubensatz würde ich eine neue Schlagschraubernuss besorgen.
Oktober 24, 20231 j ...dass er oft nicht die Kraft hatte um die Schrauben zu lösen... Das sollte sich bei regelmäßiger Anwendung von Kupferpaste/AntiSeize deutlich bessern. Festgebackene Radschrauben kenne ich eigentlich nur noch von Fremdfahrzeugen bzw. Neuzugängen. Achso: Beim 9k wird mit 120 Nm angezogen, nicht mit 110 Nm. Und ist denn dein Drehmomentschlüssel halbwegs genau? Bei nur 110 Nm würden sich meine Vorderräder nach wenigen km lösen. Da das gelegentlich auch bei 120 Nm passiert ist, wähle ich nun stets 130 Nm.
Oktober 24, 20231 j ...sieht so rund aus...?? Dort geht eine Kegelfläche auf die Schlüsselfläche über, so ergibt sich die Rundung am Übergang.
Oktober 24, 20231 j Ah ja, danke, ich konnte mir das auch nicht vorstellen, dass da was anderes dran ist als ein einfacher Sechskant.
Oktober 24, 20231 j Autor Das sollte sich bei regelmäßiger Anwendung von Kupferpaste/AntiSeize deutlich bessern. Festgebackene Radschrauben kenne ich eigentlich nur noch von Fremdfahrzeugen bzw. Neuzugängen. Achso: Beim 9k wird mit 120 Nm angezogen, nicht mit 110 Nm. Und ist denn dein Drehmomentschlüssel halbwegs genau? Bei nur 110 Nm würden sich meine Vorderräder nach wenigen km lösen. Da das gelegentlich auch bei 120 Nm passiert ist, wähle ich nun stets 130 Nm. Das hier im Bild ist mein Drehmomentschlüssel, den man sehr gut von 70 – 350 NM einstellen kann. Aber natürlich habe ich keinen Prüfstand, auf dem ich die Genauigkeit regelmäßig testen kann. Früher hatte ich auch immer 120 Nm, bin dann aber etwas zurück, weil ich mich an jedem Rad bei mindestens einer Schraube auf den Drehmomentschlüssel stellen musste, um die zu lösen. Eine lockere Schraube hatte ich bisher nur einmal, aber auch nur, weil ich die beim ersten Anziehen übersehen hatte. Du hast jetzt aber noch eine Glaubensfrage aufgebracht, die man diskutieren sollte. Mein Stand war bisher, dass man bei den Radschrauben auf keinen Fall mit Schmiermitteln arbeiten sollte. Also blieb bisher das Gewinde leicht angerostet und der Konus unbehandelt! Ich habe da so einige Mittelchen verfügbar, wo verwendest du die Paste, am Gewinde oder am Konus oder beide Stellen?
Oktober 24, 20231 j ....Du hast jetzt aber noch eine Glaubensfrage aufgebracht, die man diskutieren sollte. ... Das mit dem Glauben ist so ne Sache ... Die einen sagen so die anderen so. Um definierte, einigermaßen gleichbleibende Reibzustände beim Montieren zu haben, praktiziere ich seit Jahren die Montage mit geringen Mengen Gleit-/Trennmittel. Probleme wie Du sie schilderst habe ich noch nie gehabt. ...Also blieb bisher das Gewinde leicht angerostet und der Konus unbehandelt! Das geht gar nicht. Ich behandle nur das Gewinde und das sind wirklich minimale Mengen.
Oktober 24, 20231 j Autor Mein Favorit wäre ja Teflon-Spray, ABER jetzt nur auf dem Gewinde oder auch am Konus?
Oktober 24, 20231 j .. Ich behandle nur das Gewinde und das sind wirklich minimale Mengen. Genau das.
Oktober 24, 20231 j .. Daher mal zwei Fragen an euch: Wann sollte man die Radbolzen erneuern? Hier mal ein Bild, wie der Kopf von den meisten meiner Radschrauben aussieht. [ATTACH]231467[/ATTACH][ATTACH]231466[/ATTACH] Mit dem Bild solltest du die erneuern. Wenn Dir gute gebrauchte reichen, schick mir eine PN.
Oktober 24, 20231 j ...weil ich mich an jedem Rad bei mindestens einer Schraube auf den Drehmomentschlüssel stellen musste, um die zu lösen.Möglich, dass ein Drehmomentschlüssel bis 350 Nm das abkann - aber grundsätzlich ist er kein Werkzeug, um festgegammelte Schrauben zu lösen - so schön lang er auch sein mag! Besorg dir dafür eine Teleskopratsche z.B. von Kunzer, die hat bei mir bisher alles aufgekriegt (auch Achs- und KW-Muttern) und kostet nicht viel. Vielleicht solltest du in Anbetracht dessen doch deinen Drehmomentschlüssel mal kalibrieren lassen - ich hab es gemacht bei der örtlichen Dekra-Niederlassung war mit ca. 40 € pro Stück auch nicht so teuer, jedenfalls besser als mit falschen Anzugsmomenten zu hantieren.
