Februar 21, 20223 j Was meinst du mit vieles? Ich wüsste jetzt nur den Sintra. Ansonsten hat Rüsselsheim recht viel für die anderen Marken Entwickelt. Und verbucht hat man es dann aus Steuergründen nicht in D.
Februar 21, 20223 j Noch befremdlicher fand ich, als eines Tages plötzlich lauter Chevrolet Matiz rumfuhren Spätestens an dem Tag war die Marke Chevrolet, die für mich aus Kindertagen noch eine gewisse Faszination in sich hatte, für immer gestorben - niemals würde ich in ein Auto steigen, geschweige denn eins besitzen wollen, mit einem Logo, das auch an einem Matiz klebt... Mein Nachbar hatte jahrelang den Matiz-Nachfolger und ihn immer wieder anders auf dem Gelände vor'm Haus geparkt. So habe ich ihn von allen erdenklichen Seiten kennengelernt und... - wie alle Kleinwagen - permanent verachtet. Aber, als jemand, der bis zum Überdruss Crash-Test-Videos zu Vergleichszwecken angesehen hat, muss ich sagen: Es ist doch erstaunlich, was die kleinen "Mistdinger" aufgrund ihres geringen Gewichts so alles wegstecken können, wenn sie gut gebaut sind... Bearbeitet Februar 21, 20223 j von friend of nine
Februar 21, 20223 j [mention=2798]stieneker[/mention] Alte Diskussion. Und natürlich immer noch alte Saab-Emotionen. Um etwas Differenziertheit einzubringen: Wie gut stand Saab vor den GM-Deals wirtschaftlich da? Wie stark wurde über die komplette Modellpalette hinweg durch GM Badgeengineering praktiziert? Was ist jedem von uns bei unseren eigenen Geldanlagen am Wichtigsten? Dass die was abwerfen oder dass wir positive Emotionen bei Produktliebhabern auslösen? Ich weiss, im Idealfall findet sich eine Zwischenlösung. Aber jetzt wieder auf GM drauf zu hauen...ich weiss nicht. Es wurden bestimmt einige schlechte Entscheidungen getroffen...aber auch einige gute Produkte entwickelt. GM hat immerhin viele Jahre versucht, Saab fit zu machen Und in einigen Dingen freie Hand überlassen. Summa Summarum: Du schreibst es ja selbst, die Diskussion bringt nichts. Ausserdem ist schon alles gesagt und die Meinungen gehen wie eh und je auseinander.
Februar 21, 20223 j Noch befremdlicher fand ich, als eines Tages plötzlich lauter Chevrolet Matiz rumfuhren Spätestens an dem Tag war die Marke Chevrolet, die für mich aus Kindertagen noch eine gewisse Faszination in sich hatte, für immer gestorben - niemals würde ich in ein Auto steigen, geschweige denn eins besitzen wollen, mit einem Logo, das auch an einem Matiz klebt... Nunja, Daewoo klingt in Europa einfach doof
Februar 21, 20223 j Mitglied Aber *dafür* kauf ich mir doch so ein Auto nicht... (Oder doch... Oder besser doch nicht... ) Wenn ich ehrlich bin (und ja, das ist rein emotional): ich bin zwar einmal in meinem Leben in dem Matiz einer Freundin mitgefahren und kann nicht gerade behaupten, dass ich von Fahreigenschaften und Raumangebot auch nur halbwegs angetan gewesen wäre, aber über die Qualität des Autos mag ich mir alleine daraus kein Urteil bilden - aber was ich meinte (und dafür kann mich gerne jeder Umweltschützer verdammen): unter einem "Chevy" stellte ich mir bis dahin gaaanz etwas anderes vor... Aber wer weiß, vielleicht war ja gerade dieser Imagewandel der Grund, sich so ein Vehicel in das Porrtfolio zu holen...
Februar 21, 20223 j Nunja, Daewoo klingt in Europa einfach doof Sieht aber mindestens so gut aus wie der Kadett D, mit serienmäßiger Käse-Ecke. Die Betagteren unter uns werden sich erinnern...
