November 29, 20186 j Hallo in die Runde! Ich will nun auch mal meine Erfahrungen zu diesem leidlichen, uns ewig belgeitendem Thema einbringen. Ich habe zwei b205e Motoren letztes Jahr zerlegt, die beide aus diesem Grunde verreckt sind - jämmerlich verreckt sind. Der eine Kandidat hatte einen über 1cm dicken Schlammantel im Kettenkasten gezeigt... Mir ist vor zwei Monaten mein b204 im 902 auf der Autobahn aufgrund eines Fehlers in der Zündkassette gestorben. Diagnose: Glühzündung. Ergebnis: Teilweise Kolbenschmelze. Der Motor hatte 390tkm runter. Er wurde vom Vorbesitzer bei 200tkm zerlegt, gereinigt, neu gelagert, neu bekettet, zusammengebaut und in Stage 4(PS) - Stage 5(NM) gebracht. Seither wurden alle 7-8tkm Ölwechsel mit Mobil1 0W-40 durchgeführt. Ich selbst habe eisern und liebevoll dem Motor Warm- und Kaltlaufzeiten, sehr zum Verdruß meiner Mitfahrer, gegönnt. Die von mir eingebaute Öltemperaturanzeige brachte es mal auf 117°C im Hochsommer, nach sportlicher Landstraßenfahrt an einer Baustellenampel. Mein Viggen hatte es bei 220 km/h schon mal auf 127°C gebracht. Ich habe bei dem b204 mit allem gerechnet, da auch nach 8tkm schon schwarzes Öl aus dem Motor kam. Was ich allerdings vorfand hat mich überrascht. Obgleich es der Motor mit der höchsten Laufleistung war, war es der sauberste Saab-Motor, den ich bisher zerlegt habe. Trotz der beträchtlichen Leistungssteigerung lief der Motor völlig gesund und offenbar ohne thermische Probleme. Bis auf die Aluminiumspähne habe ich keinen Schmutz im Motor vorgefunden. Die Teile, die der Vorbesitzer gereinigt hatte, hoben sich deutlich von den von ihm nicht gereinigten hervor. Anbei ein Foto der Ölwanne vor(!) dem Reinigen (ca. 170tkm nach Revision): Der Kettenkasten vor dem Reinigen: Der Schaden: Die Kolben sehen für 390tkm sehr sauber aus. Hier Fotos meines mit 200tkm angegebener Laufleistung gekauften Austauschmotors b204 aus einem 902 Cabrio mit 185PS vor der Reinigung zum Vergleich: Diesem Motor hätte ich noch 20tkm bis zum Ölschlammtod gegeben. Kurbelwelle, Kolben und Zylinder zeigten aber noch keinen außerordentlichen Verschleiß. Fazit: Der Ölschlamm bei den Trionic5-Motoren ist meiner Einschätzung nach allein einer mangelhaften Ölqualität und/oder zu großem Wechselintervall geschuldet. Thermisch läuft der Trionic5-Motor auch bei über 300PS im grünen Bereich. Das Problem liegt bei einem unsachgemäßen, nachlässigen Umgang. Der 2.3l Motor ist sicherlich anfälliger, da er höhere Kolbengeschwindigkeiten hat. Der Trionic7-Motor ist enger am Wasser gebaut, was auch die höheren Öltemperaturen indizieren. Der Bereich um die Nockenwellen bei meinem Viggen (60tkm Austauschmotor) ist trotz 10tkm-Wechselintervall dunkler als beim o.g. 902 mit 390tkm. Ich werde im B235R zukünftig 5W-50 fahren bei wie gehabt max. 10tkm Wechselintervall. Bearbeitet November 29, 20186 j von Aeronie
November 29, 20186 j Schöne Zusammenfassung. Bestätigt nochmal die bereits bekannten Erkenntnisse und Maßnahmen zum Motorenerhalt. :-)
November 29, 20186 j Moderator JFTR Ist mir heute gerade über den Weg gelaufen - Astra 5 Jahre ohne Ölwechsel:
November 29, 20186 j Ich glaube nicht, daß man so etwas mit einem "Flush"-Reiniger vor dem Ölwechsel herausbekommt. Sich bei solchen Verkrustungen nur auf eine chemische Reinigung zu verlassen halte ich für recht spekulativ. Wenn man sich überlegt, was da im Motorinneren so alles abgeht, würde ich immer für eine mechanische Reinigung plädieren. Ist das ein Turbo oder nur ein Sauger? Und das sind ja nur die Nockenwellen!!! Lief der Motor noch??? PS: Ich schüttele zwar jedes Mal den Kopf wenn ich so einen Saab-Motor sehe. Den anderen Motoren passiert das aber auch. Und so lebt ein Fahrzeug heute im Schnitt auch nur noch 15 Jahre. PPS: Mich würde mal die andere Seite der Bilanz interessieren, was denn die Öko-Nummer so an Ressourcen kostet. Denn KGE, AGR & Co. helfen nicht den Motoren, sondern nur dem Gewissen. Wieviele Motoren sind für dieses Gewissen wohl schon verreckt?