Oktober 24, 20231 j Das sollte sich bei regelmäßiger Anwendung von Kupferpaste/AntiSeize deutlich bessern. Bei nur 110 Nm würden sich meine Vorderräder nach wenigen km lösen. Da das gelegentlich auch bei 120 Nm passiert ist, wähle ich nun stets 130 Nm. Wenn sich mit 120 Nm bei dir Schrauben lösen, dann kann es an der Kupferpaste/AntiSeize liegen. Zum Schmieren von Radschrauben gibt es spezielle Pasten. Ich nehme seit Jahren die Montagepaste G052109A2 für Radbolzen von VW für die Gewinde, nicht den Konus. Die ist relativ dick und vermutlich weniger schmierend als Schmiermittel für andere Zwecke. Hatte bei 120 Nm noch nie lose Schrauben beim Wechseln der Aluräder, wenn bei der Montage mit 120 Nm angezogen und nach 50-100 km auf 120 Nm nachgezogen wurde. Zum Lösen braucht man dann trotzdem ordentlich Kraft, aber es würde immer auch mit dem kurzen Schlüssel aus dem Bordwerkzeug gehen. Und auf Anlagefläche und Zentrierung im Rad gebe ich etwas VW Wachsspray D322000A2, was genau dafür gemacht ist. Verhindert anrosten. Und nicht das jetzt eine Diskussion losgeht ob das erlaubt ist. Ja, beides ist von Saab empfohlen. Radbolzen: https://saabwisonline.com/c10/9-5/2007/7-suspension-wheels/wheels-and-tyres/adjustment-replacement-wheels-and-tyres/wheel-bolt-replacing/aluminium-wheel/ Anlagefläche Rad: WHB 7, Federungssystem Räder, Seite 771-4 (schwedische Ausgabe)
Oktober 24, 20231 j Bei mir hat sich noch nie eine Radschraube gelöst. Und ich benutze seit eh und je (wenig, sehr wenig) Kupferpaste auf dem Gewinde. Ziehe sie aber auch immer eher mit 120-130 Nm fest.
Oktober 24, 20231 j Ich mache es bei gebrauchten Schrauben, die schon leichten Rost am Gewinde haben, so wie es im WIS steht. Ein wenig Öl nur aufs Gewinde. Und das nicht jedes Mal, sondern einmal. Nur wenn die Schraubengewinde wieder irgendwann trocken sind öle ich sie ggf. nach. Ziehe beim 9-3 mit 110-115Nm an und beim 900(I) mit 120Nm. Hatte noch nie gelockerte Radschrauben (außer jemand hat vergessen sie anzuziehen ).
Oktober 24, 20231 j zur Glaubensfrage aus #12 Durchaus richtig ist, dass die Vorspannkraft der Schraubverbindung mit durch Schmierung verringerter Reibungszahl bei gleichem Drehmoment zunimmt. Damit das nicht zu viel wird (Bauteilbeschädigung), muss man etwas aufpassen. Entscheidend ist ja das Erreichen der vom Hersteller vorgesehenen Vorspannspannkraft. Die kann keiner messen, also wird ein Anzugsmoment angegeben, welches im Mittel, unter allen (im Normalfall) zu erwartenten Umständen eine Vorspannkraft bewirkt, die unbeabsichtigtes Lösen der Räder sowie eine Beschädigung der Gewinde/Bauteile verhindert. Die Toleranz ist da zwangsweise recht groß, die Bauteile aus Sicherheitsgründen überdimensioniert. Um mit einem bestimmten Drehmoment eine bestimmte Vorspannkraft zu erreichen, ist die Reibungszahl (µ) im Gewinde und unter dem Kopf absolut ausschlaggebend. Damit "µ" halbwegs dem "Normalfall" entspricht, sollten die Anlageflächen nie ganz trocken oder gar trocken und (stark) rostig/angefressen sein. Mal grob: Ganz gebräuchlich ist eine Reibzahl (µ) von ca. 0,12-0,14 (Stahl weich auf Stahl weich, neues Bauteil, leicht geölt). Mit Kupferpaste/AntiSeize kommen wir auch auf 0,12-0,14. Das sind keine Schmiermittel, verhindern aber Fraß und Korrosion und ermöglichen damit überhaupt erstmal eine definierte Reibzahl bei Gebrauchtteilen. Bei echten Schmiermitteln wie MoS2 muss man dann schon vorsichtig sein (z.B. 0,09 oder auch deutlich weniger, Herstellerangaben beachten). Zinklamellenbeschichtung (kommt am Auto oft vor) hat oft ca. 