Februar 21, 20223 j ...der Aufhänger für mich war jetzt Holden. Auch eine Marke mit langer Tradition... und natürlich auch "zugekauften" Fahrzeugen... aber das gleiche Drama. Ich finde schon, dass man mental auf GM draufhauen kann! Viele Grüße Manfred
Februar 21, 20223 j [mention=2798]stieneker[/mention] Alte Diskussion. Und natürlich immer noch alte Saab-Emotionen. Um etwas Differenziertheit einzubringen: Wie gut stand Saab vor den GM-Deals wirtschaftlich da? Wie stark wurde über die komplette Modellpalette hinweg durch GM Badgeengineering praktiziert? Was ist jedem von uns bei unseren eigenen Geldanlagen am Wichtigsten? Dass die was abwerfen oder dass wir positive Emotionen bei Produktliebhabern auslösen? Ich weiss, im Idealfall findet sich eine Zwischenlösung. Aber jetzt wieder auf GM drauf zu hauen...ich weiss nicht. Es wurden bestimmt einige schlechte Entscheidungen getroffen...aber auch einige gute Produkte entwickelt. GM hat immerhin viele Jahre versucht, Saab fit zu machen Und in einigen Dingen freie Hand überlassen. Summa Summarum: Du schreibst es ja selbst, die Diskussion bringt nichts. Ausserdem ist schon alles gesagt und die Meinungen gehen wie eh und je auseinander. Alte Diskussion, ja, richtig. Aus einem Artikel von 2009 (Auto-B.) habe ich zum Thema einmal diese Interview-Passagen kopiert, in denen Gillbrand rückwirkend seine Detroit-Chefs kritisiert. Kurz-Interview mit Per Gillbrand (74), ehemaliger Saab-Motorenchef Hat Saab als Autobauer eine Zukunft? Gillbrand: Als Gesellschaft in der heutigen Form eher nicht. Wohl aber mit einem definierten Eigentümer wie damals der Finanzfamilie Wallenberg, der nicht versucht, mit großen Volumen Geld zu verdienen. Wäre ein Zusammengehen mit Opel sinnvoll? Ein Partner, der sogar im gleichen Marktsegment aktiv ist, macht wenig Sinn. Wie sollte sich Saab zukunftssicher ausrichten? So wenig Modelle wie möglich so teuer wie möglich verkaufen und mit dem Volumen bei den absetzbaren knapp 100.000 Autos jährlich bleiben. Was ist Saabs Stärke? Die Fähigkeit kleiner Hersteller, die Technik voranzutreiben und dafür Preise zu verlangen, die Massenhersteller nicht erzielen können. Ich denke an unsere Turbos von 1977 oder an die ersten Vierventiler von 1982. Saabs Schwäche? Im Grunde, nie richtig Geld gehabt zu haben! Bearbeitet Februar 21, 20223 j von friend of nine
Februar 21, 20223 j Alte Diskussion, ja, richtig. Aus einem Artikel von 2009 (Auto-B.) habe ich zum Thema einmal diese Interview-Passagen kopiert, in denen Gillbrand rückwirkend seine Detroit-Chefs kritisiert. Kurz-Interview mit Per Gillbrand (74), ehemaliger Saab-Motorenchef Hat Saab als Autobauer eine Zukunft? Gillbrand: Als Gesellschaft in der heutigen Form eher nicht. Wohl aber mit einem definierten Eigentümer wie damals der Finanzfamilie Wallenberg, der nicht versucht, mit großen Volumen Geld zu verdienen. Wäre ein Zusammengehen mit Opel sinnvoll? Ein Partner, der sogar im gleichen Marktsegment aktiv ist, macht wenig Sinn. Wie sollte sich Saab zukunftssicher ausrichten? So wenig Modelle wie möglich so teuer wie möglich verkaufen und mit dem Volumen bei den absetzbaren knapp 100.000 Autos jährlich bleiben. Was ist Saabs Stärke? Die Fähigkeit kleiner Hersteller, die Technik voranzutreiben und dafür Preise zu verlangen, die Massenhersteller nicht erzielen können. Ich denke an unsere Turbos von 1977 oder an die ersten Vierventiler von 1982. Saabs Schwäche? Im Grunde, nie richtig Geld gehabt zu haben! Ja. Sehe ich im Prinzip auch so. GM-Bashing: Gut. Aber dann auch Wallenberg-, Regierungs- und Saug- oder Softturbo-non-CV-Buchhalterkäufer-Bashing. Wenn man schon Saab selbst nicht bashen möchte. GM hat hier schon genug auf den Deckel bekommen. Daher übernehme ich mal Letzteres :tongue:
