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Mit Öldruckwarnung gefahren

Empfohlene Antworten

Guten Morgen,

gestern war ein richtig übler Tag.

Ich hatte meinen 9-5 2.3 Aero für ein paar Tage an einen guten Freund verliehen. Gestern rief er mich an und teilte mit, dass seit ca. 5km die Öldrucklampe leuchtet und jetzt auch ein Warnton kommt. Er war im Stau auf der Autobahn und konnte nicht anhalten.

Er ist schließlich von der Autobahn runter, hat Öl nachgefüllt. Warnlampe blieb für einige hundert Meter aus und ging dann wieder an. Ich bin dann hingefahren und habe unter der Ölwanne eine kleine Öllache gesehen und erfahren, dass der Saab bereits am Vortag eine Ölspur gezogen hatte.

Ich fürchte, der Motor ist tot. Beim Auffahren auf den ADAC-Abschlepper hat er ganz schön geklappert.

Kann man den Motor überholen und bekommt man die Teile dafür? Auf einen gebrauchten ATM habe ich keine richtige Lust...

Viele Grüße

Martin

Bearbeitet von Martin_B

Je nach Schadenbild kann man das theoretisch überholen, doch bei dem Ablauf würde ich mich nicht darauf verlassen das Kurbelwelle und Block/Hauptlagergassen schadenfrei davon gekommen sind.

Die bessere Lösung ist: „gesunden“ ATM besorgen und diesen neu aufbauen !

Kostet aber Geld, wenn man es richtig macht …

Aber am besten mal den Fahrer zur Kasse bitten …

Bearbeitet von 9000CD

Ist halt auch die Frage was alles wie viel Schaden genommen hat. Ob der also noch eine brauchbare Basis darstellt. Müsste man wohl erstmal rein schauen um das beurteilen zu können.

Mit viel Glück haben vielleicht nur die Hydros geklappert.

Ölwanne ab, Lager ansehen, die Zylinder endoskopieren, dann weiter entscheiden.

Raus den Block, Kopf runter, Laufbahnen inspizieren.

Ölwanne runter, Lagerschalen inspizieren.

Dann kann man immer noch entscheiden ob man die Kolben zieht und das Ding wieder aufarbeitet.

Alles andere wird nur ein Hinauszögern des Unweigerlichen.

Dem "guten" Freund würd ich spätestens jetzt die Hammelbeine langziehen...gut für ihn wenn er eine vernünftige Privathaftpflichtversicherung hat, Stichwort "grobe Fahrlässigkeit", die hier durchaus zu unterstellen ist.

  • Autor

Danke für die zahlreichen Antworten. Also liege ich richtig, dass es eine ernstzunehmende Sache ist. Dann werde ich mich erstmal um das Versicherungsthema meines Freundes kümmern...

In Anbetracht des Werts eines 9-5 Aero wahrscheinlich ein wirtschaftlicher Totalschaden für die Versicherung... Schade um das schöne Auto.

Das wäre mir neu, dass eine Privathaftpflicht für solche Schäden aufkommt.confused

Wahrscheinlich wird eher die Frage aufkommen, ob die bestehende KFZ-Versicherung die Nutzung des Wagens durch einen Freund zulässt.

Am 7.12.2025 um 08:39, klaus hat gesagt:

Das wäre mir neu, dass eine Privathaftpflicht für solche Schäden aufkommt.confused

Tut sie auch nicht. Zumindest nicht in der Standardversion. Wenn, dann muss man das explizit zusätzlich versichert. Normale Haftpflichtversicherungen springen nie ein bei verliehenen Sachen.

Wenn, dann geht das über die Kfz-Versicherung (in dem Fall der Vollkasko) des Eigentümers.