November 29, 20186 j Hallo aerotic, bzgl der Glühzündung: welche DI war da verbaut (Original? Nachbau? Von wem?) mit welcher Laufleistung?
November 29, 20186 j Hallo aerotic, bzgl der Glühzündung: welche DI war da verbaut (Original? Nachbau? Von wem?) mit welcher Laufleistung? Tja, eine originale aus meinem Gebrauchtteileregal... Mir fiel beim Einbau leider nicht auf, daß an der dritten Spule die Kontaktfeder fehlte. Die Trionic hat hier natürlich regelnd eingegriffen, so daß ich das Zündungsproblem des dritten Zylinders beim Fahren nicht bemerkte... Das lief alles recht unglücklich. Irgendwann bei 210km/h trat dann der Leistungsverlust ein...
November 29, 20186 j JFTR Ist mir heute gerade über den Weg gelaufen - Astra 5 Jahre ohne Ölwechsel: [ATTACH=full]153704[/ATTACH] [ATTACH=full]153705[/ATTACH] Ist noch garnichts. 9000er mit dem B204 "i" Motor. Da war alles so, wie mit Unterbodenschutz zugepinselt...6 Jahre ohne Ölwechsel (und auch nicht nach dem Ölstand gesehen " der hätte ja was angezeigt, wenn er was gewollt hätte") Es gibt alles...
Dezember 7, 20186 j JFTR Ist mir heute gerade über den Weg gelaufen - Astra 5 Jahre ohne Ölwechsel: [ATTACH=full]153704[/ATTACH] [ATTACH=full]153705[/ATTACH] Mal ehrlich: 5 Jahre ohne Ölwechsel - welcher Depp macht so was? Dummheit? Sparmaßnahme? Verzichtet doch auch keiner auf seine 2 - 5 Mahlzeiten am Tag und entsorgt irgendwann die Reste aus dem Dickdarm, oder? Tschuldigung, war mal wieder Populismus ...
Januar 25, 20196 j Tschuldigung, war mal wieder Populismus ... Obacht! Wir wollen doch hier keinen Feinstaub aufwirbeln!!! Ich meine, daß Unverhältnismäßigkeiten und Hemmungslosigkeiten (wie man sie oben sieht) ihren Ursprung darin haben, daß der Mensch keine Beziehung oder eine nur unzureichende Beziehung zum Objekt unterhält, die dem Objekt eben nicht gerecht wird. Da nur noch wenige Leute wissen, was in einem Motor alles vor sich geht und sich auch nicht dafür interessieren, die Motoren jedoch benutzen, so ist dies eine unzureichende Beziehung, die eine unverhältnismäßige Behandlung der Motoren zur Folge hat. In einem gewissen Sinne kann hier von Sklaventreibern der Technik gesprochen werden. Die obigen Fotos verdeutlichen ja, daß die Motoren wie Sklaven behandelt wurden. Ich glaube noch nicht mal, daß solche Fahrer ihre Motoren bewußt Schaden zuführen. Sie haben einfach keine Wahrnehmung für die Realität. Die Kluft zwischen Vorstellung (des Benutzers) und (technischer) Wirklichkeit wird so für viele Fahrzeuge zur Schrottpresse und zur Auftragseingangsbuchung beim Autohändler sowie zur MwSt-Einnahme beim Fiskus. Genauso verhält es sich übrigens auch mit der Aufwirbelung von Feinstaub. Auch hier gereicht die Unwissenheit der Einen zum Profit der Anderen. Das Damoklesschwert heißt Unbildung. Aufmerksamkeit, Analytik und Denken in Zusammanhängen sind schließlich keine Inhalte unserer post-modernen Bildung. "Da kann ich mich so schön hindenken." Dies kommt von das. Bearbeitet Januar 25, 20196 j von Aeronie
Januar 25, 20196 j ... Analytik und Denken in Zusammanhängen ...Das ist, so glaube ich, recht schwierig zu schulen. Habe ich im EDV-Support oft genug erlebt. Manche kommen frisch an, und können es irgendwie aus dem Stand. Andere kriegen es nach so einigen Jahren noch immer nicht wirklich gebacken. Ich sag(t)e mir dann immer "Ich kann weder Malen, noch Singen. Und der/die kann eben nicht analytisch Denken."