Februar 21, 20223 j GM-Bashing: Gut. Aber dann auch Wallenberg ? Ohne Marcus Wallenberg hätte es die Automobilsparte von Saab nie gegeben, das ist nicht nur allgemeiner Konsens, sondern Geschichtsschreibung. Jetzt könnte man umgekehrt fragen: Warum haben die von der Familie dann nicht mehr Unterstützung geleistet, als es nötig wurde? Dass es wohl nicht am Unwillen, sondern am schieren Unvermögen lag, sieht man ganz gut am Beispiel des Museums. Aus Wiki, Saab-Geschichte: " Die Stadt Trollhättan und Saab AB hatten die Ausschreibung für 28 Mio. SEK gewonnen. Durch die Intervention von Peter „Poker“ Wallenberg hatte die Stiftung von Marcus und Amalia Wallenberg die Gemeinde mit sechs Millionen Kronen für ihren Teil des Angebots unterstützt. Das Museum befindet sich jetzt zu 70 % im Besitz der Gemeinde und zu 30 % im Besitz von Saab AB." Die Emotionen sind also nach wie vor da, "Pirre" Wallenberg, der selbst bis zuletzt einen 2011er 9-5 gefahren hatte, wurde in einer Sonderanfertigung von ANA ("9-5 Stretch Wagon") zur letzten Ruhestätte geleitet. Im Unterschied zu Milliardären sind Millionäre eben auch nur Menschen und keine "Geldspuckmaschinen"... Bearbeitet Februar 21, 20223 j von friend of nine
Februar 21, 20223 j Ich kannte "Holden" bisher nicht. Freue mich aber, auf diesen thread gestoßen zu sein, denn Auto-Marken, Auto-Konzerne sind ein weites Themenfeld. Es gab einen Doku-Spielfilm über eine norddeutsche (Bremen) Automarke, die in den 1960er(?) kaputtging: Kapitalknappheit. Gerüchte über Qualitätsprobleme. Neuer Besitzer. Futsch. Filmtitel: Die Affäre Borgward, 2018 Es ist in dem Film vielleicht auch nur ein unterkomplexes Narrativ. = In echt ist es noch komplizierter... oder: es gibt keine Verantwortung(Ursache-Wirkung) in einem System von Nebenwirkungen von unabhängigen (mit binnen-Rationalität als Auswahlkriterium) agierenden Akteuren. in der Soziologie oft zu beobachten: "unintendierte Folgen intentionaler Handlungen" (= z.B. Stau als Ergebnis von den angestrengten Versuchen aller Verkehrsteilnehmer "schnell zu fahren"). Das ist die Leistung: es gibt keine verständliche Erklärung/Begründung. Süddeutsch: "so isch´s halt worre" Auto Ist ein kompliziertes Industrieprodukt. Viele Zulieferer. ... Mobilität auch ein kompliziertes Thema. Zu Fuß gehen, sich treiben lassen (Thor Heyerdahl) ist auch schon Mobilität. ... bis hin zur Rolle der Asphaltindustrie. Buchtip: "Wir Mobilitätsmenschen" SAAB Ich habe beim Einstieg von GM kapiert gehabt, dass 1992 GM "nur eine Minderheitsbeteiligung..." hat. Aber nicht kapiert "...mit in zehn Jahren der Option auf weitere Anteile". Dass GM dann 2012 verhinderte, dass GM-Patente an einen (z.B. chinesischen) Nachfolger-Besitzer gehen ... ärgerlich; habe ich noch keine Meinung dazu. Deshalb ruhe ich mich aus auf dem 9000er, der ja zu Ende entwickelt war. Die Lektüre der englischen Werkstatthandbücher über die Einführung von neuen Bauteilen (Modelljahre) finde ich super-interessant. Das ist Technik-Information! OPEL Mir wurde kürzlich erzählt, dass der Saab 9-5 beinahe in Rüsselsheim gebaut worden wäre. Dass SAAB aber so viele Sonderwünsche gehabt hätte, dass das nicht (wirtschaftlich) ging. - Gut oder schlecht? Die Auto-Anfänge kannten bereits Kooperationen Bei Ford, Volvo, SKF, Saab gibt es von Anfang an. "Volvo" war eine Reserve-Gesellschaft unter SKF, bevor unter dem Namen Autos verkauft wurden; Karosseriefertigung je nach Auslastung bei anderen Firmen; Übernahme von Konstruktionen (in Lizenz); Überarbeitung vom Motor für eigene Zwecke. Bei Citroen hat (laut wikipedia) etwa nach sechs Jahren seit der Gründung eine Finanzspritze durch Michelin die Marke gerettet. Ich finde es interessant, wie dennoch bei Nutzern die Illusion(?) von Marken-Identität entstehen kann. Ich wundere mich über mich-selbst: Ich bin doch auch Saab-Fan. Zumindest für Saab 9000. - Warum??? Noch ein Buchtip: "Autoreise 1905" (echt so früh???) (Quelle für wie es weitergeht: es gibt eine website "the truth about cars" oder so ähnlich) Die Rolle der Unternehmens-Besitzer, ... : Verstehe ich noch nicht. Automarke NSU: Ro80, Wankelmotor: Das mannheimer Museum für Technik und Arbeit (heute: Technoseum) hat wohl den Nachlass des Felix Wankel "geschenkt" bekommen. Und sie haben ein Buch gemacht über die Markteinführung des Wankelmotors. Darin wurde die 1954er(?) Präsentation an die Journalisten mit einer Pressemappe mit Zitat-Vorlagen genannt (eine Unsitte, die damals neu gewesen sei), das Unvermögen in der Berichterstattung über Benzin-Verbrauchszahlen und die Haltbarkeit des Motors auch die Aspekte: Fahrstil, Kurz-/Langstrecke und Wartung zu unterscheiden (= bis heute eine Schwierigkeit!). Und den Unsinn ein großes Auto (Ro80, anstatt den Prinz), anstatt einen Kleinwagen mit neuer, innovativer, leichter Technik auszustatten. Technikgeschichte und das unsichtbar machen (verzerren zu vermeintlichen Genies) der Leute die da mit Leidenschaft arbeiten... zum Beispiel: https://www.der-wankelmotor.de/Museen/Technik_Museeum/technik_museeum.html Wie komme ich jetzt zu einer abschließenden Pointe? Nun: ich arbeite als Fahrradkurier (seit 2005 ununterbrochen) und seit 11.2021 besitze ich einen CSE. Weil ich beides will. - Das finde ich lustig!
Februar 22, 20223 j Wie komme ich jetzt zu einer abschließenden Pointe? Nun: ich arbeite als Fahrradkurier (seit 2005 ununterbrochen) und seit 11.2021 besitze ich einen CSE. Weil ich beides will. - Das finde ich lustig! Ich bin Beruflich mit dem LKW unterwegs. Ja, man kann sich über beides aufregen. Das mit den Sonderwünschen finde ich gar nicht so weit hergeholt. Saab hatte nunmal den Anspruch (an sich), ein sehr gutes Auto zu bauen. Opel hat das seit den KAD offenbar ja nicht mehr nötig. Ich hatte letztes Jahr die Möglichkeit, einen Saab 9-5 NG 2.8 Vollaustattung mit einem Opel Insignia OPC Vollaustattung zu vergleichen. Technisch sind die beiden ja nahezu gleich. Was allerdings sofort aufgefallen ist: Das Material war im Saab nicht nur eine Klasse besser/edler... Ich denke, wenn man als der kleine (Saab) "gezwungen" wird, Nun auf Opelniveau in Stückzahlen zu Produzieren, dann werden einige in Trollhättan aus Ehrgefühl gehabt haben, dass sie etwas Besseres als Opel haben müssen. Und Preislich war das ja auch absolut legitim.