Wenn da vorher schon eine öllache aus dem Motor kam, wird es ohnehin schwer mit der "Beweisführung". Kann ja auch ein Schaden sein, der vorher vorlag und mit dem vorübergehenden Nutzer nichts zu tun hat. Mit ziemlicher Sicherheit sind die Lager platt. Mit ein wenig Glück kann man das alles noch retten. Eine Ferndiagnose zu geben ist ziemlich schwer. Dazu müsste man den Motor hören. Die Hydros klappern anders als die Lager. Aber wenn die Ölkontrollleuchte nicht ausgeht ,fehlt definitiv Öldruck . Von daher würde ich auf Lager tippen. So nur die und nicht die Kurbelwelle Schaden genommen haben, ist das relativ easy zu reparieren.

Am 7.12.2025 um 08:39, klaus hat gesagt:

Das wäre mir neu, dass eine Privathaftpflicht für solche Schäden aufkommt.confused

Wahrscheinlich wird eher die Frage aufkommen, ob die bestehende KFZ-Versicherung die Nutzung des Wagens durch einen Freund zulässt.

Konstruieren wir hier mal eine Kausalität:

Das Auto hat am Vortag eine Ölspur hinter sich hergezogen.

Der Fahrer hat es bemerkt und bewusst ignoriert.

Das Auto meldet sich am Tag darauf bei der Fahrt mit der roten Ölkanne visuell und akustisch.

Der Fahrer fährt damit bewusst weiter.

Resultat: Kein Öldruck, Motor klappert = Motorschaden.

--> Grobe Fahrlässigkeit.

Die Versicherung (Vollkasko?) des Verleihers wird hier nicht haften, warum auch, denn er ist schließlich nicht selbst gefahren. (erstrecht nicht bei grober Fahrlässigkeit)

Faktisch haftet nun der Ausleihende. Ob er versichert ist oder nicht, ist sein Problem.

Das wird nun zu deinem Problem, wenn er nicht zahlen kann oder will.

"Moderne" Privathaftpflichtversicherungen wie von der VHV (keine Werbung an der Stelle, der Verein ist mir suspekt) haftet für sowas, sofern man irgendwelche Zusatzbausteine hat.

Kurzum: Frag den/die Versicherungsspezialisten deines Vertrauens. Die Freundschaft dürfte sich damit vermutlich erledigt haben.

Es gilt wie immer der Merksatz: "Dinge mit F verleiht man nicht: Finanzen, Frauen, Fahrzeuge"

Rein rechtlich: Vermutlich gibts keinen Vertrag oder Ähnliches. Somit würde das vermutlich ein hässliches Verfahren nach sich ziehen, wobei die Chancen für dich relativ gut stehen sollten, da hier grob fahrlässig gehandelt worden ist. (Siehe oben).

Aber das ist langwierig, kostet Nerven und Geld. (ob die Rechtsschutz sowas übernimmt ist fraglich, da es sich bei beiden Parteien um Privatpersonen handelt, muss man schauen was die Police hergibt.)

Disclaimer: Ich bin weder Versicherungsvertreter noch Rechtsanwalt, daher beruhen meine Aussagen auf meinem eigenen Wissen und Recherchen. Somit nicht rechtsgültig.

Ein freundschaftlich überlassener 25 Jahre alter Gebrauchtwagen mit vermutlich weit über 200tkm und vermutlich lückenhafter Servicehistorie hat einen Motorschaden.Punkt.Pech. Ursache Motorschaden bzw. plötzlicher Verlust Öldruck unbekannt. Vielleicht hätte jemand mit viel Technikverstand oder Saabwissen noch schneller auf die erste Warnmeldung reagiert und trotz der vielleicht hinderlichen Verkehrssituation abgestellt, aber ob das noch was wirklich verhindert hätte...weiss keiner und ist damit egal weil nur Vermutungen. Die Überlegung eines Versicherungsschadens oder Vorwürfe wegen Fahrlässigkeit an einen sogar guten Freund kämen mir persönlich da nicht in den Sinn. Wenn er ein schlechtes Gewissen hat werdet ihr euch sicher freundschaftlich einigen ....das ist ein Gebrauchsgegenstand, da wäre mir eine gute Freundschaft und gemeinsame Lösung wichtiger

Bearbeitet von 93SaabCabrioHirsch

Am 7.12.2025 um 09:19, 93SaabCabrioHirsch hat gesagt:

Ein freundschaftlich überlassener 25 Jahre alter Gebrauchtwagen mit vermutlich weit über 200tkm und vermutlich lückenhafter Servicehistorie hat einen Motorschaden.Punkt.Pech. Ursache Motorschaden bzw. plötzlicher Verlust Öldruck unbekannt. Vielleicht hätte jemand mit viel Technikverstand oder Saabwissen noch schneller auf die erste Warnmeldung reagiert und trotz der vielleicht hinderlichen Verkehrssituation abgestellt, aber ob das noch was wirklich verhindert hätte...weiss keiner und ist damit egal weil nur Vermutungen. Die Überlegung eines Versicherungsschadens oder Vorwürfe wegen Fahrlässigkeit an einen sogar guten Freund kämen mir persönlich da nicht in den Sinn. Wenn er ein schlechtes Gewissen hat werdet ihr euch sicher freundschaftlich einigen ....das ist ein Gebrauchsgegenstand, da wäre mir eine gute Freundschaft und gemeinsame Lösung wichtiger

Kommt drauf an, wie lässig das Portemonnaie sitzt...

Wenns dein Daily wäre und du auf nichts adäquates ausweichen könntest und dazu noch die Kasse klamm ist, sieht das Thema schon ganz anders aus.

Wenn man 20 Autos auf dem Hof hat, einem die Karre egal ist, dann geb ich dir recht, drauf geschissen...

Ich für meinen Teil bin mir des Risikos bewusst, wenn ich mir von Freunden ein Auto leihe.

Selbstverständlich komme ICH für Schäden die ich an anderem Eigentum verursache auf. Bleibt abzuwarten ob der "Freund" dazu in diesem Fall bereit ist und wie sehr dem TE das Auto an Herz gewachsen ist.

Wenn man dann noch so dusselig ist, bei bekanntem Ölverlust mit leuchtender Ölkanne zu fahren, dem ist nicht zu helfen.

Da gehört mindestens in sehr kurzen Abständen der Ölstand kontrolliert und dem Verleiher Bescheid gegeben...^^

@Martin_B nicht schön, das zu lesen. Ich drücke die Daumen, das der Motor noch zu retten ist.

@Urbaner
so einfach wie Du es Dir vorstellst wird es mit der Versicherung nicht laufen. Wenn überhaupt eine private Haftpflichtversicherung besteht.
So wie @Martin_B es schildert, ist grobe Fahrlässigkeit in meiner laienhaften Einschätzung auszuschließen. Der Freund hat auf die Warnleuchte reagiert, wenn auch nicht so, wie es (wahrscheinlich) angemessen gewesen wäre und wie die meisten von uns wohl reagiert hätten (trotz Stau sofort auf den Standstreifen und Motor aus ... bzw. wenn der Stau z.B. in einer Engstelle ohne Standstreifen ist, ist es immer Essig ... auch hier hätten wohl die wenigsten die "corones", dann auf der Fahrspur mit Warnblinker stehen zu zu bleiben ...).

Von der weiteren Schilderung her bestand auch eine Vorschaden welcher Art auch immer bei Übergabe an den Freund, der eben dann zum Ölverlust führte. Und sogar der damalige Verkäufer an @Martin_B hatte bereits von Ölverlust geschrieben.

Wie auch immer, das hier ist für mich das entscheidende:

Am 6.12.2025 um 08:52, Martin_B hat gesagt:

Ich hatte meinen 9-5 2.3 Aero für ein paar Tage an einen guten Freund verliehen.

So eine Freundschaft wäre mir immer mehr wert als jede alte Kiste, ob nun Sammlerstück oder Alltagsschlurre. Da bin ich ganz bei @93SaabCabrioHirsch .