0,09 (herstellerabhängig). Aber nur beim ersten Gebrauch. Trocken kann µ allerdings schon 0,15-0,40! betragen oder noch deutlich höher wenn rostig bzw. bei rauer/gefressener Oberfläche. Trotz richtigem Drehmoment wird die Vorspannkraft dann deutlich zu gering ausfallen. Um wie viel, kann gewürfelt werden (ganzzahliger Divisor!). Hier mal zur flotten Einordnung der Verhältnisse zwischen µ, Nm und kN bei unseren Schrauben (M14x1,5 8.8). Quelle: link Mein ganz persönliches Fazit: Zwischen µ ca. 0,11 und 0,15 würde ich mir bei Radschrauben noch keine Sorgen machen. Das sollte der Hersteller so vorausgesehen haben. Kupferpaste/AntiSeize/Öl (an Kopf und Gewinde) = gut/notwendig trocken oder Schmiermittel = schlecht bis gefährlich Und wenn das Drehmoment halbwegs stimmen soll, muss natürlich der Schlüssel "vertrauenswürdig" sein. Ein ungeprüfter Schlüssel ist per se nicht vertrauenswürdig. Insbesondere, wenn er nachweisliches Missbrauchsopfer ist. Bin da ganz bei patapaya - Kalibrierung wäre super, Schnelltest tuts zur Not auch. Vergleich mit anderem Schlüssel, oder mal in 3 Bereichen an ein Prüfgerät halten. Manche größere Werkstätten haben sowas. Zur Not kannste den auch zu mir schicken, musst dich nur um den Versandkram kümmern. positiv: Es gibt durchaus Discounter-Billigst-Schlüssel, welche (im sachgemäßen Privatgebrauch) über Jahre echt genau arbeiten.
Oktober 24, 20231 j Ich halte es ähnlich wie [mention=196]turbo9000[/mention] , ich versehe meine Radschrauben mit ganz wenig Kupferpaste und nehme dann ein Tuch und drehe die Schrauben dann praktisch sauber, das was dann noch von der Paste auf der Schraube/ Gewinde verbleibt ermöglicht eine problemlose Montage, ich habe noch nie Probleme bei Montage/ Demontage meiner Felgen gehabt, weder lose Schrauben gehabt und auch nach Kontrolle musste ich noch nie Schrauben nachziehen, ich verwende einen Drehmomentschlüssel von Hazet, und als Nuss eine verlängerte ummantelte von Proxxon …… Gruß, Thomas
Oktober 24, 20231 j Um mit einem bestimmten Drehmoment eine bestimmte Vorspannkraft zu erreichen, ist die Reibungszahl (µ) im Gewinde und unter dem Kopf absolut ausschlaggebend. Damit "µ" halbwegs dem "Normalfall" entspricht, sollten die Anlageflächen nie ganz trocken oder gar trocken und (stark) rostig/angefressen sein. Ich weiß ja nicht wie das beim 9k aussieht, aber hier die Angabe von Saab für den Nachfolger, wie von Erik schon angesprochen. Ich nehme einfach an, dass die sich was dabei gedacht haben das da rein zu schreiben. Die Anlagefläche des Schraubenkopfes ziehe ich im Akkuschraube mit Schleiffließ kurz sauber.
Oktober 24, 20231 j Kupferpaste setze ich nicht mehr gerne ein weil man gelegentlich auf das Spannungsgefälle achten muss. Zwischenduch habe ich mit Graphit montiert, mittlerweile nehme ich Keramikspray. Der Sechskant kann eigentlich nur so aussehen, wenn man versucht die mit einer 20er Nuss zu lösen. Vielleicht hat jemand den guten alten Kreuzschlüssel falsch eingesetzt. Ein Minimum an Pflege und richtiges Werkzeug vorausgesetzt ist ein Tausch eigentlich nie erforderlich. Bearbeitet Oktober 24, 20231 j von maasel
Oktober 24, 20231 j Autor Dann werde ich mal all eure Ratschläge befolgen und am WE die defekten Schrauben gegen andere tauschen. Zum Glück habe ich noch einige gebrauchte hier die keine solchen Verformungen aufzeigen. Aber eine 20er Nuss wurde hier nie angesetzt, dann wären die Ecken mit Sicherheit rund. Ich gebe aber zu, dass ich mir die Köpfe vorher nie so genau angesehen habe.
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