Februar 22, 20223 j Nur dass diese Nische irgendwann andere besser besetzt haben. Sei es weil sie sich große Motoren anbieten konnten oder ein besseres Werkstattnetz hatten. Und ein eher selten genannter Punkt sind die Leasingkosten. Ein Kollege hatte einen 9-5 als Firmenwagen. Das Leasing war weit teuer als ein nach Listenpreis deutlich teuerer 5er BMW. Meine daneben Stand immer ein 535 Touring mit ziemlich voller Hütte. Damit entfällt ein recht großer Teil potentieller Kunden.
Februar 22, 20223 j Was meinst du mit vieles? Ich wüsste jetzt nur den Sintra. Ansonsten hat Rüsselsheim recht viel für die anderen Marken Entwickelt. Und verbucht hat man es dann aus Steuergründen nicht in D. Mir ging es darum, dass Opel 1929 zu 80% an GM ging. Man kann das nicht mit SAAB vergleichen, andere Zeiten, andere Bedingungen. Ein Kapitän der frühen 50er basierte auf dem Vorkriegsmodell, das wiederum eine Kopie des Chevrolet war. Die Unterschiede lagen meist in der bescheideneren Motorisierung. In den USA war man den V8 gewöhnt, in Europa waren V8 bestenfalls in der Oberklasse zu finden. Während der Wirtschaftswunderzeit schaute man sehr auf Amerika, sah den Fortschritt in den USA. Ob das wirklich berechtigt war, steht auf einem anderen Blatt. Aber man kopierte die Amikutschen, oft in einem kleineren Maßstab. So kann man den DKW 1000 SP als Verkleinerung des Ford Thunderbird sehen. Dass später in Rüsselsheim ein Designzentrum entstand, das für den ganzen Konzern arbeitete, ist unbestritten. Die jüngeren Forumer hier können sich vielleicht gerade noch an den Kadett D erinnern, was vorher war, sieht man evtl. bei Oldieveranstaltungen oder im Museum. Daewoo hatte diverse Opelmodelle in leicht veränderter Art weitergebaut, wenn bei Opel der Nachfolger in Produktion ging. Also technisch gesehen, immer etwas hinterher. Ob es eine gute Idee war, diese Autos dann unter Chevrolet zu verkaufen, weiß ich nicht. Der Weltmarkt besteht nicht nur aus Europa bzw. Deutschland. In Afrika und Asien ist der Name weniger interessant, eher der Preis. In D wird sich ein Chevrolet-Fan eher geärgert haben, dass solche Kleinwagen den Namen bekamen. Besonders erfolgreich sind die hierzulande nicht. Ein Toyota, Mazda, Honda oder Hyundai/Kia bietet da sicher mehr - sogar Prestige. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Firmen für Dritte-Welt-Märkte ausgelaufene Modelle weiterbauen. So hat Alfa die Werkzeuge des Alfa 2000 nach Brasilien verkauft. Der Lancia Lybra wurde in China noch weitergebaut. Damit hat man noch ein wenig Geld bekommen, statt das alles einzustampfen. Für die Käufer war es auch interessant, etwas Know-how abzugreifen, auch wenn evtl. um 8 Jahre veraltet. Auf jeden Fall ist das besser als dass z.B. chinesische Firmen unverschämte Plagiate fertigen. Übrigens hat GM auch im eigenen Land Firmen plattgemacht, z.B. Oldsmobile und Pontiac. Es war ja auch irgendwie unsinnig, mehr oder weniger identische Autos in verschiedenen Firmen zu bauen, samt Administration. Da wurde sicher viel Geld verschwendet.
Februar 22, 20223 j Ja, ich sehe da bei Opel nur noch die letzten 60 Jahre. Die Altlasten davor waren da dann ja weitgehend entsorgt. Wie viele Autokonzerne man braucht ist dann fast eine politische Frage. Drei, Asien, Europa, Amerika? Sollte doch reichen. Und es geht ja auch immer mehr in die Richtung.