Ich hatte einen ähnlichen Fall auch mal vor ca. 15 Jahren mit einem meiner damaligen 9000er. Auch auf der Autobahn, aber ohne vorherige Anzeichen und es wurde auch direkt reagiert. Hätte also so auch mir passieren können. Wir haben es mit einem ausgiebigen Kneipenabend untereinander geregelt und gut war (am Ende kam der Motor leider trotz Austausch einiger Teile (keine Überholung) leider nicht mehr "auf die Beine" und der CC ging dann zum Verwerter).
Mir war/ist wichtig, dass man das dann so untereinander regelt, wie es sich für Freunde gehört. Also dass beide Seiten offen ihre Gedanken aussprechen und es dann auch geregelt ist. Fertig.
Am Rande: Freunde waren mit mehreren Saabs von mir schon bis am Nordkap, bis Sizilien, auf der britischen Insel usw. , und nie ist etwas passiert. Das Malheur damals passierte auf dem "Katzensprung" von Hamburg nach Bispingen zum "Snowdome" ... man steckt da nicht drin in den alten Kisten.

Bearbeitet von ST 2

  • Autor

Vielen Dank fürs Mitdenken und Mitfühlen! Ich muss jetzt erstmal klären, welche Werkstatt in und um Berlin mir kurzfristig eine fundierte Schadensanalyse machen kann - die Werkstatt des ADAC-Abschleppers ist es eher nicht.

Brennend interessieren würde mich, wie es überhaupt zu dem plötzlichen heftigen Ölverlust kommen konnte. Da ich mich entschieden hatte, das Auto zu behalten wurde es nochmals komplett durchgesehen und in diesem Zuge sämtliche Leitungen von und zum Ölkühler erneuert, da diese gammelig waren.

Der vom Vorbesitzer erwähnte Ölverlust war marginal und dem TÜV im Juli nicht einmal einen geringen Mangel wert, wenn ich es richtig im Kopf habe.

ich glaub, das ist alles wie in die Glaskugel gucken.

Wenn du sagst "klappern".... dann kann das vieles sein.

Angefangen bei den Lagern, weiter zu den Hydros.

Wenn dir ein Kolben durchgebrannt ist (gar nicht mal so selten) klappert es auch ordentlich im Motor.

Zudem wird dann Öl angesaugt und im ganzen Mortorraum verteilt.

Bei meinem Vorgänger ist mal der Schlauch von der Ölfalle zum Motor geplatzt.

Danach sah es an der Spritzand aus, als ob da einer mit der Ölkanne lang ist.

Für dich muss es jetzt heißen:

Ölwanne ab und inspizieren.

Das kann im Grunde jeder Hinterhofschrauber.

Wenn man die Wanne ab hat, wird man das Dilemma sehen.

Wenn da Metallteile drin rumschwimmen kann man das Ding gleich wieder zumachen und dem Verwerter zukomen lassen.

Oder eben ein AT Motor von Aeroworld bzw Ovonko.

In Berlin gibts ja auch so einen Verwerter (Name weiß ich gerade nicht) die bieten Motoren auch über Kleinanzeigen an.

Aber wir wollen ja den Teufel nicht an die Wand malen. Vielleicht ist alles auch mit wenig finanziellen Einsatz zu repariern.

  • Autor

Übrigens - weil es breit diskutiert wurde - was das Thema Freundschaft und Verantwortung angeht, gibt es überhaupt kein Problem. Im Gegenteil, er bietet mir an, die Instandsetzung in einer Werkstatt meines Vertrauens zu bezahlen und im Falle eines wirtschaftlichen Totalschadens notfalls das gesamte Auto zum Marktpreis zu kaufen und möchte auch für die Ölspur aufkommen.

Ich bin demgegenüber der Meinung, dass er für die Ölspur nichts kann und ich das zu tragen habe. Und für den durchs Weiterfahren verursachten Schaden möchte ich auch nicht den vollen Betrag haben bzw. im Falle des Totalschadens nur den Selbstkostenpreis für das Auto abzüglich des Restwerts. Denn wenn er nicht irgendwo aufgesessen ist und die Ölwanne beschädigt hat, war ja irgendein Defekt an meinem Auto der Auslöser, den ich sowieso hätte beheben müssen.

Das ist die Ebene auf der wir uns "streiten".

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