Januar 25, 20196 j Moderator keine Beziehung... zum Objekt unterhält ... und sich auch nicht dafür interessieren, die Motoren jedoch benutzen ... die eine unverhältnismäßige Behandlung der Motoren zur Folge hat. ... Ich glaube noch nicht mal, daß solche Fahrer ihre Motoren bewußt Schaden zuführen. So ist es in dem Fall der Fall.
Februar 1, 20205 j .... Ich sag(t)e mir dann immer "Ich kann weder Malen, noch Singen. Und der/die kann eben nicht analytisch Denken." SUPER ausgedrückt. Passt!
Januar 24, 20214 j JFTR Ist mir heute gerade über den Weg gelaufen - Astra 5 Jahre ohne Ölwechsel: [ATTACH=full]153704[/ATTACH] [ATTACH=full]153705[/ATTACH] Manches erklärt sich aber auch nicht. Hier die Ansicht auf den (wirklich sauberen) Kopf meines ältesten Saab. Ein 16S von 1989, 360tkm. 6. Hand, Alltagsbetrieb. Ok, ein 2.3 T Kopf den hft vor sehr langer Zeit in der „Waschmaschine“ hatte und der dann feinbearbeitet wurde.... der hat aber keine Rückstände mehr abgenommen. Öl 10W40 teilsynthetisch alle paar Jahre neu, fahre nicht mehr viel mit dem Wagen. Denkt Ihr, mit frischem Öl alle 4-5 tkm kann man einen Motor voller Ablagerungen sauber fahren ? Wäre eine Idee für den 9-5 ... der sah trotz Schweizer Scheckheft innen nicht toll aus.
Januar 24, 20214 j Moderator Hm, ich denke, Sauberfahren nur durch Öl klappt nicht. Den Ventildeckel hatte ich 50 Tkm vor der jetzigen Revision ja schon mal unten und nur grob gereinigt wieder aufgesetzt. Der sah nach regelmäßigen 10Tkm-Wechseln jetzt so aus wie zuvor. Für noch häufigeres Wechseln alle halbe Jahr (oder noch öfter?) wären mir die Kosten fürs Öl und der Arbeitsaufwand auf Dauer zu hoch und der Erfolg zu ungewiss - da kann man IMHO dann doch einemal die gründliche Reinigung durchziehen.
Januar 24, 20214 j Denkt Ihr, mit frischem Öl alle 4-5 tkm kann man einen Motor voller Ablagerungen sauber fahren ? Wäre eine Idee für den 9-5 ... der sah trotz Schweizer Scheckheft innen nicht toll aus. Ich bin der Meinung, dass das zwar nicht komplett unmöglich ist, aber darauf ankommt wie man sauber definiert. Gerade die Redline-Öle sind dafür bekannt, dass durchaus auch hartnäckige Ablagerungen und Verlackungen wieder gelöst werden können. Da sprechen wir dann aber nicht von 1,2 oder 3 Ölwechselintervallen. Sondern von einem Langfristigen Zeitraum. Bei den Literpreisen von den Ölen kann man aber vermutlich langfristig auch schon fast in Eigenarbeit den Motor zerlegen und einfach in die Teilewaschmaschine werfen. Hast du Bilder zum 9-5? Vielleicht kann man ja mal vergleichen. 20 Wechsel nachvollziehbar auf 262.000km Ölsieb Rücklauf Turbolader 4 Wechsel und 10.000km später beim Tausch der Ventildeckeldichtung Kettenkasten Kettenkasten genauer Nockenwellen
Januar 24, 20214 j Müßte man mal schauen, welche Öle besonders hohe Reinigungswirkung haben. Vor einer Weile wurde dahingehend oft Mobil1 0W40 genannt. Keine Ahnung ob das noch zutrifft. Bei so Reinigungszusätzen bin ich ehrlich gesagt skeptisch. Nach wie vor halte ich eine Motorzerlegung für die effektivste Variante, um Ablagerungen nachhaltig zu entfernen. Wenn der Motor aber grundsätzlich okay ist und nicht total verschlammt ist, würde ich nur eine Ölwannen-Reinigung machen und dann 3 bis 4 Mal ein stark verkürztes Ölwechsel-Intervall mit einem "gut reinigenden" Öl veranschlagen. Wenn das nicht reicht, war es eh schon zu spät und vorgenannte Variante wäre nötig gewesen.