Februar 22, 20223 j Einige interessante Wortmeldungen hier in den letzten Stunden seit gestern. Vor genau 10 Jahren haben die meisten wohl thematisch mit diesem Thread zunächst einmal jeweils persönlich abgeschlossen. Es war ja auch sehr aufwühlend, die ganze Entwicklung sozusagen live mitzuverfolgen, die ab dann (Niedergang der Marke) eher die Schreiber von Geschichtsbüchern interessierte. Aber, habe ich mich gefragt, was kann man heute da noch machen, genau eine Dekade später ? Die Antwort ist: Statistik. Ja, ganz einfach nur Statistik. Das kann sehr aufschlussreich sein, denn man bekommt damit Antworten auf damals bereits bestehende Fragen. Ich habe mich vorhin einmal mit ein paar KBA-Daten und -Tabellen beschäftigt und will versuchen, sie hier nicht in der gleichen Form wiederzugeben. Bis auf diesen Passus hier: "Seit dem Marktstart 2008 bis einschließlich Dezember 2021 sind in der Bundesrepublik Deutschland 285.431 Insignia neu zugelassen worden. Mit 36.347 Einheiten war 2009 das erfolgreichste Verkaufsjahr." Im Durchschnitt sind das also ca. 20.000 Insignia's pro Jahr, wenn man die hier zufälligerweise auch genau für die Produktionszeit des 9-5 I + NG (1998 - 2011) geltende Zeitspanne von (knapp) 14 Jahren zugrunde legt. Auf die Zulassungszahlen der 9-5er möchte ich lieber nicht im Detail eingehen ... Sonst müsste ich ja erwähnen, dass das letzte ernstzunehmende +Zeichen im Jahre 2001 zu verzeichnen war, immerhin satte 15 % Zuwachs. Danach gab's nur noch Minuszeichen. Bis auf das Jahr 2011, da gab es tatsächlich 2,5 % mehr Zulassungen als im Vorjahr. Offensichtlich ausgelöst durch 5 Neuwagenverkäufe ... Unschwer vorzustellen, nachdem es im Jahr zuvor mit 46% in den Keller gegangen war ... Die Bosse in Detroit hatten somit alle Argumente auf ihrer Seite, zumal - wie [mention=2122]LCV[/mention] ja schon erwähnte - auch bekannte amerikanische Hausmarken (übrigens auch Hummer, der allerdings kommt gerade wieder, als E-Auto mit GM-Logo ...) dicht gemacht wurden, nach der Weltwirtschaftskrise 2008. Wer einmal das frühere industrielle Detroit heutzutage im Film gesehen hat, dem kommen auch schon fast die Tränen. Und ohne all das hätte es auch wiederum wahrscheinlich andere negative Erscheinungen nicht gegeben, ich denke da an die U.S.-Wahlen 2016. Was bleibt zu sagen ? Das SAAB-Museum feiert - coronabedingt - dieses Jahr 70. automobilgeschichtlichen Geburtstag ... Bearbeitet Februar 22, 20223 j von friend of nine
Februar 22, 20223 j Ich bin Beruflich mit dem LKW unterwegs. Ja, man kann sich über beides aufregen. :-) Aber inzwischen warte ich (manchmal) mit dem mich-Aufregen/Schimpfen bis ich geschaut habe, ob ich die Insassen in dem hupenden Auto nicht vielleicht kenne. Ich lernte aus Gesprächen: Autofahrer regen sich auch über Autofahrer (immer der Vordermann) auf. Nicht nur über Fußgänger, Radfahrer. "Ich gegen den Rest der Welt" ist mancher Fahrstil/Lebensstil. Seitdem habe ich die Idee von Verkehrsmittel-Konflikten auf den Müll geworfen. ...Lösung: Miteinander! Notwendig: Gute Bedingungen für ein Miteinander. z.B. ausreichend