Januar 25, 20214 j Ich bin der Meinung, dass das zwar nicht komplett unmöglich ist, aber darauf ankommt wie man sauber definiert. Gerade die Redline-Öle sind dafür bekannt, dass durchaus auch hartnäckige Ablagerungen und Verlackungen wieder gelöst werden können. Da sprechen wir dann aber nicht von 1,2 oder 3 Ölwechselintervallen. Sondern von einem Langfristigen Zeitraum. Bei den Literpreisen von den Ölen kann man aber vermutlich langfristig auch schon fast in Eigenarbeit den Motor zerlegen und einfach in die Teilewaschmaschine werfen. Hast du Bilder zum 9-5? Vielleicht kann man ja mal vergleichen. 20 Wechsel nachvollziehbar auf 262.000km Ölsieb Rücklauf Turbolader 4 Wechsel und 10.000km später beim Tausch der Ventildeckeldichtung Kettenkasten Kettenkasten genauer Nockenwellen Hi Leon. In meinem Projekt .... am Anfang .... sind Bilder. Das kannte ich von meinen 900/I nicht so ...
Januar 25, 20214 j Ich will hier keine große Diskussion lostreten, aber ich erinenere mich eines Artikels, den ich vor einigen Jahren mal im Interenet gelesen habe, worin ein Amerikaner seine ungewöhnliche Methode gegen den Ölschlamm vorstellte: Er hat seinem 9-5 Turbo 1/4 oder 1/3 ATF dem Motoröl beigemischt. Gemäß seinen Fotos war sein Motor auch nach 200.000 Meilen absolut sauber. Ich bin kein Chemiker, bin aber an einer sachlichen Information hinsichtlich der chemischen Zusammensetzung von ATF interessiert. Wie sehen denn die Erfahrungen in der Forum-Gemeinde aus, Motorspülmittel kurz vor dem Ölwechsel einzusetzen? Löst dieses sogenannten Oil-Flush alte Ablagerungen in der kurzen Zeit?
Januar 25, 20214 j ..., Motorspülmittel kurz vor dem Ölwechsel einzusetzen? Löst dieses sogenannten Oil-Flush alte Ablagerungen in der kurzen Zeit? Diese Motorspülmittel können dazu führen, dass bestehende Ablagerungen auch größerer Masse sich von ihrem Stammplatz erheben und kleinere Kanäle, die sie passieren müssten, um wieder in die Wanne und danach in den Filter zu gelangen, zuvor verstopfen. So etwas mag ein Motor nicht wirklich gerne, und er reagiert dann auch schon mal verschnupft.
Januar 26, 20214 j Dann müssten sich Ablagerungen aber bereits in den Kanälen befinden. Nach der Ölpumpe wandert das Öl doch erstmal durch den Filter. Fraglich bleibt, ob man grössere Brocken durch die Ölpumpe pressen will.
Januar 26, 20214 j Ich will hier keine große Diskussion lostreten, aber ich erinenere mich eines Artikels, den ich vor einigen Jahren mal im Interenet gelesen habe, worin ein Amerikaner seine ungewöhnliche Methode gegen den Ölschlamm vorstellte: Er hat seinem 9-5 Turbo 1/4 oder 1/3 ATF dem Motoröl beigemischt. Gemäß seinen Fotos war sein Motor auch nach 200.000 Meilen absolut sauber. Ich bin kein Chemiker, bin aber an einer sachlichen Information hinsichtlich der chemischen Zusammensetzung von ATF interessiert. Wie sehen denn die Erfahrungen in der Forum-Gemeinde aus, Motorspülmittel kurz vor dem Ölwechsel einzusetzen? Löst dieses sogenannten Oil-Flush alte Ablagerungen in der kurzen Zeit? Boah Leute, diese ewigen Diskussionen. Einfach vernünftige Wechselintervalle. Dann kann man zu Not mit Salatöl fahren. Ich fahre ein 10W40 (schon immer) und tausche das bei 7.500 km bei den turbos, 10.000 km bei den "i". Mein Zylinderkopf nach 600 tkm sah aus, wie der von Hagman. Blank silbrig, wie gerade eingebaut. Hier sieht man es nach 510 tkm. Sah nach über 600 tkm nicht anders aus.. Zwischenbilanz nach 510.000 km - Ölfrage ! ;-) | Saab-Cars (saab-cars.de) Also keine Wundermittel, regelmäßig wechseln und Intervalle nicht strecken...dann gibt es keinen Ölschlamm. NIE
Januar 26, 20214 j Ein B2x5, der regelmäßig nach max. 10t km Ölwechsel bekommt, sieht aber auch so aus. Been there, seen that...
Januar 26, 20214 j War ja auch kein B235 Wird beim B235 genau so sein. Mein B234 t (mit Ölwannenheizung) sieht genau so aus....
Januar 26, 20214 j Administrator Wenn man dem Motor wirklich eine "Kur" genehmigen will, so kann man das mithilfe eines zusätzlichen Ölkühlers tun. Ansonsten einfach ein Öl nehmen was einem zusagt, vielleicht auch etwas überfüllen (mache immer mindestens 500ml extra) und ansonsten vor allem richtig heiß, aber auch kalt fahren. Wirklich delikater sind die Motoren jetzt auch nicht (außer die Kurbelwellen).
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