Platz, Geduld ... Deshalb ärgere ich mich neuerdings über die jetzigen Umbauten in fast allen Städten: Radwegspuren mit Grenzmäuerchen; Fahrradsonderampeln; exzessive Abbiegeverbote; Anwohnerparken, anstatt Parkscheibe - Hassobjekt: dumme Verkehrswegeplaner Sorry für off-topic Rüsselsheim/Trollhätttan bei 9-5 so etwas vermutete ich insgeheim auch. Vermutetes Argument: Opel in Rüsselsheim kann leider nicht Saab-Qualitätsstandards erfüllen... und schon ist den Produktions-Standort Trollhättan zu erhalten konzernintern gerechtfertigt. - Das kann Überlebenswichtig sein! Allgemein: Ich finde: 1.) Strukturwandel ist eine Form der Gewalt. 2.) Die Richtung für Fortschritt müßte öfter, breiter, kontroverser diskutiert werden. ... "kleine Firmen" und Innovationsfreude: - Von der internen Kommunikation her ist Kleinheit ein Vorteil. Neuentwicklung ist doch aber immer teurer als ein "weiter wie bisher", oder? "KAD"=? Das Andere ist die Komplexität der Technik. Laut Saab-Historie (50 Jahre Saab), aus der Erinnerung: der Saab 96 wurde mit 12 Leuten entwickelt; beim 900: 120 Leute; der 9000 mit 1200 Entwicklern. - Das schafft eine ganz andere Stimmung: nix mehr Gebasteltes. Dafür is der 9k doch noch ganz Brauchbar geworden. Im 9-5 Prospekt von 1998 kommt es mir so vor als ob "wir von Saab haben seit jeher..." eine etwas hohle Phrase ist. Bei YouTube findet man manche Promotion-Filme für 9k und auch dort sind es (in der Rückschau) Marketing-Phrasen. Oder? Wer sind die Ingenieure (gewesen)?, würde mich interessieren! (Einer hat nach dem 9k bei der anderen schwedischen Marke den 850 mit Frontantrieb lanciert.(?)) In Karlsruhe gibt es seit 1990 einen "Solarmobil Karlsruhe e.V.". Bei deren Öffentlichkeitsarbeit wurde immer die primäre Herkunft der Energie mitdiskutiert. Strom aus dem Netz oder Elektrizität von "dem Auto gewidmete, nachgewiesene Solarkollektoren auf einem Hausdach" mit Netzeinspeisung. Akkus waren damals und heute das Problem. Drehmoment haben(!) E-Motoren. Die Eisenbahn (Stahl auf Stahl rollt gut) hat Oberleitungen (kein Akku nötig!). Trotzdem gibt es - finde ich - Gründe für bessere Lebensqualität durch "weniger Verkehrsaufkommen" (unnötig weite Transportwege, Berufs-fern-Pendler, "sofort und umsonst"-Lieferdienste, Chaos anstatt guter Überlegung); ich sehe es so: manche "Förderung von nicht-Auto-Mobilität" schafft "vorher nicht-benötigtes, zusätzlichen Verkehrsaufkommen". "Mal Zuhause bleiben" sollte eine legitime Option sein (Oder: mal selber hinfahren und gucken anstatt Versandhandel.). Freiwilligkeit wäre mein Anspruch. Radler grüßt Brummi!
Februar 22, 20223 j KAD = Kapitän - Admiral - Diplomat Kleine Firmen konnten damals innovativ sein. Heute wird von der EU so viel vorgegeben, dass die Entwicklung eines Autos Milliarden kostet. Dies allein zu kompensieren, braucht es hohe Verkaufszahlen. Bevor aber ein Auto zum Kunden kommt und damit ein Gewinn generiert wird, entstehen jede Menge weiterer Kosten. Also gehen kleine Hersteller über den Jordan oder müssen sich mit großen zusammentun, um bestehende Technik etwas zu modifizieren.
Februar 22, 20223 j Administrator Mal etwas konkret zum Thema. Wie man sich aufgrund der Nachrichten um Evergrande vorstellen kann, geht es NEVS alles andere als gut. Ohne jetzt zu sehr aus dem Nähkästchen zu plaudern, aber die Cashflows sind fast vollständig zum erliegen gekommen, da die Konzernmutter kein weiteres Geld mehr nach Schweden schickt. Dazu ist Evergrande schlichtweg nicht mehr in der Lage. Auch wenn es noch keine offizielle Verlautbarungen gibt, so ist die Situation momentan extrem angespannt. Es wurden bereits vor einigen Monaten Teile der alten Produktionsanlagen veräußert. Aktuell ist man dabei weitere Bestandteile zu veräußern und dazu übergegangen Produktionsmaschinen und teilweise auch Ersatzteile zu verschrotten, um Rechnungen bezahlen zu können. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit steht die Insolvenz in wenigen Monaten oder gar Wochen bevor. Das Problem mit dem ganzen Elektrogedöhns ist, dass die Konzepte sich wirtschaftlich nicht rentieren und die in Teilen viel zu kompliziert sind. NEVS wäre besser damit gefahren, ein "Brot und Butter" Modell auf die Beine zu stellen, anstatt gar nichts produzieren zu lassen. Denkbar wäre eine modulariserte Plattform gewesen mit der sich Limousine, Kombi und SUV/Campervan hätten bauen lassen. Denn sind wir mal ehrlich, wer will denn nur eine Limousine fahren? Es gibt genug Personen, Familien und Firmen die gerade an etwas geräumigeren Bauarten interessiert sind. Hätte man die Fahrzeuge weitestgehend gleich aufgebaut, hätte man auch einen hohen Anteil an Fahrwerkskomponenten wiederverwenden können, aber so weit wurde wohl gar nicht gedacht. Stattdessen ist man stumpf auf dem 9-3 mit "ElEkTrO" sitzen geblieben und hat nicht mal den fertig bekommen. BYD hätte einiges an Know-How beisteuern können, insbesondere wenn es sich um ein "Alltagsauto" handeln soll. Oder man hätte erstmal mit einem Hybridkonzept vorlieb nehmen sollen, ehe man sich eine solch langwierige und kostenintensive Entwicklung eines eigenen Antriebs hätte leisten können. BAIC hätte sogar den passenden Saab Motor (B2X6) liefern können... Fakt ist einfach, dass Evergrande sich mit NEVS total überschätzt hat und dies kein Einzelfall ist. Man braucht sich nur FaradayFuture von Jia Yueting anschauen und merkt im Grunde genommen, dass es auch hier nur um Prestige ging. Nur wird es für NEVS als solches keine Rettung mehr geben. Wenn es gut läuft wird Xiaomi noch zuschlagen oder bis zur Liquidation (Restrukturierung ohne frisches Kapital ist unmöglich) abwarten, um günstig einzukaufen. Aber ich glaube wir sollten die Hoffnung auf einen Saab "Nachfolger" einstampfen.
Februar 22, 20223 j Der grundsätzliche Fehler war, dass man sich wieder mit Chinesen eingelassen hat. Wirklich solvente Chinesen kaufen sich nicht in einen Abenteuerspielplatz ein. Siehe VoIvo. Da flutscht es, aber da wurde auch keine Firma von windigen Geschäftemachern ausgeplündert. Im Falle SAAB bzw. NEVS war es eher ein weniger leistungsfähiger Partner, der vielleicht auch nur noch etwas Know-how abgreifen wollte oder eben dachte, bei den Großen mitmischen zu können. Meine Meinung nach wie vor: Man hätte vor dem fliegende Holländer schon abwickeln sollen und fertig. Alles was danach kam, war nur eine Masche und hat dem Ruf der Marke nicht gut getan. Der alte Spruch "Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende" trifft es genau.
Februar 23, 20223 j Denkbar wäre eine modulariserte Plattform gewesen mit der sich Limousine, Kombi und SUV/Campervan hätten bauen lassen. Denn sind wir mal ehrlich, wer will denn nur eine Limousine fahren? Genau. Und es hat halt alles viel zu lange gedauert. Vor acht Jahren hätte man mit dem alten 9-3 vielleicht noch den einen oder anderen Käufer - vielleicht auch Saab-Freunde - überzeugen können. Aber heute ist das halt eine 20 Jahre alte Plattform. Das erinnert mich an den unsäglichen Daewoo Nexia, wo man unter diesem Namen den Leuten einen 20 Jahre alten E-Kadett untergejubelt hat. Selbst wenn aus dieser unseligen Geschichte jemals irgendwelche Fahrzeuge hervorgehen würden, keiner würde sie wohl kaufen.
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